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Philips Küchenmaschine Series 7000 im Test: Gut, aber schwergängig

Die Series 7000 Küchenmaschine von Philips verspricht Backergebnisse wie vom Profi. Doch kann das Modell auch bei IMTEST überzeugen?

© IMTEST / Sandra Fischer

Wer häufig backt, der weiß: Teig kneten, Sahne aufschlagen und Co. kosten ordentlich Zeit und bereiten nicht selten nach einer Weile Schmerzen im Arm. Küchenmaschinen bieten sich hier als praktische Helfer an. Sie übernehmen kräftezehrende Arbeiten und beschleunigen den Ablauf. Die Series 7000 (HR7962/01) von Philips* soll für Backergebnisse wie vom Profi sorgen. IMTEST hat getestet, ob das stimmt.

Alle weiteren Küchenmaschinen der IMTEST-Testreihe finden Sie unter diesem Link.

Die besten Rezepte für Küchenmaschinen, wie einen Elsässer Apfelkuchen, finden Sie beim Eat Club.

Philips 7000 Series Küchenmaschine

Produktdetails

  • Unverbindliche Preisempfehlung: 379,99 Euro
  • Gewicht: 6,72 Kilogramm
  • Größe: 17,6 x 36,0 x 34,5 Zentimeter
  • Rührschüssel-Volumen: 5,5 Liter
  • Garantie: 2 Jahre

Küchenmaschinen: Das sind die Testkriterien

Wer mit dem Gedanken spielt, sich von einer Küchenmaschine Arbeit abnehmen zu lassen, den interessiert vor allem, wie gut diese ihre Aufgaben erledigt. Daher testet IMTEST die Geräte in den Bereichen:

  • zähen Brotteig kneten
  • lockeren Kuchenteig rühren
  • Sahne aufschlagen
  • Sahne unter eine Quarkmischung heben

Außerdem werden unter anderem gemessen und analysiert:

  • die Lautstärke
  • der Stromverbrauch
  • die Bedienung und Handhabung
  • das Befestigen der Werkzeuge am Rührarm
  • das Hochheben des Rührarms
  • die Standfestigkeit der Rührschüssel
  • die Ausstattung, Funktionen und Zubehör
  • die Verarbeitung
Eine Hand hebt den Rührarm der Küchenmaschine von Philips
IMTEST testet unter anderem, wie leicht sich der Rührarm des Geräts heben lässt © IMTEST / Sandra Fischer

Vor dem Kauf einer Küchenmaschine ist es wichtig zu bedenken, dass die Geräte nicht als Thermomix-Alternative betrachtet werden dürfen, da sie keine Kochfunktion bieten. So können sie auch etwa Brotteig nicht aufwärmen oder warmhalten.

So ist die Maschine ausgestattet

Die Maschine von Philips wird mit einer Rührschüssel (Volumen: 5,5 Liter) und den drei wichtigen Standard-Werkzeugen geliefert:

  • Quirl, um etwa lockeren Kuchenteig zu rühren
  • Schneebesen, um etwa Sahne aufzuschlagen
  • Knethaken, um etwa zähen Teig zu kneten

Zudem gehört ein Spritzschutz mit Einfüllöffnung zum Lieferumfang, der insbesondere bei flüssigen Zutaten wie Sahne oder Pfannkuchenteig relevant ist. Außerdem verfügt das Gerät über eine praktische Beleuchtung der Schüssel von oben, sodass deren Inhalt bei allen Lichtverhältnissen gut einsehbar ist. Darüber hinaus bietet die Maschine drei Antriebe, jedoch kein weiteres Zubehör wie einen Mixer oder einen Food Prozessor im Lieferkarton.

Praktisch im Betrieb der Maschine ist bei diesem Modell dagegen die Abschaltautomatik: Klappt man den Rührarm während des Rührens hoch, schaltet sich dieser automatisch ab. So werden Teig oder Sahne nicht frei durch die Küche geschleudert. Insgesamt ist das Modell hochwertig verarbeitet und steht dank der fünf Saugnäpfe am Boden sehr stabil.

