Veröffentlicht inEinzeltests

Huawei Band 8: Kann der Fitnesstracker im Test überzeugen?

IMTEST hat das Band 8 unter die Lupe genommen.

Der Fitnesstracker Huawei Band 8.
Das Ziffernblatt lässt sich je nach Kleidung individuell anpassen. © Huawei

Mit dem Band 8 hat Huawei einen Fitnesstracker auf den Markt gebracht, der mit schlankem Design, langer Akkulaufzeit und zahlreichen Funktionen im Alltag und beim Sport punkten soll – und das für eine unverbindliche Preisempfehlung von nur 59 Euro. Ob das Gerät die Erwartungen auch im Test erfüllt, verrät IMTEST hier.



Start mit Schwierigkeiten

Der Fitnesstracker Band 8 ist laut Hersteller mit iOS und Android-Smartphones kompatibel. Da Huawei jedoch nach wie vor mit den Folgen des US-Handelsembargos kämpft und unter anderem keine Software von Google verwenden darf, findet man die zugehörige “Huawei Health”-App bei Android-Smartphones nicht im Google Play Store. Stattdessen muss die App über die Huawei AppGallery heruntergeladen werden, was bei Android-Geräten anderer Hersteller zu Sicherheitswarnungen führt.

Ist die App dann erfolgreich installiert, erfordert auch die Kopplung mit dem Fitnesstracker einige Geduld. Entscheidend ist es hier, sich vor dem Kopplungsversuch eine Huawei ID zu erstellen, da Smartphone und Band 8 sich andernfalls nicht verbinden.

Umfangreiche Trainingsauswertung

Das Huawei Band 8 unterstützt insgesamt ganze 100 Sportarten, darunter auch Padel-Tennis, Basketball und Bogenschießen. Während des Trainings werden etwa beim Gehen schon die Herzfrequenz, Distanz und Dauer sowie das Tempo, die Kadenz, die Kalorien und Trainingsbelastung angezeigt. Doch in der anschließenden Trainingsauswertung zeigt das Band 8 seine wahre Stärke. Von Herzfrequenzzonen über die empfohlene Regenerationszeit bis hin zur maximalen Sauerstoffaufnahme wird hier alles angezeigt, wie die folgende Bildergalerie verdeutlicht:

Eine Anzeige auf dem Huawei Band 8.
Absolvierte Trainingseinheiten werden gespeichert.
Eine Anzeige auf dem Huawei Band 8.
In der Trainingsauswertung auf dem Fitnesstracker findet man auf der ersten Seite die Distanz, Dauer und verbrannten Kalorien.
Eine Anzeige auf dem Huawei Band 8.
Auf der zweiten Seite werden das Höchsttempo, die Durchschnittsgeschwindigkeit und das Durchschnittstempo angezeigt.
Eine Anzeige auf dem Huawei Band 8.
Auf der dritten Seite finden sich die Schritte, die durchschnittliche Kadenz und die durchschnittliche Schrittlänge.
Eine Anzeige auf dem Huawei Band 8.
Als Grafik wird der Verlauf der Herzfrequenz beim Training angezeigt.
Eine Anzeige auf dem Huawei Band 8.
Auch die Herzfrequenzzonen werden einzeln angezeigt.
Eine Anzeige auf dem Huawei Band 8.
Das Tempo im Trainingsverlauf ist ebenfalls ersichtlich.
Eine Anzeige auf dem Huawei Band 8.
Auch der Verlauf der Schritte pro Minute über das Training hinweg wird aufgezeichnet.
Eine Anzeige auf dem Huawei Band 8.
Zudem erkennt man gegebenenfalls ob das Training eher anaerob oder aerob war.
Eine Anzeige auf dem Huawei Band 8.
Je nach Trainingsintensität kann die angezeigte Erholungszeit variieren.
Eine Anzeige auf dem Huawei Band 8.
Auf dem letzten Bildschirm der Trainingsauswertung wird die maximale Sauerstoffaufnahme angezeigt.

