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Huawei MateBook E im Test: Tablet und Notebook in einem

Das Huawei MateBook E im Test: Macht der Mischung aus Tablet und Notebook halbe Sachen oder stimmt es als Ganzes?

HUAWEI MateBook E aufgestellt wie ein Notebook
Hülle samt Tastatur, kompaktes Design, Touch-Screen: Das MateBook E ist vielseitig und platziert sich zwischen Notebook und Tablet. © HUAWEI / IMTEST

Sie schließen die Lücke zwischen Tablet und Notebook: Convertibles sind so leicht und schlank wie ein Tablet, verfügen über einen Touchscreen und häufig auch einen Stift. In Verbindung mit Tastatur, Mausfeld sowie Windows eignen sie sich für viele Aufgaben eines Notebooks. Das ist ein echter Balance-Akt, denn in das kompakte Gehäuse passt nicht die starke Technik richtiger Notebooks und für ein Tablet sind Convertibles recht teuer. Ob dem MateBook E von Huawei dieser Spagat gelingt oder in Verrenkungen endet, zeigt der Test.

Produktdetails

  • Display: 12,6 Zoll / 2.560 x 1.600 Pixel
  • Prozessor / Grafik: Intel Core i5 1130G7 / Intel Iris Xe
  • Speicher: 512 Gigabyte
  • Konnektivität: Bluetooth 5.1, USB Typ C, WiFi 6
  • Betriebssystem: Windows 11
  • Preis: ab 499 Euro, Testgerät: 999 Euro

Aus 2 mach 1: Schlank & vielseitig

Das schlichte und hochwertige Design rund um den Aluminiumrahmen samt matter, griffiger Rückseite macht einen exzellenten Eindruck. Mit nur 79 Millimetern ist das MateBook E schlanker als manches Smartphone und mit 709 Gramm leichter als fast jedes Notebook. Als mobiler Begleiter löst das Fliegengewicht damit also keine Bandscheibenvorfälle aus und bleibt im Rucksack mit nur 28,6 x 18,4 Zentimetern auch platzsparend.

Der Vergleich hinkt allerdings etwas, da das Gerät nackt nur als Tablet taugt. Die beiliegende Hülle integriert eine flache Tastatur und rückseitig einen aufklappbaren Ständer. Beides ist typisch für diese Geräte-Gattung, um die schlanke Linie beizubehalten. Mit Hülle erreicht das Gerät dann 156 Millimeter Dicke, das Gewicht steigt auf 1,142 kg – das ist vergleichbar mit einem leichten, schlanken Ultrabook.

Zeichnungen oder Notizen per Stift sind ebenfalls möglich. Dafür müssen Nutzer allerdings extra zahlen, im Online-Shop von Huawei regulär 99 Euro, aktuell nur 25 Euro (Stand 22. April 2022).

HUAWEI MateBook E Hülle als Ständer
Der integrierte Ständer der Hülle lässt sich stufenlos verstellen. © HUAWEI / IMTEST
HUAWEI MateBook E Fingerabdrucksensor im Gehäuserahmen
Der Fingerabdrucksensor liegt unter dem Power-Knopf im Gehäuse-Rahmen. © HUAWEI / IMTEST

Huawei MateBook E: Bildschirm im Test

Der verbaute OLED-Bildschirm löst mit 2.560 x 1.600 auf 12,9 Zoll hoch auf und füllt die Gehäuse-Front zudem gut aus, dank schmalem Rahmen. Nur 5,3 mm misst der Bildschirmrand, die Innen-Ecken sind schick abgerundet.

Das Kontrastverhältnis ist entsprechend der OLED-Technologie exzellent (Maximalwert), das Schwarz erscheint satt und tief. Die maximale Helligkeit bei direkter Sonneneinstrahlen erreicht an der Spitze 577 Candela pro Quadratmeter (cd/qm). Für ein Tablet ist das gut, für ein Notebook sehr gut, da die meisten Geräte nicht mehr als um die 300 cd/qm hell leuchten. Der Bildschirm ist dabei sehr gleichmäßig ausgeleuchtet bei einer maximalen Differenz von nur 5% zwischen hellstem und dunkelsten Messpunkt.

Farben gibt der Bildschirm kräftig wieder – subjektiv gefällt das. Bei der Messung der Genauigkeit zeigte sich aber, dass die Darstellung häufig übertrieben intensiv und darum nicht immer präzise ist. So erreicht das Gerät eine Genauigkeit von 93% für sRGB-Farben und 96% für DCI-P3-Farben.

In der Summe ist die Bildqualität gut und erreicht die Note 2,0.

HUAWEI MateBook E Bildschirm
Der Bildschirm ist farbintensiv, kontrastreich und hell – allerdings nicht sehr präzise bei der Farbdarstellung. © HUAWEI / IMTEST

Leistung für Office-Anwendungen

Zwei Ausstattungen stehen zur Auswahl: Mit dem schwächeren Intel Core i3 1110G4 und 8 Gigabyte Arbeitsspeicher sowie 128 Gigabyte Speicherplatz bleibt das Huawei MateBook E kostengünstig bei nur 499 Euro. Mehr Power und Speicher bringt die Variante des Huawei MateBook E im Test: Mit Intel Core i5 1130G7, 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und 512 Gigabyte Speicherplatz, dafür dann für 999 Euro.

