Auf den ersten Blick ist die Samsung Galaxy Watch 7 kein großes Upgrade gegenüber der Galaxy Watch 6. Beide Versionen haben das gleiche Design, Display, Akku und Preisschild. Unter der Haube hat sich jedoch einiges getan. So gibt es einen BioActive-Gesundheitssensor, einen schnellerer Prozessor, ein verbessertes GPS und mehr Speicher.
Galaxy Watch 7: Bewährtes Design
Was das Design betrifft, so sind die Uhren in verschiedenen Farben erhältlich. Die 40-mm-Version der Watch 7 ist in Grün oder Creme erhältlich, die 44-mm-Version in Grün oder Silber. Samsung stellte IMTEST die grüne 44-mm-Version mit Bluetooth & 4G zur Verfüng. Die Galaxy Watch 7 verfügt in beiden Größen über ein Aluminiumgehäuse mit einem Schutzgrad nach IP68 und einer Wasserdichtigkeit von 5 ATM. Sie ist somit unempfindlich gegen Staub und kann hält 10 Minuten lang in ruhigem Süß- oder Salzwasser in einer Tiefe von bis zu 10 Meter durch. Sie erfüllt auch die MIL-STD-810H-Zertifizierung, was bedeutet, dass sie extremen Temperaturschwankungen, Flugsand und anderen Umweltbelastungen wie Vibrationen und Stößen standhält. Laut Samsung kann das Gerät zwischen -4 und 122 Grad Celsius betrieben werden.
Vergleich: Watch 7 gegen Watch Ultra
Diese Spezifikationen entsprechen denen der Galaxy Watch 6 und sollten im Allgemeinen beruhigen, was die Widerstandsfähigkeit der Watch 7 in alltäglichen Situationen betrifft. Für Extremsportarten und Wassersport ist sie allerdings nicht die erste Wahl. Dafür hat Samsung die Galaxy Watch Ultra neu im Programm.
Bei der Galaxy Watch Ultra (699 Euro) und der Galaxy Watch 7 (ab 349 Euro) handelt es sich im Prinzip um die gleichen Uhren mit den gleichen Sensoren, Dual-Frequenz-GPS und Gesundheitsfunktionen. Die Ultra bietet eine robustere Titanium-Konstruktion und einige zusätzliche Trainingsfunktionen. Zudem bietet die Ultra eine Sirene und eine programmierbare Taste – dafür kostet die Watch 7 aber auch stolze 300 Euro weniger.
Trotz Zweikanal-GPS Schwächen bei der Ortung
Im Vergleich zum Vorgänger Galaxy Watch 6 hat Samsung der Watch 7 einen schnelleren Prozessor, 32 statt 16 Gigabyte Speicher und eine theoretisch bessere Dual-Band-GPS-Antenne für eine bessere Positionsbestimmung in städtischen und/oder bewaldeten Gebieten spendiert. Erstaunlicher Weise zeigte das GPS im Test aber eine erstaunlich schlechte Leistung. Nicht nur kürzte es Kurven zum Teil stark ab. Laut Aufzeichnungen rannten die Tester auch unvermittelt Kreise und durch Bäche, obwohl sie tatsächlich brav dem Weg folgten. Da in der Watch 7 die gleiche GPS-Technik wie in der Ultra steckt (die in dieser Disziplin sehr gut funktionierte) liegt die Vermutung nahe, dass Samsung die Antennen anders verbaut hat und es deswegen zu den Aussetzern bei der Watch 7 kommt. Aber wer weiß: Vielleicht kann Samsung die Fehler auch per Software-Update beheben.
