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Galaxy Tab S8 gegen iPad Air im Test: Duell der Multitalente

Der Showdown bei IMTEST: Die zwei Top-Tablets Samsung Galaxy Tab S8 und das Apple iPad Air duellieren sich im Test.

Samsung Galaxy Tab S8 versus Apple iPad Air
Samsung Galaxy Tab S8 versus Apple iPad Air: Wer zieht schneller, wer trifft besser? © Samsung, Apple

Apples iPad Air und Samsungs Galaxy Tab S8 zählen zu den aktuell besten, aber auch teuersten Tablets. Für ein Modell mit 5G und 256 Gigabyte Speicher sind Käufer um die 1.000 Euro los. Doch welches der zwei bietet mehr für sein Geld? Zeit für ein Duell. Das Samsung Galaxy Tab S8 und das Apple iPad Air im Test.

Schlanke Rechner für unterwegs

Ein Notebook bietet die Möglichkeiten eines PCs – für unterwegs. Tablets bauen diesen Vorteil weiter aus: Sie sind noch schlanker, leichter und mit dem richtigen Zubehör sogar vielseitiger. Mit 462 Gramm (iPad Air) und 507 Gramm (Tab S8) kämpfen die Duellanten im Superleichtgewicht, gemessen an Notebooks. Die leichtesten (und teuersten) wiegen etwa 1 Kilogramm, die Regel sind eher 1,5- 2 Kilogramm. Und mit kaum mehr als 6 Millimetern Dicke, machen beide Tablets eine so schlanke Figur, dass sie platzsparende Weggefährten sind, ob beruflich oder privat.

Das Design beider Flachrechner ähnelt sich stark: Schickes Aluminiumgehäuse, seitlicher Fingerabdrucksensor, schmaler Displayrand, möglichst viel Bildschirm für den Nutzer. Beim iPad Air misst die Anzeigen-Diagonale 10,9 Zoll, beim Tab S8 glatte 11 Zoll – auch hier Gemeinsamkeiten. Die Unterscheide zeigen sich erst auf dem zweiten Blick.

Apple iPad Air 2022 Gehäuserahmen
So schön schlank: Das iPad Air ist luftig leicht, hauchdünn und trotzdem leistungsstark.
Apple iPad Air 2022 Rückseite
Das schlichte Aluminiumgehäuse des iPad Air fühlt sich gut an und sieht edel aus –erhältlich in einer von vier Farben.
Das Tab S8 hat vier Lautsprecher, welche für einen laute, tiefen Klang sorgen
Wie auch das iPad Air, macht das Tab S8 eine sehr schlanke Figur.
Rückseite des Tablets Samsung Galaxy Tab S8 Ultra mit seinen beiden 12-Megapixel-Kamera-Linsen
Die Rückseite des Galaxy Tab S8: Auf dem schwarzen Element unterhalb neben der Kamera haftet der beiliegende Stift magnetisch.

Displays mit unterschiedlichen Stärken

Die technischen Messungen des IMTEST-Labors bringen dann doch Zunder in den Zweikampf. Das Display des iPad Air punktet mit hoher Farbtreue – außergewöhnlich für ein Tablet, üblich für hochpreisige iPads und bestens für Content Creator, also Kreativschaffende. Das Tab S8 zeigt teils zu knallige Farben, trifft nicht immer den richtigen (Farb-)Ton.

Doch das Shoot Out ist noch nicht vorbei: Was ihm an Präzision fehlt, gleicht das Tab S8 mit Schnelligkeit aus. Das Display erreicht eine Bildwiederholrate von 120 Hertz und gibt Bewegtbild besonders flott und geschmeidig wieder. Damit ist das Scrollen durch Webseiten und Dokumente deutlich komfortabler als auf dem iPad Air, dessen Bildschirm auf klassische 60 Hertz kommt. Das ist nicht kritisch, aber in dieser Preisklasse doch unverständlich. Erst das noch teurere iPad Pro beherrscht die von Apple ProMotion getaufte Technik mit 120 Hertz.