Mehl, Butter und Eier in der Rührschüssel der Küchenmaschine von Philips
Die Maschine von Philips verfügt über ein praktisches Licht, um die Inhalte der Rührschüssel besser zu sehen © IMTEST / Sandra Fischer


Handhabung und Bedienung

Die Schüssel aus Edelstahl lässt sich auf dem Boden des Philips-Geräts eindrehen, bis sie fest sitzt. Dabei rastet sie allerdings nicht ein. Das Anbringen der Werkzeuge an den Rührarm erfolgt bei diesem Modell mit einem Bajonett-Verschluss. Hierfür müssen die einzelnen Teile ineinandergesteckt und gedreht werden. Im Test ist das Einstecken etwas mühselig, da die Werkzeuge teilweise nur schwergängig am Gerät bewegt werden können. Sind sie richtig platziert, fühlt sich die Verriegelung jedoch sicher an.

Bajonett-Verschluss der Philips Küchenmaschine
Die Werkzeuge bringt man mithilfe eines Bajonett-Verschlusses an den Rührarm an © IMTEST / Sandra Fischer

Ist ein Werkzeug befestigt, lässt sich bei dieser Küchenmaschine mithilfe eines beleuchteten Drehrads zwischen acht Geschwindigkeitsstufen (oder einer Puls-Funktion, die manuell gehalten wird) wählen. Das Drehrad ist dabei ebenfalls etwas schwergängig, sodass man leicht direkt auf die zweite statt auf die erste Stufe springt. Ein kleines Display überhalb des Drehrads zeigt an, wie lange die Maschine bereits läuft. Alternativ ist es möglich, vorab mit den Pfeiltasten neben dem Display einen Timer zu stellen. In dem Fall schaltet sich das Gerät nach dem Ablaufen des Timers automatisch aus und piept.

Timer und Einstellrad der Philips Küchenmaschine
Seitlich am Gerät lässt sich ein Timer stellen und die Geschwindigkeit auswählen. © IMTEST / Sandra Fischer

Der Hebel zum Entsperren des Rührarms befindet sich bei diesem Modell auf der Rückseite des Geräts. Das erschwert die Bedienung und kann gerade in kleinen Küchen problematisch sein. Bei anderen Modellen wie der Kenwood Go ist dies benutzerfreundlicher gelöst. Zieht man den Hebel nach oben, bewegt sich der Rührarm von selbst ein kleines Stück nach oben. Von dort aus muss er manuell nach ganz oben gedrückt werden, wobei dies ebenfalls etwas schwergängig funktioniert und man im oberen Bereich durchaus Kraft aufwenden muss, damit der Arm oben einrastet. Zum Runterklappen zieht man den Entsperr-Hebel erneut, wodurch der Rührarm leicht nach unten fällt und manuell nach ganz unten gedrückt werden muss. Da sich andere Küchenmaschinen durchaus unangenehm schwungvoll öffnen und schließen, gibt es hier für das Gerät von Philips Pluspunkte.

Schalter zum Entsperren des Rührarms
Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Schalter zum Entsperren des Rührarms, der sich auf der Rückseite des Geräts befindet © IMTEST / Sandra Fischer

An die Arbeit: Kuchen und Sahne

Um die Philips-Küchenmaschine in alltäglichen Backdisziplinen zu testen, verwendet IMTEST zwei Backmischungen. Für eine Käse-Sahne-Torte muss das Gerät zunächst mit dem Quirl lockeren Teig rühren. Dabei bereitet der Testkandidat sehr schnell einen sehr glatten Teig zu, was IMTEST mit der Bestnote 1,0 (“sehr gut”) bewertet. Anschließend muss die Maschine auf der höchsten Geschwindigkeitsstufe einen halben Liter Sahne aufschlagen. Erst nach rund fünf Minuten ist diese fest und bereit für die Weiterverarbeitung. Bei anderen Maschinen wie der Titanium Chef Baker XL von Kenwood geht dies deutlich zügiger. Ein weiterer Kritikpunkt: Trotz des mitgelieferten Spritzschutzes bleibt die Küche bei diesem Modell nicht sauber, da durch die Einfüllöffnung und eine Öffnung zum Gerätekörper viele Sahnetropfen herausfliegen.

Teig in der Rührschüssel der Küchenmaschine von Philips
Das Rühren des Kuchenteigs gelingt schnell und einfach © IMTEST / Sandra Fischer

Während des Sahne-Aufschlagens misst IMTEST auch die Lautstärke der Maschine. Mit durchschnittlich 91 Dezibel – etwa dem Lärmpegel in einer lauten Fabrikhalle – ist die Küchenmaschine von Philips dabei vergleichsweise sehr laut. So erhält sie in diesem Testpunkt nur eine “magelhafte” Note (5,13). Die Leistungsaufnahme ist mit gemessenen 236 Watt ebenfalls etwas hoch im Vergleich. Da diese Werte dennoch deutlich unter denen von etwa Heißluftfritteusen liegen, können die entstehenden Energiekosten pro Jahr vernachlässigt werden.

