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LG OLED42C37 im Test: Kompakte OLED-Power

Besonders in einem Punkt ist der kompakte TV seinen großen Pendants voraus.

Der LG OLED42C37
© LG

Wenn draußen Schnee liegt, freut man sich umso mehr auf den nächsten Film oder die Serie zum Abschalten. Und das Weihnachtsfest mit Klassikern wie “Schöne Bescherung” und “Verspochen ist Versprochen” steht bereits vor der Tür. Dabei besonders beliebt: TVs im 55- beziehungsweise 65-Zoll-Format. Letztere hat IMTEST erst kürzlich getestet. Doch nicht jedes Wohnzimmer bietet unbedingt Platz für eine Mattscheibe mit 140 beziehungsweise 165 Zentimeter Diagonale. Genau da kommen kompakte Fernseher ins Spiel. Sie passen ohne große Probleme selbst auf kleinere Kommoden, lassen sich vergleichsweise leicht an die Wand hängen und verbrauchen spürbar weniger Energie. LG bietet sein Top-Modell OLED C3 auch in einer 42-Zoll-Variante an. IMTEST hat den LG OLED42C37 getestet und wollte wissen, ob der kompakte TV mit den ganz großen mithalten kann.



Kleiner, schlanker Bruder

Typisch für einen OLED-TV ist seine schlanke Gestalt. Denn anders als bei QLED- oder klassischen LED-Fernsehern ist hier für die Bilderzeugung keine Hintergrundbeleuchtung nötig. Der Grund ist simpel: Die Leuchtdioden (in diesem Falle zahllose organische Leuchtdioden) sind in der Lage, selbst zu strahlen. Das erlaubt eine superdünne Bauweise, was nicht nur schick aussieht. Der TV lässt sich dank seines relativ geringen Gewichtes einfach an die Wand hängen – eine VESA-Halterung ist vorhanden. Dort fügt er sich nahtlos neben Bilderrahmen ein, denn der TV an sich ist nicht viel dicker.

Am TV gibt es eine ganze Reihe von modernen Anschlüssen: unter anderem vier HDMI-2.1-Anschlüsse. Mit zwei Schnittstellen ist der LG-TV in der Lage, 4K-Auflösung bei einer Bildwiederholrate von 120 Hertz zu übertragen – sei es an einen Blu-ray-Player oder an einer aktuellen Spielekonsole. Besonders Gamer und Sport-Fans profitieren davon: Rennautos fahren flüssig und der Fußball lässt sich scharf verfolgen, auch bei einem Diagonal übers Feld geschossenen Steilpass. Förderlich dafür sind dafür auch spezielle Bild-Modi. Denn im Spielemodus wird die Reaktionszeit drastisch minimiert – IMTEST hat hier im mittleren Bildbereich 4,7 Millisekunden gemessen – ein Top-Wert. Der Sport-Modus dreht hingegen die Farben auf, sodass alles klar erkennbar bleibt – sogar selbst das rasende Formel-1-Auto. Darüber hinaus gibt es noch diverse Film-Modi und den Filmmaker-Mode. Dahinter verbirgt sich ein Modus, der alle Extras ausschaltet, damit Bewegtbilder möglichst originalgetreu wiedergegeben werden.

Bildqualität im Test: OLED sei dank top

Die organischen Leuchtdioden bringen noch einen weiteren Vorteil mit sich: Da sie von selbst leuchten können, schalten sie sich bei Schwarzdarstellung einfach ab. Die Wirkung: Dunkle Szenen werden in perfektes Schwarz gehüllt, sodass es so aussieht, als wenn der TV in einigen Bereichen abgeschaltet wäre. Ein gutes Beispiel dafür ist die Szene aus “The Batman”, wo der titelgebene Dark Knight aus einer dunklen Ecke ins Licht stapft. Im ersten Moment ist er hier gar nicht erkennbar, so wie es sich der Regisseur Matt Reeves gedacht hat. Trotzdem gehen feine Details nicht verloren, da das Kontrastverhältnis aufgrund der guten Helligkeit viele Abstufungen ermöglicht. IMTEST hat im Testlabor einen Wert von 715 Candela pro Quadratmeter gemessen, für einen OLED-TV strahlt der LG 42C3 also hell. Wie weiter oben bereits erwähnt, erhält man in Kombination mit dem Filmmaker-Modus das originalgetreuste Bild. Wie natürlich die Farben auf dem LG-TV angezeigt werden, haben die Messungen ergeben. Für sRGB-Farben liegt der Delta-E-Wert bei 1,7, bei intensiven und knalligen Farben aus dem HDR-Bereich hingegen bei 5,5. Das ergibt ein brillantes Bild, das sich durch einen hohen Farbreichtum auszeichnet.

