Veröffentlicht inEinzeltests

Samsung Galaxy Z Flip6 im Test: Es klappt immer noch

Das Samsung Galaxy Z Flip6 bekommt einen schnelleren Chip und eine neue Hauptkamera. IMTEST hat es sich angeschaut.

Das Klapp-Smartphone Samsung Galaxy Z Flip6 auf einem blauen Tisch.
© IMTEST / Arnel Mickley

Samsungs Klapp-Smartphone Serie geht in die nächste Runde: Das Samsung Galaxy Z Flip6 kommt mit neuer Kamera, neuen Funktionen für den Klapp-Formfaktor, der Galaxy AI und einer erfreulichen Update-Nachricht. Doch wie unterscheidet sich Nummer sechs von Nummer fünf und wie viel Spaß macht das Klappen 2024 in der Praxis? IMTEST hat Samsungs neues Klapp-Smartphone im Labor und in der Praxis getestet.

Das Samsung Galaxy Z Fold6 im Detail

Produktbilder von sieben Klappsmartphones Samsung Galaxy Z Flip6 in unterschiedlichen Farben vor weißem Hintergrund.
© Samsung
  • Preis (UVP): 1.319 Euro (512 GB)
  • Abmessungen (mm): 165 x 72 x 9,5 (zusammengeklappt: 85 x 72 x 16,8)
  • Gewicht (g): 189
  • weitere Modelle: 256 GB (1.199 Euro UVP)

Design: Klappen macht Spaß

Die Optik des Samsung Galaxy Z Flip6 unterscheidet sich nur minimal vom Vorgänger. Es ist insgesamt minimal eckiger und um Nuancen dünner: Samsung gibt einen Unterschied von 0,2 Millimeter an – für Menschen also kaum ersichtlich. Das Haupt-Display misst im aufgeklappten Zustand 6,7 Zoll, ist aber schmaler als der S24-Ultra-Bildschirm. Das Front-Display, das zur 5. Generation vergrößert wurde, misst weiterhin 3,4 Zoll. Hier ist Platz für die Anzeige unterschiedlicher Widgets – vom Wetterbericht über den Aktienkurs bis hin zum schnellen Beantworten von Nachrichten. Hinzu kommt, dass sich zahlreiche Designs auswählen lassen, um das Außendisplay zu individualisieren. So kann man das Handy sehr sichtbar personalisieren. Im Vergleich zum Vorgänger ist das Galaxy Z Flip6 wohl auch etwas robuster geworden. Zumindest gibt Samsung die Schutzklasse jetzt mit IP48 an, das Galaxy Z Flip5 war nur nach IPX8 zertifiziert.

Das Klapp-Smartphone Samsung Galaxy Z Flip6 liegt mit eingeschaltetem Display auf einer dunkelblauen Oberfläche.
Verbersserung zum Vorgänger: Der Knick im Display des Samsung Galaxy Z Flip6 ist weniger sicht- und spürbar. © IMTEST / Arnel Mickley

Display: Fast kein Knick in der Optik

An den verbauten Displays hat sich kaum etwas getan. Auch im Samsung Galaxy Z Flip6 sind wie beim Vorgänger zwei AMOLED-Displays verbaut. Die jeweiligen Auflösungen sind ebenfalls gleichgeblieben: 720 x 748 Pixel für das kleine Display außen und 2.640 x 1.080 Pixel für das Hauptdisplay. Allerdings ist es Samsung gelungen, den Knick im Hauptdisplay etwas unauffälliger werden zu lassen. Er ist zwar immer noch sicht- und spürbar, aber nicht mehr so deutlich wie beim Galaxy Z Flip5.



Im Vergleich zum Vorgänger ist der Bildschirm des Samsung Galaxy Z Flip6 ein wenig heller geworden. Im Testlabor wurden in der Spitze 1324 Candela pro Quadratmeter gemessen. Auch bei der Farbtreue kann das Display überzeugen, sie ist in den gemessenen Farbräumen gut bis sehr gut. In der Praxis zeigt das Galaxy Z Flip6 leuchtende Farben und AMOLED-typische einen sehr hohen Kontrast und ein tiefes Schwarz. Dank der hohen Helligkeit ist es auch bei widrigen Lichtbedingungen gut ablesbar. Die 120 Hertz Bildwiederholrate runden den guten Eindruck ab.

