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Homematic IP-Alarmanlage: Voll integriert im Smart Home

Bei Homematic IP ist eine Alarmanlage nicht das Erste, an das man denkt. Doch es ist sinnvoll, das System für Sicherheit zu nutzen.

Vier Weiße runde und eckige Homematic Geräte in unterschiedlichen Größen vor weißem Hintergrund
© eQ-3, IMTEST

Es gibt Hersteller, die bauen Alarmanlagen und Sicherheitstechnik. Und es gibt Hersteller, die bauen smarte Heizkörperthermostate oder smarte Steckdosen. Und dann gibt es Hersteller wie eQ-3, die beides machen. Das ist konsequent, weil smarte Haus- und Sicherheitstechnik letztlich die gleiche Sensorik verwenden. Der Fensterkontakt meldet ein offenes Fenster, der Bewegungsmelder Bewegungen. Bei der Homematic IP-Alarmanlage kann man also mit dem hier getesteten Starter Set beginnen und später viel mehr smarte Technik ergänzen. Oder eben auch umgekehrt.

Produktdetails

  • 139 Euro
  • Batteriebetrieben
  • Sirene, Bewegungsmelder, Fensterkontakt, Access Point

Homematic IP-Alarmanlage mit separater Sirene

Anders als bei klassischen Alarmanlagenlösungen ist bei der Homematic IP-Alarmanlage der Accesspoint, die Zentrale des Ganzen, nicht auch gleichzeitig die Sirene. Die liegt dem Starter Kit als separates Gerät bei und muss entsprechend auch erst angelernt werden. Das geht, wie auch beim Fensterkontakt und beim Bewegungsmelder über die Homematic IP-App und klappt im Test völlig ohne Probleme.

schwarzer ovaler Schlüssel mit Tasten auf grauem Hintergrund
Da es bei der Homematic IP kein Keypad wie bei anderen Alarmanlage gibt, ist der Zukauf der optionalen Fernbedienung sinnvoll, will man nicht ständig die App nutzen. © IMTEST

Dadurch, dass die Sirene batteriebetrieben ist, lässt sie sich extrem flexibel platzieren. Und – wer schon Homematic IP-Rauchmelder besitzt – kann diese als weitere Sirenen auch mit in die Alarmanlage integrieren. Eine Außensirene ist optional erhältlich.



Bewegungsmelder und Fensterkontakt

Der Bewegungsmelder ist klein und dadurch recht unauffällig. Damit kann er sowohl an Wänden montiert als auch einfach hingestellt werden. Der Fensterkontakt arbeitet optisch, sodass man hier nur ein Teil am Rahmen befestigen muss, was wahlweise per Schrauben oder Klebestreifen möglich ist. Hier entfällt das Platzieren eines zusätzlichen Magneten.

Bemerkens- und erwähnenswert ist an dieser Stelle, wie ausgedehnt und spezialisiert das System der Homematic IP-Alarmanlage erweitert werden kann. So ist etwa mittels eines Adapters die Integration vorhandener kabelgebundener Melder möglich. Auch gibt es beispielsweise einen Fensterkontakt, der verdeckt montierbar ist sowie Bewegungsmelder für den Außenbereich. 

Fenster Ecke mit weißem länglichem Fenserkontakt
Der optische Tür-/Fensterkontakt ist etwas einfacher zu installieren als die Varianten mit einem Magneten, funktioniert aber ebenso gut. © IMTEST

Eine an sich gute App setzt Grenzen

Nach der unkomplizierten Hardware-Installation ist die Einrichtung zunächst auch kein Problem. Allerdings merkt man ab einem gewissen Punkt, dass man es hier mit einer Smarthome-App zu tun hat, die als solche auch wirklich gut und klar strukturiert ist. Auch ist das System mit Amazons Alexa und Google Home kompatibel. Es gibt aber für den Bereich der Homematic IP-Alarmanlage weniger Optionen als bei einer guten Alarmanlagen-App.

Smartphone zur Hälfte mit geöffneter App für Einstellungen
App-Steuerung: Die Steuerung übers Smartphone ist etwas eingeschränkt, klappt aber gut. © eQ-3, IMTEST

So fehlt zum Beispiel ein Panikmodus oder auch eine Funktion für Alarmzeitpläne. Mit dem optionalen Schlüsseltaster könnte man immerhin die Notauslösung als Automatisierung nachrüsten, aber das ist recht umständlich. Auch sieht das System lediglich eine Alarmierung via Push-Benachrichtigung vor. Anrufen kann die Homematic nicht. Und das System hat keine Backup-Batterie für den Fall, dass jemand die Stromversorgung kappt. Die Methode des Geofencing nutzt das Set ebenfalls nicht.



Homematic IP-Alarmanlage reagiert schnell

Sieht man davon ab, klappt die Alarmierung allerdings sehr gut. Das System springt gut an. Und die Sirene veranstaltet genug Lärm, um auf jeden Fall Gelegenheitsdiebe abzuschrecken. Zudem kann auch noch ein greller, optischer Alarm ausgelöst werden, was die Sache für ungewollte Eindringlinge nicht besser macht. 

Screenshot von Einstellungen, um Geräte hinzuzufügen
Die Verknüpfung mit anderen Smarthome-Komponenten, etwa dem Türschloss, ist die Stärke des eQ-3-Systems.

FAZIT

Das Starter Set der Homematic IP-Alarmanlage ist im Hinblick auf die Alarmierung und Konfiguration nicht die beste Alarmanlage. Aber sie ist sehr günstig und extrem gut erweiter- und vor allem auch in das smarte Zuhause integrierbar. Sie taugt also, wenn man auf Dauer mehr als nur smarte eine Alarmanlage plant.

  • PRO
    • Einfache Inbetriebnahmen, sehr gut ins übrige Smarthome integrierbar
  • KONTRA
    • Die für Alarmanlagen eigentlich typische Notstrombatterie gibt es nicht

IMTEST Ergebnis:

gut 2,2

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.