Im Trainingsmodus erzielte das Band 8 dabei eine Akkulaufzeit von 50 Stunden. Im Alltagsgebrauch waren es sogar über 10 Tage. Negativ sticht hingegen hervor, dass der Fitnesstracker nicht selbst über GPS verfügt, um die zurückgelegte Strecke aufzuzeichnen. Hierfür muss man beim Laufen das Handy dabeihaben. Ein Blick in die App lohnt sich dann aber auch bei der Trainingsplanung: Dort finden sich zum Beispiel benutzerdefinierte Laufpläne und die Entwicklung der maximalen Sauerstoffsättigung.

Huawei Health: App mit vielen Funktionen

Darüber hinaus bietet die App auch weitere spannende und kostenlose Funktionen. So gibt es diverse Fitness-Kurse mit einzeln gezeigten und erklärten Übungen, die das Band 8 nach dem Start auch sogleich als Training erkennt. In einem Ernährungsprotokoll kann man die konsumierten Lebensmittel eintragen und ausrechnen lassen, wie viele Kalorien man an dem Tag noch zu sich nehmen dürfte. Neben Klanglandschaften zum Entspannen sowie angeleiteten Atemübungen ist auch die Intervall-Fasten-Funktion interessant, in der etwa Tage und Zeiten ausgewählt werden können. Zudem gibt es Health-Kleeblätter, die durch absolvierte Aufgaben am Tag (wie Wasser trinken, Atemübungen und genügend Schlaf) gefüllt werden können. Daneben gibt es auch einige Funktionen für die man das Health+ Abo für 7,99 Euro im Monat abschließen muss.

Eine Anzeige in der Huawei Health App.
In der App gibt es diverse Fitness-Kurse.
Eine Anzeige in der Huawei Health App.
Die Übungen werden gezeigt und per Stimme erklärt.
Eine Anzeige in der Huawei Health App.
Im Ernährungsprotokoll lassen sich die konsumierten Lebensmittel aufzeichnen.
Eine Anzeige in der Huawei Health App.
Die Fasteneinstellungen lassen sich individualisieren.
Eine Anzeige in der Huawei Health App.
Mit den Health-Kleeblättern sollen motivieren, auf einen gesunden Lebensstil zu achten.


Nur einige Gesundheitsfunktionen

Bei den Gesundheitsfunktionen kommt das Huawei Band 8 im Test nur auf eine Note von 3,0. Eine EKG-Funktion, eine Messung der Körpertemperatur oder etwa des Blutdrucks sucht man hier nämlich vergeblich. Stattdessen kann der Fitnesstracker allerdings sowohl die Herzfrequenz kontinuierlich überwachen, die Blutsauerstoffsättigung und den Stresslevel messen als auch den Schlaf tracken. Hier lässt sich auch die Zeit in den einzelnen Schlafphasen anzeigen, wobei die Schriftgröße auf dem Fitnesstracker bei diesen und anderen Details gute Augen voraussetzt.

Die Herzfrequenz ermittelt das Band 8 kontinuierlich.
Eine Anzeige auf dem Huawei Band 8.
Auch die Blutsauerstoffsättigung misst das Gerät immer wieder.
Eine Anzeige auf dem Huawei Band 8.
Die Schlafwerte der letzten Nacht lassen sich mit einem Klick auf diese Anzeige noch detaillierter erkennen.
Eine Anzeige auf dem Huawei Band 8.
Die Ringe zeigen täglich die Schritte, Trainingsminuten und Aufsteh-Momente an.

Benachrichtigungen nicht überall

Sofern das Band 8 mit einem Huawei-Smartphone gekoppelt ist, kann man am Handgelenk Anrufe anzeigen oder ablehnen, Benachrichtigungen empfangen, Schnellantworten senden und die Musik auf dem Smartphone steuern. Bei Geräten anderer Anbieter ist das jedoch leider nicht möglich, da die Smartphones schon bei dem Versuch, Benachrichtigungen zu aktivieren, mitteilen: “Eingeschränkte Einstellung: Aus Sicherheitsgründen ist diese Einstellung derzeit nicht verfügbar.” Wem es bei dem Band 8 hauptsächlich um Fitnessfunktionen geht, wird vermutlich darüber hinwegsehen können.

