Das zur Erwin Hymer Gruppe gehörende Unternehmen Sunlight ist die etwas hipper und jünger vermarktete Alternative zu alteingesessenen Weißware-Herstellern wie Bürstner oder Dethleffs. Die „Adventure Line“ als All-inclusive-Paket soll mit Design, Ausstattung und attraktiver Preisgestaltung also vor allem eine jüngere Zielgruppe ansprechen – so auch beim Alkoven-Klassiker A70, dem günstigsten Fahrzeug im Wohnmobiltest. Alle weiteren Modelle aus dem Text finden Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Sunlight A70 Adventure Line im Detail
Vor allem in puncto Größe macht das Reisemobil von Sunlight eine mächtige Figur. Mit 7,25 m Länge und 3,14 m Höhe bei einem Radstand von 4,04 m ist die Silhouette des Wohnmobils eine echte Ansage. Gerade die Ausführung mit ihrem schwarz lackierten Fahrerhaus und der modernen Beklebung sorgt für frisches Flair.
Wohnmobil-Test: Was bieten diese Camper für vier Personen?
IMTEST hat fünf Wohnmobile unter die Lupe genommen, die sich ideal für vier Personen eignen – perfekt für Familien oder kleine Reisegruppen. Im großen Wohnmobil-Test zeigt sich, welches Modell in Sachen Komfort, Ausstattung und Fahrverhalten überzeugt.
Das große Platzangebot macht sich dann auch im Innenraum bemerkbar, der sich unheimlich geräumig präsentiert. Das fällt schon mit der lichten Höhe auf. Im vorderen Teil des Wohnraums, also im Bereich der Aufbautür und des Küchenblocks, bringt diese dank der Alkoven-Wölbung beinahe schon Altbau-Charakter mit.

Zwei Hekis (Dachfenster) im vorderen Bereich sorgen für Licht von oben. Neben Fenstern an Küche und Dinette (Lounge) gibt es zudem ein ausstellbares Alkoven-Fenster auf der Beifahrerseite.
Der große Powerstation-Vergleich: 28 mobile Energiespeicher im Test
Weitreichende Stromausfälle in Spanien und Portugal haben zuletzt gezeigt, wie wichtig eine zuverlässige Notstromversorgung ist. Mit einer Powerstation können sich Verbraucher effektiv gegen unerwartete Blackouts wappnen. Unser Test zeigt, welche Modelle im Ernstfall wirklich helfen.
Die Küche, ein Prachtstück
Der große Küchenblock im A70 birgt richtig viel Stauraum, in Form von Schubladen und Fächern. Er beherbergt auch einen abgedeckten, dreiflammigen Kocher sowie ein ordentlich dimensioniertes Waschbecken mit Glasdeckel samt festem Wasserhahn. Hier muss beim Öffnen auf die Stellung des Hahnes geachtet werden, um das Fluten der Arbeitsfläche zu vermeiden, weil die Klappe sonst den Hahn aktiviert.

An Stauraum mangelt es im vorderen Wohnbereich ebenfalls nicht. Insgesamt fünf voluminöse Staufächer sind über Dinette und Küchenblock zu finden, in denen sich bei Bedarf ein halber Hausstand unterbringen lässt. Neben der Küche findet sich ein großer Kühlschrank mit 156 Litern, der sogar einen getrennten Froster bietet. Zum Bett hin ist auf der linken Seite ein großer Kleiderschrank integriert. In dem eine ganze Familie Kleidung aufbewahren könnte, ohne dass es zu Platzproblemen käme. Direkt unter dem Kleiderschrank sitzt allerdings die Gasheizung, die den Schrank sehr warm werden lässt.
Viel Platz im Bett
Gegenüber dem Kleiderschrank findet sich das große Bad des A70. Eine per Plastikwand abtrennbare Dusche bietet genug Raum für eine gemütliche Morgen-Reinigung, während der Rest des Bades komplett trocken bleibt. Geschlafen wird im A70 vorne wie hinten in erhöhter Position. Natürlich gibt es ein breites Bett im Alkoven, das als 210 Zentimeter langer Querschläfer ausgelegt ist. Nachdem die Matratze aus der gesicherten Fahrposition heruntergeklappt wurde, finden hier zwei Erwachsene auf 160 cm Breite spielend Platz, eine anstellbare Leiter ermöglicht den Zugang zum Schlafgemach über dem Fahrerhaus. Ebenfalls ein Querschläfer ist das Bett im Heck des Fahrzeugs, das sich direkt über der Heckgarage befindet. Auch hier gibt es eine kleine Leiter, die beim Einstieg hilft. Die Liegefläche im Heck misst in der Länge ebenfalls 210 cm. Am Kopfende ist es 150 cm breit, verjüngt sich zu den Füßen auf etwa 135 cm.
Sunlight A70 Adventure Line: Fahren mit älterer Technik
Das Testfahrzeug hat eine Erstzulassung aus dem Jahr 2021. Die Ausstattung des Fiat-Ducato-Triebkopfes ist spartanisch: Mit 140 PS wird das Mobil bewegt – was sich im Test gerade auf der Autobahn aufgrund des Alkoven-Luftwiderstandes durchaus auf die Fahrleistung ausgewirkt hat.

Auf High-End-Extras wie Sitzheizung oder Lenkradwärmer muss verzichtet werden. Immerhin ist ein Display samt Rückfahrkamera nachgerüstet, das neben einer soliden Rückwärts-Sicht auch Navigation und Infotainment-Basics ins Wohnmobil bringt. Insgesamt bietet das A70 viel Wohnmobil fürs Geld – allerdings mit einer Achillesferse. Das Fahrzeug, im fahrbereiten Zustand mit rund 3,1 Tonnen gewogen, ist generell nur bis 3,5 Tonnen zugelassen und auch nicht wesentlich weiter auflastbar.

Fazit
Das Sunlight A70 ist ein tolles Familien-Wohnmobil mit spektakulärem Platzangebot und einer großen Schwäche bei der Zuladung. Sunlight liefert aber durchweg solide Qualität zu einem guten Preis, der aber zulasten von Fahrkomfort und Extras geht.
IMTEST Ergebnis:
befriedigend 2,7