Samsung Galaxy Z Flip6: Hallo, Galaxy AI!

2024 hat Samsung mit der Galaxy AI seine Ära der künstlichen Intelligenz offiziell eingeläutet. Die hauseigene künstliche Intelligenz zieht sich durch das ganze Gerät. So gibt es beispielsweise eine Integration in die Notizen-App, um Aufgeschriebenes in wenigen Schritten smart zu formatieren. Darüber hinaus sind der Live-Übersetzer für Telefonate und der Dolmetscher mit an Bord. Über zehn Sprachen lassen sich so per KI übersetzen, was besonders in Alltagssituationen hilft. IMTEST hat das in einem Test mit der Galaxy S24-Serie bereits ausprobiert. Spannend ist hier auch die Nutzung des Frontdisplays. Darauf wird eine Übersetzung gezeigt, während die andere auf dem großen Display dargestellt wird. So bekommt jeder Gesprächspartner seine Version der Übersetzung angezeigt – ziemlich praktisch.

Zwei Samsung Galaxy Z Flip6 Klapp-Smrtphones nebeneinander auf einer weißen Fläche. Beide zeigen eine Übersetzungs-App an.
Durch den Klappmechanismus können beide Gesprächspartner die Übersetzungs-App auf einem Samsung Galaxy Z Flip6 nutzen. © Samsung

Die Kamera hat ebenfalls einige AI-gestützte Funktionen erhalten: Darunter Googles Circle to Seach-Funktion. Hier kreist man mit der Kamera erfasste Objekte einfach ein, die anschließend erkannt werden. Das funktioniert etwa sehr gut mit Kleidung und Sehenswürdigkeiten. Und auch die Videokamera profitiert: Mit einem Tipp auf das Display lassen sich Videos in Superzeitlupe aufnehmen.

Sieben Jahre Android-Updates für das Samsung Galaxy Z Flip6

Erfreulich ist auch, dass Samsung seine Update-Politik mit der Galaxy-S24-Serie angepasst hat. Auch das Samsung Galaxy Z Flip6 wird sieben Jahre lang mit wichtigen Updates versorgt. Das bedeutet, die Unterstützung währt bis 2031, Nutzerinnen und Nutzer werden – wenn alles so läuft wie bisher – also auch noch mit Android 21 versorgt. Das ist unter anderem wichtig, da mit jeder Aktualisierung auch Sicherheitslücken geschlossen werden und auf dem Smartphone auch weiterhin neue Apps laufen.

Leistung: Snapdragon-Leistung ohne Ende

Hierzulande wurde bisher nur das Samsung Galaxy S24 Ultra mit dem besonders performanten Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy ausgeliefert. Das ändert sich nun mit dem neuen Galaxy Z Flip6 (und Fold6). Bei beiden neuen Klapp- und Falt-Smartphones gibt der eigens für Samsung-Geräte abgewandelte Qualcomm-Prozessor den Takt an. Und dass da ordentlich Leistung hintersteckt, zeigte das Klapp-Handy im Labortest: Im Geekbench 6 erreicht das Samsung Galaxy Z Flip6 6.290 Punkte, im Grafik-Benchmark 3D Mark Wildlife Extreme 2.672 Punkte – ein “sehr gutes” Ergebnis. Somit steht auch für anspruchsvolle Apps genügend Leistung zur Verfügung. Spiele und Videoschnittprogramme wie Adobe Rush laufen ebenfalls flüssig. Zusätzlich profitieren sie von den 120 Hertz des Klapp-Displays profitieren. Ergänzt wird die CPU von 12 Gigabyte Arbeitsspeicher, womit das Smartphone auch Multitasking-fähig ist. Um größerer Hitzeentwicklung entgegenzuwirken, hat Samsung das Galaxy Z Flip6 mit einer größeren Kühlkammer ausgestattet. So kann die maximale Performance noch besser gehalten werden.

