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Jackery Explorer 300 Plus: Die Mini-Powerstation im Test

Die neue, kleine Powerstation zeigt im Test, was sie kann.

Die Explorer 300 Plus in einem geöffneten Kofferraum neben dem passenden Solarpanel, einem Rucksack und mit einer Lichterkette beleuchtet.
© Jackery

Eine extra-Portion Energie für unterwegs – das wünschen sich nicht nur viele Menschen, sondern auch zahllose mobile Endgeräte, wie Smartphone, eBook-Reader, Kamera oder Laptop. Um diese auch bei einem Camping- oder Wanderausflug oder auch einfach bei einem gemütlichen Picknick im Park nachladen zu können, gibt es Powerstations. Diese bieten meist mehr Energiereserve als die kleineren Powerbanks und können zudem mit einem passenden Solarpanel auch mit Sonnenenergie betankt werden.
Wer nicht allzu viel Energie auf einmal benötigt und zudem nicht so schwer schleppen möchte, für den ist eine kleine Powerstation der IMTEST-Kategorie I das Richtige. Ein neues Modell gibt es jetzt von Jackery. Die Explorer 300 Plus kommt sogar im Set mit einem passenden 40-Watt-Solarmodul. Was die Mini-Powerstation zu bieten hat, hat IMTEST getestet.

Produktdetails

  • 300 W
  • 16,7 x 15,6 x 23,0 cm
  • 3,8 kg
  • 449


Jackery Explorer 300 Plus: Quadratisch, praktisch, gut?

Größenverhältnisse

Der große oder besser gesagt, der kleine Vorteil des neuen Jackery-Modells ist ihre Kompaktheit. Mit etwas unter 4 Kilogramm Gewicht und einer handlichen Größe lässt sie sich einfach tragen und passt auch in viele Rücksäcke. Dennoch bietet sie eine Energie-Speicherkapazität von immerhin 288 Wattstunden, was im Vergleich zu anderen Modellen ihrer Klasse sehr hoch ist. Dafür ist sie in IMTEST-Klasse I allerdings trotz Werbung über das geringe Gewicht auch die schwerste Powerstation, die bisher getestet wurde.

Die handliche Powerstation passt bequem in einen größeren Rucksack und ist so auch dank des vergleichsweise geringen Gewichts leicht zu transportieren. © IMTEST

Leistungspotenzial

Mit einer Ausgangsleistung von konstanten 300 Watt kann sie zudem nicht nur alle üblichen Mobilgeräte nachladen, sondern beispielsweise auch Ventilatoren, Kühlboxen oder (Camping-)Fernseher betreiben. Für Energie-intensivere Geräte wie etwa Kapsel-Kaffeemaschinen oder Kochplatten reicht ihre Leistung hingegen nicht. Dafür ist sie aber auch gar nicht gedacht.

Eine Übersicht darüber, welche Geräte die Explorer 300 Plus wie lange betreiben kann beziehungsweise wie oft sie diese aufladen kann, findet sich in der folgenden Tabelle. Dabei handelt es sich um theoretische Werte, die rechnerisch ermittelt wurden und lediglich eine Orientierung geben sollen. Für den gleichen Zweck sind die Ergebnisse der Explorer 300 Plus in der Tabelle mit denen der River 2 von EcoFlow verglichen. Letztere ist in etwa ebenso leistungsstark, bietet allerdings eine etwas geringe Akku-Kapazität von 256 Wattstunden.

Gerät (Akku-Kapazität bzw. Leistung)Anzahl Ladungen / Betriebsdauer
(Explorer 300 Plus)
Anzahl Ladungen / Betriebsdauer
(EcoFlow River 2)
Smartphone (10 Wattstunden)29 Male25 1/2 Male
Drohne (20 Wattstunden)14 1/2 Male13 Male
Notebook (60 Wattstunden)5 Male4 Male
E-Bike (500 Wattstunden)1/2 Mal1/2 Mal
Ventilator (25 Watt)11 1/2 Std.10 1/4 Std.
Kühlbox (50 Watt)5 3/4 Std.5 Std.
TV (100 Watt)3 Std.2 3/4 Std.
Spülmaschine (500 Watt)nicht möglichnicht möglich
Espressomaschine (1.200 Watt)nicht möglichnicht möglich
Kochplatte (1.500 Watt)nicht möglichnicht möglich
Haartrockner (2.000 Watt)nicht möglichnicht möglich
Übersicht darüber, wie lange übliche Geräte betrieben werden können. Verglichen wird die Jackery Explorer 300 Plus mit der beinahe leistungsgleichen EcoFlow River 2.
Die Jackery Explorer 300 Plus lädt einen Laptop auf.
Die neue Jackery-Powerstation ist zum Beispiel für das Nachladen von mobilen Endgeräten gedacht, etwa von Laptops. © IMTEST

Powerstation im Test: Wie ausdauernd ist die Explorer 300 Plus?