Willkommene Updates
Die Watch 7 verfügt auch über eine aktualisierte Software: Wear OS 5 von Google und One UI 6 von Samsung. Wear OS 5 verspricht Leistungs- und Effizienzverbesserungen gegenüber früheren Versionen, während One UI 6 Optionen für Fotobearbeitung, Übersetzung, Widgets und mehr bietet. Die Galaxy Watch 7 zeichnet sich auch durch die Überwachung von Gesundheit und Schlaf aus. Sie erhält die FDA-Zulassung, um beispielsweise Schlafapnoe zu erkennen, und fügt die Überwachung des Advanced Glycation End Products (AGE)-Index hinzu, um ein detaillierteres Bild des Stoffwechsels zu erhalten. Galaxy AI fasst alle erfassten Fitness- und Schlafdaten in einem ganzheitlichen „Energiewert“ auf einer Skala von 0 bis 100 zusammen. Das Ganze erinnert an die Body Battery bzw. Training Readyness von Garmin, schien im Test aber nicht noch nicht richtig zu funktionieren. Denn obwohl beispielsweise erstklassig geschlafen, gut entspannt und kein Alkohol getrunken wurde – gestiegen ist der Wert nie über 80.
Nicht zuletzt gibt die Galaxy AI auf der Galaxy Watch 7 gelegentlich nützliche Tipps für bessere Fitness zum Besten. Neben den neuen Funktionen bietet die Watch 7 eine breite Palette an Gesundheits- und Schlafsensoren der neuesten Generation. Dabei sind unter anderem Beschleunigungsmesser, Barometer, Blutsauerstoffmonitor, Gyroskop, Herzfrequenzmesser, Schrittzähler und Temperatursensor.
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Watch 7: Sensoren satt
Die Watch 7 kann auch automatisch oder manuell viele verschiedene Trainingseinheiten aufzeichnen, und man kann einen Zielwert für die Herzfrequenz festlegen, der dem Träger zusätzliche Anhaltspunkte fürs Training gibt. Sie überwacht den Schlaf, einschließlich Menge, Sauerstoffgehalt im Blut, Herzfrequenz, Atemfrequenz, Hauttemperatur, Schlafphasen und sogar Schnarchen. Um Schnarchen zu erkennen, muss man sein Samsung-Handy in der Nähe positionieren. Die Uhr kann sogar die Körperzusammensetzung wie Körperfettanteil und Body-Mass-Index (BMI) messen, ähnlich (ungenau) wie eine intelligente Waage. Nicht zuletzt kann die Smartwatch ein EKG erstellen und den Blutdruck messen, beides funktioniert aber nur, wenn man ein Galaxy-Smartphone von Samsung hat. Unterm Strich bietet die Watch 7 in Sachen Gesundheits-Features alles, was moderne Smartwatches drauf haben – Respekt.
Akkulaufzeit: Unverändert enttäuschend
Was sich von einer modernen Smartwatch allerdings auch wünscht, ist eine angemessene Akkulaufzeit. Angesichts der verbesserten Energieeffizienz des Prozessors und der Wear OS 5 Software hätte man in dieser Beziehung Fortschritte im Vergleich zum Vorgänger erwarten können. Und das trotz gleicher Akkukapazität. Die 44 mm Modelle haben 425 mAh Akkus, die 40 mm Modelle 300 mAh Zellen.
Leider bringt die Galaxy Watch 7 in diesem Punkt keine Verbesserung. Die schwache Akkulaufzeit war das größte Problem der Galaxy Watch 6 und es bleibt rätselhaft, warum Samsung in der neusten Generation dieses Thema nicht behoben hat. Mit aktiviertem Always-on-Display verliert die Watch 7 rund 4 bis 5 Prozent Akku pro Stunde, entsprechend ist spätestens nach einem Tag der Akku leer. Diese Leistung ist besonders enttäuschend, da sie bedeuten, dass man nicht einmal die umfassenden Gesundheitsfunktionen über einen ununterbrochenen Zeitraum von 24 Stunden nutzen kann. Und es nervt einfach, einmal pro Tag seine Smartwatch laden zu müssen, vor allem da eine komplette Ladung rund 90 Minuten dauert.