Der LG OLED42C37 von der Seite.
© LG

Ebenso überzeugend wie leistungsstark war der α9 Gen6 4K AI-Prozessor im Test. Niedrig aufgelöste Inhalte rechnete er mittels Upscaling effektiv hoch. So sahen selbst Filmszenen in SDR-Qualität noch gut aus. Eine Stufe besser lief es sogar mit Full-HD-Inhalten. Der Unterschied zu reinen 4K-Inhalten war ziemlich klein. Diese sahen auf dem Bildschirm “sehr gut” aus, Details wie goldene Verzierungen glänzten im Film regelrecht und Gesichter wirkten gestochen scharf.

Schnell und unkomplizierte Bedienung

Die Kraft des Prozessors zahlt auch auf die Bedienung ein. Denn durch die Menüs klickt man sich flüssig – dafür sorgt auch die Magic Remote mit Gestensteuerung. Der Startbildschirm ist aufgeräumt und bietet einen Überblick über die möglichen Funktionen. Außerdem wird ein kleiner Ausblick auf diverse Streaming-Angebote gegeben. Alle bekannten Streaming-Dienste sind mit von der Partie: Also Netflix, Amazon Prime Video, RTL Plus und viele mehr – einige sind sogar bereits vorinstalliert und mit einer Shortcut-Taste auf der Fernbedienung vertreten.

Sparsamer OLED

Das tolle Bild von OLED-Fernsehern hat jedoch meist einen Haken, denn TVs dieser Bauart verbrauchen in der Regel mehr Strom als ihre Artverwandten. So kamen einige 65-Zoll-Modelle im letzten Vergleichstest auf Jahreskosten von über 140 Euro. Jedoch muss man hier bedenken, dass die Bildschirme wesentlich größer sind. Denn im Vergleich dazu ist der LG 42C3 wirklich sparsam. Beim Abspielen von SDR-Inhalten lag der TV bei einem Verbrauch von 38 Watt, bei HDR-Szenen stieg er auf 73 Watt. In einem Szenario, in dem vier Stunden täglich sowohl SDR- als auch HDR-Filme geschaut werden, entstehen Kosten von rund 40 Euro.

Fazit

Der LG OLED42C37 liefert Heimkino-Gefühl im kompakten Format. Auf 42 Zoll schöpft der TV das Potenzial der OLED-Technologie nahezu aus, sodass selbst knallige und intensive Farben natürlich aussehen. Hinzu kommen tolle Kontraste und eine Strahlkraft, die auch eine problemlose Nutzung bei Tageslicht ermöglicht. Ein weiterer Pluspunkt ist der überschaubare Verbrauch, gerade im Vergleich zu größeren Modellen. Wer also nicht unbedingt eine XXL-Leinwand braucht und großes Kino auch im kleineren Format genießen kann, ist beim LG OLED42C37 richtig.

  • PRO
    • Brillantes Bild mit sehr hohem Kontrastverhältnis, viele Anschlüsse, Dolby-Vision- und Dolby-Atmos-Unterstützung, sehr geringer Stromverbrauch.
  • KONTRA
    • Schwacher Klang bei Action-Sequenzen

IMTEST Ergebnis:

gut 1,6

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Nach einem Studium der Politikwissenschaft absolvierte Pascal Bartholomäus ein redaktionelles Volontariat bei dem deutschen Technikmagazin Computer Bild. Dort lernte er das journalistische Handwerk und widmete sich allerlei Neuheiten aus der Technikwelt. Als Teil von IMTEST schreibt und testet er nun allerlei Produkte: unter anderem Notebooks.