Die höhere Leistung schlägt sich nicht negativ auf die Akkulaufzeit nieder. Im Testlabor schaffte das Galaxy Z Flip6 über 17 Stunden Videostreaming. Das speicht für die gute Effizienz des verbauten Chips, zusätzlich hat Samsung den Akku im Vergleich zum Vorgänger etwas vergrößert. Er misst nun 4.000 statt 3.700 Milliamperestunden. Vollgeladen war der Akku im Test in ziemlich genau zwei Stunden.

Das Samsung Galaxy z Flip6 Klapp-Smartphone liegt zusammengeklappt auf einer blauen Oberfläche.
Neben der 50-MP-Hauptkamera besitzt das Samsung Galaxy Z Flip6 auch eine 10-MP-Weitwinkel-Kamera. © IMTEST / Arnel Mickley

Kamera: Fotos schießen mit 50 Megapixel

Ein großes Update gab es bei der Kamera: Die Hauptkamera macht nun Bilder mit 50 Megapixeln. Das macht sich auch auf dem Fotomessstand bemerkbar. Das Samsung Galaxy Z Flip6 schießt Bilder mit sehr hoher Detailauflösung und guten Farben. Die Aufnahmen zeigen wenig Rauschen und eine hohe Dynamik. Auch die Selfiekamera des großen Displays mit zehn Megapixeln schneidet im Test gut ab. Allerdings bietet das Flip6 eine viel bessere Möglichkeit, Selfies aufzunehmen: Das kleine Display außen kann als Sucher für die 50 Megapixel Hauptkamera dienen und dank des Klappmechanismus ist oft nicht einmal ein Stativ nötig.

Blick über die Elbe Richtung Hamburger Hafen.
Blick nach oben entlang einer Kirchenmauerecke.
Nahaufnahme eine Graffiti auf einer Stahlbrücke.

In der Praxis bestätigt sich der gute Eindruck, den die Messungen hinterlassen. Die aufgenommenen Fotos zeigen viele Details, die Farben wirken leuchtend, aber natürlich. Die neue Funktion FlexCam bietet zusätzliche kreative Möglichkeiten für Fotos und Videos. Dazu gehört zum Beispiel Auto Zoom, der das Motiv erkennt und demensprechend vor der Aufnahme den Bildausschnitt per Zoom anpasst. Galaxy AI bietet auch die Möglichkeit, Aufnahmen nachträglich zu generativ bearbeiten. Dazu gehört das einfache Verschieben oder Entfernen von Objekten in einem Foto oder auch die Möglichkeit, den Hintergrund passend zu ergänzen.

Fazit:

Das Samsung Galaxy Z Flip6 bleibt sich treu: Der Formfaktor ist ebenso gleich geblieben wie der Klappmechanismus. Die Änderungen am Design betreffen nur Feinheiten. Bei den inneren Werten sieht das allerdings anders aus. Der neue Chip bietet mehr Leistung und neue KI-Features. Damit schließt das Samsung Galaxy Z Flip6 zur S24-Reihe auf. Gleiches gilt für die neue, verbesserte Hauptkamera. Der Preis für die getestete Variante mit 512 Gigabyte Speicher liegt bei 1.319 Euro (UVP).

  • PRO
    • sehr hohe Leistung, viele KI-Features, gutes Display, im Vergleich zum Vorgänger verbesserte Hauptkamera
  • KONTRA
    • hoher Preis, zusammengeklappt zwar klein, aber dick

IMTEST Ergebnis:

gut 1,6

Avatar photo

Nach einem Studium der Politikwissenschaft absolvierte Pascal Bartholomäus ein redaktionelles Volontariat bei dem deutschen Technikmagazin Computer Bild. Dort lernte er das journalistische Handwerk und widmete sich allerlei Neuheiten aus der Technikwelt. Als Teil von IMTEST schreibt und testet er nun allerlei Produkte: unter anderem Notebooks.