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KitchenAid Toaster im Test: Lohnt sich der teure Augenschmaus?

IMTEST hat den neuen Toaster für zwei Scheiben getestet.

© IMTEST

Für viele Menschen ist ein knuspriger Toast der ideale Start in den Tag. Die Scheiben sind schnell geröstet und schon während des Toastens verbreitet sich ein unwiderstehlicher Duft in der Küche. Auch an Ostern, wenn ein gemütliches Langschläfer-Frühstück ansteht, darf Toast auf dem Tisch nicht fehlen. Sehr beliebt sind dabei die Modelle von KitchenAid, die optisch ein echtes Highlight in jeder Küche sind, jedoch auch ihren stolzen Preis haben. IMTEST hat den neuesten Toaster der Marke, den 2-Scheiben-Toaster 5KMT2109 (UVP: 199,00 Euro), auf Herz und Nieren getestet. Wie gut macht der seinen Job und ist er seinen Preis wert?



Produktdetails

  • Preis: 199,00 Euro
  • Gewicht: 1,9 Kilogramm
  • Größe: 21,1 x 17,5 x 30,7 Zentimeter
  • Kapazität: Zwei Scheiben
  • Garantie: 24 Monate

Toaster: Das sind die Test-Kriterien

Wer über die Anschaffung eines neuen Toasters nachdenkt, den interessiert vor allem, wie gut dieser die Brotscheiben toastet. Bräunt das Gerät die Scheiben gleichmäßig und auf jeder Stufe etwas dunkler? Werden die Toasts auf der höchsten Stufe verbrannt? Auch die Zeit für die Fertigstellung, die Schacht-Tiefe und die Anzahl der Röst-Stufen fließen in die Bewertung ein. Für eine komfortable Nutzung des Geräts ist zudem wichtig, wie einfach dieses in Betrieb zu nehmen und zu reinigen ist.

Ebenfalls spannend sind die verbauten Funktionen: Gibt es eine Auftau- und eine Aufwärm-Funktion? Gibt es eine Stopp-Taste und wird ein Brötchen-Gestell mitgeliefert? Zuguterletzt ist für die Kaufentscheidung wichtig, wie laut sich das Gerät im Betrieb zeigt und wie hoch der Stromverbrauch ist.

IMTEST hat auch die Bräunung der Toasts auf den einzelnen Stufen bewertet. © IMTEST

KitchenAid: Keine Top-Note bei der Röstung

Ob man hellen oder dunklen Toast bevorzugt, ist Geschmackssache. Für manche ist die Scheibe gerade perfekt gebräunt, während andere sie schon als Brikett betrachten. Deswegen bietet das Modell von KitchenAid verschiedene Röst-Stufen, die über einen Schieberegler stufenlos eingestellt werden können. Mit ingesamt sieben Stufen ist dieser Testpunkt als “sehr gut” zu bewerten. Doch können die Stufen auch gute Ergebnisse abliefern? IMTEST hat in der Versuchsküche alle verfügbaren Stufen nacheinander ausprobiert. Die Schritte ergaben bei diesem Gerät jedoch einen eher ungleichmäßigen Verlauf. So war im Test die Scheibe auf der dritten Röst-Stufe heller als die auf der zweiten Stufe. Positiv hervorzuheben ist aber, dass der Toast bei KitchenAid auch auf der höchsten Bräunungs-Stufe nicht verbrennt.

Die sieben Stufen in der Übersicht: Auf der höchsten Stufe ist die Scheibe dunkelbraun, aber nicht verbrannt. © IMTEST

Auffällig ist bei diesem Modell die ungleichmäßige Röstung der Vorder- und Rückseiten. Die einzelnen Scheiben sind meist auf einer Seite deutlich dunkler als auf der anderen. Betrachtet man den fertigen Toast dann nur von der helleren Seite, läuft man leicht Gefahr, ihn noch einmal zu toasten und dadurch die dunklere Seite zu verbrennen. Die reine Toast-Leistung wird deshalb im Test mit der Note 4,5 (“noch ausreichend”) bewertet. Gerade von einem Gerät für knapp 200 Euro wären hier gleichmäßigere Ergebnisse zu erwarten.

Die gleiche Scheibe ist auf einer Seite deutlich dunkler als auf der anderen.

Negativ fällt bei diesem Gerät ebenfalls auf, dass es über keine Zeitanzeige verfügt. Man kann also nirgends ablesen, wie lange das Brot noch im Toaster verweilt, sondern wird stets vom Hochspringen der Scheiben überrascht. Dafür ist das Modell von KitchenAid sehr schnell. Auf der mittleren Röst-Stufe dauerte es im Test nur eine Minute und 55 Sekunden, bis die Scheiben fertig waren. Zudem ist die Tiefe der Brot-Schächte mit 14 Zentimetern noch sehr gut. Auch größere Scheiben verschwinden so mühelos komplett im Gerät.

