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One Commander: Gaming-Notebook für unter 1.500 Euro im Test

Der deutsche Hersteller One verbaut Top-Komponenten in seinem Einsteiger-Notebook. Wie gut es sich schlägt, verrät IMTEST.

One Commander Gaming Notebook aufgeklappt schräg von vorne mit blau leuchtender Tastatur und blau schwarzem Bild auf weißem Hintergrund
© One

Das Gaming-Notebook One Gaming Commander liefert eine üppige Ausstattung für den kleinen Spieler-Geldbeutel. Der zweitschnellste Intel-Prozessor Intel Core i7-12700H mit 14 Kernen ist ebenso verbaut wie eine pfeilschnelle 1-TB-SSD-Festplatte von Gigabyte. Nichts destotrotz klingt die vollständige Modellbezeichnung Gaming Laptop Commander V56-12NB-PN2 etwas überzogen, vor allem angesichts des für Spiele-Notebooks eher niedrigen Preises. Ob das Notebook seinem Namen gerecht wird und wie gut sich die Qualitätskomponenten schlagen, zeigt der Test.

Produktdetails

  • 1.449 Euro
  • 2,2 kg
  • 15,6 Zoll
  • Intel Core i7 12700H Prozessor, NVIDIA GeForce RTX 3060 Grafikkarte

One Gaming Commander im Test: Verarbeitung auf dem Prüfstand

Auf den ersten Blick wirkt das Gehäuse des One Gaming Commander (V56-12NB-PN2) aus dem eher schlicht und erinnert fast an ein handelsübliches Büro-Notebook. Einzig das Logo (als Sticker angebracht) und die zwei blauen LED-Streifen auf der Rückseite sollen etwas Gaming-Charme versprühen. Insgesamt geht die Verarbeitungsqualität in Ordnung: Der Bildschirm und die Tastatur geben bei leichtem Druck zwar etwas nach, das stört beim Spielen allerdings selten bis gar nicht.

One Commander aufgeklappt von vorne zeigt schwarzen Bildschirm
Das Design des One Commander ist eher schlicht.
One Commander aufgeklappt von hinten zeigt weißen Sticker und blaue Streifen
Einzig auf der Rückseite lässt ein Sticker und zwei LED-Streifen erahnen, dass das One Commander ein Gaming-Notebook ist.

Die Maße sind mit 36,1 x 24,1 Zentimeter (cm) kompakt gehalten. Mit nur 2,2 Kilogramm ist der Commander ein Leichtgewicht in der Klasse der Spiele-Notebooks. Bei 2,5 cm Höhe ist das Notebook etwas dick, was allerdings der Kühlung zugutekommt: Das erhöht die Luftzirkulation im Inneren. Allerdings machen sich dabei auch die lauten Lüfter bemerkbar.

One Commander aufgeklappt von der Seite
Das One Commander ist nicht gerade ein flaches Gaming-Notebook. © IMTEST

Hier weitere technische Daten auf einen Blick:

  • Bildschirm: 15,6 Zoll, 1.920 x 1.080 (Full HD) bei 144 Hertz Bildwiederholrate
  • Arbeitsspeicher: 16 GB DDR4-3200
  • Speicher: 1.024 GB 

Knackiger Tastenanschlag beim One-Gaming-Notebook

Die vollwertige Tastatur des One Gaming Commander ist leicht zu handhaben, sehr präzise und mit einer Tastengröße von 1,6 cm ausreichend groß. Bei zu viel Druck gibt die Tastatur des Gaming-Notebooks im Test minimal nach – beim Spielen stört das kaum. Ein etwas gedrängter Nummernblock wäre jedoch nicht notwendig gewesen, wird er doch von Spielern kaum genutzt und nimmt so nur unnötig Platz weg.

Das Touchpad ist mit 14 cm Diagonale etwas kleiner als bei so manchem Konkurrenten, reagiert dafür aber noch sehr präzise und eignet sich ebenso für einfache Strategiespiele wie Büroarbeiten. Verlangen Spiele höchste Präzision, ist ohnehin eine flotte Gaming-Maus notwendig.



One Gaming Commander im Test: Leistung

Eines vorweg: Waschechte Spieler sollten beim One Gaming Commander unbedingt das Control Center (siehe Taskleiste) öffnen und hier den Performance-Modus auswählen. Dabei drehen zwar alle Lüfter deutlich lauter, aber steigt damit auch die Leistung deutlich: Im Standardmodus erreichte das Gaming-Notebook beim 3D-Renderingtest Cinebench lediglich knapp 11.046 Punkte. Wird der Performance-Modus gezündet, erreicht das Notebook satte 13.961 Punkte. Ein Unterschied von satten 25 Prozent (%) beim Arbeiten. Beim Spielen liegt der Unterschied immer noch bei 18%. Wer Kopfhörer aufsetzt und die Lüfter bei immer noch akzeptablen 50 Dezibel ertragen kann, sollte also stets im Performance-Modus spielen.

