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Roborock Zeo One im Test: Rockstar in der Waschküche?

Roborocks Waschtrockner zeigt im Test, was er kann.

Waschmaschine von Roborock auf Holzboden.
© Roborock

Ein Waschtrockner soll vor allem sparen. Zum einen Platz, da er zwei Geräte vereint. Zum anderen Zeit und Aufwand, da die Wäsche nicht von der Waschmaschine in den Wäschetrockner umgeladen oder aufgehängt werden muss. Idealerweise spart ein modernes Gerät im Vergleich zu einem älteren Modell zudem auch noch Energie ein. Ob der Zeo One von Roborock all diese Versprechen einhalten kann, hat IMTEST überprüft.



Roborock Zeo One im Test: Wasser marsch!

Vor dem ersten Testlauf stand zunächst die Installation des Roborock-Waschtrockners an. Diese umfasst sowohl den Anschluss der Strom- und Wasserversorgung sowie der Wasserentsorgung. Demnach funktionierte die Inbetriebnahme des Zeo One im IMTEST-Waschlabor ähnlich wie bei anderen Marken auch, mit den üblichen vier Schritten:

1. Sicherheitsbolzen entfernen:

An der Rückseite des Roborock-Waschtrockners befinden sich vier Schrauben, die der Sicherung beim Transport dienen, beim Waschen aber die Maschine beschädigen würden. Also: raus damit! Besonders praktisch ist, dass Roborock dafür einen passenden Schraubenschlüssel in der Verpackung bereitlegt.

Mit einem Schraubenschlüssel wir eine Schraube an der Rückseite des Roborock-Waschtrockners entfernt.
Vier Sicherheitsbolzen gibt es auf der Rückseite des Roborock-Waschtrockners, die man vor dem Wasch-Start entfernen sollte.. © IMTEST

2. Wasserver- und -entsorgung sicherstellen:

Am Zeo One ist der Ablaufschlauch vormontiert und muss lediglich in einen Abfluss geleitet sowie sicher fixiert werden. Der Zulaufschlauch ist hingegen sowohl am Zeo One als auch am Wasserhahn festzuschrauben. Wer zur Miete wohnt, sollte gegebenenfalls in einen Extra-Schlauch mit Wasserstopp-System investieren. Einige Mietverträge fordern dies sogar explizit. Der mitgelieferte Roborock-Zulaufschlauch bietet diese Vorrichtung nicht.

Die Wasserversorgung läuft im Test über einen Durchlaufzähler, um den Wasserverbrauch der verschiedenen Programme überwachen zu können.

Ein weiterer Tipp ist die Überprüfung der Abwasserleitung vor der Installation. Da der Zeo One ein sogenanntes Selbstreinigungssystem bietet, müssen die Textil-Flusen nach dem Trockenvorgang nicht manuell entfernt werden, sondern fließen einfach mit dem Waschwasser in den Ausfluss. Für die Handhabung ist das praktisch – für den Abfluss und die Umwelt kann das hingegen eine Herausforderung sein.

Ist das Rohr nämlich schon älter oder wird das Waschwasser über ein Waschbecken abgeleitet, kann es hier schnell zu Verstopfungen kommen. Die Arbeit wird also gegebenenfalls nur aufgeschoben und nicht aufgehoben, wenn die Waschküche auf einmal unter Wasser steht. Zudem scheint bei anderen Waschmaschinen-Herstellern der Trend eher zu gesonderten Filtern für Mikroplastik zu gehen, während Roborock sich offenbar weniger um die Umweltbelastung als um den Komfort der Bedienung sorgt.



3. Ausrichten und Strom anschließen:

Steht der Waschtrockner in seiner endgültigen Position, ist es wichtig, ihn gerade auszurichten. Dafür lassen sich die Füße herausdrehen, wofür praktischerweise ebenfalls der mitgelieferte Schraubenschlüssel passt. Die Wasserwaage muss man hingegen selbst vorrätig haben.

