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Osram Tyreinflate 1000: Mobiler Kompressor im Test

Im Test zeigt der Osram Tyreinflate 1000 eine bemerkenswerte Stärke.

Osram Tyreninflate 1000 mit Lampe
© Osram

Ein mobiler Kompressor wie der Osram Tyreinflate 1000 ist ein praktisches Gerät, das in verschiedenen Situationen nützlich sein kann. Vor allem zum Aufpumpen von Autoreifen. Denn wenn Ihre Pneus zu wenig Luft haben, können Sie sie mit dem mobilen Kompressor schnell und einfach auf den richtigen Druck bringen. Das ist wichtig für die Sicherheit. Und es spart Geld: Denn die meisten Tankstellen verlangen inzwischen zwischen einem und zwei Euro für das Aufpumpen mit einem Luftkompressor. Experten empfehlen, den Reifendruck alle zwei Wochen, mindestens aber einmal im Monat zu überprüfen. Außerdem beeinflusst der richtige Luftdruck nicht nur das Fahrverhalten, sondern auch den Kraftstoffverbrauch. Das Geld für die Anschaffung – rund 55 Euro – sollte sich also schnell amortisieren.

Tyreinflate 1000 mit Autoreifen
Durch die großen Tasten, das gut ablesbare Display und das Drehrad zum Einstellen des gewünschten Drucks ist die Bedienung des Tyreinflate 1000 kinderleicht. © IMTEST

Geld sparen mit mobilem Kompressor

Mit einem tragbaren Kompressor wie dem Osram Tyreinflate 1000 können dank des dreiteiligen Adapters auch andere aufblasbare Gegenstände wie Fahrradreifen, Luftmatratzen und Bälle aufgepumpt werden. Eine Sache unterscheidet den Osram Tyreinflate 1000 allerdings von vielen anderen mobilen Kompressoren beziehungsweise Luftpumpen: Er verfügt über keinen Akku, sondern stattdessen über ein 3,5 Meter langes Kabel für den 12-Volt-Anschluss im Auto. Wie sich das Gerät im Test gegenüber Akkuluftpumpen wie dem  Portable Electric Air Compressor 2  von Xiaomi schlägt, hat IMTEST getestet.



Tyreinflate 1000: Systematische Nachteile

Der Osram Tyreinflate 1000 lässt sich wie geschrieben nur über einen Zigarettenanzünder im Auto betreiben. Das schränkt das Einsatzspektrum deutlich ein. Beim Aufpumpen von Autoreifen ist das kein Problem, bei Fahrradreifen aber schon und bei Luftmatratzen – etwa am Strand – noch viel mehr. Man muss sich halt immer in unmittelbarere Nähe zu einem Auto aufhalten. Akkuluftpumpen sind dagegen überall einsetzbar. Dazu kommt: Zwar sind die meisten Autos mit einem 12-Volt-Anschluss ausgestattet, aber längst nicht alle. Bei modernen Modellen gehören sie bei vielen Herstellern nicht mehr zur Standardausstattung, USB ist hier inzwischen der Standard-Ladeanschluss.

Tyreinflate 1000 Adapter
Die Adapter für Presta-Ventile, Bälle und Luftmatratze sind an der Unterseite angebracht. © IMTEST

Tyreinflate 1000: Sehr starke Pumpleistung

In Sachen Leistung reist der Osram Tyreinflate 1000 auf dem Papier keine Bäume aus. Osram spricht nebulös von „schnell, effektiv“ und „bis zu 2 Minuten“ fürs Aufpumpen eines Autoreifens. Zudem beträgt der maximale Druck lediglich 5,5 Bar, viele Akkuluftpumpen schaffen 10,3 Bar. Merkwürdig in diesem Zusammenhang: Auf dem Gerät lässt sich ein höherer Wert einstellen, möglich sind hier bis zu 6,9 Bar.

Pumpt der Osram Tyreinflate 1000 zumindest schneller als die Akkuluftpumpen? Klare Antwort: Ja, deutlich schneller. Im direkten Vergleich gegen den Akkuluftpumpentestsieger von Zoruman zeigt der Osram-Kompressor dem China-Produkt die Rücklichter: Einen Autoreifen füllte er in nur 21,5  Sekunden von 1,8 auf 2,1 Bar. Die schnellste Akkuluftpumpe benötigte für die gleiche Aufgabe 79 Sekunden. Beim Test mit Fahrradreifen fiel das Ergebnis ebenso eindeutig aus: Einen MTB-Reifen pumpte das Osram-Produkt in 20,1 Sekunden von 0 auf 2 Bar auf, einen Rennradreifen in 21,5 Sekunden auf 4 Bar. Die Zoruman-Pumpe brauchte dafür 58 beziehungsweise 68 Sekunden. Wer also möglichst schnell und flott seine Reifen befüllen möchte, liegt mit der Osram Tyreinflate 1000 goldrichtig.

Tyreinflate 1000: Kinderleichte Bedienung

In Sachen Bedienung gibt es ebenfalls wenig Anlass zur Kritik. Ganz im Gegenteil: Durch die Kombination aus großem Display, einfacher Druckeinstellungen per Drehrädchen, großen Tasten und drehbarem Ventil gestaltet sich das Aufpumpen von Autoreifen kinderleicht. Praktisch ist zudem, dass sich zu viel Luft per Druckknopf am Ventil abgelassen werden kann. Es gibt nur ein Problem: Kommt bei Fahrradreifen der Presta-Adapter für französische Ventile ins Spiel, verdreht sich beim Anbringen der Pumpe der Schlauch. Dazu kommt, dass beim Lösen stets eine Menge Luft entweicht, im Test waren es bis zu 0,8 Bar. Obwohl die eingebaute Druckanzeige ordentlich arbeitet, ist der Osram Tyreinflate 1000 für Fahrradreifen mit französischen Ventilen daher nur bedingt zu empfehlen. Bei Schrader-Ventilen (Autoventilen) trat das Problem dagegen kaum auf. Hier war bei den Messungen mit einem Prüfgerät eher ein Tick zu viel Luft in den Reifen.

Fazit

Obwohl kein Akku an Bord ist, ist der Osram Tyreinflate 1000 nicht günstiger als die meisten Akku-Luftpumpen. Obendrein ist er größer und schwerer. Seine Stärken liegen dafür in der weitaus besseren Pumpleistung und der kinderleichten Bedienung. Kurzum: Wer in erster Linie Autoreifen aufpumpen will, macht mit dem Kauf nichts falsch.

  • PRO
    • Sehr gute Pumpleistung, einfache Bedienung.
  • KONTRA
    • Reifen mit Prestaventilen verlieren Luft beim Lösen.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3

Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.