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HP Omen Transcend 14: Gaming-Notebook in 14 Zoll

Gaming-Leistung auf kleinem Raum – das bietet das HP Omen Transcend 14.

Ein Gaming Notebook auf einem weißen Tisch vor einer holzverkleideten Wand.
© IMTEST

Gaming-Notebooks müssen schon lange nicht mehr riesig sein. Das beweist auch das HP Omen Transcend 14. HP kombiniert in dem kompakten 14-Zöller einen Intel Core Ultra 7 155H mit einer Mittelklasse-GPU von Nvidia. Die aktuelle Intel-CPU bringt KI-Unterstützung mit und die RTX 4060 sorgt für angemessene Leistung beim Spielen, ohne den Geldbeutel zu sehr zu belasten. Ob der Plan aufgeht und wie gut sich das HP Omen Transcend 14 in aktuellen Spielen schlägt, hat sich IMTEST angeschaut.

Ein schwarzes Notebook steht auf einem hellen Tisch.
Schlicht und schwarz: Auf auffällige Beleuchtungseffekte verzichtet das HP Omen Trancend 14. © IMTEST

Schlichter Flachmann: Das Design des HP Omen Transcend 14

Das HP Omen Transcend 14 ist schlicht und im Vergleich zu vielen anderen Gaming-Notebooks fast unauffällig. Der ein oder andere Zocker kann sich daran stören, dass sich das HP gerade bei den RGB-Effekten vornehm zurückhält. Dafür fügt es sich in ein professionelles Umfeld besser ein. Für ein so leistungsstarkes Gerät ist das Omen Transcend 14 angenehm klein und flach. Mit einer Grundfläche von etwas mehr als einem DIN-A-4-Blatt und einer Dicke von knapp unter zweieinhalb Zentimetern findet es in jedem Rucksack Platz. Das Notebook wiegt etwa 1,7 Kilogramm. Mit 490 Gramm ist das dazugehörige 140-Watt-Netzteil zwar recht schwer, aber immerhin ist es leichter und weniger klobig als viele andere Netzteile, die Gaming-Notebooks beiliegen. Verarbeitung und Wertigkeit sind beim Omen Transcend 14 sehr gut. Bei der Tastatur geht HP designtechnisch einen eigenen Weg: Optisch sind die Tasten an die sogenannten Pudding Keycaps angelehnt. Das Design mit der undurchsichtigen Oberseite und dem breiten beleuchteten Rand kennt man beispielsweise von den Tastaturen von HyperX. HP verwendet bei der Tastatur das weniger verbreitete ANSI-DE-Layout mit einer langen, einzeiligen ENTER-Taste. Das ist zunächst ungewohnt. Schreibgefühl und Druckpunkt der Tasten sind davon abgesehen gut. Das Touchpad ist für ein 14-Zoll-Notebook angemessen groß und es lässt sich gut und genau bedienen.

Detailaufnahme einer bekeuchteten Tastatur eines Gaming-Notebooks
Die Beleuchtung der TAstatur des HP Omen Transcend 14 lässt sich einstellen. © IMTEST

Mittelklasse-GPU und CPU mit KI-Unterstützung

Im HP Omen Transcend 14 arbeitet ein Intel Core Ultra 7 155H. Für die Bilddarstellung ist greift HP auf einen Chip von Nvidia zurück und verbaut eine GeForce RTX 4060 Laptop GPU. Dazu kommen noch 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine flotte NVMe-SSD mit einem Terabyte Speicherplatz. Insgesamt eine durchaus solide Ausstattung für ein Gaming-Notebook der Mittelklasse, auch wenn der Platz auf der SSD angesichts immer höheren Speicherbedarfs aktueller Spiele schneller knapp werden könnte, als eine lieb ist. Immerhin lässt sich die NVMe-SSD bei Bedarf gegen ein größeres Modell austauschen. Der Arbeitsspeicher ist mit leider fest verbaut und nicht aufrüstbar. Die Auswahl an verfügbaren Anschlüssen ist ordentlich. HP stattet den Omen Transcend mit zwei USB-C Buchsen aus, eine davon mit Thunderbolt-4-Unterstützung. Daneben stehen noch ein HDMI-2.1-Anschluss, zweimal USB 3.1 Typ A und eine Klinkenbuchse bereit. Die Platzierung der Anschlüsse macht mal mehr (HDMI und USB-C-zum Laden hinten am Gerät) und mal weniger Sinn (zwei USB A auf der rechten Seite, also dort wo man auch die Maus platzieren würde). Auf einen Netzwerkanschluss muss man leider verzichten. Ins Internet geht das HP Omen Transcend 14 ausschließlich kabellos, dafür mit dem aktuellen Wi-Fi-7-Standard. Außerdem ist Bluetooth 5.3 an Bord.

