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Honor MagicBook 16: Mittelklasse-Notebook im Test

Für unter 750 Euro: Das bietet das neue Honor-Notebook.

Produktbild des Honor MagicBook 16
© IMTEST

Mit dem MagicBook 16 (HYM-W56) bietet Honor ein 16-Zoll-Notebook mit AMD-CPU im mittleren Preissegment an. Ob das Gerät dem Alltag gewachsen ist oder ob der Hersteller an der falschen Stelle gespart hat, zeigt der Test.



Produktdetails

  • Display: IPS-Technik, 16,1 Zoll, Auflösung: 1.920 x 1.080 Pixel
  • Prozessor / Grafik: AMD Ryzen 5 5600H / AMD Radeon Vega Graphics
  • Anschlüsse: 2x USB 3.0 Typ C, 2 USB 3.0 Typ A, 1x HDMI, 1x Klinke
  • Speicher: 1 Terabyte NVMe SSD
  • Preis: 749,90 Euro

Verarbeitung und Design: Alu statt Plastik

Das Design des Honor MagicBook 16 präsentiert sich schlicht und unaufgeregt. Das Gerät wirkt wertig, die Verarbeitung ist gut. Mit Spielereien oder Experimenten bei der Materialwahl kann man in dieser Preisklasse nicht rechnen, aber das Gerät ist mit seinem Aluminium-Gehäuse weit entfernt von der Plastikanmutung, die günstigeren Notebooks noch vor ein paar Jahren anhaftete. Mit einer Dicke von fast zweieinhalb Zentimetern (dickste Stelle, inklusive Fuß) gehört es auch nicht zu den flachsten Geräten. Dünn genug, um im Rucksack nicht übermäßig viel Platz einzunehmen, ist es dennoch. Auch das mitgelieferte Netzteil mit Typ-C-Anschluss ist angenehm klein ausgefallen, trotz einer Maximal-Leistung von 65 Watt.

An der Unterseite des Huawei MateBook 16 befindet sich ein hoher Fuß.
Der hohe Fuß unter dem Boden des MagicBook 16 trägt knapp fünf Millimeter zur Dicke von zweieinhalb Zentimetern bei, sorgt aber auch für gute Temperaturen durch den erhöhten Abstand zum Schreibtisch. © IMTEST

Tastatur und Touchpad: Gut mit Abstrichen

Mit 16 Zoll Bildschirmdiagonale ist das Honor MagicBook 16 kein kleines Gerät. Daher verwundert es etwas, dass Honor eine Tastatur ohne Nummernblock verbaut – Platz wäre vorhanden. Stattdessen befindet sich links und rechts neben den Tasten je ein Lautsprecher und ziemlich viel Rand. Schreiben ist dank des guten Druckpunkts der Tasten angenehm. Das Touchpad lässt sich gut und genau bedienen. Auf den ersten Blick wirkt es fast etwas klein, was aber täuscht. Es hat mit fast 14 Zentimetern Diagonale eine gute Größe.

Display: Sichtbare Kompromisse

In vielen Premium-Notebooks der 16-Zoll-Klasse und auch schon bei kleineren Diagonalen werden aktuell hochauflösende Touchmonitore verbaut. Darauf verzichtet Honor beim MagicBook 16 und spart Kosten. Das Display hat FullHD (1.920 x 1.080 Pixel) und keine Touchfunktion. Das resultiert in einer Auflösung von 137 Pixeln pro Zoll. Insgesamt schlägt sich das Display in den Messungen gut. Die maximale Helligkeit ist mit 347 Candela pro Quadratmeter hoch, die Farbtreue gut. Der Kontrast von 818:1 könnte aber besser sein. Überraschend für ein Notebook, das primär zum Arbeiten eingesetzt wird, ist die die sehr hohe Bildwiederholrate von 144 Hertz. Das ist ein Wert, der auch einem hochwertigen Gaming-Notebook gut zu Gesicht stehen würde. In der Praxis zeigt das Display angenehm kräftige Farben, auch die im Vergleich geringe Auflösung fällt kaum auf.

Leistung: Richtig flott trotz Mittelklasse-CPU

Beim Prozessor hat sich Honor für eine Mittelklasse-CPU aus dem Hause AMD entschieden. Der verbaute AMD Ryzen 5 5600H kümmert sich auch um die Bilddarstellung, da die Grafikkarte in Form der AMD Radeon Graphics in den Chip integriert ist. 16 Gigabyte RAM und eine flotten NVMe-SSD mit 512 Gigabyte Kapazität vervollständigen die technische Ausstattung. Sollte der Speicherplatz knapp werden, lässt sich die SSD gegen ein Exemplar mit mehr Platz tauschen. Der Arbeitsspeicher ist im Gegensatz dazu leider fest verbaut und lässt sich nicht erweitern. Im Test zeigt sich das Honor MagicBook 16 allen gestellten Aufgaben gewachsen. In Geekbench erreicht das Notebook gute Ergebnisse von 1.406 Punkten für die Einzelkern- und 6.404 Punkten für die Mehrkern-Leistung. Auch im Cinebench R23, einem fordernden Test für 3D-Berechnungen, ist das MagicBook schnell unterwegs: 1.378 Punkte im Einzelkern- und 9.354 Punkte im Mehrkern-Test. Leichtere Aufgaben im Bereich Videobearbeitungen liegen dem Gerät auch, die Umwandlung des Testvideos von 4k in FullHD nur 1:50 Minuten in Anspruch, ein sehr guter Wert.

