Opels Kleinwagen-Bestseller ist der Corsa, der brandneue Opel Corsa Electric kommt Ende Oktober in den Handel. IMTEST ist den E-Corsa mit Facelift für das Modelljahr 2024 bereits gefahren – in der Stadt, über Land und auf der Autobahn. Alles was Sie über den elektrischen New Corsa wissen müssen, lesen Sie hier.
Produktdetails
- Karosserie: 5-türig / Kleinwagen
- Leergewicht inkl. Fahrer: 1.614 kg
- 4,06 m x 1,44m x 1,96 m (Länge x Höhe x Breite mit ausgeklappten Seitensiegeln)
- Antrieb / Tempo: Vorderrad / 150 km/h
- max. Leistung in kW (PS): Corsa Electric Long Range: 115 (156); Basis: 100 (136) und bis zu 357 Kilometer
- 51 kWh-Batterie; 405 km Reichweite; 100 kW Schnellalden
- Kofferraumkapazität (mit 60:40 teilbarer Rückbank) bis zu 1.042 l
- Basis: 34.650 Euro; Corsa Electric GS – Long Range: ab 38.045 Euro
Opel Corsa Electric: The New Corsa
Mit dem Corsa Electric bringt Opel ein erstes Facelift seines E-Corsa aus dem Modelljahr 2020. IMTEST ist die Neuheit für das Modelljahr 2024 noch vor dem Marktstart am 21. Oktober im Großraum um das Rüsselsheimer Opel-Werk gefahren. In vielen Facetten gleicht der Kleinwagen aus Opels erfolgreichstem Auto-Segment (2021 und 2022 der meistverkaufte Kleinwagen in Deutschland und Großbritannien) dem eine Klasse höher angesiedelten Opel Astra Electric.
Den ausführlichen Test zum Opel Astra Electric lesen Sie nach einem Klick auf den nachfolgenden Link.
Opel Astra Electric: Kompaktes E-Auto im Test
So gut macht sich der Astra Electric in Stadt und Land.
Wie ein Großer: E-Mobilität nicht nur für Stadt und Ballungsraum
Der Opel Corsa Electric setzt in vielen Bereichen auf vertraute Ausstattung und Funktionen, die etwa vom Astra Electric bekannt sind. So steckt etwa im Testwagen, den IMTEST durch das Rheinhessische Weingebiet fuhr, ein 10 Zoll großes Infotainment-Display.
Dieses eignet sich sehr gut für die Anzeige von Navigationskarten oder Fahrzeuginformationen wie Ladestand oder Reichweite. Alle Menüpunkte sind angenehm übersichtlich neben- und untereinander angeordnet. Die wichtigsten Funktionen lassen sich auch während der Fahrt problemlos ansteuern. Dafür kann das Display im Corsa Electric GS Long Range bequem und gut per Fingerwisch über einen Touchscreen bedient werden.
Am angenehm zu fassenden und neu gestaltetem Lenkrad (das sich auf Wunsch auch beheizen lässt) befinden sich jeweils für den rechten und linken Daumen gut erreichbar zusätzliche Regler und Schalter. Beispielsweise um den adaptiven Tempomat zuzuschalten oder den automatischen Abstandsregler. Dieser bewährte sich bei der Testfahrt bei hohem Verkehrsaufkommen und damit verbundenen Stop-and-Go-Fahrten auf den Autobahnen rund um den Großraum Mainz.
Überhaupt lieferte das Navigationssystem bei der Testfahrt im New Corsa einen guten Eindruck ab. Das System führte mit klaren Ansagen und Abbiegehinweisen sicher durch unbekanntes Gebiet. Die Technik dahinter basiert auf der Snapdragon Cockpit Plattform-Basis von Qualcomm Technologies. Im Gegensatz zum Astra Electric, bietet der neue Elektro-Corsa aber kein Head-up-Display. Auf seinem volldigitalen Cockpit mit 10-Zoll-Farbdisplay lassen sich daher auch Navigationsanweisungen abbilden. Nur bei starkem Sonnenschein von der Seite ließ sich das Cockpit-Display jedoch nicht immer optimal ablesen.