Gestochen scharf: Das Display des HP Omen Transcend 14

Eines der hervorstechensten Merkmale des HP Omen Transcend 14 ist sein OLED-Display. Es ist zwar nur 14 Zoll groß, dank einer Auflösung von 2.880 x 1.800 aber gestochen scharf. Und dank der 120 Hertz Bildwiederholrate bleibt das Bild auch bei schnellen Bewegungen flüssig. Die gemessene maximale Helligkeit beträgt gute 412 Candela pro Quadratmeter. OLED-typisch ist der Kontrast sehr gut. Die Farbtreue fällt dagegen etwas ab, was aber bei einem Gerät, das hauptsächlich zum Spielen eingesetzt werden soll, zu verschmerzen ist. In der Praxis zeigt das Display kräftige Farben. In ungünstigen Lichtverhältnissen kann es aber etwas spiegeln.



So schnell ist das HP Omen Transcend 14 beim Arbeiten

Das die technische Ausstattung des HP Omen Transcend  14 auf der Höhe der Zeit ist, zeigt sich auch in den Benchmark-Messungen. Die verbaute Nvidia GeForce RTX 4060 ist zwar kein Highend-Grafikkarte, das spielt aber gerade bei den Geschwindigkeitsmessungen, die eher der Belastung beim normalen Arbeiten entsprechen, nur eine kleine Rolle. Hier kann vielmehr der verbaute Intel-Prozessor glänzen. Im Geekbench erreicht das HP Omen Transcend 14 gute Werte mit 1.754 Punkten für Einzelkern- und 12.698 Punkten für Mehrkernberechnungen. In anspruchsvolleren Cinebench R23 schafft das Notebook ordentliche 1.772 und 13.871 Punkte im Einzel- beziehungsweise Mehrkerntest. Für das Umwandeln des Testvideos von 4k in FullHD benötigt das Omen Transcend 14 nur 77 Sekunden, ein sehr guter Wert. Im Alltag sollte das Notebook allen typischen Büro-Aufgaben mehr als gewachsen sein. Und dank des aktuellen Intel-Prozessors ist auch KI-Unterstützung mit an Bord.

So schnell ist das HP Omen Transcend 14 beim Spielen

Interessanter für die Zielgruppe des HP Omen Transcend 14 ist aber wohl die Leistung beim Spielen. IMTEST hat erst vor kurzem die Anforderungen in diesem Bereich nachgeschärft. Näheres über die Änderungen erfahren Sie hier im Test des Acer Predator Helios Neo 16 im Abschnitt Spieleleistung neu bewertet. Kurz gesagt sollen die gewählten Benchmarks auch neuere Technologien wie Raytracing abbilden. Die verbaute GeForce RTX 4060 in der Notebook-Variante ist der Einstieg in GPUs mit aktueller Nvidia-Technik. Das macht sich auch in den Spielebenchmarks bemerkbar: In FullHD liefert das HP Omen Transcend 14 noch ordentlich ab, in WQHD sinken die erreichen FPS schon merklich. Bei 4k kommt die RTX 4060 dann an ihre Grenzen. Das ist wenig verwunderlich, schließlich wird der Grafikchip durch die Benchmarks ordentlich gefordert.

In FullHD erreicht das HP Omen Transcend 14 in den Spielebenchmarks im Schnitt 57,2 FPS und in WQHD noch 43,3 FPS. In 4k sinken die FPS noch weiter auf 28,5 FPS. Auf dem Papier sieht das zunächst nicht gut für das Gaming-Notebook aus. Allerdings müssen die Ergebnisse differenziert betrachtet werden. In allen Spielen, die zum Ermitteln der Grafikleistung genutzt werden, werden die höchstmöglichen Grafikeinstellungen gewählt. Zusätzlich werden Techniken wie DLSS, die durch „Tricks“ höhere FPS bei geringem Qualitätsverlust ermöglichen, gezielt deaktiviert, um die Rohleistung der Hardware ermitteln zu können. Aber auch in den einzelnen Spielen gibt es Unterschiede. So fällt auf, dass gerade Titel mit Raytracing-Unterstützung wie Cyberpunk 2077 (22,4 FPS in FullHD und der Grafikvoreinstellung Ray Tracing: Overdrive) oder Metro Exodus (28,6 FPS in Full HD mit maximierten Grafikeistellungen und Raytracing) den Schnitt stark nach unten drücken. In Shadow of the Tomb Raider erreicht das HP Omen Transcend 14 dagegen in FullHD 91 FPS, in Assassin’s Creed: Valhalla mit ebenfalls maximalen Grafikeinstellungen sogar 101 FPS. Raytracing ist erwartungsgemäß ein echter Leistungsfresser.