Mit einem Schraubenschlüssel wird der Fuß des Waschtrockners justiert.
Der beiliegende Schraubenschlüssel passt nicht nur für die Sicherheitsbolzen, sondern auch für die Justierung der Füße. © IMTEST

4. Probe-Waschgang:

Um alle Anschlüsse zu prüfen und sicherzugehen, dass der Zeo One stabil steht, sollte man abschließend einen ersten Waschgang starten. Dabei lässt sich zum einen beobachten, ob alles sicher stehen bleibt, und außerdem die zugehörige Roborock-App bereits ausprobieren.

Ein Screenshot der Roborock-App während eines Waschgangs.
Ist der Roborock-Waschtrockner gestartet, kann auch in der App der Waschgang überwacht werden. © Roborock, IMTEST

So testet IMTEST Waschtrockner

Um die Reinigungsleistung bewerten zu können, hat IMTEST eine Reihe von typischen Anschmutzungen aus dem Alltag zu einer Test-Verschmutzung zusammengefasst. Die so präparierten Testschmutz-T-Shirts werden anschließend in verschiedenen Programmen gewaschen und getrocknet. Die Note richtet sich anschließend danach, wie viel und von welchen Flecken Reste übrigbleiben.

Ein weißes T-Shirt mit bunten Flecken, einem Lineal und einer Spitze liegt auf einem Tisch.
Die Test-Anschmutzung beinhaltet unterschiedliche Flecken-Arten: Kaffee, Marmelade, Öl, Kaffee, Eiweiß und Eigelb sowie Ketchup. © IMTEST

Auch die Sparsamkeit des Waschtrockners wird bewertet. Deswegen werden sowohl der Wasser- als auch der Energieverbrauch für verschiedene Wasch-Trocken-Programme aufgezeichnet und ausgewertet. Das EU-Energielabel gibt zwar einen ersten Hinweis darauf, wie sparsam ein Gerät ist. Die Verbrauchsdaten beziehen sich aber stets nur auf das ECO-Programm. IMTEST schaut hingegen auch auf die Programme “Baumwolle 60 °C”, “Baumwolle 90 °C” und “Wolle 30 °C”.

Ein Stecker wird in eine Steckdose mit Energiemessgerät gesteckt.
Für den Waschtrockner-Test werden verschiedene Messgeräte benutzt. Unter anderem ein Energiemessgerät mit Aufzeichnungs-Funktion. © IMTEST

Die Waschtemperatur zu messen, stellt eine gewisse Herausforderung dar. Denn die Bedingungen in einem Waschtrockner sind nicht gerade vorteilhaft für die Messanforderungen. Einfache Messdrähte können beispielsweise aufgrund der Trommelbewegung nicht benutzt werden. IMTEST verwendet daher ein Temperaturmessgerät, das speziell für Waschmaschinen-Tests ausgelegt ist. So kann überprüft werden, ob ein “60 °C”-Programm die angegebene Temperatur auch wirklich erreicht.

Eine Hand hält eine Kapsel vor den geöffnete, mit weißer Wäsche beladene Roborock Zeo One.
Mit dieser Kapsel, die mit der Test-Wäsche mitgewaschen werden kann, erfolgt im IMTEST-Waschlabor die Messung der Waschtemperatur. © IMTEST

Zeo One im Test: Saubere Sache?

Vorbereitung aufs Waschen

Platz spart der Roborock-Waschtrockner auf jeden Fall, doch Zeit und Aufwand natürlich nur, wenn er seine Aufgaben auch zufriedenstellend erledigt. Deshalb hat IMTEST den Zeo One mit verschiedenen Test-Beladungen und -Verschmutzungen herausgefordert. Gewaschen wurde sowohl im ECO-Programm als auch bei 30, 60 und 90 °C. Praktisch hierbei: Flüssiges Waschmittel und Weichspüler lassen sich für mehrere Waschgänge in die Tanks des Zeo One füllen. Im Alltag kann dadurch der Schritt der Dosierung wegfallen, da der Waschtrockner sich die Mittel selbst zapfen kann. Mögliche Nachteile sind aber, dass es nur Platz für einen Reiniger gibt und die Auto-Dosierung nur mit flüssigem Waschmittel funktioniert. Außerdem lässt sich die Menge der Auto-Dosierung ausschließlich in der App und nicht am Bedienfeld der Maschine anpassen.

