Produktdetails-
Preis: ab 899 Euro
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Bildschirm: 6,7 Zoll / 3.216 x 1.444 Pixel
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Akkulaufzeit: bis zu 9:31 Stunden
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Hauptkamera: 48 Megapixel
OnePlus 9 und Oneplus 9 Pro vorgestellt
Am 23. März 2021 stellte OnePlus seine beiden neuen Oberklasse-Geräte vor: Das OnePlus 9 und OnePlus 9 Pro. Das Wort “Oberklasse” möchte hier in zweifacher Hinsicht verstanden sein: Zum einen sind beide Smartphones im oberen Preissegment ab 699 Euro angesiedelt. Zum anderen bieten sie eine Ausstattung, die Nutzern jeden Wunsch zu erfüllen verspricht. Hierfür hat sich Hersteller OnePlus innovative Neuerungen einfallen lassen und entwickelte einige von ihnen in Kooperation mit dem Kamera-Hersteller Hasselblad. Das Resultat und wie es sich im Test schlägt.
OnePlus 9 Pro: Edles Design und wasserdichtes Gehäuse
Schon äußerlich hat sich einiges im Vergleich zum bereits hochwertigen Vorgänger getan. Statt knalliger Farben gibt es nun eher gedeckte Töne. Zwei der drei Farben kommen mit matter Glasrückseite edel und dezent daher. Die Farbe des vorliegenden Testmusters nennt sich Morning Mist und erinnert an glänzendes Chrom. Die rückseitigen Kameras wandern von der Mitte hin zum Rand, sind schick umrahmt und nehmen etwas mehr Platz ein als noch beim OnePlus 8 Pro.
Bildschirm des OnePlus 9 Pro im Test
Mit 3.216 x 1.444 Pixeln auf 6,7 Zoll löst der Bildschirm sehr hoch auf. Auf die Fläche gerechnet ergibt das 525 Pixel pro Zoll und ein scharf gestochenes Bild. Wichtiger aber ist die verbaute AMOLED-Technologie. Die erlaubt ein tiefes Schwarz und hohe Kontraste. Mittlerweile findet man die Technologie schon in Handys im Preisbereich ab 300 Euro. Die qualitativen Unterschiede sind allerdings groß. Zu den Spitzenreitern zählen die hochpreisigen Smartphones von Samsung, aktuell etwa das Galaxy S21 Ultra 5G. Doch das OnePlus 9 Pro kann mithalten: Die Farben sind kräftig, aber noch natürlich, der Kontrast sehr hoch. Auch feinste Farb-Abstufungen werden sehr differenziert angezeigt. Verantwortlich dafür ist die 10-Bit-Farbtiefe, die mehr Farben darstellen kann als die meisten Smartphone-Bildschirme. Unter dem Messgerät schlägt das OnePlus sogar den Platzhirschen von Samsung mit seiner sehr hohen Farbgenauigkeit.
Bildschirm: Hohe Helligkeit und viel Hertz
Das Galaxy S21 Ultra 5G erzielt dafür im Testlabor die höhere Bildschirm-Helligkeit (1.145 Candela pro Quadratmeter, cd/qm) als das OnePlus 9 Pro (980 cd/qm). Der Unterschied ist in der Praxis allerdings nur bei sehr hoher Sonneneinstrahlung sichtbar, die das Ablesen des Bildschirms erschwert. Bewegtbild gibt das das 9 Pro mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde wieder. Das entspricht 120 Hertz. Weil das aber viel Strom verbraucht, bedient sich das Smartphone einer pfiffigen Technik: Es variiert die sogenannte Bildwiederholrate. Bei der Betrachtung von Fotos beispielsweise schaltet die Automatik auf 1 Hertz – hier blickt man schließlich nur auf ein Bild zur Zeit. Videos werden mit 24 Hertz abgespielt und beim Surfen oder Spielen steigt die Frequenz auf bis zu 120 Hertz.
Kamera: Schöne Grüße von Hasselblad
Rückseitig verbaut OnePlus vier Objektive plus Lasersensor zur Abstandsbestimmung. Aus der Zusammenarbeit mit dem schwedischen Traditionsunternehmen Hasselblad resultieren zwei Innovationen. Zum einen wurde der Kamera-Sensor feinjustiert für eine genaue Farbwiedergabe. Zum anderen gibt es einen Profi-Modus in der Kamera-App. Darüber lassen sich ähnlich wie einer Profi-Kamera ISO-Wert, Belichtungszeit und die Blendenzahl einstellen.
