Samsung Buds im Apple-Design? Da haben sich die Designer der Samsung Galaxy Buds 3 wohl inspirieren lassen. IMTEST hat die Neuheiten in der Pro-Variante auf den Prüfstand gestellt und hält fest: Bequem ist das Apple-Design schon mal. Aber halten die Samsung Buds auch technisch Schritt? Alle Details jetzt im Test.
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Die Bedienung der Samsung Galaxy Buds 3 Pro
Der neue Stiel der Buds 3 Pro dient bei Samsung nicht nur zur Zierde sondern sorgt gleichzeitig für die Bedienung der Hörer. Recht unkonventionell aber einfach und zuverlässig hierbei die Lösung, Lautstärke per “Swipe” von oben nach unten (leiser) respektive andersherum (lauter) zu justieren. Auch Play/Pause, Spulen, sowie das Durchschalten der Umgebungsgeräusch-Modi passiert an dem neuen “Säbel”, jedoch nicht wie üblich bei In-Ears per Touch-Befehl sondern über einen haptischen “Klick”, der etwas mehr Druck erfordert als ein gewöhnlicher induktiver Touch. Man nimmt einfach den Stiel zwischen Daumen und Zeigefinger und kann so den Button betätigen. Versehentliche Eingaben, etwa durch nasse Haare nach dem Duschen, wie es bei vielen anderen Kopfhörern passieren kann, werden dadurch minimiert. Dafür ist es etwas fummeliger beispielsweise den Druck beim Gehen lange genug gleichmäßig zu halten, um zwischen den ANC Modi zu wechseln. Apropos Duschen: Gegen Spritzwasser und sogar kurzzeitiges Untertauchen sind die Samsung Buds top geschützt dank IP57-Zertifizierung.
Eine Funktion die dem teureren “Pro”-Modell vorbehalten ist, sind die beleuchteten Leisten außen auf den Kopfhörern. Diese Leuchten standardmäßig nur etwa beim Öffnen des angenehm kompakten Ladecase, sie können aber optional auch dauerhaft eingeschaltet bleiben, oder zwei weitere animierte Effekte zeigen. Ein netter Bonus, aber für den Träger selbst kaum nützlich, sieht er die Leuchteffekte doch maximal in der Selfie-Kamera. Und natürlich geht so eine Funktion auf Kosten der ohnehin nicht herausragenden Akkulaufzeit IMTEST hat mit einem standardisierten Messverfahren rund 5:30 Stunden ohne und 4:30 mit aktiviertem Noise Cancelling gemessen.
Wie gut ist das Noise Cancelling der Buds 3 Pro?
Letzteres ist dafür sehr gut, sorgt für angenehme Stille selbst bei sehr lauten Umgebungsgeräuschen. Das sogar ohne unangenehmes Druckgefühl auf den Ohren, wie es manche ANC-Systeme bereiten können. Hohe Töne wie das Tippen auf einer Tastatur lässt das ANC zwar klar hindurch. Doch selbst Stimmen im Büro wurden recht gut weggefiltert. Schön auch das optional aktivierbare “adaptive” Noise Cancelling, das sich automatisch an die Umgebungsgeräusche anpasst. Ebenfalls sehr begrüßenswert war, dass die Kopfhörer wahlweise, wenn sie Sirenengeräusche oder die Stimme des Trägers erkennen. Dann aktivieren sie automatisch den Transparenzmodus, damit Umgebungsgeräusche ans Ohr weitergeben werden.
Umso besser, da der Transparenzmodus hier überraschend natürlich und angenehm ist. Das hängt sicherlich auch mit der Qualität der Mikrofone zusammen, die in unseren Tests sehr gut abschnitten. Selbst in belebten Umgebungen mit Stimmgewirr ringsherum lässt sich mit den Buds noch entspannt telefonieren.
Kopplung versteckt am Ladecase
Für die Kopplung nutzt man das Ladecase, auf dessen Unterseite ein kleine Knopf den Pairing-Modus erzwingt. Das funktioniert mit allen Bluetooth-Geräten einwandfrei, besonders nahtlos aber mit Samsung Smartphones, auf denen die Wearable-App – die auch zu Steuerung der Buds verwendet wird – installiert ist. Hier versteckt sich allerdings auch der größte Kritikpunkt an den Samsung Galaxy Buds 3 Pro angelangt. Samsung hat sich augenscheinlich nicht nur beim Design von Apple inspirieren lassen. Auch die Exklusivitäts-Philosophie aus Cupertino scheint Anklang bei den Südkoreanischen Entwicklern gefunden zu haben. So gibt es die App zu Steuerung der Buds 3 Pro zum Testzeitpunkt überhaupt nicht für iOS. Viele Funktionen der Buds sind damit nur bei Verwendung mit Samsung-Geräten verfügbar.