Watch 7: Jetzt mit Gestensteuerung
Die Bedienung der Watch 7 ist intuitiv und schnell, das war beim Vorgänger auch so. Neu ist die überarbeitete Gestensteuerung, die an den Doppeltipp der Apple Watches erinnert. Auf diese Weise lassen sich einfach Anrufe annehmen, Benachrichtigungen ausschalten, Musik abspielen oder pausieren oder ein Foto aufnehmen, während die Kamera-App geöffnet ist. Mit der Galaxy Watch 7 kann man darüber hinaus die Hand schütteln oder das Handgelenk zweimal drehen, um eingehende Anrufe oder Alarme abzulehnen. Es ist auch möglich, eine App zu starten, indem man seine Hand zu einer Faust ballt und dann das Handgelenk zweimal wie beim Klopfen beugt.
Sport-Tracking: Luft nach oben
Wie schon die Galaxy Watch 6 hat die Watch 7 solide Sport-Funktionen an Bord. Die Galaxy Watch 7 zeichnet während eines Laufs eine Vielzahl von Messwerten auf. Neben Trittfrequenz, Dauer, Herzfrequenz und Herzfrequenzzonen erhalten Träger detaillierte Messwerte wie Asymmetrie, Kontaktzeit, Flugzeit, Gleichmäßigkeit, Steifigkeit und Vertikalität. Der VO2 Max-Wert (maximale Sauerstoffaufnahme) wird ebenfalls aufgezeichnet, um die allgemeine Fitness zu messen. Neben dem Laufen kann die Watch 7 eine Vielzahl anderer Aktivitäten aufzeichnen, bei den meisten aber nur Basisdaten wie Dauer und Herzfrequenz, aber keine speziellen Metriken.
Für eine WearOS-Smartwatch ist die Leistung im Bereich „Sport und Fitness“ alles in allem überdurchschnittlich. Gegen Spezialisten wie Garmins Epix Pro oder Forerunner 965 zieht die Watch 7 allerdings klar den Kürzeren. Zwar fielen die im Test gemessen Pulswerte sehr akkurat aus, dafür aber wie bereits erwähnt nicht die GPS-Aufzeichnungen. Und letztlich fehlen Analysen rund um Trainingsintensität und Belastungssteuerung. Und genau wie bei der Watch Ultra lassen sich keine externen Sensoren koppeln.
Watch 7: Smarte Funktionen top
Dafür hat die Watch 7 andere Qualitäten. Wie beispielsweise den direkten Zugang zum Play Store von Google, welcher eine beachtliche Auswahl an Apps bereithält. Des Weiteren sind auch die Telefonie- und Messagingfunktionen top sind. So lassen sich Anrufe direkt über die Smartwatch aufbauen, wobei sowohl der Lautsprecher als auch das Mikrofon eine klare und deutliche Klangqualität aufweisen. Bei der LTE-Version ist darüber hinaus ein unabhängiger Betrieb vom Smartphone möglich. Zudem können Träger Nachrichten direkt über die Smartwatch beantworten, wobei dies wahlweise über vorgefertigte Antworten, eine Bildschirmtastatur oder per Diktat erfolgen kann. Schließlich ist bereits die Wear-OS-Version von WhatsApp verfügbar, welche die Nutzung des Messengers ohne Smartphone ermöglicht.
Fazit
Wer auf der Suche nach einer Smartwatch als Ergänzung zu seinem Samsung-Handy ist, sollte die Galaxy Watch 7 ganz oben auf dem Zettel haben. Mit Abstrichen gilt das auch für andere Android-Nutzer, hier fehlen dann aber einige Funktionen. Die Watch 7 kostet wie die Vorgängerversion faire 349 Euro, bietet dank Galaxy AI umfassende Gesundheitsinformationen und profitiert von einer überarbeiteten Gestensteuerung, mehr Speicherplatz und einem schnelleren Prozessor. Insgesamt avanciert die Galaxy Watch 7 dadurch zu einer der besten WearOS-Smartwatches, übertroffen nur von der Watch Ultra mit besserer Akkulaufzeit und präziserem GPS.
- PRO
- Erstklassig aufgestellt in Sachen Gesundheit, Messaging, Telefonie und Apps
- KONTRA
- Ungenaues GPS, schwache Akkulaufzeit
IMTEST Ergebnis:
gut 1,9