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Samsung Galaxy XCover6 Pro im Test: Was kann das Outdoor-Smartphone?

Das Samsung Galaxy XCover6 Pro ist ein Smartphone für den Outdoor-Einsatz.

Samsung Galaxy XCover6 Pro vor einem Wald.
© travel photography / Freepik, Samsung

Smartphones sind Hightech und dementsprechend anfällig. Viele Geräte bieten eine IP-Zertifizierung und bieten Staub und Wasser einen gewissen Widerstand. Zusätzlich können Materialien wie Gorilla-Glas und auch Hüllen für Schutz sorgen, aber nur die wenigsten Smartphones sind wirklich für den Outdoor-Einsatz konzipiert. Hier kommen Outdoor-Smartphones ins Spiel. Diese Sparte bedient Samsung nun schon seit einiger Zeit mit der Galaxy-XCover-Pro-Modellreihe. Was das Galaxy XCover6 Pro leisten kann, zeigt der Test.

Produktfoto des Samsung Galaxy XCover6 Pro
© Samsung

Technische Daten im Überblick

  • Display: 6,6 Zoll, 1.080 x 2.408 Pixel
  • Hauptkamera: 50 Megapixel
  • Prozessor: Qualcomm Snapdragon SMD 778G
  • Speicher: 128 Gigabyte (erweiterbar per microSD-Karte)
  • Abmessungen (in Millimeter): 169 x 80 x 10,8
  • Gewicht (in Gramm): 236
  • Preis: 509 Euro


Design: Outdoor-Smartphone optimiert für den Außeneinsatz

Beim ersten Anfassen wird deutlich, dass bei der Entwicklung des Galaxy XCover6 Pro andere Prioritäten gesetzt wurden als etwa bei Samsung Galaxy-S24-Reihe. Das Galaxy XCover6 Pro wirkt etwas klobig, liegt aber gut in der Hand. Der Rahmen des Smartphones ist etwas breiter als gewohnt. Die Rückseite besteht aus Kunststoff und für sicheren Halt mit einer griffigen Struktur versehen. Sie lässt sich abnehmen und darunter verbirgt sich, neben einem SIM- und einem microSD-Kartenslot, ein herausnehmbarer Akku. Trotzdem ist das Gerät nach dem Schutzklassen-Standard IP68 zertifiziert, also gut vor Staub und Wasser geschützt. Zusätzlich wurde es nach MIL-STD 810H, einer US-amerikanischen, technischen Militärnorm, getestet. Neben der griffigen Rückseite gibt es noch weitere Details, die die Bedienung des Smartphones unter erschwerten Bedingungen, beispielsweise mit feuchten Händen oder mit Handschuhen, erleichtern sollen. In den Einstellungen lässt sich die Berührungsempfindlichkeit des Touch-Bildschirms erhöhen. Zusätzlich ist an der Geräteseite noch eine weitere Taste angebracht, der so genannte XCover Key. Diese Taste lässt sich vom Nutzer frei belegen und stellt damit einen schnellen Zugang zu bestimmten Funktionen oder Apps sicher. So lassen sich diese auch mit klammen Fingern oder Handschuhen schnell und einfach aufrufen.

Das Samsung Galaxy XCover6 Pro liegt neben einem Samsung-Tablet im Sand
Staubgeschützt und hitzebeständig: Das Galaxy XCover6 Pro neben den Samsung Galaxy Tab Active 4 im Wüstensand. © IMTEST

Leistung: Flotter Mittelklasse-Chip

Bei vielen Outdoor-Smartphones geht der zusätzliche Schutz zu Lasten der verbauten Hardware, sprich: Die Geräte sind zwar in der Lage, auch höchsten Belastungen zu widerstehen, aber beim Tempo hapert es. Das Samsung Galaxy XCover6 Pro ist eine löbliche Ausnahme: Zwar reicht der Qualcomm Snapdragon SMD 778G nicht für Spitzenwerte in den Benchmarks, eine lahme Ente ist er aber auch nicht. Im Geekbench 5 erreichte das Galaxy XCover6 Pro gute 2760 Punkte. Auch die Effizienz des Chips ist ordentlich: Bei durchgängiger Videowiedergabe und 300 Candela pro Quadratmeter Displayhelligkeit hielt das Gerät im Test 10:17 Stunden durch. Ein gutes Ergebnis, besonders weil bauformbedingt der Akku kleiner ist, als theoretisch möglich wäre. Der verbaute Wechselakku benötigt wegen der entsprechenden Anschlüsse mehr Platz als ein vergleichbarer, fest verbauter Akku. Dafür bietet er die Möglichkeit, ihn bei Bedarf schnell und unkompliziert gegen einen neuen, vollen Akku auszutauschen und die Nutzungszeit des Smartphones so ohne Ladepause zu verlängern. Keine schlechte Idee, da der Ladevorgang auf 100 Prozent mit 2:00 Stunden etwas langsam von statten geht. Induktives Laden ist leider auch nicht möglich.



