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Jackery Explorer 100 Plus im Test: Powerstation oder Powerbank?

IMTEST untersucht den Unterschied der beiden Kategorien.

Eine Person steckt in einem Strand-Setting die Jackery Explorer 100 Plus in einen Rucksack.
© Jackery

Viel hilft viel? Das scheint Jackery anders zu sehen. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern von Powerstations, bringt Jackery derzeit nicht nur immer größere Powerstations auf den Markt. Stattdessen gibt es ganz neu auch viele kleinere Modelle, etwa die erweiterbare Explorer 1000 Plus, und mit der Explorer 100 Plus jetzt sogar eine Mini-Powerstation. Doch zählt das neue Modell überhaupt noch als Powerstation oder ist es eher eine große Powerbank? IMTEST geht dieser Frage im Test auf den Grund.

Produktdetails

  • 128 Watt
  • 12,6 x 8,7 x 8,7 cm
  • 965 Gramm
  • 149,99


Die Explorer 100 Plus als Powerstation

Die Jackery-Webseite kategorisiert das neue Produkt als tragbare Powerstation – ebenso wie die bisherigen Modelle auch. Von der derzeit größten Explorer 3000 Pro bis hin zur bisher kleinsten Explorer 100 Plus finden sich alle Powerstations in einer Aufzählung. Und die Gemeinsamkeiten finden sich nicht nur im einheitlichen Design, sondern beispielsweise auch darin, dass alle Modelle Solargeneratoren integriert haben. Das bedeutet, dass die Geräte mit passenden, mobilen Solarpanels grüne Energie tanken können. Anders als bei anderen, als “Solar-Powerbanks” bezeichneten Geräten gibt es für die Explorer 100 Plus also durchaus die realistische Möglichkeit, eine Aufladung mit Solarenergie durchzuführen. Mitbewerber haben hingegen oft ein kleines, leistungsschwaches Solarpanel integriert, das fürs Nachladen der Energiereserve nur wenig nützt. Die Jackery Explorer 100 Plus hingegen kann beispielsweise mit dem Jackery-eigenen 100-Watt-Panel bereits in 2 Stunden wieder auf 100 Prozent kommen – sofern die Wetter-Bedingungen optimal sind.
Wer kein Solarpanel hinzu kaufen möchte, kann die Explorer 100 Plus aber auch an der Steckdose oder im Auto aufladen.

Die Jackery Explorer 100 Plus lädt an einer Steckdose.
Für die Jackery Explorer 100 Plus gibt es mehrere Lademöglichkeiten: im Auto, per Solarpanel oder an der Steckdose. Ein Ladekabel und ein Adapter für Jackery-Solarmodule ist im Lieferumfang enthalten. Ein Netzteil muss hingegen selbst besorgt werden. © IMTEST

Zudem gleicht die Explorer 100 Plus nicht nur mit ihrem Farb-Design den größeren Geschwistern, sondern besitzt auch ein vergleichbares Display. Dieses zeigt nicht nur den aktuellen Akkustand, sondern auch die ein- und ausgehenden Leistungsströme an. Darüber hinaus ist abzulesen, welche Laufzeit noch verbleibt beziehungsweise wie lange die Powerstation noch laden muss, bis sie wieder bei 100 Prozent ist. Aufgrund der insgesamt geringen Größe der Explorer 100 Plus ist dabei allerdings eine gute Sehkraft oder eine Lesebrille hilfreich.

Vergleich des Jackery-Displays mit einem 1-Euro-Stück.
Das Display ist sehr informativ, zeigt allerdings eine vergleichsweise kleine Schrift. © IMTEST

Im Gegensatz zu Mitbewerbern im Powerbank-Markt fehlen der Explorer 100 Plus zudem typische Ausstattungsmerkmale, wie Taschenlampe oder Befestigungsmöglichkeit per Karabiner-Haken. Viele andere Modelle bietet diese insbesondere für Ausflüge oder fürs Camping, oft auch in Kombination mit einer optischen oder akustischen SOS-Funktion.

Die Explorer 100 Plus als Powerbank

Dennoch bleibt die Frage: Ist die Explorer 100 Plus nicht eher als Powerbank einzustufen? Dafür sprechen würde, dass sie als bisher einziger Solargenerator von Jackery keine haushaltsübliche Steckdose besitzt. Stattdessen verfügt sie “nur” über einen USB-A- und zwei USB-C-Schnittstellen. Das ist eher mit den Powerbanks anderer Hersteller als mit Powerstations zu vergleichen. Und auch die Akku-Kapazität fällt mit knapp 100 Wattstunden beziehungsweise 31.000 Milliamperestunden eher in die Kategorie Powerbank.

Die geringe Größe und das niedrige Gewicht passen darüber hinaus ebenfalls eher zu einer großen Powerbank. Die Explorer 100 Plus lässt sich nämlich in nur einer Hand tragen und wiegt gerade einmal knapp 1 Kilogramm. Damit soll sie laut Jackery sogar im Flugzeug erlaubt sein.

Die Explorer 100 Plus auf einer Hand als Größenvergleich.
Die Explorer 100 Plus ist so klein, dass sie locker in eine Handfläche passt. © IMTEST

Ein weiteres Feature, das der Explorer 100 Plus hingegen im Vergleich zu den größeren Jackery-Powerstations fehlt, ist die Möglichkeit der App-Verbindung. Können die größeren Modelle damit wahlweise auch per Smartphone gesteuert und überwacht werden, lässt sich die Explorer 100 Plus nur übers Display bedienen.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie die Explorer 100 Plus im Test abschnitt und wie das IMTEST-Fazit lautet.

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.

Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.

Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.