Zwei Typ C Buchsen und ein HDMI Anschluss auf der linken Seite.
Auf der linken Seite: Zweimal USB 3.o Typ C und ein HDMI-Anschluss © IMTEST

Ausstattung und Anschlüsse: Gute Auswahl  

Wo vielen ultra-flachen Notebooks aus Platzmangel auf Typ C Anschlüsse setzen und es dem Nutzer überlassen, sich mit Adaptern und Hubs herumzuschlagen, nutzt Honor die Größe des MagicBooks und bietet eine Auswahl an Anschlussmöglichkeiten. Auf der linken Seite befinden sich zwei USB 3.0 Typ C Buchsen, die beide zum Laden des Notebooks genutzt werden können, und ein HDMI-Anschluss zum Anschluss eines Monitors. Rechts sind neben der Klinkenbuchse für ein Headset oder Kopfhörer zwei USB 3.0 Typ A Anschlüsse untergebracht.

Zwei USB Typ A Buchsen und ein KLingenanschluss auf der rechten Seite.
Auf der rechten Seite: Zweimal USB 3.0 Typ A und eine Klinkenbuchse für Headset oder Kopfhörer © IMTEST

Zu den weiteren Features des Geräts gehören eine ordentliche Webcam mit 720p Auflösung und ein gut funktionierendes Mikrofon. Dem nächsten Videoanruf steht also nichts im Weg. Dazu tragen auch die nach oben abstrahlenden Lausprecher bei, die zwar nicht sehr basslastig sind, aber insgesamt einen angenehmen Klang liefern. Ein Fingerabdruck-Sensor zum schnellen und sicheren Anmelden in Windows ist auch an Bord.

Im Alltag: Leise, kühl und ausdauernd

Im Büroalltag erweist sich das Honor MagicBook 16 als angenehm leiser und sparsamer Begleiter. Beim Arbeiten werden kaum hörbare 39 Dezibel Lautstärke erreicht, bei sehr hoher Belastung drehen die Lüfter merklich auf und die Lautstärke steigt auf 45 Dezibel. Allerdings bleibt das Notebook dann auch einigermaßen kühl, an der Unterseite steigt die Temperatur bei Volllast auf maximal 46 Grad Celsius, beim Arbeiten pendelt sie sich bei etwa 32 Grad Celsius ein. Abseits der Steckdose erweist sich das Gerät als ausdauernd. Im Test konnte ein Video 7:45 Stunden über WLAN gestreamt werden, bis der Akku leer war. Aufgeladen war es nach 2:21 Stunden.

Fazit

Beim MagicBook 16 setzt Honor den Rotstift sehr gezielt an, um ein gutes Notebook zu einem angemessenen Preis anbieten zu können. Dass dabei Kompromisse gemacht werden müssen, ist klar. Aber Honor gelingt es recht gut, trotzdem ein rundes Produkt abzuliefern. Das Display ist ein gutes Beispiel: Trotz der relativ geringen Pixeldichte von 137 Pixel pro Zoll ist es im Alltag gut nutzbar, seine anderen Qualitäten wiegen diesen „Mangel“ bei weitem auf. Auch der Griff zu einer Mittelklasse-CPU erweist sich bei normaler Nutzung als völlig ausreichend, für Büroaufgaben ist in jedem Fall reichlich Leistung vorhanden. Zu einem Preis von aktuell 749,90 Euro bekommt man mit dem Honor MagicBook 16 ein gutes Notebook fürs Büro und Home-Office. Zwar sticht es nicht mit einem extravaganten Äußeren oder mit der teuersten Hardware aus der Masse hervor, aber ein treuer Begleiter im Arbeitsalltag ist es allemal.

  • PRO
    • Gute und wertige Verarbeitung, gut ausgewählte Komponenten, günstiger Preis.
  • KONTRA
    • Display mit etwas geringer Pixeldichte und Kontrast, RAM fest verbaut.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3

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Arnel Mickley verstärkt seit Oktober 2022 als Produkttester die IMTEST-Redaktion. Vor dieser Tätigkeit arbeitete er als selbstständiger Hard- und Softwaretester unter anderem für das Technikmagazin Computer Bild. Auch wenn sein Schwerpunkt auf Consumer und Gaming-Hardware liegt, ist er aufgrund dieser langjährigen Erfahrung in der Lage, ein weites Feld an unterschiedlichsten Produkten abzudecken. Für IMTEST testet er vor allem Unterhaltungselektronik. Vom Smartphone über Laptops bis hin zum Beamer, alle Geräte müssen sich technischen Messungen, aber auch Praxistests stellen.