2011 stellte Intel die Kategorie der Ultrabooks für leichte und dünne Notebooks mit langer Akkulaufzeit vor. Intel Evo ist die Weiterentwicklung und Erweiterung des Ultrabook-Standards. Ein leichtes und dünnes Gerät ist immer noch Grundvoraussetzung. Zusätzlich stehen nun auch aktuelle Technik wie schnelle Schnittstellen und Prozessoren der neuesten Generation im Lastenheft. Funktionen, die den Arbeitsalltag erleichtern, wie ein Touchscreen und eine gute Webcam, sind ebenfalls ein Muss. Auf dem Papier bringt das Lenovo Yoga Slim 9i 14 die besten Voraussetzungen mit, im Test zeigt sich, ob es in der Praxis zu Höchstform aufläuft.
10 Notebooks für jeden Einsatz im Test
Lesen Sie, wie zehn Notebook-Modelle im großen Vergleichstest abgeschnitten haben.
- Spezifikationen
- Verarbeitung: Aluminium und Glas – hochwertig und nachhaltig
- Bedienung: Tolles Touchpad, gute Tastatur
- Display: Brillante Farben und Touchfunktion
- Anschlüsse: Wenige Buchsen mit vielen Funktionen dank Thunderbolt
- Leistung: Gut gerüstet für den Arbeitsalltag
- Akkulaufzeit: Schnell Laden und lange Arbeiten
- Fazit:
Spezifikationen
- Display: OLED-Technik, 14 Zoll, Auflösung: 3.840 x 2.400 Pixel
- Prozessor / Grafik: Intel Core i7-1280P / Intel Iris Xe Graphics
- Konnektivität: 3x Thunderbolt 4 Typ C
- Speicher: 1 Terrabyte
- Betriebssystem: Windows 11 Home
- Preis: 1.767,15 Euro
Verarbeitung: Aluminium und Glas – hochwertig und nachhaltig
Lenovo setzt beim Yoga Slim 9i 14 zu einem großen Teil auf hochwertiges Aluminium. Als besonderes Highlight besteht die Rückseite des Displays nicht aus Metall oder gar aus schnödem Plastik, sondern aus Glas. Zusammen mit den abgerundeten Ecken wird das Notebook so zum Handschmeichler. Das Gewicht von knapp unter 1.400 Gramm unterstützt den wertigen Eindruck zusätzlich. Mit einer Dicke von 18 Millimetern lässt sich das Notebook problemlos im Rucksack verstauen. Zum Schutz hat Lenovo dem Testgerät noch eine funktionelle Hülle beigelegt. Sehr erfreulich: Lenovo versichert, dass bei der Herstellung des Geräts und auch bei der Verpackung zum Teil recycelte Materialien zum Einsatz kommen. Außerdem hat der Hersteller das Notebook vom TÜV Rheinland als CO2-neutral zertifizieren lassen.
Bedienung: Tolles Touchpad, gute Tastatur
Aufgeklappt fällt der Blick auf großes Touchpad und eine beleuchtete Tastatur. Das Touchpad lässt sich dank seiner angenehmen Oberfläche präzise bedienen, die Tastatur kann dagegen nicht ganz überzeugen. Das Schreibgefühl ist zwar angenehm und der Druckpunkt der Tasten ist trotz des kurzen Tastenhubs gut definiert, aber leider ist das Layout der Tastatur an einigen wenigen Stellen etwas gedrängt und es gibt keinen Nummernblock. Letzteres liegt aber an den kompakten Abmessungen und ist bei Geräten dieser Kategorie eigentlich die Regel. Unglücklich gewählt ist aber die Kombination aus weißer Beleuchtung und der Farbe der Tasten: Ist die Tastaturbeleuchtung bei normal hellen Lichtverhältnissen eingeschaltet, ist die Beschriftung nur schwer zu erkennen. Ohne Beleuchtung ist sie aber gut leserlich.
Display: Brillante Farben und Touchfunktion
Das verbaute Display überzeugt mit einer sehr hohen Auflösung von 3840 x 2400 Pixeln, Touchfunktion und OLED-Technik. Die im Test gemessene Farbtreue ist zwar etwas gering, im Sichttest stört das aber kaum. Hier überzeugt das Display mit dem OLED-typischen tiefen Schwarz, hohem Kontrast und mit satten Farben. Die hohe Pixeldichte von 323 Bildpunkten pro Zoll sorgt für ein scharfes Bild. Dank der maximalen Helligkeit von 363 Candela pro Quadratmeter kann auch im Freien gut arbeiten, auch wenn das Display spiegelt und keine mattierte Oberfläche hat.
Anschlüsse: Wenige Buchsen mit vielen Funktionen dank Thunderbolt
In dem dünnen Chassis des Yoga Slim 9i 14 bringt Lenovo nur drei Typ-C-Buchsen und einen Headset-Klinken-Anschluss unter. Für USB-Typ-A, einen Kartenleser oder gar einen Anschluss für ein Netzwerkkabel war kein Platz. Gut, dass alle Typ-C-Anschlüsse den Thunderbolt-4-Standard unterstützen und somit schnelle Datenübertragungsraten bieten und auch externe Monitore ansteuern können. Auch das Ladegerät nutzt einen Typ-C-Anschluss. Trotz der Funktionsvielfalt bleiben es am Ende nur drei Buchsen, von denen eine sehr häufig zum Laden genutzt werden wird. Fürs Arbeiten im Homeoffice ist also ein USB-Typ-C- oder Thunderbolt-4-Dock Pflicht und auch unterwegs sollte vielleicht man den ein oder anderen Adapter einpacken. Immerhin kann Zubehör wie Maus und Headset kabellos über Bluetooth 5.2 angeschlossen werden und für Wi-Fi 6E sorgt für eine schnelle WLAN-Verbindung.
