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Samsung Galaxy Z Fold4 im Test: Klappt noch besser

Das neue faltbare Smartphone von Samsung Galaxy Z Fold4 im Test.

Das Samsung Galaxy Z Fold4 aufgeklappt
Das Samsung Galaxy Z Fold4 im Test. So gut ist das neue Falt-Smartphone. © SAMSUNG / IMTEST

Als die ersten faltbaren Displays das Licht der Welt erblickten, war der Wow-Effekt groß, der erkennbare Nutzen aber eher gering: zu nischig, zu unpraktisch, zu empfindlich. Samsung hat das Konzept nicht aufgegeben, auch andere Hersteller wie Oppo und Huawei ziehen mit. Aktuell schlägt die mittlerweile vierte Generation von Samsung-Smartphones mit flexiblen Displays auf. Während das Galaxy Z Flip4 nach dem Zusammenklappen in jede Hemdtasche passt, verwandelt sich das Fold4 in ein kleines Tablet. Der Test zeigt, was das Samsung Galaxy Z Fold4 besser macht als seine Vorgänger.

Samsung Galaxy Z Fold4 im Test: Design

Das Design bleibt im Vergleich zum Vorgänger weitgehend gleich, lediglich die Länge (nun 155 statt 158 cm) und Dicke (nun 15,8 statt 16 mm) sind minimal reduziert. An der sehr hohen Verarbeitungsqualität gibt es nach wie vor nichts auszusetzen, auch nicht an der vermeintlichen Schwachstelle. Der Scharnier-Mechanismus und das biegsame Display wirken robust, nichts klappert oder wackelt.

Wasserfest ist auch das neue Fold4. Mit IPX8-Zertifizierung hält es Spritzwasser wie Regen und kurze Tauchgänge bis zu 30 Minuten aus. Vor Staub sollte es sich in Acht nehmen, denn eine Zertifizierung dafür fehlt leider – vermutlich aufgrund des Klapp-Mechanismus. Wie stabil und geschmeidig auch ein Scharnier konzipiert ist, Sand bleibt der Todfeind.

Das Samsung Galaxy Z Fold4 großes Scharnier
Da wackelt nichts: Die Verarbeitungsqualität ist wie stets bei Samsung High-End-Geräten sehr hoch. © SAMSUNG / IMTEST

Falt-Display im Test: Noch besser

Der äußere Bildschirm lässt sich im zusammengeklappten Zustand sehr gut bedienen, misst 6,2 Zoll und löst mit 2.316 x 904 Pixeln sehr scharf auf. Farben wirken kräftig, der Kontrast ist dank OLED-Technik sehr hoch. Neu: Auch dieses Display zeigt Bewegtbild beim Scrollen und Animationen mit 120 Hertz besonders geschmeidig an. Beim Fold3 waren es noch die herkömmlichen und mittlerweile etwas betagten 60 Hertz (Hz). Erfreulich. Denn wer einmal zu 120 Hz gewechselt hat, wird 60 Hz als ruckelig wahrnehmen.

Das Highlight entfaltet sich erst beim Aufklappen. Denn danach darf der Nutzer ein 7,6 Zoll großes, scharfes Display bestaunen. Die im Testlabor gemessene Farbtreue liegt zwischen einem DeltaE von 1,64 (sRGB) und 1,23 (DCI-P3). Einfach gesagt: Das Samsung Galaxy Z Fold4 beweist sich im Test als äußerst genau bei der Farbwiedergabe und übertrifft damit auch das Fold3. Voraussetzung: Die Farbeinstellungen muss auf “natürlich”, statt wie ab Werk auf “lebendig” stehen. Die maximale Helligkeit erreichte im Test einen Spitzenwert von 1.035 Candela pro Quadratmeter. IMTEST prüft diesen Testpunkt bei praxisnahen 55% Prozent weißer Fläche. Auch der Kontrastumfang dieses zweiten OLED-Panels ist sehr hoch und liefert ein sattes Schwarz.

Das Samsung Galaxy Z Fold4 zugeklappt mit kleinem Außenbildschirm
Der Außenbildschirm ist minimal breiter als beim Vorgänger und bietet damit ein ähnliches Seitenverhältnis wie ein herkömmliches Smartphone. © SAMSUNG / IMTEST
Das Samsung Galaxy Z Fold4 aufgeklappt mit Browser auf IMTEST.de
Surfen, Lesen, Fotos und Videos machen doppelt Freude auf dem großen Bildschirm. © SAMSUNG / IMTEST
Das Samsung Galaxy Z Fold4 aufgeklappt mit Notizapp, unter Bildhälfte Tastatur
Apps und das Betriebssystem sind auf den großen Bildschirm angepasst. So lässt sich etwa in Notizapps eine Bildhälfte als Tastatur verwenden, die andere als Anzeige der Notiz. © SAMSUNG / IMTEST

Samsung Galaxy Z Fold4 im Test: Laufzeit und Leistung

Der Nachteil eines so großen Bildschirms liegt wortwörtlich auf der Hand. Denn viel Bildschirm braucht viel Strom. Das Samsung Galaxy Z Fold4 hält im Test stattliche 9:54 Stunden bei dauerhafter Videowiedergabe auf dem Großdisplay durch – beachtlich. Das ist etwa eine Stunde mehr als beim Vorgänger. Wem zwischendurch auch das Außendisplay reicht, dürfte sich über deutlich längere Laufzeiten freuen.