Im Geekbench messen wir eine Prozessorleistung von 859 Punkten bei Einzelkern- und 4.303 Punkten bei Mehrkern-Berechnungen. Die 3D-Bearbeitung im Cinebench brachte schlappe 862 bzw. 2.380 Punkte. Die Auflösung eines Videos von 4k in Full-HD umzuwandeln benötigte 5:16 Minuten – auch das ist eher ausreichend. Eine gute Arbeitsgeschwindigkeit erzielte der Hybrid im Passmark mit 6.393 Punkten für den Prozessor und 2.592 Punkten für den Arbeitsspeicher. Der Massenspeicher erreicht 3.502 Megabyte die Sekunde beim Lesen, beim Schreiben sind es 2.306 Megabyte die Sekunde – das ist flott.

Verglichen mit einem Gaming-Laptop sind das geringe Werte, klar. Entsprechend eignet sich das Huawei MateBook E nicht, um 3D-Berechnungen anzustellen, etwa bei Spielen oder anderen Renderings. Für Office- und leichte Multimedia-Aufgaben wie ein kleines Video zu schneiden, Bildbearbeitung oder Zeichnen reicht die Leistung gut aus. Wer mehr braucht, sollte lieber zum deutlich stärkeren iPad Pro greifen. Für das aktuell schnellste Tablet gibt es ebenfalls Tastatur und Stift und es eignet sich für kreative Arbeiten hervorragend.



Kameras, Lautsprecher und Anschlüsse

Mit zwei Kameras und den klangstarken Lautsprechern spielt Huaweis MateBook E seine Stärken als Halb-Tablet aus: Es besitzt eine deutlich höhere Auflösung der Webcam (8 Megapixel für Fotos) als herkömmliche und selbst hochpreisige Notebooks. Videoaufnahmen lösen aber auch hier mit maximal Full-HD auf, ergeben aber ein noch scharfes Bild. Auch gibt es eine Hauptkamera, die mit 12 Megapixel etwas höher auflöst, sich allerdings eher nur für Schnappschüsse eignet und nicht auf Augenhöhe mit gleichpreisigen Smartphones ist. Die Lautsprecher geben einen guten, satten Stereo-Klang ab.

Alternativ lassen sich auch ganz klassisch per Klinke Kopfhörer anschließen. Das ist neben dem USB Typ C aber auch der einzige Anschluss – mau. Der beherrscht immerhin den sehr schnellen Standard Thunderbolt 4, dem es den neuen Surface-Pro-Geräten von Microsoft voraus hat. Mit den hohen Datenraten sowie Übertragung von Bild, Ton und Strom profitiert der Hybride darum besonders von Docks, mit denen sich dann mehr Geräte anschließen lassen.

HUAWEI MateBook E von der Seite betrachtet
Ohne Hülle flach wie eine Flunder – dafür aber nur mit einem einzigen, wenn auch sehr schnellen, Anschluss. © HUAWEI / IMTEST

Geringer Stromverbrauch, solide Laufzeit

Zu den Stärken eines Tablets zählen auch der geringe Stromverbrauch, hier mit nur 16 Watt bei Office-Aufgaben und 21 Watt unter starker Belastung. Auch bleibt das Gerät bei maximal 41 Dezibel angenehm leise. Weiterer Vorteil: Die Gehäuse-Erwärmung bei starker Beanspruchung bekommt der Nutzer nicht zu spüren. Denn die Technik samt Prozessor liegt hinter dem Bildschirm, nicht unter der Tastatur. Arbeiten auf dem Schoß wird somit nicht zum ungewollten Grill-Event.

Aufgrund der kompakten Bauweise passt aber auch kein sonderlich großer Akku ins Gerät. Laut Hersteller beträgt der 42 Wattstunden. Im Test hielt er bei dauerhafter Videowiedergabe über einen WLAN-Stream 4:37 Stunden durch. Kein schlechter Wert, aber auch nicht gut. Sehr gut hingegen zeigte sich die fixe Ladezeit von nur 1:53 Stunden. Das Microsoft Surface Pro 8 etwa kommt auf 5:44 Stunden bei der Laufzeit, braucht aber 2:36 um wieder voll aufzuladen.

Wärmebild HUAWEI MateBook E mit farbigen Temperaturfeldern
Die Profikamera zeigt es genau: Nach starker Beanspruchung bleibt Unterseite der Tastatur angenehm kühl (links, 24,9°C), während sich die Rückseite des Geräts (rechts, 38,8°C) stärker erhitzt. © BOSCH / IMTEST


Fazit

Das Huawei MateBook E kann mit leistungsstarken Notebooks nicht mithalten – muss es aber auch nicht. Als gelungene Mischung aus Tablet und Notebook eignet es sich gut für gewöhnliche Arbeitsaufgaben und leichtere Kreativanwendungen und stellt dabei eine gute Alternative zum Surface Pro 8 dar. Das kostet in vergleichbarer Ausstattung (bezüglich Prozessor, Speicher, Tastatur) je nach Angebot gute 300 bis 600 Euro mehr. Ein Stift kostet bei beiden Geräten extra.

  • PRO
    • Heller, kontrastreicher Bildschirm, Thunderbolt 4, sehr kompakt und hochwertig, viel nützliches Zubehör, geringer Stromverbrauch.
  • KONTRA
    • Leistung vergleichsweise etwas gering, etwas kurze Laufzeit, wenig Anschlüsse.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,4

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Timur Stürmer startete 2021 als angestellter Redakteur für IMTEST. Redaktionell widmete er sich der Test-Entwicklung, der Video -Produktion und -Moderation sowie der Publikation von Print- und Online-Artikeln.

Seit 2022 ist er als Leiter FOTOTEST für die redaktionelle Leitung des Magazins zuständig und testet im professionellen Testlabor der Redaktion vorwiegend Kameras und Objektive.

Jenseits der Technik-Welt begeistert er sich für Film, Philosophie und Videospiele. Sie erreichen ihn via E-Mail.