Zur Ergänzung der theoretischen Werte wurde die Jackery Explorer 300 Plus natürlich auch im Labor in den Härtetest geschickt. Hier musste sie, wie alle Powerstations im IMTEST-Labor, mehrere Endgeräte mit etwa 80 Watt Gesamtleistung gleichzeitig und dauerhaft betreiben. In der Theorie sollte ihr das etwas mehr als 3 1/2 Stunden möglich sein, jedoch zeigten sich im realen Test Leistungsverluste. So hielt die Jackery-Powerstation tatsächlich nur knappe 3 Stunden durch, was allerdings immer noch als lang eingestuft werden kann.

Eine Erweiterung der Akku-Kapazität, wie etwa bei der Jackery Explorer 2000 Plus, ist bei diesem Modell übrigens nicht möglich.

Der Strom fließt: Die Ein- und Ausgänge der Jackery-Powerstation

Für Endgeräte

Die Explorer 300 Plus von Jackery bietet insgesamt fünf Anschlüsse: eine haushaltübliche Steckdose, eine KFZ-Buchse, eine USB-A- und zwei USB-C-Schnittstellen. Das ist im Vergleich zu anderen Modellen ihrer IMTEST-Klasse etwas wenig. Insbesondere die USB-Anschlüsse hätten für eine bessere Note noch zahlreicher sein dürfen. Auch das kabellose Laden von kompatiblen Smartphones unterstützt die Jackery-Powerstation nicht.

Dafür hat die Explorer 300 Plus eine Taschenlampe integriert, die auch einen Notfall-Modus bietet. Dadurch kann das Reisegepäck beim nächsten Campingausflug gegebenenfalls noch leichter werden, da eine zusätzliche Lampe überflüssig wird.

Die Jackery Explorer 300 Plus in der Schrägansicht mit eingeschalteter Taschenlampe.
Bei den größeren Powerstations verzichtet Jackery meist auf dieses Feature, doch die Explorer 300 Plus besitzt eine integrierte Taschenlampe. © IMTEST

Solar-Nachladen

Das Auffüllen der Energiereserven kann bei der Explorer 300 Plus über vier verschiedene Wege erfolgen: an der Steckdose, im Auto, per USB-Kabel oder mit einem passenden Solarpanel. Letzteres liefert Jackery – je nach Angebot – sogar mit der Powerstation im Set dazu, sodass die Kompatibilität gesichert ist. Dieses 40-Watt-Panel ist ebenfalls vergleichsweise leicht und kann zu einer handlichen Größe zusammengefaltet werden.

Die neue Jackery-Powerstation mit passendendem Solarpanel.
Zur umweltfreundlichen Aufladung der Powerstation mit Sonnenenergie kommt die Explorer 300 Plus mit passendem 40-Watt-Solarpanel.
Die Jackery Explorer 300 Plus auf einem Tisch. Dahinter steht das zusammengefaltete Solarpanel.
Das Panel ist einfach zu transportieren, da es vergleichsweise leicht ist und zudem zusammenzufalten ist.
Die Drückknöpfe des 40-Watt-Solarpanels von Jackery.
Dafür gibt es Druckknöpfe und eine magnetische Lasche.

Wer noch zusätzliche Panels hinzukauft, kann die Explorer 300 Plus mit bis zu 100 Watt am Solareingang aufladen. Dann kann der Akku-Stand unter optimalen Bedingungen in drei bis vier Stunden wieder auf 100 Prozent kommen. Allein mit dem optional mitgelieferten 40-Watt-Solarmodul dauert es dementsprechend länger. Außerdem ist das Panel zwar kompatibel mit der Powerstation, muss allerdings trotzdem mit zwei Adaptern angeschlossen werden. Diese sind zwar mitgeliefert, dennoch wirkt dieses System etwas über-kompliziert.

Zwei orangene Kabel und ein Adapter auf einer schwarzen Tasche.
Um die Powerstation aufladen zu können, liegen mehrere Kabel bei.
Eine Hand verbindet ein orangenes Kabel mit dem 40-Watt-Panel von Jackery.
Das Kabel für die Solar-Ladung passt ganz einfach ans Panel.
Der Klinkenstecker des Solar-Ladekabels vor der Jackery-Powerstation, die dafür keinen Anschluss besitzt.
Der Anschluss an der Explorer 300 Plus ist allerdings etwas komplizierter: Am Kabel befindet sich bereits ein Winkel-Adapter.
Ein Adapter wird auf das Solar-Ladekabel aufgesteckt.
Um das Kabel aber mit der Powerstation zu verbinden, benötigt es einen weiteren Adapter vom Klinkenstecker auf USB-C.
Das Kabel mit Adapter wird an den Anschluss der Powerstation gesteckt.
Erst dann passt das Kabel an die Powerstation und das Laden kann losgehen.

