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Philips Series 2300 im Test: Kaffeevollautomat mit Schwächen beim Milchschaum

IMTEST hat den Kaffeevollautomaten von Philips getestet: Ein solides Gerät, doch der Milchschaum sorgt für Frust. Hier gibt es die Ergebnisse!

© IMTEST / Sandra Fischer

Der Hersteller Philips ist nicht nur für seine guten Heißluftfritteusen bekannt: Auch Kaffeevollautomaten gehören zum Sortiment des Konzerns. Viele Kaffeeliebhaber entscheiden sich für einen solchen Automaten, um auf Knopfdruck aromatischen Espresso oder cremigen Cappuccino genießen zu können – am besten mit perfektem Milchschaum. IMTEST hat den Philips Series 2300* auf den Prüfstand gestellt.

Philips Series 2300

In der Beschreibung des Geräts hebt Philips inbesondere das LatteGo-Milchsystem hervor, das einfach zu handhaben und reinigen sein soll. IMTEST hat daher auch auf dieses System ein besonderes Augenmerk gelegt.

Alle weiteren Kaffeevollautomaten der IMTEST-Testreihe finden Sie unter diesem Link.

Produktdetails

  • Unverbindliche Preisempfehlung: 499,99 Euro
  • Gewicht: 8 Kilogramm
  • Größe: 24,6 x 37,1 x 43,3 Zentimeter
  • Pumpendruck: 15 Bar
  • Wasserbehälterkapazität: 1,8 Liter
  • Bohnenbehälterkapazität: 275 Gramm
  • Garantie: 2 Jahre

Kaffeevollautomat: Das sind die Testkriterien

Wer sich mit der Anschaffung eines neuen Kaffeevollautomaten beschäftigt, den interessiert nicht nur, wie die zubereiteten Getränke schmecken und aussehen. Ebenso wichtig ist, welche Kaffeespezialitäten überhaupt zubereitet werden können, wie einfach und schnell die Zubereitung klappt und wie heiß die Getränke nach dem Aufbrühen sind. Darüber hinaus testet IMTEST, wie die Bedienung, Handhabung und Reinigung der Maschine funktionieren. Zu guter Letzt sind auch die Lautstärke und der Stromverbrauch spannende Faktoren bei der Kaufentscheidung.

Tropfschale und Tresterbehälter des Kaffeevollautomaten
Im Test schaut sich IMTEST auch die Handhabung von Tresterbehälter und Tropfschale an. © IMTEST / Sandra Fischer


Philips: Bedienung und Handhabung

Die Inbetriebnahme des Kaffeevollautomaten von Philips ist einfach. Die verständliche Bedienungsanleitung führt dabei gut durch die ersten Schritte und nach wenigen Minuten ist das Gerät bereits einsatzfähig. Die Bedienung ist dann ebenfalls als einfach zu bewerten: Nach dem Einschalten genügt ein Klick auf eines der vier Symbole (Espresso, Kaffee, Heißes Wasser oder Cappuccino) bzw. ein zweiter Klick für die doppelte Menge (bei Espresso und Kaffee). Anschließend kann rechts daneben noch die Stärke des Getränks sowie die Wassermenge mit jeweils drei Stufen eingestellt werden. Zu guter Letzt erfolgt ein Klick auf den Start-/Stopp-Knopf ganz rechts. Universell festlegen kann man zudem die Brühtemperatur, Nutzerprofile gibt es dagegen keine.

Bedienfeld des Kaffeevollautomaten
Die Bedienung des Geräts mithilfe der Touch-Elemente ist einfach. © IMTEST / Sandra Fischer

Der Bohnenbehälter der Series 2300 ist leicht verdunkelt und schützt die Bohnen somit gegen Licht. Eine Gummi-Lippe rund um den Deckel sorgt zudem für eine luftdichte Aufbewahrung. Noch besser wäre diese nur, wenn der Bohnenbehälter komplett lichtdicht wäre. Die Handhabung des Wassertanks ist noch als einfach zu bewerten. Jedoch befindet sich die Markierung für die maximale Füllmenge sehr weit oben am Behälter, was das Tragen von der Spüle zum Gerät erschwert. Die Tropfschale hat ein ähnliches Problem, da sie nach hinten sehr lang ist und ebenfalls mit Vorsicht getragen werden muss. Der Tresterbehälter mit den Kaffeeresten ist dagegen einfach zu handhaben. Ein weiterer Kritikpunkt: Mit 54 Sekunden ist die Aufheizzeit der Maschine vergleichsweise lang.

