Veröffentlicht inEinzeltests

LG Forte: Der CineBeam mit echtem 4K

Mit Doppel-Laser und 4K wartet der LG Forte auf. Wie gut er Spiele, Filme und Sport auf über 100 Zoll darstellen kann, verrät IMTEST.

LG Forte im Test
© Hersteller

Nur zwei der im großen Vergleichstest geprüften Beamer beherrschen natives 4K. Bei vielen weiteren Geräten, die mit 4K werben steckt dahinter meist nur ein Hochrechnungssystem – was sich am Bild durchaus bemerkbar macht. Aber der LG Forte CineBeam HU810PW wirbt nicht nur mit 4K, sondern beherrscht es wie der Beamer im Test beweist. Doch ob sich der Premium-Projektor wirklich lohnt, ist eine andere Frage.

Produktdetails

  • 14,5 x 41 x 33,7 cm
  • 4K
  • 3.199 Euro

LG Forte ist schick und flexibel

Das edel anmutende Gehäuse des Beamers macht zumindest optisch das Rennen: Klare Linien, hervorragende Verarbeitung, keine unnötigen Knöpfe. Dafür gibt es auf der Rückseite zahlreiche Anschlussmöglichkeiten:

  • 3x HDMI-Eingänge
  • 1x optischer Tonausgang
  • 2x USB-Eingänge
  • 1x LAN-Anschluss

Wer Kabel nicht mag, kann per AirPlay, WLAN oder Bluetooth seine Filme von PC, Mac oder Android auf den LG Forte streamen. Flexibler geht es kaum.

LG Forte mit schickem Design
Für das Geld bekommt man mit dem LG ein edles Design und hochwertige Verarbeitung. © IMTEST

Einfache Bedienung mit Magic Remote

Die Bedienung des Beamers ist dank LGs „Magic Remote“ großartig einfach: Wie mit einem Laserpointer zeigen Nutzer auf die Bedienelemente auf der Leinwand und wählen so Einstellungen oder die vorinstallierten Apps des LG Forte aus. Dank Zoom und Lens-Shift-Funktion müssen Nutzer den Projektor auch nicht millimetergenau bündig zur Leinwand aufstellen, sondern können das Bild ohne Verzerrung nachjustieren.

LG Beamer mit Magic Remote bedienen
Mit der LG Magic Remote wird auch der Beamer bedient, einfach und intuitiv. © IMTEST

Bildqualität

Die Helligkeit des Projektors ist mit angegebenen 2.700 (und gemessenen 2.088) Lumen im oberen Mittelfeld. Selbst bei Restlicht im Raum sind Inhalte noch gut zu erkennen. Feinste Details bei 4K-Inhalten, ganz gleich ob Spiel oder Film, sind gut zu erkennen. Die Schärfe sollte allerdings durchaus etwas höher sein, wie das Foto mit dem Vergleich zum Referenzprojektor zeigt: 

Auf dem Referenzbild sind Schriften fast so feingezeichnet wie auf einem guten LCD-Bildschirm. Dagegen verwischt die weiße Schrift beim LG etwas. Das fällt allerdings nur bei Inhalten mit feinen Schriftzügen auf, etwa bei Videospielen oder wenn Nutzer den heimischen PC oder Tablet mit LGs Projektor verbinden und auf über 100 Zoll surfen möchten. Neben Sony’s VPL-VW290 unterstützt er als einziger Projektor im Felde natives 4K, was bei Netflix 4K-Inhalten, Ultra-4K-Blu-rays und Spielen einen sichtbaren Unterschied macht und mehr Details erkennen lässt.

LG Bild vs Referenzbild
Links auf dem Referenzbild sind die Schriften sehr fein gezeichnet. Rechts dagegen verwischt die Schrift etwas.

LG Forte zeigt Grünstich

Unangenehm fallen die nicht ganz natürlich wirkenden Farben auf: Trotz Kalibrierung wirkt besonders rot nicht kraftvoll, sondern erinnert eher an bordeauxrot, zumal ein lästiger Grünstich in vielen hellen Szenen oder auch bei Hauttönen sichtbar war. Dennoch hält sich der Effekt in Grenzen und ist nur bei farbstarken Filmen (Animationsfilme) oder Spielen wirklich störend.

Angenehm hingegen ist das Betriebsgeräusch: Der LG Forte CineBeam HU810P ist dank 33 db kaum zu hören. Nur im hellsten Modus sind es ein paar Dezibel mehr, die jedoch selbst bei leisen Filmpassagen nicht auffallen.

Bildvergleich mit LG Beamer
Links Referenz, rechts LG HU810P. Das Rot der Klammeräffchen oben stechen auf LGs Projektor nicht ganz so hervor wie es sein muss. © IMTEST
Bildvergleich mit Referenzbild und LG
Hier ist der leichte Grünstich zu erkennen – statt einer gelb-orangenen Wüstenlandschaft wirkt die Wüste fast schon wie eine ausgedörrte Wiese. © IMTEST

FAZIT

Trotz Grünstich und einem mauen Kontrast gefällt uns der LG Forte aufgrund seiner guten Helligkeitswerte, der hochwertigen Verarbeitung und der Bedienung. Angesichts des stolzen Preises von 3.199 Euro sollten Nutzer sich aber genau überlegen, ob sie zugreifen. Hier erreicht die Konkurrenz von Epson mehr.

  • PRO
    • Sehr hell, einfache Bedienung, gute Verarbeitung, scharfes Bild
  • KONTRA
    • Schlechter Kontrast, Grünstich, zu teuer

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,6

Sandro Villinger

Als freiberuflicher Redakteur testet Sandro Villinger für IMTEST Hardware, insbesondere Projektoren, Dashcams, IP-Kameras, Laptops oder Spiele-PCs. In diesem Bereich liegt auch seine persönliche Leidenschaft. Seit 12 Jahren ist Sandro Villinger für Softwarefirmen als Manager von Produktentwicklung, Innovation und Marketing tätig. Währenddessen schrieb er viele Jahre für Publikationen wie PC-Praxis, Computerbild und auch Medien wie PCWorld in den USA. Er wurde für seine Arbeit von Microsoft mehrfach ausgezeichnet, schrieb Bücher für Microsoft Press und arbeitete viele Jahre für die Hauptniederlassung des Softwareriesen in Seattle. Sie erreichen ihn via E-Mail.