Auf der mittleren Stufe war der Test-Toast in unter zwei Minuten fertig. © IMTEST

Diese Ausstattung gibt es

Zusätzlich zum Toaster-Körper gibt es bei KitchenAid eine entnehmbare Krümelschublade. Diese lässt sich durch leichtes Antippen aus dem Gerät entfernen, fängt die herunterfallenden Krümel gut auf und lässt sich auch einfach wieder einsetzen. Etwas schade ist, dass das Modell nicht mit einem zusätzlichen Brötchenaufsatz geliefert wird, mit dem man auch diese aufbacken könnte. Dafür verfügt der Toaster über eine spezielle Bagel-Funktion, um das ringförmige Gebäck aufgeschnitten von innen gut zu toasten, von außen aber nicht zu verbrennen.

Die Krümelschublade lässt sich einfach entnehmen und einsetzen. © IMTEST

Wie die meisten modernen Toaster gibt es auch bei dem Gerät von KitchenAid eine Auftau-Funktion für gefrorenen Toast sowie eine Aufwärm-Funktion für bereits erkaltete Scheiben. Das Auftauen funktionierte im Test sehr gut: Innerhalb von drei Minuten waren gefrorene, ungetoastete Scheiben heiß und knusprig braun. Das Aufwärmen dauerte dagegen nur 33 Sekunden. Allerdings wurden die Scheiben hier auch nur warm, nicht heiß. Spannend ist darüber hinaus die “Nur noch ein bisschen”-Funktion des Geräts, um nach dem eigentlichen Toast-Vorgang das Brot noch etwas länger zu toasten. Im Test konnte die Funktion jedoch maximal als Alternative zum Aufwärmen überzeugen. Nach 23 Sekunden sprang hier der Toast nach oben, jedoch nicht stärker gebräunt als vorher.



Toaster: So einfach ist die Handhabung

Die Inbetriebnahme des Toasters von KitchenAid ist denkbar einfach: das ein Meter lange Kabel einmal unter dem Gerät entlangführen, Stecker in die Steckdose, fertig. Zusätzlich ist die Bedienungsanleitung kurz und knapp gehalten und verständlich formuliert. Beim Toasten selbst ist dann etwas Eingewöhnung erforderlich. So muss der Start-Hebel mit Nachdruck nach unten gedrückt werden, um wirklich einzurasten. Andernfalls springt er leicht wieder nach oben. Möchte man eine der Sonder-Funktionen benutzen, muss man sich zudem daran gewöhnen, trotzdem erst den Start-Hebel nach unten zu schieben und dann erst die Funktions-Taste zu drücken.

Am Gerät kann man oben rechts die Röst-Stufe auswählen. Unten rechts gibt es die Bagel-Funktion, die Auftau-Funktion, die Aufwärm-Funktion, die “Nur noch ein bisschen”-Funktion sowie die Stopp-Taste für den vorzeitigen Abbruch. © IMTEST

Stromverbrauch und Lautstärke

Der Energieverbrauch eines Toasters hängt nicht nur von der ausgewählten Bräunungs-Stufe (also von der Röst-Zeit), sondern auch von der Leistungsaufnahme ab. Mit 870 Watt auf der höchsten Stufe ist diese bei KitchenAid zwar etwas hoch, die kurze Nutzungsdauer lässt die Kosten allerdings nicht in die Höhe schnellen. Läuft das Modell beispielsweise täglich fünf Minuten lang bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde, dann ergibt das Energiekosten von 7,94 Euro pro Jahr. Auch die Lautstärkeentwicklung ist bei diesem Modell zu vernachlässigen. Mit unter 39 Dezibel ist der Toaster im Betrieb (mit Ausnahme des Hochspringens der Toasts am Ende des Röst-Vorgangs) in der Küche nicht zu hören.

Fazit

Der 2-Scheiben-Toaster 5KMT2109 von KitchenAid ist optisch ein Hingucker in jeder Küche – auf eine sehr gute Gesamtnote kommt er im IMTEST-Test jedoch nicht. Denn obwohl er die Scheiben knusprig röstet und nicht verbrennt, gibt es in der Toast-Leistung einige Abstriche. So sind einerseits die einzelnen Toasts ungleichmäßig gebräunt, andererseits sorgen die Röst-Stufen für einen ungleichmäßigen Bräunungs-Verlauf. Bei einem Gerät, das knapp 200 Euro kostet, darf man hier mehr erwarten. Positiv hervorzuheben ist dagegen die kurze Röst-Zeit und die sehr gute Schacht-Tiefe. Inbesondere auch die Auftau-Funktion kann überzeugen, ebenso wie die geringe Lautstärke im Betrieb.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,2

Sandra Fischer

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“) an der Università di Bologna in Italien absolviert. Neben Italienisch und Englisch spricht sie aufgrund mehrerer Langzeitaufenthalte in Alicante auch Spanisch fließend. Für ein Praktikum bei der Dokumentarfilm-Produktionsfirma „Folke Rydén Production“ ist Sandra im Anschluss an ihr Studium nach Schweden gezogen, bevor sie – zurück in Deutschland – in Hamburg als Projektmanagerin bei Statista angefangen hat. Anschließend ist sie zur FUNKE Mediengruppe gewechselt, wo Sandra zunächst ein Volontariat bei der Zeitschrift „Bild der Frau“ absolviert hat. Als Redakteurin bei IMTEST beschäftigt sie sich nun hauptsächlich mit Küchengeräten und Fitnessgadgets.