Angenehmes Fahren und sicheres Spurhalten
Der neue Corsa Electric liegt mit seinen rund 1.550 kg Leergewicht angenehm ruhig und sicher auf der Straße. Auch dank seines tiefen Schwerpunkts, der etwa der 51 kWh-starke Batterie zu verdanken ist. Deren Komponenten unterhalb der Fahrerkabine angebracht sind. Bei einer Fahrt mit einem, für den E-Rallye-Sport angepassten E-Corsa, konnte sich IMTEST davon überzeugen. Bei einigen Runden über einen abgesteckten Testparcours blieb der Wagen, der mit identischer Motorisierung wie der Testwagen ausgestattet war, auch während extremer Fahrsituationen in der Spur.
Doch auch auf Land- oder Fernstraßen neigt der E-Corsa nicht zu flatterhaftem Fahren. Er gleitet angenehm über den Asphalt und vermittelt auch auf unbefestigten Feldwegen einen durchaus ruhigen Eindruck. Verstärkt wird dieser Eindruck durch eine feste Lenkung, die auch enge Kurvenfahrten ermöglicht – ohne dabei zur Übersteuerung zu neigen. Auch die teilelektrisch verstellbaren Fahrersitze (mit optionaler Massagefunktion erhältlich) hinterlassen einen soliden und gemütlichen Eindruck. Unter anderem weil sie beispielsweise nicht nur bei längeren Fahrten für eine rückenschonende Haltung sorgen.
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Kraftvoller Motor, hohe Reichweite
Der mit 115 kW (156 PS) ausgestattete Vorderradantrieb des New Corsa GS (die Basis-Variante kommt auf 100 kW) sorgt für ein spritziges Fahrverhalten. Im Fahrmodus Sport kommt der E-Kleinwagen laut Opel von 0 auf 100 km/h in 8,1 Sekunden. Auch wenn sich das im Detail von IMTEST aktuell nicht selbst nachmessen ließ, so stellte sich beim Durchdrücken des Gaspedals bis maximal 150 km/h auf der Autobahn ein ungefährer Eindruck von der doch hohen Beschleunigungsleistung ein. Werden alle Strecken aber so sportlich zurückgelegt, lässt sich die nach WLTP-Reichweite von bis zu 405 km sicher nicht erreichen.
Im Test zeigte sich jedoch, dass angemessenes Fahren im Wechsel zwischen Sport-, Normal- und Eco-Modus durchaus für eine vergleichsweise hohe Reichweite sorgen können. Opel gibt einen Verbrauch von 14,2 bis 14,6 kWh auf 100 km an. Damit käme der Corsa dann auf eine ähnliche Reichweite wie der Opel Astra Electric. Ladestopps soll der E-Corsa zudem mit einer Ladezeit von unter 30 Minuten an einer 100 kW-Gleichstrom-Schnellladesäule absolvieren können. Die Zeitangabe nennt Opel für das Befüllen eines nahezu “leergefahren” E-Corsas mit bis zu 80 Prozent Batterieladezustand.
Fazit
Mit dem Facelift des E-Corsa scheint Opel der Elektrifizierung des C-Segments einen guten Schritt näher gekommen zu sein. Nicht nur die optische Aufwertung des Kleinwagens mit einem neuen Look an der Front und zu den Seiten hin sorgt für Hingucker. Davon konnte IMTEST sich in der Praxis auch schon bei der Testfahrt überzeugen. Die Neuheit zog durchaus viele Blicke anderer Verkehrsteilnehmer auf sich. So hat Opel etwa den Opel Vizor (“Blitz”) in die Front des E-Corsa integriert. So dass Fahrzeuggrill, die LED-Scheinwerfer an den Seiten und der Opel-Blitz wie in einem Element wirken.
Auch technisch weiß der E-Corsa zu punkten. Beispielsweise mit einem Flankenschutz und einer neuen, hochauflösenden Panorama-Rückfahrkamera. Die den Raum im hinteren Bereich um den Wagen verlässlich einfängt, und das (scharfe) Bild dann an das 10 Zoll-Infortainment-Display sendet. Der Rund-um-Blick aus dem E-Corsa heraus ist dank verhältnismäßig schmaler A- und C-Säulen gut. Genau wie Sitzhöhe und Beinfreiheit im Cockpit. Im Fond fühlen sich große Menschen jedoch etwas eingeengt.