Eine neue Generation faltbarer Smartphones stellte Samsung am 10. August 2022 vor. Beide nutzen die innovative Technik flexibler Displays auf unterschiedliche Weise. Das Samsung Galaxy Z Fold4 verwandelt sich von einem schmalen Smartphone in ein Tablet mit 7,6 Zoll großem Display. Das Flip4 hingegen lässt sich zusammengeklappt leichter verstauen, etwa in einer Hemdtasche. So schneidet das Samsung Galaxy Z Flip4 im Test ab.
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Samsung Galaxy Z Flip4 im Test: Design
Der eine oder andere Nutzer wird es noch kennen: das befriedigende Gefühl, das Telefongespräch mit dem Zuklappen des Handys zu beenden. Mit dem Flip4 ist das endlich wieder möglich. Mit Ausmaßen von 84,9 x 71,9 x 17,1 Millimetern im geschlossenen Zustand ist es im Vergleich zum Flip3 etwas kürzer und dafür breiter geworden (86,4 x 72,2 x 17,1). Damit ist es so kompakt wie kein anderes Smartphone und passt auch in kleinste Hemd- und Handtaschen. Vorteil: Das große Innen-Display ist zusammengeklappt immer geschützt.
Wie auch beim Fold4 macht die Verarbeitungsqualität rund um den Klapp-Mechanismus einen sehr guten Eindruck. Anders als das Fold4 besitzt das Flip4 aber kein vollwertiges Außendisplay. Zusammengeklappt zeigt es aber Benachrichtigungen und Infos auf einem Mini-Bildschirm an. Auch für Selfies lässt sich die Anzeige nutzen, wenn auch notdürftig.Dank IPX8 ist es wasserdicht bei bis zu 1,5 Meter Tiefe über 30 Minuten. Staub und Sand sollte es aufgrund des Scharniers nicht ausgesetzt sein, eine Schutz-Zertifizierung hierfür fehlt.
Display: Das sagen die Messungen
Der aufgeklappte, 6,7 Zoll große Bildschirm ist etwas länglicher als es sonst bei einem Smartphone der Fall ist. Das Bildformat entspricht dem Verhältnis 21:9. Das Kinofilm-Format passt damit besser zur Videobetrachtung auf Streaming-Seiten als beim aufgeklappten Fold4.
Und zum kinoreifen Erlebnis im handlichen Format passt auch die Bildqualität. Im Test erzielte das Samsung Galaxy Z Flip4 hierbei ein “sehr gut”. Zu verdanken ist das Ergebnis der sehr hohen Farbtreue, dem enormen Kontrastumfang und der 120 Hertz Bildwiederholrate. Die gemessene, maximale Helligkeit liegt mit 944 Candela pro Quadratmeter leicht unter der des Fold4 (1.035 cd/qm). Dafür zeigt das Flip4 ein minimal schärferes Bild mit 421 Pixeln pro Zoll (Fold4 mit 373 ppi). In der Summe liegt die sehr hohe Bildqualität beider Modelle nah beieinander, anders als noch bei den Vorjahresmodellen.
Samsung Galaxy Z Flip4 im Test: Laufzeit und Leistung
Der Akku ist von 3.300 Milliamperestunden (mAh) auf 3.700 gewachsen. Das alleine sagt nicht viel über die Laufzeit aus, da Faktoren wie Prozessor-Effizienz und Bildschirmqualität Einfluss nehmen. Darum, auf zum Teststand: Hier spielen die Prüfer ein Full-HD-Video per WLAN-Stream ab. Um vergleichbare Bedingungen zu schaffen, ist die Bildschirmhelligkeit auf 300 cd/qm eingestellt. Damit erreicht das Flip4 8:10 Stunden. Das (ungleich größere) Fold4 kommt auf 9:54 Stunden. Im Vergleich zur Konkurrenz schlägt sich das Flip4 dennoch gut. Smartphones dieser Preisklasse erreichen in diesem Test zwischen sechs und 10 Stunden. Eine enorme Verbesserung ist das Ergebnis im Vergleich zum Vorgänger Flip3, bei dem nach 4:46 Stunden die Lichter ausgingen. Aufgeladen ist das Flip4 in 2:04 Stunden, ein Netzteil liegt auch hier nicht bei.
Die sehr hohe Rechenleistung teilt es sich mit dem Fold4. Der verbaute Prozessor ist nur minimal langsam, verdient sich nichtsdestotrotz eine sehr gute Note.
So testet IMTEST Smartphones
Tele-Zoom, 5G, OLED-Display und neuster Prozessor – in Smartphones steckt viel Technik. Aber was kann die wirklich? So testet IMTEST Smartphones.
Kameras im Test: Immer noch kein Zoom
Über einen Zoom verfügen zwar alle Smartphone-Kameras. Jedoch handelt es sich häufig um eine digitale Vergrößerung. Heißt: Das Bild wird einfach vergrößert. Ein optischer Zoom hingegen vergrößert das Motiv, das dann mehr Pixel fasst. Die Technik, die so gut wie alle Smartphones dieser Preisklasse und auch das Fold4 beherrschen, fehlt dem Flip4. Das verhagelt ihm die Zwischennote.
Davon abgesehen liefert die Hauptkamera detaillierte Fotos mit guter Bildschärfe und natürlichen Farben. Die Aufhellung bei wenig Umgebungslicht ist stärker als noch beim Vorgänger. Die Selfiekamera schießt noch gute Aufnahmen. Das leichte Bildrauschen darauf und die teils blasse Farbewiedergabe verhindern eine noch bessere Note. Vergleichbar ist die Gesamtqualität der Kameras mit denen der S22-Modelle.
Test-Fazit
Ein tolles Display zum Falten, ein sehr hohes Arbeitstempo und eine gute Kamera-Ausstattung bescheren dem Samsung Galaxy Z Flip4 im Test eine gute Note. Klar ist aber auch: Für das faltbare Display zahlt man extra. Denn für eine ähnliche Summe gibt es bei der Konkurrenz und auch bei Samsung etwas bessere Smartphones. Für 1.099 Euro erhält man das günstigste Modell, dann aber nur mit 128 Gigabyte Speicher – auch das ist mager. Abgesehen vom fehlenden optischen Zoom leistet sich das Flip4 keine großen Schwächen und dürfte alle erfreuen, die ein Premium-Smartphone auch in die kleinste Hosentasche bekommen möchten, ohne auf ein großes Display zu verzichten.
- PRO
- Heller, farbtreuer und scharfer Bildschirm, lange Laufzeit, sehr hohes Tempo, gute Kameraqualität, wasserdicht, kabelloses Laden.
- KONTRA
- Etwas lange Ladedauer, gemessen am Preis geringer Speicher (128 GB), der zudem nicht erweiterbar ist, Kamera ohne optischen Zoom.
IMTEST Ergebnis:
gut 1,8