OnePlus 9 Pro im Test: Kamera auf dem Prüfstand
Im Test lieferte die Hauptkamera (48 Megapixel) beeindruckende Ergebnisse mit hoher Bildschärfe, vielen Details und natürlicher Farbwiedergabe. In schattigen Bereichen wiesen die Fotos dann aber doch das Smartphone-typische Bildrauschen auf – wenn auch nur minimal. Bei sehr wenig Licht waren die Ergebnisse sogar etwas besser als mit dem Galaxy S21 Ultra. Pro für Profis: Mit dem Pro-Modus ließen sich bewegte Objekte scharfgestochen einfangen, etwa die zitternden Äste eines Busches im Wind. Eine weitere Besonderheit ist die Ultraweitwinkel-Kamera. Die findet man mittlerweile in Smartphones fast jeder Preisklasse, allerdings lösen die meist so gering auf, so dass große Betrachtungswinkel mit wenigen Bilddetails erkauft werden. Nicht so beim OnePlus 9 Pro: Hier löst der Ultraweitwinkel mit 50 Megapixeln auf, zeigt ein scharfes Bild mit vielen Details. Hiermit gelingen kunstvolle Aufnahmen und spannende Perspektiven – übrigens auch im Nahbereich von wenigen Zentimetern.
OnePlus 9 Pro im Test: Rasanter Prozessor und 5G
Der Prozessor liefert Bestwerte: Sowohl die Arbeitsleistung (Geekbench: 3.702 Punkte bei Mehrkern-Berechnungen) , als auch die Spieleleistung (3D Mark Sling Shot Extreme: Maximal-Wert) erreicht im Testlauf sehr gute Ergebnisse. Kein Wunder, denn der verbaute Snapdragon 888 ist der derzeit schnellste Prozessor für Androiden. Ebenso fix geht es auch ins Netz: Mobil sind dank neuem Mobilfunktstandard 5G bis zu 935 Megabit pro Sekunde möglich – den passenden Tarif vorausgesetzt. Im WLAN erreicht das OnePlus 9 Pro ebenfalls Höchstgeschwindigkeiten bis zu 1.400 Megabit die Sekunde (ax-Standard). Kurzum: Das OnePlus 9 Pro ist rasant in jeder Hinsicht. Die Bedienung ist flüssig und schnell, Ladezeiten sehr kurz und die Leistung eignet sich bestens für 3D-Spiele und Videoschnitt.
Etwas kurze Laufzeit, schnelle Ladedauer
In Sachen Tempo geht es weiter: Denn die Ladezeit des OnePlus 9 Pro setzt neue Maßstäbe. Mit der eigens entwickelten Ladetechnik namens Warp Charge ist der Energiespeicher in 31 Minuten von 0 auf 100 Prozent aufgeladen. Schneller war bisher kein Smartphone bei IMTEST. Kleines Manko: Der Akku misst 4.500 Milliamperestunden – nicht herausragend viel. Im Test erzielte die leistungshungrige Hardware eine Laufzeit von 9:55 Stunden bei dauerhafter Wiedergabe eines Full-HD-Videos im WLAN-Stream. Sparsame Mittelklasse-Smartphones kommen auf 12-15 Stunden – sind aber auch nicht so leistungsstark.
Viel Speicher, Dual-SIM und Fingerabdrucksensor
Als Betriebssystem kommt das aktuelle Android 11 zum Einsatz, das auf dem 256 Gigabyte großen Speicher installiert ist. Eine Erweiterung des Speichers per microSD-Karte ist nicht möglich. Dafür beherrscht das Gerät zwei SIM-Karten dank Dual-SIM. Zur Entsperrung des Smartphones verbirgt sich der Fingerabdrucksensor unter dem Bildschirm.
FAZIT
Das OnePlus 9 Pro macht im Test eine gute Figur: Der Bildschirm ist mit seinen starken Kontrasten, brillanten Farben und der hohen Auflösung erstklassig. Die Kamera wartet mit innovativen Extras auf und dürfte den einen oder anderen Hobby-Fotografen dazu bewegen, seine Kamera zuhause zu lassen. Der Chipsatz bringt den neuen Mobilfunkstandard 5G mit und sorgt außerdem für eine enorme Rechenleistung, die sich von der flüssigen Bedienung bis hin zu aufwendigen 3D-Spielen bemerkbar macht. Das Gehäuse ist so schick wie es sich für die starke Hardware gebührt und außerdem wasserdicht. Das Aufladen erfolgt per Kabel und kabellos binnen weniger Minuten. Die Akkulaufzeit fällt etwas kurz aus, ist aber mit über zehn Stunden bei intensiver Nutzung immer noch gut. Die Qualität der Selfie-Kamera bleibt leider nur durchschnittlich. Am Ende reicht es nicht ganz, um das Galaxy S21 Ultra vom Thron zu stoßen, aber für einen guten, zweiten Platz. Allen, die das Samsung-Smartphone dann doch zu dick und schwer erscheint, sind mit dem schicken, schlanken OnePlus 9 Pro bestens bedient.
- PRO
- Sehr gutes Display, schnelles 5G, sehr hohe Arbeitsleistung, gute bis sehr gute Kamera-Qualität, sehr schnelles Laden (auch kabellos).
- KONTRA
- Etwas kurze Akkulaufzeit, etwas schwache Selfie-Kamera.
IMTEST Ergebnis:
gut 1,7
Fotos: IMTEST, Hersteller