Screenshot graues Fenster Cinebench Test
Beim Cinebench-Durchlauf überzeugte das One Commander vor allem im Performance-Modus.
Screenshot dunkles Fenster mit rundem Diagramm und Menü links teilweise bunt

So liefen die Spieletest mit dem Notebook

In den Spieletests überzeugte das One Gaming Commander durch die Bank:

SpieleWerte
Metro ExodusFullHD 33
4K 13
Forza Horizon 5FullHD 75
4K 46
Shadows Of The Tomb RaiderFullHD 100
4K 38
3DMarkTimeSpy (anpassen auf FHD) 75
TimeSpy Extreme (4K, höherer Wert) 26
Durchschnitt FullHD71
Durchschnitt 4K31

Die Werte sind für ein Gaming-Notebook in der Preisklasse unter 1.500 Euro beeindruckend und liegen in etwa auf dem Niveau des Lenovo Legion 5 17ACH6H. Doch wie bei allen anderen Einstiegsgeräten mit 3060-Grafikchip gilt leider auch hier: Beim Spielen in der Full-HD-Auflösung läuft das Bild mit rund 60 Bildern pro Sekunde recht flüssig über den Bildschirm. Sobald die Auflösung aber auf 4K erhöht wird, etwa beim Anschluss an einen 4K -Fernseher oder -Beamer, ruckelt das Bild stark.

Überrascht hat die große 1-Terabyte-Festplatte vom Markenhersteller Gigabyte. Sie bietet für die Preisklasse erstaunlich viel Speicher. Da stört es dann auch nicht weiter, dass die Geschwindigkeit der Festplatte mit 3 Gigabyte (GB) pro Sekunde (Lesen) und 2,6 GB pro Sekunde (Schreiben) eher im Mittelfeld spielt.

Test zeigt wie gut Bild und Ton des One-Gaming-Notebook sind

Hersteller One baut Geräte, die durchweg auf Augenhöhe mit den Big Playern Lenovo, Dell oder HP sind – in einem Bereich hinken die Notebooks jedoch bereits seit den ersten Tests 2020 stark hinterher: Die verbauten Lautsprecher klingen dünner und verfälschter als bei der Konkurrenz. Hier sollte auch beim One Gaming Commander aus dem Test nachgebessert werden. Am besten sofort ausschalten, ausgeschaltet lassen und einen Bluetooth-Kopfhörer verwenden. Sonst kommt kein Spielspaß auf.

Aufgeklappter One Commander schräg von der Seite zeigt Windows 11 Bildschirm
Der Bildschirm des One Commander lässt sich sehen. © IMTEST

Die Bildqualität des Full-HD-Bildschirms mit 144 Hertz kann sich hingegen sehen lassen: Die Farbwiedergabe ist gut und trotz der etwas körnigen Auflösung sieht das Bild immer noch ausreichend scharf aus. Einzig der etwas geringe Kontrast von nur 1001:1 ist im Vergleich zu anderen Modellen gering. Auch die Helligkeit von nur rund 340 Candela pro Quadratmeter ist zwar für dunkle Innenräume gut geeignet, beim Spielen auf der Terrasse ist nichts mehr zu erkennen.

So lange hält der Akku im Test durch

Die Akkulaufzeit des One Gaming Commander ist für ein Spiele-Notebook in Ordnung: Beim Spielen hält es im Test immerhin 1 Stunde und 31 Minuten durch – das ist unter Gaming-Notebooks üblich. Allerdings reduziert das Notebook dann sichtbar die Leistung: Statt rund 100 Bilder pro Sekunde im Spiel „Shadow of the Tomb Raider“ in der Full-HD-Auflösung sind es gerade mal rund 25 Bilder pro Sekunde. Unterwegs kommt kein Spielspaß auf.

Weißes Gerät zeigt Stromverbrauch von One Commander
Statt der durchschnittlichen 28 Watt zieht das One-Notebook dann bis zu 173 Watt aus der Steckdose. Das ist im Vergleich zu anderen Gaming-Notebooks mit bis zu 300 Watt durchaus vertretbar, ja sogar sparsam.
Weißes Gerät zeigt Stromverbrauch von One Commander
© IMTEST

An die Steckdose angeschlossen gibt sich das Notebook beim Surfen im Netz oder Büroarbeiten sehr sparsam und zieht lediglich rund 28 Watt aus der Steckdose. Wird allerdings ein Spiel gestartet, wird die volle Leistung des Prozessors und der Grafikkarte freigesetzt.

Fazit

One ist mit dem Gaming-Laptop Gaming Commander ein schöner Spagat gelungen: Zum aggressiven Preis von 1.449 Euro bekommen Spiele-Einsteiger ein solides Gerät mit flottem Intel Core i7 12700H Prozessor, großer 1-TB-Festplatte und einer für Full-HD-Auflösung völlig ausreichenden GeForce 3060.

  • PRO
    • Solide Verarbeitung, schneller Prozessor, gute Spielegeschwindigkeit für Full-HD-Spiele
  • KONTRA
    • Wird im Leistungsmodus mit 50db sehr laut, schwache Lautsprecher, Bildschirm zeigt wenig Kontrast

IMTEST Ergebnis:

gut 2,5

Sandro Villinger

Als freiberuflicher Redakteur testet Sandro Villinger für IMTEST Hardware, insbesondere Projektoren, Dashcams, IP-Kameras, Laptops oder Spiele-PCs. In diesem Bereich liegt auch seine persönliche Leidenschaft. Seit 12 Jahren ist Sandro Villinger für Softwarefirmen als Manager von Produktentwicklung, Innovation und Marketing tätig. Währenddessen schrieb er viele Jahre für Publikationen wie PC-Praxis, Computerbild und auch Medien wie PCWorld in den USA. Er wurde für seine Arbeit von Microsoft mehrfach ausgezeichnet, schrieb Bücher für Microsoft Press und arbeitete viele Jahre für die Hauptniederlassung des Softwareriesen in Seattle. Sie erreichen ihn via E-Mail.