Flüssig-Waschmittel wird in den Tank des Roborock-Waschtrockners gefüllt.
Zwei Tanks bietet das Fach des Roborock-Waschtrockners – eines für Flüssigwaschmittel und eines für Weichspüler. Die Auto-Dosierung kann man für beide Komponenten einzeln an- oder ausschalten. © IMTEST

Beim Betrieb steht dafür zur Wahl, ob Waschen und Trocknen ansteht oder ob der Zeo One nur eine seiner beiden Funktionen nutzen soll. Das kann etwa praktisch sein, wenn die Wäsche zum Trocknen aufgehängt werden soll, statt das Trockenprogramm zu nutzen.

Der Waschtest des Roborock Zeo One

Insgesamt wusch der Roborock-Waschtrockner im Test etwas oberflächlich. Insbesondere im ECO-Programm waren noch viele Reste der Test-Verschmutzung aus Kaffee, Marmelade, Öl, Eigelb, Eiweiß und Ketchup übrig. Je heißer die Waschtemperatur war, desto weniger Flecken verblieben in der Test-Kleidung.

Ein zweigeteiltes Bild mit dem gleichem, weißen T-Shirt vor und nach dem Waschen. Links mit bunten Lebensmittel-Flecken, rechts mit den Resten nach dem ECO-Programm.
Links: das Test-T-Shirt vor dem Waschen. Rechts: nach dem ECO-Programm. Die Flecken sind zwar verblasst, aber in vielen Fällen noch deutlich zu sehen. © IMTEST

Dabei war zudem bemerkenswert, dass die eingestellten Temperaturen in keinem Programm eingehalten wurden. Bis zu 15 °C heißer oder kälter wurde die Waschlauge, was in verschiedenen Szenarien problematisch sein kann. Wird das Wasser zu heiß, kann dies empfindliche Kleidungsstücke, etwa aus Wolle oder Seide, beschädigen. Bleibt das Wasser hingegen zu kalt, bleiben gegebenenfalls Flecken auf der Kleidung übrig. Besteht zudem die Notwendigkeit, die Wäsche abzukochen – weil zum Beispiel ein Mitglied des Haushalts krank oder immungeschwächt ist – muss man sich darauf verlassen können, dass der Waschtrockner die eingestellten 90 °C auch erreicht. Beim Zeo One erreichte die Maximaltemperatur im “90 °C”-Programm aber lediglich 72,4 °C.

Der Trocknungs-Test des Roborock-Waschtrockners

Die Trocknung gelang hingegen zufriedenstellender: Nur wenige Textilien blieben nach Abschluss des Programms noch klamm statt schranktrocken. Insbesondere bei der Testbeladung, die aus Handtüchern bestand, waren noch nasse Stücke dabei, als der Waschtrockner seine Arbeit beendete. Und dass, obwohl Roborock damit wirbt, dass die Dauer der Trocknung mithilfe von Sensoren automatisch optimiert wird.

Praktisch ist aber, dass die Roborock-App Bescheid gibt, sobald das Programm beendet ist. Zum einen, weil sich die Tür des Waschtrockners auch im Trockenprogramm nicht zwischendurch öffnen ließ. Wer also von anderen Trocknern gewohnt ist, zwischendurch einmal selbst den Fortschritt der Trocknung zu überprüfen, muss sich beim Zeo One umgewöhnen. Er gibt die Wäsche erst wieder frei, wenn er selbst das Programm beendet oder man die Not-Entriegelung betätigt.

Zum anderen fiel im Test auf, dass die Programme zum Teil sehr lang dauerten. Das Kombi-Programm zum Waschen und Trocknen bei 90 °C benötigte für die knapp 5 Kilogramm schwere Baumwoll-Beladung ganze neun Stunden Zeit. Noch länger dürfte es dauern, wenn man die maximale Beladungskapazität von 6 Kilogramm ausschöpft.



Zeo One im Testlabor: Sparsamer Betrieb?