Bohnenbehälter des Kaffeevollautomaten
Der Bohnenbehälter der Maschine ist luftdicht und lichtgeschützt. © IMTEST / Sandra Fischer

Für die Zubereitung von Cappuccino bietet der Kaffeevollautomat von Philips das LatteGo-Milchsystem. Dieses verfügt nicht über einen Schlauch, sondern besteht lediglich aus einem Milchbehälter mit Auslass, einem ansteckbaren Rahmen und einem Aufbewahrungsdeckel. Das Befüllen des Behälters und Andocken an den Automaten ist einfach. Etwas kompliziert ist dagegen die eigentliche Zubereitung. Hier sollte unbedingt eine Tasse mit großem Durchmesser verwendet werden, da die Milch über den Auslass sprudelnd und deutlich weiter vorne als der Kaffee-Anteil des Cappuccinos ausgegeben wird. Ansonsten drohen Kaffee oder Milch an der Tasse vorbei zu fließen. Die Reinigung des Milchsystems ist dafür einfach.



Kaffee: Das sind die Ergebnisse

IMTEST testet Kaffeevollautomaten stets bei der Zubereitung von Espresso. Mit der Standard-Einstellung für die Temperatur, die Wassermenge und die Stärke entsteht dabei ein Espresso mit ausgewogenem Geschmack, der jedoch auf der Zunge etwas dünn ist. Dadurch vergibt IMTEST als Note eine 2,5 („noch gut“). Durch ein Variieren der Einstellungen ist es hier aber möglich, sich dem bevorzugten Espresso nach dem eigenen Geschmack weiter anzunähern. Die Crema auf dem Getränk ist im Test gleichmäßig und flächendeckend, aber vergleichsweise dünn.

Espresso in einer Tasse
Die Crema ist gleichmäßig, jedoch etwas dünn. © IMTEST / Sandra Fischer

Neben Espresso schaut sich IMTEST auch die Zubereitung von Milchschaum an. Diesen erhält man bei Philips mit einem Klick auf das Cappuccino-Symbol. Reiner Milchschaum ist dagegen nicht möglich. Der zubereitete Schaum ist dabei verglichen mit Konkurrenz-Modellen eher grobporig mit großen Luftblasen an der Oberfläche. Außerdem ist er nicht sonderlich fest.

Milchschaum in einer Tasse
Der Milchschaum wird großporig und nicht sehr fest. © IMTEST / Sandra Fischer

Als gut zu bewerten ist dagegen die gemessene Temperatur des Espressos 30 Sekunden nach Ende der Zubereitung. Diese beträgt ganze 58 Grad Celsius, obwohl die Series 2300 nicht über eine ausgemachte Funktion oder Fläche zum Vorheizen der Tassen verfügt. Ebenfalls gut ist die Geräuschentwicklung des Modells. Beim Mahlen konnte IMTEST 64 Dezibel messen, was einer normalen Gesprächslautstärke entspricht. Beim Brühen waren es dann sogar nur maximal 60 Dezibel, also etwa so laut wie der Geräuschpegel in einem Büro.



Fazit: Milchschaum kann nicht begeistern

Der Kaffeevollautomat Series 2300 von Philips* ist einfach in Betrieb zu nehmen und mithilfe der Touch-Elemente zu bedienen. Die Handhabung der Komponenten wie Wassertank und Tropfschale kann dabei überwiegend ebenfalls noch als einfach bezeichnet werden. Das beworbene LatteGo-Milchsystem beweist sich dabei jedoch als etwas tückisch. Obwohl es sehr leicht zu reinigen ist, braucht die Milchschaum-Zubereitung etwas Fingerspitzengefühl. Zudem ist der Milchschaum im Test eher enttäuschend. Der Espresso wird mit den Standard-Einstellungen etwas dünn, aber ausgewogen, kann allerdings auch individuell noch angepasst werden. Positiv hervorzuheben sind darüber hinaus die geringe Lautstärke in der Zubereitung und die gute Temperatur des Espressos.

  • PRO
    • Bedienung einfach, geringe Lautstärke, gute Temperatur, Espresso ausgewogen
  • KONTRA
    • Aufheizzeit lang, Milchschaum-Zubereitung etwas kompliziert, Milchschaum grobporig

IMTEST Ergebnis:

gut 2,32

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Sandra Fischer

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“)...