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Jackery Explorer 2000 Plus im Test: erweiterbares Rollkoffer-Kraftpaket

Die Jackery Explorer 2000 Plus auf dem IMTEST-Prüfstand.

Die Jackery Explorer 2000 Plus mit Zusatz-Akku auf einem Tisch.
© IMTEST

Die Jackery-App

Die App ermöglicht nicht nur eine Überwachung, sondern auch eine Steuerung der Powerstation. Sie zeigt den aktuellen Akkustand der gekoppelten Geräte an und auch, wie viel Energie gerade eingespeist oder bereitgestellt wird. Wird die Explorer 2000 Plus also zum Beispiel im Garten mit Solarpanels aufgeladen, kann vom Haus aus der Ladevorgang überwacht werden. Andersherum kann über die Output-Anzeige kontrolliert werden, wie viel Energie ein angeschlossenes Endgerät gerade verbraucht. Außerdem kann die Steuerung zum Teil eine smarte Steckdose ersetzen. Ist etwa abends eine Musikbox an der Powerstation angeschlossen und soll ausgemacht werden, kann man einfach den Ausgang über die App deaktivieren.

Ein Screenshot der Jackery-App.
Die Jackery-App ermöglicht zum Beispiel, den Akkustand aus der Ferne zu kontrollieren. © Jackery

Darüber hinaus zeigt die ansprechend gestaltete App auch den Ladestand des Zusatz-Akkus an und bietet ein paar zusätzliche Einstellungen an, etwa zur Art der Aufladung.

Ein Screenshot der Jackery-App.
Der Battery Pack wird in der App ebenfalls angezeigt, kann aber nicht einzeln gesteuert werden.
Ein Screenshot der Jackery-App.
Für das Aufladen kann zwischen hoher Geschwindigkeit oder geringer Lautstärke ausgewählt werden.

Die Jackery Explorer 2000 Plus im Labortest

Im Labortest musste die neue Jackery-Powerstation mehrere Geräte mit einer Gesamtleistung von etwa 80 Watt betreiben. Theoretisch sollte das der Explorer 2000 Plus 25,5 Stunden möglich sein. Im Test schaffte sie allerdings nur etwas mehr als 17 Stunden. Das ist im Vergleich zu anderen Geräten der IMTEST-Klasse, in die sie fällt, sehr kurz und liegt an der für diese Leistungsklasse geringe Akkukapazität von “nur” gut 2.000 Wattstunden. Dafür ist sie allerdings auch 1000 Euro günstiger als die mit 3000 Watt Konstantleistung vergleichbare Explorer 3000 Pro. Nutzt man die Erweiterbarkeit der 2000 Plus, um ähnlich hohe Kapazitäten zu erreichen, ist dieser Preisvorteil aber schnell wieder verschwunden. Positiver Effekt der geringeren Kapazität: Beim Aufladen war die Explorer 2000 Plus mit 1:37 Stunden wieder sehr schnell, wohl auch dank des hohen Ladestroms (maximal 2.150 Watt per Steckdose und 1.400 Watt per Solar).

Ein Stromkabel ist an der Jackery Explorer 2000 Plus angebracht.
Das Aufladen der Jackery-Powerstation gelang im Labortest sehr schnell. Mit ausreichend Solarpanels soll die solare Aufladung allerdings noch schneller möglich sein. © IMTEST


Fazit

Die neue Jackery Explorer 2000 Plus ist optisch und auch in anderen Punkten der Explorer 3000 Pro sehr ähnlich. Sie bietet zwar mit 2042,8 Wattstunden nur zwei Drittel der Speicherkapazität, kann dafür aber mit Zusatz-Akkus auf ganze 12.000 Wattstunden erweitert werden. Damit schließt Jackery zu anderen Mitbewerbern auf, die diese Möglichkeit bereits im Programm haben. Die Basisversion Explorer 2000 Plus kostet im Jackery-Webshop derzeit 2.299 Euro – das ist rund 1.000 Euro weniger als das 3000-Pro-Modell. Im Labortest war die Laufzeit vergleichsweise sehr kurz, dafür ging das Nachladen aber sehr schnell. Ebenfalls positiv: Die LiFePO4-Akkus haben einen deutlich längeren Lebenszyklus als herkömmliche Mischoxid-Akkus: Jackery verspricht eine Lebensdauer von rund 4.000 Zyklen. Wer viel Leistungsoutput braucht, aber mit vergleichsweise geringer Kapazität leben kann, ist mit der 2000 Plus bestens beraten – und kann später aufstocken, wenn sich der Bedarf erweitert.

  • PRO
    • Sehr hohe Ausgangsleistung, sehr schnelle Aufladung, Erweiterbarkeit.
  • KONTRA
    • Ohne Zusatz-Akkus vergleichsweise geringe Speicherkapazität und Laufzeit.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,5



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Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.

Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.

Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.