Display: Flott, aber mit Schwächen

Samsung verbaut im Galaxy XCover6 Pro ein Display mit 1.080 x 2.408 Pixeln und einer Diagonalen von 6,6 Zoll. Die maximalen Bildwiederholrate liegt bei 120 Hertz, das sorgt für ein angenehm flüssiges Bild beim Scrollen. In den Messungen zeigt sich leider, dass das Display zu den Schwachpunkten des Geräts gehört. Helligkeit und Kontrast sind niedrig und auch bei der Farbtreue zeigen sich Schwächen. Das Display ist zwar durchaus ohne Probleme benutzbar, fällt aber im Vergleich zur restlichen Ausstattung des Smartphones ab. Hier lag der Fokus wohl eher bei Haltbarkeit und Bedienbarkeit unter erschwerten Bedingungen als darauf, das Optimum an Bildqualität herauszuholen.

Testbild, aufgenommen mit der Hauptkamera des Samsung Galaxy XCover6 Pro
Tewstaufnahme der Hauptkamera: Das Bild zeigt hohe Detail-Auflösung in der Bildmitte, kaum Rauschen und eine hohe Bilddynamik. © IMTEST

Kamera: Ordentliche Dual-Kamera

Während in aktuellen Top-Smartphones mittlerweile drei bis vier Kameras verbaut sind, beschränkt sich Samsung auf zwei. Die 50-Megapixel-Hauptkamera wird von einer Ultra-Weitwinkel-Kamera mit acht Megapixel unterstützt. Mit der Hauptkamera aufgenommene Bilder sind gut aufgelöst und bieten eine hohe Bilddynamik. Wird der Zoom genutzt, ändert sich das, insbesondere feine Details gehen verloren. Die Frontkamera schießt Selfies mit 12 Megapixeln. Die Aufnahmen zeigen ebenfalls gute Detail-Auflösung mit guter Farbwiedergabe, allerdings macht sich ein deutliches Bildrauschen bemerkbar. Das ist vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen problematisch.

Fazit

Samsung platziert das Galaxy XCover6 Pro als Gerät für den harten Arbeitseinsatz beispielsweise auf Baustellen oder Forstarbeiten. Aber genau die Eigenschaften, die es zu einem guten Arbeits-Smartphone machen, machen das Smartphone auch für Privatnutzer interessant. Im Test erweist sich das Galaxy XCover6 Pro als robuster Begleiter mit ausreichend Leistung, der sich dem Arbeitsalltag auf Montage genauso gewachsen zeigt wie einem verregneten Camping-Ausflug.

  • PRO
    • Sehr robustes Design, Bedienung auch mit Handschuhen oder feuchten Händen möglich, Wechselakku.
  • KONTRA
    • Etwas klobig, Display mit Schwächen, kein kabelloses Laden.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,2

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Arnel Mickley verstärkt seit Oktober 2022 als Produkttester die IMTEST-Redaktion. Vor dieser Tätigkeit arbeitete er als selbstständiger Hard- und Softwaretester unter anderem für das Technikmagazin Computer Bild. Auch wenn sein Schwerpunkt auf Consumer und Gaming-Hardware liegt, ist er aufgrund dieser langjährigen Erfahrung in der Lage, ein weites Feld an unterschiedlichsten Produkten abzudecken. Für IMTEST testet er vor allem Unterhaltungselektronik. Vom Smartphone über Laptops bis hin zum Beamer, alle Geräte müssen sich technischen Messungen, aber auch Praxistests stellen.