LGs kompakter HU70LS Largo soll dank des Betriebsprogramm WebOS leicht zu bedienen sein, die HDR-Funktion will extra tiefe Kontraste schaffen und die Schärfe soll dank „Real 4K“ überzeugen. Bei letzterem ist Vorsicht geboten. Denn um echtes 4K handelt es sich dabei nicht. Ob das Bild beim LG Largo 4K trotzdem stimmt, hat IMTEST herausgefunden.
Produktdetails
- 9,5 x 31,4 x 20 cm
- 4K (Nicht nativ, dazugerechnet)
- 1.499 Euro
LG Largo 4K ist leicht und hochwertig
Zum Äußeren: Die LED-Technik erlaubt eine kompakte Bauweise. Daher ist der LG Largo 4K kaum größer als eine Xbox-Spielekonsole. Dank der nur 3,2 Kilogramm Gewicht ist der Beamer zudem schnell mitnehm- und aufstellbar. Die Haptik und Verarbeitungsqualität sind dabei tadellos. Diese Kombination, leicht und hochwertig, ist nicht selbstverständlich. So wiegt der Konkurrent TH685 von BenQ noch weniger, wirkt jedoch billig verarbeitet.
Einfache Bedienung und viel Anschluss
Die Einrichtung des Beamers geht dank der Magic Remote-Fernbedienung von LG sehr flott von der Hand: Sie lässt sich wie ein Mauszeiger auf der Leinwand benutzen, was selbst teure Flaggschiff-Modelle von Sony in fünfstelligen Preisbereichen altbacken wirken lässt. Die Fernbedienung des LG Largo 4K liegt prima in der Hand und die Menüs lassen sich zügig bedienen. Nach der Einrichtung des Wi-Fi-Netzwerks können Nutzer Apps wie Netflix und Co. schnell einrichten und drauf los streamen.
Auf der Rückseite des Gerätes finden sich viele wichtige Anschlüsse:
- 2 x HDMI 2.0
- USB-C,
- 2 x USB 3.0
- optischer Ausgang für Ton
- LAN-Anschluss
Ernüchternde Bildqualität
Ist der „Wow”-Effekt der pfiffigen Benutzeroberfläche überwunden, tritt beim wichtigsten Testkriterium, erst einmal Ernüchterung ein: Der Bildqualität. Selbst nach Kalibrierung und Optimierung der Helligkeit und Kontrastwerte blieb das Bild des LG Largo 4K leider etwas kontrastarm. Details versumpfen und das Bild wirkt leblos. In Sachen Bildschärfe zeigt sich ebenfalls kein homogenes Bild: In der Mitte des Bildes sind Schriften gestochen scharf, zum Rand hin werden sie auch aus vier Metern Entfernung deutlich verwaschener. Dies ist dem Objektiv geschuldet.
Im folgenden Vergleich, in dem wir den Referenzprojektor und LGs CineBeam Largo gleichzeitig auf die Leinwand projizieren ließen, wird das deutlich: Die Schrift des LG Projektors erscheint trotz manueller Schärferegelung zu verwaschen. Besonders Spieler dürfte das stören, sind Schriften und Symbole im Spiel doch stets in den äußeren Bildschirmecken zu finden. Die Helligkeit ist mit gemessenen 1411 Lumen gut, kann aber dadurch kein prächtiges HDR zeichnen und bei Tageslicht ist kaum noch was zu erkennen.
LG Largo 4K mit Spieleschwächen
Spieler wird die Eingabeverzögerung („Input Lag“) beim LG Largo 4K ein Dorn im Auge sein: Die Verzögerung zwischen Eingabe, etwa einer Mausbewegung oder einem Tastendruck, liegt bei insgesamt 46ms. Dies klingt nicht viel, kann aber spielentscheidend sein. Selbst das Bewegen des Mauszeigers erfolgt mit einer spürbaren Verzögerung.
Ein großer Nachteil des Projektors, der auch Film- und Sportfans ärgern dürfte ist das Fehlen der Lens-Shift-Funktion: Das Bild lässt sich nur minimal horizontal oder vertikal verschieben. Das macht die Aufstellung etwas schwer, da der Beamer somit nur zentral mittig zur Leinwand aufgestellt werden kann.
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FAZIT
Der LG Largo 4K (HU70LS) zaubert ein großes Bild auf die Leinwand und lässt sich kinderleicht bedienen. In Sachen Farbgüte, Helligkeit und Schärfe (an den äußeren Bereichen der Leinwand) lässt er etwas zu wünschen übrig.
- PRO
- Butterweiche Bedienung, handlich und leicht, gute Bildschirme (Mittig)
- KONTRA
- Schärfe an den Rändern unbefriedigend, ungenaue Farbdarstellung, zu dunkel
IMTEST Ergebnis:
befriedigend 3,2