Schüssel der Philips Küchenmaschine mit Spritzschutz
Trotz des Spritzschutzes bleibt die Küche bei diesem Modell nicht sauber © IMTEST / Sandra Fischer

Küchenmaschine: Unterheben und Brotteig kneten

Im Anschluss an das Aufschlagen der Sahne rührt IMTEST mit der Küchenmaschine eine Quark-Mischung an und testet das Unterheben der Sahne. Das klappt mit diesem Modell sehr gut. Zu guter Letzt muss sich das Gerät noch durch zähen Körner-Brot-Teig kneten. Dank des mitgelieferten Knethakens entsteht auch dabei sehr schnell ein glatter Teig.

Quark-Sahne-Mischung in Rührschüssel der Philips Küchenmaschine
Das Unterheben der Sahne unter eine Quark-Mischung klappt gut © IMTEST / Sandra Fischer

Allerdings bleiben Mehl-Reste unverarbeitet am Rand zurück und können von dem Knethaken nicht erreicht werden. Da es zudem nicht möglich ist, die Werkzeuge manuell in der Schüssel zu justieren, bleibt dieses Problem bestehen. Andere Geräte wie die KitchenAid Artisan 125 bieten diese Option dagegen an. Nach der Zubereitung können die Schüssel, die Werkzeuge und der Spritzschutz in der Spülmaschine gereinigt werden. Die Reinigung von Hand ist dabei ebenfalls einfach.

Brotteig in Rührschüssel der Philips Küchenmaschine
Beim Kneten von Brotteig bleiben Mehlreste am Rand zurück © IMTEST / Sandra Fischer


Fazit

Küchenmaschinen können beim Backen viele zeit- oder kraftintensive Aufgaben abnehmen. Ob Sahne, Kuchen- oder Brotteig: Die Series 7000 (HR7962/01) von Philips* leistet dabei in allen Testaufgaben gute bis sehr gute Arbeit. Backergebnisse wie vom Profi gibt es also durchaus – auch wenn die Maschine im Test nicht in allen Aspekten gänzlich überzeugen kann. Praktisch ist die eingebaute Beleuchtung der Rührschüssel und die Abschaltautomatik beim Anheben des Rührarms. Außerdem ist das Modell hochwertig verabeitet, sehr standfest und bis auf die Motoreinheit spümaschinenfest.

Allerdings besitzt der Knethaken keine ideale Passgenauigkeit in der Schüssel (und kann auch nicht manuell nachjustiert werden), sodass Reste am Rand zurückbleiben. Zudem ist sowohl die Bedienung des Drehrads als auch das Anstecken der Werkzeuge an den Rührarm und das Anheben des Rührarms etwas schwergängig. Der Entsperr-Hebel ist ungünstig auf der Rückseite des Geräts platziert und der mitgelieferte Spritzschutz hält die Küche nicht wirklich sauber. Negativ hervorzuheben ist darüber hinaus die vergleichsweise hohe Lautstärke. Insgesamt schneidet die Küchenmaschine von Philips daher etwas schlechter ab als beispielsweise die Artisan 125 von KitchenAid (Gesamtnote: 1,8).

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3

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Sandra Fischer

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“) an der Università di Bologna in Italien absolviert. Neben Italienisch und Englisch spricht sie aufgrund mehrerer Langzeitaufenthalte in Alicante auch Spanisch fließend. Für ein Praktikum bei der Dokumentarfilm-Produktionsfirma „Folke Rydén Production“ ist Sandra im Anschluss an ihr Studium nach Schweden gezogen, bevor sie – zurück in Deutschland – in Hamburg als Projektmanagerin bei Statista angefangen hat. Anschließend ist sie zur FUNKE Mediengruppe gewechselt, wo Sandra zunächst ein Volontariat bei der Zeitschrift „Bild der Frau“ absolviert hat. Als Redakteurin bei IMTEST beschäftigt sie sich nun hauptsächlich mit Küchengeräten und Fitnessgadgets.