Viele Funktionen nur im Samsung-Kosmos
So gibt es etwa kein klassisches Multi-Point zur Verbindung mehrerer Bluetooth-Sender gleichzeitig – eine Funktion, die heute eigentlich praktisch zur Standardaustattung bei neuen Kopfhörern zählt. Stattdessen gibt es “Auto-Switch”, was aber nur innerhalb des Samsung-Ökosystems und auch hier nur für ausgewählte neuere Produkte funktioniert. Auch die neuartige und potenziell sehr nützliche Dolmetscher-Funktion mit Samsungs künstlicher Intelligenz gibt es nur im Zusammenspiel mit Samsung-Smartphones, die “Galaxy AI” unterstützen. Tatsächlich ist auf der Produkt-Website der Galaxy Buds 3 Pro die Liste der Fußnoten mit Einschränkung zur Verfügbarkeit einzelner Funktionen fast länger als die Liste der eigentlichen Funktionen.
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Schade, besonders da die Samsung hardwareseitig tatsächlich hochwertige Klangqualität mitbringen. Die nur im “Pro”-Modell eingesetzte, technisch aufwendige Konstruktion mit zwei separaten Treibern und Verstärkern für Bässe und Höhen – um letzteres kümmert sich gar ein Planar-Treiber – zahlt sich aus, sorgt für ein geschmeidiges, seidiges und verzerrungsarmes Klangbild. Gut, der Bass ist auch hier ab Werk stärker ausgeprägt, als es eine natürliche Wiedergabe verlangen würde, aber er liegt noch im Rahmen. Und in der gut gemachten, sehr einfach zu bedienenden App gibt es auch einen 9-Band-Equalizer, in dem ganz einfach die untersten circa drei Frequenzbänder etwas abgesenkt werden können, um den Klang zurück in Balance zu bringen. Eine umfassende und detailliertere Klangbeschreibung finden Sie hier beim Test-Magazin STEREO.
360 Audio-Sound-Modus im Fokus
Selbstverständlich hat IMTEST auch den – ebenfalls nur auf Samsung-Smartphones verfügbaren – 360 Audio-Sound-Modus ausprobiert, der virtuell Surround-Sound imitieren soll. Der kann allerdings keine Zauber bewirken. Er vergrößert zwar die Bühne und kann kurzzeitig für einen netten Effekt bei elektronischer Musik sorgen, geht aber stark auf Kosten der Natürlichkeit. Eine klassische “Wall of Sound” mit stark verzerrten Gitarren wird mit diesem Effekt geradezu schrill und äußerst unangenehm. Gut man muss den Effekt ja nicht verwenden, und er kann in Kombination mit dem optional zusätzlich aktivierbarem Head-Tracking, bei dem die Bewegung des Kopfes berücksichtigt und der Klang virtuell an einem Punkt “vor” dem Kopf im Raum verankert wird, gerade für Video-Inhalte ein echter Gewinn sein.
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Das IMTEST-Testfazit zu den Samsung Galaxy Buds 3 Pro
Die Samsung Galaxy Buds 3 Pro sind gute Kopfhörer für alle Android-User. Sie bieten guten Klang, sehr gute Mikrofone und Noise Cancelling, top Tragekomfort und vielseitige Einstellmöglichkeiten und Funktionen. Aufgrund der vielen Features, die auf moderne Samsung-Geräte beschränkt sind, lässt sich nur für Galaxy-Nutzer eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen. Hier sind die Buds 3 Pro aber wahrscheinlich die aktuell beste Wahl am Kopfhörer-Markt. Apple-Fans sollten dagegen die Finger von den Samsung Buds lassen.
- PRO
- guter Klang, sehr gutes Noise Cancelling, hoher Tragekomfort
- KONTRA
- viele Features nur mit anderen Samsung-Geräten nutzbar
IMTEST Ergebnis:
gut 1,9