Schade nur, dass das Smartphone nach wie vor mit maximal 25 Watt lädt. Damit braucht es fast zwei Stunden, um den Energiespeicher vollständig zu befüllen. Das Netzteil müssen Nutzer, sofern nicht schon vorhanden, extra erwerben. Der Vorteil dabei: Dadurch, dass sich an der Ladegeschwindigkeit nichts ändert, sind ältere Netzteile kompatibel, ein Neukauf in vielen Fällen überflüssig. Das verringert die allgemein hohe Umweltverschmutzung durch Elektromüll. Ein Daten- und- Ladekabel liegt bei. Kabelloses Laden ist wie auch beim Fold3 möglich.

Dank neuem Prozessor schraubt Samsung die Leistung ordentlich hoch. Damit ist es für Mobil-Anwendungen aller Art geeignet, selbst anspruchsvolle Spiele laufen flüssig. Das bringt dem Fold4 im Test Top-Werte und eine sehr gute Note.


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Verbesserte Kameras bei wenig Licht

Ein Smartphone der höchsten Preisklasse muss auch bei der Kameraqualität abliefern. Und so schlägt sich das Samsung Galaxy Z Fold4 im Test: Die Aufnahmen sind durchweg detailreich, zeigen sehr natürliche Farben. Der optische Zoom erhöht sich von zweifach auf vierfach, was sich im Test deutlich bemerkbar macht. Die oft verwendete und im Test geprüfte, vierfache Zoomstufe zeigt sehr viele Details. Im Vergleich zum Vorgänger weisen die Aufnahmen deutlich weniger Bildrauschen auf. Das gilt erst recht für Fotos bei wenig Umgebungslicht und ganz besonders für die Selfiekamera.

Aber Achtung: Davon gibt es zwei. Die Unterschiede sind enorm. Die außen verbaute, im zusammengeklappten Zustand verwendbare Selfiekamera zeigt scharfe, klare Aufnahmen auch bei sehr wenig Umgebungslicht, dank Nachtmodus. Aufgeklappt verbirgt sich eine zweite Selfie-Knipse unter dem Bildschirm. Die liefert weniger Details und ein teils verschwommenes Bild. Bei wenig Licht ist das Bildrauschen so stark, die Detailarmut enorm, das Gesamtbild mangelhaft. Da Nutzer die Wahl zwischen beiden Kameras haben, bewertet IMTEST die bessere. Nichtsdestotrotz bleibt der Umstand für alle Nutzer irreführend. Hier muss Samsung nachbessern und eine identische Qualität gewährleisten.

Foto von einem Blumenstrauß in goldener Vase
Die Hauptkamera erlaubt sich keine Patzer: Bildschärfe, Farbwiedergabe, Tiefenschärfe, Detailauflösung – alles auf hohem Niveau. © SAMSUNG / IMTEST
Blumen Nahaufnahme
Bei vierfachem Zoom zeigen die Aufnahmen noch viele Details. © SAMSUNG / IMTEST
Zwei Selfies im Vergleich, Brillenrahmen bei einem etwas verschwommen
Bei genauer Betrachtung und Vergrößerung von feinen Details und Konturen wie der Brille fällt es auf: Die auf der Innenseite verbaute Selfiekamera zeigt verwackelt wirkende, unscharfe Elemente (rechts), während die Außenkamera gestochen scharfe Aufnahmen erreicht (links). © SAMSUNG / IMTEST
Testchart im Vergleich links und rechts mit Puppe und Farben
Blasse Farben, sehr geringe Bildschärfe: Bei sehr wenig Umgebungslicht zeigt sich der Unterschied zwischen der Selfiekamera in der Innenseite (links) und der an der Außenseite (rechts) besonders deutlich. © SAMSUNG / IMTEST


Test-Fazit

Zwei Spitzen-Displays, hohe Aufnahmequalität inklusive vierfachem optischen Zoom, starke Leistung und eine lange Laufzeit: Zum ersten Mal fühlt sich ein Fold wie ein echtes High-End-Smartphone an. Denn bei den Vorgängern waren die Abstriche und somit Unterschiede zur Top-Serie auffällig. Der Nutzer erkaufte sich somit das faltbare Display mit dem Verzicht auf die Stärken der S-Serie. Das Galaxy S22 Ultra hat zwar dennoch den besseren Zoom an Bord, hielt im Test dafür nicht ganz so lange durch. Damit sichert sich das Fold4 einen Platz in der Liga der derzeit besten Android-Smartphones, vor allen S22-Modellen. Nicht bewertet ist dabei der astronomische Preis. Das günstigste Modell kostet 1.799 Euro.

  • PRO
    • Spitzen-Bildschirme, lange Laufzeit, hohes Tempo, hohe Aufnahmequalität, wasserdicht, kabelloses Laden.
  • KONTRA
    • Etwas lange Ladedauer, gemessen am Preis geringer Speicher (256 GB), der zudem nicht erweiterbar ist.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,6

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Timur Stürmer startete 2021 als angestellter Redakteur für IMTEST. Redaktionell widmete er sich der Test-Entwicklung, der Video -Produktion und -Moderation sowie der Publikation von Print- und Online-Artikeln.

Seit 2022 ist er als Leiter FOTOTEST für die redaktionelle Leitung des Magazins zuständig und testet im professionellen Testlabor der Redaktion vorwiegend Kameras und Objektive.

Jenseits der Technik-Welt begeistert er sich für Film, Philosophie und Videospiele. Sie erreichen ihn via E-Mail.