In der Praxis lassen sich durch ein paar Änderungen an den Einstellungen noch einige FPS aus dem Gaming-Notebook herauskitzeln, ohne dass man dabei auf viel Grafikpracht verzichten muss. Gerade DLSS hilft hier in modernen Spieletiteln enorm.

Der Stromanschluss und die HDMI-Buchse an der Rückseite eines Gaming-Notebooks in Nahaufnahme.
Der Typ-C-Cnschluss zum Laden befindet sich neben der HDMI-2.1-Buchse hintem am HP Omen Transcend 14. © IMTEST

Die bekannten Probleme: Akkulaufzeit und Lautstärke

Akkulaufzeit und hohe Lautstärke bei Last: Die typischen Achillesfersen bei Gaming-Notebooks Auch beim HP Omen Transcend 14 zeigen sich diese Schwächen – wenn auch nicht ganz so extrem wie bei anderen Geräten. Beim Arbeiten ist das Notebook noch leise, bei Last machen die Lüfter sich aber deutlich bemerkbar. Auch die Akkulaufzeit beim Spielen fällt unter „typisch für ein Gaming-Notebook“: Nach knapp einer Stunde wurde der Bildschirm schwarz. Dagegen sind die gemessenen 6:45 Stunden Laufzeit beim Videostreaming für ein Gaming-Notebook mit einem so flachen Gehäuse ein sehr ordentlicher Wert. Komplett wieder aufgeladen war das HP Omen Transcend 14 nach etwas weniger als zwei Stunden.

Fazit

Für knapp 2.000 Euro bekommt man mit dem HP Omen Transcend 14 ein kompaktes, schnelles Gaming-Notebook, dass dank des zurückhaltenden Designs auch als leistungsstarkes Arbeitsgerät eine gute Figur macht. Die Ausstattung ist ordentlich, dank der aktuellen Inetl-CPU ist auch KI-Unterstützung mit an Bord. Die im Testgerät verbaute Nvidia GeForce RTX 4060 kommt bei sehr hohen Auflösungen an ihre Grenzen – mit ein paar Änderungen an den Grafikeinstellungen zaubert sie aber auch aktuelle Spiele flüssig auf den Bildschirm. Ein Highlight ist das gute Display. Eine Schwäche ist, wie so oft bei Gaming-Notebooks, die Akkulaufzeit bei hoher Last. HP bietet das Omen Transcend 14 in verschiedenen Ausstattungsvarianten an, dazu gehören auch stärkere Prozessoren und Grafikkarten. Neben der getesteten Variante in Schwarz ist auch eine weiße Version verfügbar. Besonders erwähnenswert ist auch die Möglichkeit, das Notebook mit einem HyperX Cloud III Gaming-Headset im Bundle zu erwerben.

  • PRO
    • kompakt, gut verarbeitet, Prozessor mit KI-Unterstützung, tolles Display, viel Leistung für normales Arbeiten, ordentliche Spieleleistung
  • KONTRA
    • sehr kurze Akkulaufzeit und etwas laut bei hoher Last.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,4

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Arnel Mickley verstärkt seit Oktober 2022 als Produkttester die IMTEST-Redaktion. Vor dieser Tätigkeit arbeitete er als selbstständiger Hard- und Softwaretester unter anderem für das Technikmagazin Computer Bild. Auch wenn sein Schwerpunkt auf Consumer und Gaming-Hardware liegt, ist er aufgrund dieser langjährigen Erfahrung in der Lage, ein weites Feld an unterschiedlichsten Produkten abzudecken. Für IMTEST testet er vor allem Unterhaltungselektronik. Vom Smartphone über Laptops bis hin zum Beamer, alle Geräte müssen sich technischen Messungen, aber auch Praxistests stellen.