Dass bessere Technik teuren Top-Modellen vorbehalten bleibt, zeigt sich aber bei beiden Herstellern. So fehlt dem Tab S8 ebenso wie dem iPad Air ein OLED-Bildschirm für besonders hohen Kontrast und ein tiefes Schwarz. Als Kontrastverhältnis messen die Tester darum nur moderate Werte von 1.300:1 (Tab S8) und 1.379:1 (iPad Air). Ihre kostspieligen Geschwister hingegen erreichen hier Maximalwerte (das iPad Pro und das Tab S8 Ultra). Was Bildschärfe und die maximale Helligkeit angeht, erreichen beide Kontrahenten gute Werte: Das iPad Air löst mit 264 Pixeln pro Zoll auf (ppi) und ist bei Bedarf 456 Candela pro Quadratmeter hell, beim Tab S8 sind es 274 ppi und 481 cd/qm.

Apple iPad Air 2022 Bildschirm
Der Bildschirm zeigt im Test eine gute bis sehr gute Farbwiedergabe sowie hohe Schärfe. Nur Kontrast und Bildwiederholrate sind gemessen an dem Preis etwas niedrig. © IMTEST / APPLE
Nutzer eines Samsung-Tablets mit Bildschirmstift S-Pen in der Hand.
Das Tab S8 lässt seinen Bildschirm mit maximal 120 Hertz laufen. Das geschmeidige Bild ist vor allem beim Scrollen und allen Animationen wie dem Minimieren und Starten von Apps sichtbar und sorgt für ein schnelleres Bedienerlebnis. © SAMSUNG
Mann schräg von hinten sitzt vor Computer, der ein buntes Diagramm zeigt während er Messgerät über Smartphone hält
Per Colorimeter misst IMTEST die Farbtreue sowie die Genauigkeit bei der Darstellung von Graustufen. © IMTEST

Leistungsstark durch den Tag

Tablets wie das iPad Air und das Tab S8 wollen nicht nur für das Surfen auf der Couch herhalten, sondern auch eine Bereicherung für den Arbeitstag oder kreative Hobbys sein. Ein starker Prozessor ist da Pflicht. Im Test ließ das iPad Air dank Monsterleistung des M1-Prozessors das Galaxy Tab S8 hinter sich – deutlich. Der Apple-Chipsatz ist der schnellste unter Mobilgeräten und hält sogar mit vielen Notebooks Schritt. Im Geekbench für die Messung der Prozessor-Leistung brachte er es auf 6.888 Punkte, das Tab S8 auf 3.115. Die Rechenpower des Samsung-Tablets ist aber nichtsdestotrotz als hoch zu bezeichnen und sorgt für kurze Ladezeiten und eine butterweiche Bedienung des Geräts. Für sehr leistungshungrige Aufgaben wie die Bearbeitung von Videomaterial ist das iPad Air aber die bessere Wahl.

Die Ausdauer beider Tablets könnte besser sein: Mit 6:19 Stunden (iPad Air) und 6:42 Stunden (Tab S8) fällt die etwas kurz aus. Das iPad Pro (12,9 Zoll) triumphiert hier mit 10:40 Stunden dank sehr großem Akku. Ganze 2:34 Stunde lässt sich das iPad Air beim Aufladen Zeit, in nur 1:14 Stunde ist das Tab 8 fertig.

Wer übrigens einen guten Allrounder sucht, aber nicht so viel ausgeben möchte, sollte einen Blick auf den Test des iPad 2021 werfen. Das erlaubt ebenfalls viel Zubehör, der Prozessor verfügt über ordentlich Leistung und die Laufzeit ist sogar länger als bei den Kandidaten (7:30 Stunden).



Kameras im Test: Nur, wenn es sein muss

Gewissermaßen sind Tablets kamerascheue Wesen. Nicht, weil sie sich nicht gerne ablichten lassen, sondern selbst so ungerne ablichten. So erreicht kein Tablet das Foto- oder Videoniveau eines gleichteuren Smartphones. Die beiden Testkandidaten bilden da keine Ausnahme. Im Test zeigen das Galaxy Tab S8 und das iPad Air immerhin bessere Fotos als die meisten Einsteiger- und Mittelklasse-Smartphones (also in der Preisspanne von etwa 100 bis 400 Euro).

Die Aufnahmen sind insgesamt gut bis befriedigend. Bei Tageslicht zeigen die Fotos beider Hauptkameras viele Details, ein scharfes Bild. Farben fängt das iPad Air genauer ein, die das Tab S8 teils übertrieben intensiv ablichtet. Bei wenig Licht nimmt das Bildrauschen auf den Fotos beider Tablets stark zu. Hier leisten Smartphones wie das Galaxy S22 und das iPhone 13 bessere Arbeit. Ein ordentlicher Zoom fehlt beiden ebenso wie ein hochlösender Ultraweitwinkel oder eine Makrokamera.