Nachladen an der Steckdose

An der Steckdose hingegen funktioniert das Aufladen ganz ohne Adapter und zudem mit Abstand am schnellsten. Im Labortest benötigte die Explorer 300 Plus fast genau zwei Stunden zum Füllen ihrer Reserven. Im Verhältnis zu ihrer Akku-Größe ist das noch gut, geht bei Konkurrenten wie der oben bereits zum Vergleich herangezogenen EcoFlow River 2 aber fast doppelt so schnell.

Die Jackery-Powerstation an einer Steckdose.
Ungefähr doppelt so schnell wie mittels Solarpanel erfolgt die Aufladung der Explorer 300 Plus hingegen per Steckdose. © IMTEST

Die Jackery-App im Test

Wie bereits von anderen Jackery-Powerstations gewohnt, gibt es auch für die Explorer 300 Plus die Möglichkeit der Steuerung über eine App. Ist die Powerstation mit dem Smartphone verbunden, können sowohl der Akku-Stand als auch ein- und ausgehende Leistungsströme angezeigt werden. So kann stets überwacht werden, wie die Explorer 300 Plus auflädt – auch, wenn sie beispielsweise einige Meter entfernt in der Sonne steht.

Auch der Leistungsbedarf von angeschlossenen Stromverbrauchern lässt sich dank der App noch besser verfolgen, als nur über das ebenfalls ausführliche Display an der Powerstation. Zudem lassen sich auch die Knöpfe der Explorer 300 Plus mit der Jackery-App fernsteuern. Die Ausgänge können Kategorie-weise ein- und ausgeschaltet werden und auch die eingebaute Taschenlampe lässt sich ferngesteuert an- oder ausknipsen.

Ein Screenshot der Jackery-App auf einem Smartphone auf weißem Hintergrund.
Die Jackery-App zeigt zum Beispiel den Akku-Stand an.
Ein Screenshot der Jackery-App auf einem Smartphone auf weißem Hintergrund.
Außerdem lassen sich die verschiedenen Anschlüsse und die integrierte Taschenlampe ein- und ausschalten.
Ein Screenshot der Jackery-App auf einem Smartphone auf weißem Hintergrund.
Automatische Abschaltungen sollen zudem beim Energiesparen helfen.

Darüber hinaus bietet die App noch die Möglichkeit, generelle Einstellungen vorzunehmen – etwa, wann sich das Display oder die Ausgänge automatisch ausschalten sollen. Laut Hersteller und Benennung in der App soll dadurch Energie eingespart werden können. Das ist sicherlich richtig, da natürlich auch das Display mit Strom aus der Powerstation selbst versorgt werden muss und aktivierte Anschlüsse Energie verbrauchen, auch wenn gar keine Endgeräte angeschlossen sind. Anders als zum Beispiel bei einem Smartphone lassen sie die automatischen Abschaltungen allerdings erst nach vergleichsweise langen Zeiträumen einstellen. Kann das Display bereits nach 2 Minuten Nichtnutzung automatisch deaktiviert werden, geht das beispielsweise für die Ausgänge erst nach frühestens acht Stunden.

Fazit

Die Explorer 300 Plus ist eine kompakte Powerstation, die für ihre geringe Größe dennoch eine vergleichsweise sehr hohe Kapazität bietet. Mit einer konstanten Ausgangsleistung von 300 Watt ist sie ein guter Begleiter, um beispielsweise bei Ausflügen Smartphones, Kameras, kleinere Drohnen oder Laptops aufzuladen. Für größere Aufgaben, wie etwa das Betreiben einer Camping-Kochplatte, eignet sie sich hingegen nicht.
Die Laufzeit im Labortest war mit knappen drei Stunden noch als lang einzustufen, dafür waren allerdings auch das Aufladen an Steckdose und Solarpanels etwas langsam.
Im Jackery-Webshop kostet die Explorer 300 Plus derzeit 349 Euro. Im Set mit dem 40-Watt-Solarpanel gibt es zeitweise Angebote für 449 Euro.

  • PRO
    • Lange Laufzeit im Labortest, kompakt, Aufladung auch per USB-C möglich.
  • KONTRA
    • Vergleichsweise lange Ladedauer, kein kabelloses Laden von Smartphones möglich, wenig Schutz für die Anschlüsse.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.

Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.

Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.