Fitnesstracker mit Stil und Komfort

In Sachen Stil und Komfort macht das Huawei Band 8 einen sehr guten Eindruck. Beim Ziffernblatt kann man nicht nur zwischen zahlreichen kostenlosen und kostenpflichtigen Varianten wählen, sondern diese auch selbst gestalten lassen. Dafür kann man mit der App ein Foto von der Kleidung (hier: einem Kleid mit pinken Blumen) aufnehmen und sich verschiedene Vorschläge für ein passendes Ziffernblatt erstellen lassen. Außerdem ist das Band 8 mit einem austauschbaren Silikonarmband und einem Gewicht von nur 14 Gramm äußerst komfortabel. Am Handgelenk spürt man es daher kaum. Ein wenig störend zeigt sich im Test hingegen der Knopf auf der rechten Seite des Fitnesstrackers, der für viele Funktionen benötigt wird. Da dieser recht schwergängig ist, benötigt man stets Daumen und Zeigefinger der anderen Hand, um das Band 8 zu bedienen.

Das Ziffernblatt des Huawei Band 8.
Das Ziffernblatt des Fitnesstrackers lässt sich individuell gestalten. © IMTEST

Ruhemodus nicht vergessen

Ein deutlicher Kritikpunkt ist der fehlende Helligkeitssensor des Band 8. Somit wird die Helligkeit des Displays nicht automatisch an die Umgebung angepasst, sondern muss manuell gesteuert werden. Während die hellste Einstellung auch bei Sonnenlicht sehr gut zu erkennen ist und die Farben kraftvoll leuchten, blendet sie in dunkleren Räumen geradezu. Und um nachts nicht durch den grellen Fitnesstracker aufzuwachen, ist es unbedingt nötig, abends den “Ruhezustand” zu aktivieren. Bei diesem sind Benachrichtigungen ebenso wie das automatische Aufwecken per Geste deaktiviert und der vereinfachte Bildschirm leuchtet weniger hell.

Eine Anzeige des Huawei Band 8.
Das vereinfachte Ziffernblatt im Ruhezustand ist deutlich dunkler. © IMTEST

Huawei hat mit dem Band 8 einen soliden Fitnesstracker mit vielen Funktionen zur Trainingsauswertung im Sortiment. Die lange Akkulaufzeit überzeugt dabei genau wie die vielseitige App und das bequeme Armband. Das individualisierbare Ziffernblatt, das man passend zur Kleidung erstellen lassen kann, ist außerdem eine nette Zusatzfunktion. Die größten Kritikpunkte ergeben sich aus der fehlenden Zusammenarbeit mit Google: Die Installation der App auf Android-Geräten über die AppGallery macht bei den gezeigten Sicherheitswarnungen ebenso wenig Spaß wie die dann blockierten Benachrichtigungen. Dass man die Helligkeit des Displays manuell regulieren muss, ist ebenfalls etwas störend. Insgesamt ist das Gerät zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von nur 59 Euro dennoch eine gute und günstige Fitnesstracker-Option.

  • PRO
    • Umfangreiche Trainingsauswertung, lange Akkulaufzeit, vielseitige App, individualisierbares Ziffernblatt, bequemes Armband, günstiger Preis
  • KONTRA
    • Installation bei Android über Huaweis AppGallery, recht wenige Gesundheitsfunktionen, Benachrichtigungen nur bei Kopplung mit Huawei-Smartphones, keine automatische Helligkeitsanpassung

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3



Sandra Fischer

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“) an der Università di Bologna in Italien absolviert. Neben Italienisch und Englisch spricht sie aufgrund mehrerer Langzeitaufenthalte in Alicante auch Spanisch fließend. Für ein Praktikum bei der Dokumentarfilm-Produktionsfirma „Folke Rydén Production“ ist Sandra im Anschluss an ihr Studium nach Schweden gezogen, bevor sie – zurück in Deutschland – in Hamburg als Projektmanagerin bei Statista angefangen hat. Anschließend ist sie zur FUNKE Mediengruppe gewechselt, wo Sandra zunächst ein Volontariat bei der Zeitschrift „Bild der Frau“ absolviert hat. Als Redakteurin bei IMTEST beschäftigt sie sich nun hauptsächlich mit Küchengeräten und Fitnessgadgets.