Hand an Smartphone auf Stativ vor buntem Bild
Nicht nur das Handys, sondern auch Tablets fotografieren einen bestimmten Aufbau mit unterschiedlichen Motiven, die eine Kamera herausfordern. Die Fotos werten die Experten im Vergleich zur Profi-Kamera aus, der Sony Alpha 7 III. © IMTEST

Große App-Auswahl, viel Zubehör

Sowohl Android (Tab S8) als auch iPadOS  (iPad Air) bieten als Betriebssysteme eine gigantische Auswahl an Anwendungen – viele davon kostenfrei. Wer Microsoft Office auf dem Tablet vollwertig nutzen möchte, muss neuerdings Geld ausgeben. Apple bietet gute und kostenfreie Alternativen für Texte (Pages), Tabellen und Grafiken  (Numbers) sowie Präsentationen (Keynote). Die sind zwar nicht ganz so umfangreich, dafür aber deutlich einfacher zu bedienen als Microsofts Office-Monster.  Auf dem Tab S8 findet der Nutzer Samsungs Notes für Notizen. Für Büroanwendungen muss er zu anderen Anbietern greifen. 

Eine Tastatur-Hülle gibt es für beide Geräte, kostet aber je 199 Euro. Ein Stift hingegen liegt dem Tab S8 bei, während iPad-Nutzer 135 Euro hinblättern müssen. Die Stifte lassen sich beide kabellos am jeweiligen Tablet aufladen. 

Apple iPad Air 2022 Magic Keyboard
Wie auch beim Vorgänger und dem iPad Pro ist das Magic Keyboard inklusive Trackpad kompatibel. © IMTEST
Tablet mit optionalem Tastaturcover. inklusive Display-Ständer und Bildschirmstift S-Pen.
Stift und Tastatur gibt es auch für das Tab S8. Der Stift liegt sogar im Lieferumfang bei. © Samsung

Preise, Speicher, Modelle

Das iPad Air ist wahlweise mit 64 Gigabyte (679 Euro) oder 256 Gigabyte (849 Euro) erhältlich. Der Aufpreis für mehr Speicher ist somit erheblich. Damit das Tablet 5G beherrscht, ist ebenfalls ein Aufschlag nötig: 849 Euro (64 GB) bzw. 1.019 Euro (256 GB) sind dann fällig.

Das Samsung Galaxy Tab S8 ist ähnlich kostspielig. Die günstigste Variante kostet zwar mit 749 Euro mehr, verfügt dafür aber über 128 GB Speicher. Mit 256 GB kostet es nur 50 Euro mehr, also 799 Euro. Auch hier erhöht das 5G-Modem den Preis ordentlich, 899 Euro (128 GB) beziehungsweise 949 Euro (256 GB).

Testergebnisse im Überblick

Fazit

Beide Tablets zählen zu den aktuell besten auf dem Markt. Den besseren Bildschirm und mehr Leistung zeigen nur die teuren High-End-Modelle, das Tab S8 Ultra und das iPad Pro. Von günstigeren Modellen unterscheidet sie, dass sie mehr Leistung und den besseren Bildschirm bieten und es hochwertiges Zubehör gibt. Mit der hohen Farbtreue des Bildschirms und dem Turbo-Prozessor, ist das iPad Air nicht nur ein Multi-, sondern auch ein Multimedia-Talent und die bessere Wahl für kreative Arbeiten rund um Video, Foto und Musik. Wer ein schnelles, schlankes Gerät für Office-Aufgaben und Filmgenuss sucht, wird mit dem Galaxy Tab S8 glücklich, das hierfür mit höherer Bildwiederholrate und Speichererweiturung gerüstet ist. 

Zu den Einzeltests der Geräte geht es hier:

Apple iPad Air (2022) im Test

Samsung Galaxy Tab S8-Serie im Test

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Timur Stürmer startete 2021 als angestellter Redakteur für IMTEST. Redaktionell widmete er sich der Test-Entwicklung, der Video -Produktion und -Moderation sowie der Publikation von Print- und Online-Artikeln.

Seit 2022 ist er als Leiter FOTOTEST für die redaktionelle Leitung des Magazins zuständig und testet im professionellen Testlabor der Redaktion vorwiegend Kameras und Objektive.

Jenseits der Technik-Welt begeistert er sich für Film, Philosophie und Videospiele. Sie erreichen ihn via E-Mail.