Einen Hinweis auf die Sparsamkeit des Roborock-Waschtrockners gibt die Klassifizierung des EU-Energielabels. Hier schneidet der Zeo One auf einer Skala von A bis G mit dem ECO-Waschrprogramm zwar mit einem “A” ab, fürs kombinierte Waschen und Trocknen erhält er aber nur ein “E”. In der Praxis bedeutet das: Im sparsamsten Programm „ECO“ benötigte der Zeo One zum Waschtrocknen von 5 Kilogramm Wäsche im Test rund 3,8 Kilowattstunden Energie. Beim aktuellen Strompreis von ca. 32 Cent pro Kilowattstunde und der Annahme, dass mindestens einmal pro Woche gewaschen wird, kommen somit jährlich etwa 63 Euro Energiekosten zusammen. Zum Vergleich: Die effizientesten Konkurrenz-Geräte auf dem Markt benötigen nur etwa halb so viel.

Das EU-Energielabel für den Roborock-Waschtrockner Zeo One.
Das EU-Energielabel des Roborock-Waschtrockners weist die wichtigsten Rahmendaten des Gerätes für das “ECO”-Waschprogramm und fürs Waschen und Trocken aus. © Roborock

In den heißeren Wasch-Trocken-Programmen war zudem der gemessene Energieverbrauch noch einmal deutlich höher: Im “60 °C”-Programm lag die Energieaufnahme mit 6,3 Kilowatt knapp 65 Prozent höher und im “90 °C”-Programm mit 8,1 Kilowatt sogar mehr als doppelt so hoch wie im ECO-Programm. Diese heißeren Programme sollten demnach nur selten verwendet werden. Das Forum Waschen empfiehlt in den “Sechs goldenen Regeln zum Waschen”, generell mit niedrigen Temperaturen zu arbeiten, die Maschine zur Pflege aber etwa einmal im Monat mit einem höher temperierten Programm durchzuspülen.



App-Steuerung beim Zeo One

Für mehr Komfort lässt sich der neue Waschtrockner mit der Roborock-App verknüpfen. In einigen Punkten soll die Steuerung per Smartphone den Alltag erleichtern, in anderen ist sie sogar unverzichtbar – etwa bei der Waschmittel-Dosierung.

Ein Screenshot der Roborock-App. Zu sehen sind die Einstellungen zur Waschmittel-Dosierung.
Übers Bedienfeld des Zeo One lässt sich die Auto-Dosierung zwar an- und abschalten. Die Menge an Waschmittel und Weichspüler lässt sich aber nur in der App bestimmen. © Roborock, IMTEST

Abgesehen von Einstellungen, etwa zur Waschtemperatur, oder Benachrichtigungen zum Waschgang bietet die Roborock-App auch eine Fernsteuerung. Das ermöglicht es etwa, den Zeo One zu starten, auch wenn man nicht zu Hause ist. Insbesondere diejenigen, die eine Solaranlage haben, werden diese Funktion zu schätzen wissen, um die Energie der Mittagssonne auszunutzen. Etwas umständlich ist allerdings, dass diese Fernsteuerung nur dann funktioniert, wenn sie vorher übers Bedienfeld des Zeo One erlaubt wurde. Unterbricht die Verbindung, ist die praktische Bedienung aus der Ferne somit nicht mehr möglich.

Ein Screenshot der Roborock-App mit Hinweis zur Autorisierung der Fernsteuerung.
Die Fernsteuerung per App muss über das Bedienfeld des Waschtrockners erlaubt werden. © Roborock, IMTEST

Fazit

Der Roborock-Waschtrockner schnitt im IMTEST-Waschlabor dank guter Trocknung und angenehmen Zusatz-Funktionen wie App-Steuerung und Auto-Dosierung insgesamt befriedigend ab. Das Reinigungsergebnis war im Vergleich hingegen schwächer und die Programm-Laufzeitten fürs kombinierte Waschen und Trocknen der Wäsche fielen im Test als sehr langwierig auf. Zum Testzeitpunkt kostete der Zeo One bei den auf der Roborock-Webseite ausgewiesenen Online-Händlern 1.299 Euro.

  • PRO
    • Gute Trocknungsleistung im Test, automatische Waschmitteldosierung möglich.
  • KONTRA
    • Reinigung etwas oberflächlich, teils zu hohe Temperaturen, hoher Energiebedarf.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,8

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.

Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.

Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.