Leistung: Gut gerüstet für den Arbeitsalltag
Der aus Intels Alder-Lake-Reihe stammende Core i7-1280p bietet in Verbindung mit 32 Gigabyte Arbeitsspeicher jede Menge Leistung. Eine schnelle NVMe-SSD sorgt zusätzlich für Tempo. Im Geekbench erzielt das Yoga Slim 9i 14 beeindruckende Ergebnisse: 1.728 Punkte für Einzelkern- und 11.012 Punkte für Mehrkernberechnungen sind sehr gut. Auch bei 3D-Berechnungen mit Cinebench R32 gibt sich das Notebook keine Blöße, 1.820 beziehungsweise 10.932 Punkte sind ebenfalls sehr gute Werte. In nur 1:25 Minuten war das Testvideos von 4k in FullHD-Auflösung umgewandelt. Das reicht locker für ein “sehr schnell” in der Testtabelle.
Ein Gaming-Notebook ist das Yoga Slim 9i 14 aber nicht, dafür fehlt schlichtweg eine dedizierte Grafikkarte. Diese Einschränkung der Zielgruppe hat auch einen handfesten Vorteil: Trotz des leistungsstarken Prozessors zeigt sich der Laptop an der Steckdose mit 20 Watt beim Arbeiten und etwa 55 Watt bei hoher Belastung ziemlich sparsam. Auch die Lüfter halten sich vornehm zurück, bei wenig fordernden Büroaufgaben sind sie kaum zu hören und auch die 44 Dezibel, die unter Volllast erreicht werden, sind nicht störend. Dabei Arbeiten die Lüfter so effektiv, dass das Gerät im Test außen nie wärmer als 37 Grad Celsius wurde.
Auch einige andere Details zeigen, dass das Lenovo Yoga Slim 9i 14 als Arbeitsgerät konzipiert ist. Die Webcam eignet sich mit einer Auflösung von 1080p gut für Videokonferenzen und sie lässt sich mittels eines so genannten E-Shutters für mehr Privatsphäre abdecken. Außerdem unterstützt die Webcam die Anmeldung über Gesichtserkennung. Das sorgt für zusätzliche Sicherheit, ohne dass man umständlich mit Passwörtern hantieren muss. Die Lautsprecher sind für ein so dünnes Gerät erstaunlich gut. Mittels eines 180-Grad-Schaniers lässt sich das Display zum Arbeiten mit der Touchfunktion flach auf den Tisch legen.
Akkulaufzeit: Schnell Laden und lange Arbeiten
Eine grundsätzliche Frage bei Notebooks ist immer: Wie lange hält der Akku durch? Im Test waren es bei Lenovo Yoga Slim 9i 14 5:29 Stunden, das ist etwas kurz. Ein ganzer Arbeitstag abseits einer Steckdose wird damit schon knapp. Erfreulich ist aber, dass das Laden sehr schnell von Statten geht: Nach nur 1:59 Stunden meldete der Akku wieder 100 Prozent.
Fazit:
Das Lenovo Yoga Slim i9 14 ist ein toll verarbeitetes Notebook, besonders die Verwendung von Glas für die Rückseite des Displays verleiht dem Gerät das gewisse Etwas. Dabei ist das Notebook aber keinesfalls nur ein Schönling ohne innere Werte. Im Gegenteil, aktuelle Technik sorgt dafür, dass es normale Büroarbeiten mit Leichtigkeit erledigt und auch vor moderaten Foto- und Videobearbeitungen nicht zurückschreckt. Zusätzlich setzt Lenovo auf ein hochauflösendes Display mit OLED-Technik und stattet das Gerät mit viel Speicherplatz aus. Leider ist dieser nicht erweiterbar.
Das alles macht das Yoga Slim 9i 14 zu einem idealen Partner fürs Homeoffice und auch als Reisebegleiter macht es sich dank des geringen Gewichts, der kompakten Abmessungen und des ordentlichen Akkus gut. Das größte Manko am Yoga Slim i9 14 sind aber die Anschlussmöglichkeiten, beziehungsweise der Mangel daran: Unterwegs empfiehlt es sich, kabelloses Zubehör zu nutzen und am Arbeitsplatz sollte ein passendes USB-C- oder Thunderbolt-Dock bereitstehen. Angesichts der Verarbeitungsqualität und der verwendeten Komponenten sind knapp 1.800 Euro durchaus fair, als Bonus bekommt der Käufer ein CO2-neutrales Gerät aus teilweise recycelten Rohstoffen.
- PRO
- Wertige Haptik und interessante Materialwahl, guter OLED-Bildschirm, großes Touchpad, reichlich Leistung, leise, ist schnell wieder vollgeladen, nachhaltige Materialien in Gerät und Verpackung
- KONTRA
- Tastatur fällt im Vergleich zum Touchpad etwas ab, zu wenig Anschlüsse, kein USB-A
IMTEST Ergebnis:
gut 2,0