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Shokz OpenFit: Spannendes Kopfhörer-Konzept mit Soundproblemen

Kann das neue Konzept der Shokz OpenFit überzeugen?

Eine Person trägt den Ohrhörer Shokz OpenFit, von schräg hinten fotografiert, davor blauer Himmel.
© IMTEST / Shokz

Offenes Design bringt Vor- und Nachteile

Das offene Design der OpenFit hat zudem auch Nachteile, die allerdings fester Bestandteil des Konzeptes sind. Die Idee von Hersteller Shokz ist, dass man auch während des Betriebs der OpenFit-Hörer jederzeit seine Umgebung akustisch wahrnehmen kann. Das ist auf der Straße natürlich von Vorteil, da man so eine höhere situative Aufmerksamkeit besitzt. Natürlich überlagern sich aber Musik oder Sprache mit der äußeren Audio-Situation, wenn es in der Bahn oder im Flugzeug mal lauter wird. Den lärmvermindernden Effekt von Active Noise Cancelling sucht man vergebens, da er dem Open-Ear-Konzept entgegensteht. So leidet die Audio-Qualität in lauteren Umgebungen.

Die weißen und schwarzen Shokz OpenFit nebeneinander fotografiert.
Monochromes Duo: Die Shokz OpenFit sind in unterschiedlichen Farben erhältlich. © IMTEST / Shokz

Zudem sind die Ohrhörer nach außen kaum schallisoliert. Hier setzt Shokz auf die “DirectPitch” getaufte Gegenschall-Technologie, die durch gegenläufige Schallwellen den Geräuschpegel nach außen senken soll. In leiseren, sozialen Situationen wie Büro, Bibliothek und Co. geht man seinen Mitmenschen mit der leiser, aber nach wie vor hörbar aus den Hörern schallenden Musik dennoch schnell auf die Nerven. Richtig angenehm ist hingegen der Sitz der Ohrhörer. Der flexible Bügel hält die Geräte beim Sport fest auf den Ohren, drückt und scheuert aber nicht. Auch Brillen- oder Basecap-Träger haben mit den weichen Silikon-Bügeln keine Probleme. Die gute Balance aus Speaker und Akku, der sich am unteren Ende der Bügel befindet, tut ihr Übriges für den Tragekomfort.

Shokz OpenFit: Simple Bedienung, solide App

Schön ist die einfache Bedienung der OpenFit-Ohrhörer. Die Verbindung via Bluetooth funktioniert problemlos und stabil. Dabei reicht ein einfaches Aufklappen des guten Ladecases, um die erste Verbindung mit einem Wiedergabegerät herzustellen. Für weitere Verbindungen muss die Verbindungssuche der Ohrhörer in ihrer Aufbewahrungsbox über die Touchfläche aktiviert werden. Natürlich kann die Wiedergabe mit einfachen Touch-Befehlen gestartet und gestoppt werden, zudem können Songs übersprungen oder erneut ausgewählt werden. Diese Belegung kann in der App angepasst werden.

Da die OpenFit-Ohrhörer auch als Headset funktionieren, können zudem Telefongespräche via Touch angenommen und beendet werden. Mit der App können zudem der Equalizer oder die Belegung der Touch-Gesten belegt werden. Die Mikro-Qualität geht in Ordnung – auch wenn diese aufgrund der großen Entfernung zum Mund natürlich mit den gewohnten Earbud-Problemen kämpft. So werden Umgebungsgeräusche z.B. etwas laut aufgenommen. Zudem ist die Sprache etwas dumpf.

Fazit

Das spannende Konzept von Shokz geht fast auf: Die OpenFit könnten aufgrund ihrer offenen Bauweise, breiten Bühne und luftigem Sound richtig gute Kopfhörer sein. Der ausgewogene Klang ist bei mittleren Lautstärken durchaus gelungen. Allerdings können die Ohrhörer größere Lautstärken nicht vernünftig abbilden. Hier dröhnen und matschen vor allem Bassfrequenzen deutlich und unangenehm. Als Telefon-Headset machen die Shokz OpenFit einen ordentlichen Job.

Federn lassen die Geräte zudem bei Ausstattung und Abschirmung. Die Offenheit ist Konzept, wirkt sich aber auch nachteilig auf den Sound aus. Zudem ist die Bedienung über Touchflächen etwas rudimentär und Funktionen wie Auto-Pause, wenn man die Hörer vom Ohr nimmt, gibt es nicht. Trotzdem liefert Shokz mit den OpenFit befriedigende Ohrhörer, die vor allem für In- und Over-Ear-Muffel eine Alternative darstellen dürften. Allerdings sind sie aufgrund ihres Zerr-Problems bei höherer Lautstärke nur eingeschränkt empfehlenswert.

  • PRO
    • Spannendes Konzept, sehr luftiger Sound, bequemer Sitz
  • KONTRA
    • Schwache Bass-Darstellung, Zerr-Probleme, Akku-Laufzeit

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,6

Portraitfoto des IMTEST-Redakteurs Eike Cramer

Eike ist Spiele- und Hardware-Redakteur aus Leidenschaft: Nach seinem abgeschlossenen Studium der Politikwissenschaft zog es ihn direkt zur Spieleredaktion 4players.de in Hamburg, bei der er zwischen 2013 und 2023, mit einem zweijährigen Zwischenstopp beim Musikmagazin Metal Hammer, als Redakteur und Video-Redakteur beschäftigt war. Eike ist dabei ein echter Alleszocker, der, egal ob Indie oder AAA-Blockbuster, auf PC und Konsole zwischen Strategie, Action-Adventure, Rollenspiel und Shooter kaum ein Genre auslässt.