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GoPro Hero 12 im Test: Die Action-Cam für Pros

Die GoPro Hero 12 Black erfindet das Rad nicht neu, hat aber einige interessante Funktionen an Bord.

GoPro Hero12 Black mit Max Lens Mod
© IMTEST

Der Begriff “GoPro” hat sich zu einem Synonym für Action-Cams entwickelt, ähnlich wie zuvor “Coca Cola”, “Nutella” und “Tesafilm”. Natürlich gibt es viele andere Action Cam-Marken, aber GoPro hat dieses Genre erfunden und entscheidend geprägt. Die Kameragattung hat sich dabei im Laufe der Jahre von einem Produkt für Extremsportler zu einem Accessoire entwickelt, mit dem auch immer mehr Otto Normalverbraucher gerne filmen. Nun ist die neue GoPro Hero 12 Black am Start, um der Konkurrenz erneut das Fürchten zu lehren. Ob ihr das gelingt und welche neuen Funktionen es gibt, zeigt der Test.

GoPro Hero 12: Bekannte Technik, neue Funktionen

Die neue GoPro basiert auf dem bekannten Gehäuse des Vorgängermodells. Sie wiegt ebenfalls 154 Gramm, hat einen 1,4-Zoll-Bildschirm auf der Vorderseite und einen 2,27-Zoll-Bilschirm auf der Rückseite. Weiterhin ist sie bis 10 Meter ohne Gehäuse wasserdicht und verfügt über eine Klappe, unter der sich das Akkufach, der microSD-Kartensteckplatz und der USB-C-Anschluss befinden. Gut daran: So funktioniert das gesamte Zubehör der Hero 11 Black auch mit der 12 – einschließlich der Mods (speziellem Zubehör wie Linsen) und der Akkus.

Nach der Einführung eines Objektivs mit einem Seitenverhältnis von 8:7 für bessere vertikale Videos im letzten Jahr wird GoPro den Formfaktor der Hero-Serie wohl in naher Zukunft nicht ändern. Das Unternehmen unterstrich bei der Präsentation, dass der Sensor der Hero 12 Black der größte sei, der in ein Gehäuse dieser Größe passt. GoPro hat jedoch angedeutet, dass in Kürze ein neues oder aktualisiertes Mitglied der Produktreihe mit einem größeren Sensor für bessere Fähigkeiten bei schlechten Lichtverhältnissen auf den Markt kommen soll.

Hero 12 Stativanschluss
Neu bei der Hero 12 ist der Standard 1/4-20 Stativanschluss an der Unterseite. Somit ist keine GoPro Stativhalterung mehr nötig, © IMTEST

Jetzt mit Stativanschluss

Neu bei der GoPro Hero 12 ist lediglich der Standard 1/4-20 Stativanschluss an der Unterseite. Dadurch ist keine GoPro Stativhalterung mehr nötig, um die Kamera auf ein Stativ zu setzen. Dieser Ansatz bietet nicht nur mehr Befestigungsmöglichkeiten. Zusätzlich macht er es möglich, von einem Stativ auf eine GoPro-Halterung zu wechseln, ohne dass man einen speziellen Adapter benötigt. Eine willkommene Ergänzung zu dem vertrauten System. Noch besser wäre es allerdings gewesen, wenn GoPro wie DJI und Insta 360 endlich auf ein magnetisches Befestigungssystem setzten würde. Denn das erleichtert den Wechsel zwischen verschiedenen Halterungen erheblich.



Audioaufnahmen per Bluetooth

Auch der eingebaute Bildsensor sowie der GP2-Prozessor sind gleichgeblieben. Dennoch hat GoPro die Hero 12 Black in einigen Punkten verbessert. So wurde die Tonaufnahme und -wiedergabe bei der GoPro Hero 12 Black nach eigenen Angaben deutlich überarbeitet. Zwar gibt es nach wie vor drei integrierte Mikrofone für Audioaufnahmen. Zusätzlich kann die Action-Cam nun aber auch mit Bluetooth-fähigen Geräten (Mikrofonen und Kopfhörern) kommunizieren. So lassen sich auch ohne Media Mod zusätzliche Aufnahme- und Wiedergabegeräte drahtlos nutzen. Das bedeutet, dass man zum Beispiel in einem Fahrzeug Audio aufnehmen kann, während die GoPro draußen am Fahrzeug montiert ist. Auch die Sprachbefehle funktionieren per Funk.

Die Idee ist genial: Anstatt ein spezielles Mikrofon zu kaufen, um den Ton der GoPro zu verbessern, kann man bereits vorhandene kabellose Kopfhörer verwenden. Es handelt sich sogar um echtes Zwei-Wege-Audio. Das bedeutet, das sowohl die GoPro Audio aufzeichnet, als auch das Mikrofon des Kopfhörers. In der Postproduktion stehen entsprechend zwei Audiospuren zur Verfügung. Das ist etwa praktisch für Vlogging oder die Aufnahme von Interviews. Allerdings ist die Tonqualität bei der Aufnahme per Bluetooth-Headset meist nicht gerade berauschend. Und auch die Qualität der internen Mikrofone ist etwa bei (Fahrt-) Wind nicht besser geworden.

Hero 12 neues Menü
Das Menü der GoPro Hero 12 ist sehr übersichtlich. Leider belegt es den ganzen Bildschirm, so dass etwa Änderungen am Objektiv nicht direkt sichtbar werden. © IMTEST

Die Videooptionen der Hero 12 Black

Genau wie die Vorgänger verfügt die Hero 12 Black über eine Reihe von eingebauten “digitalen Objektiven”, mit denen sich der Look und das immersive Gefühl der Aufnahmen anpassen lässt. Konkret gibt es ein Weitwinkelobjektiv im Fischaugen-Stil, ein lineares Weitwinkelobjektiv ohne Fischaugen-Stil, ein ultraweites SuperView-Objektiv, das ein Seitenverhältnis von 4:3 nutzt und es auf 16:9 streckt, und ein noch breiteres HyperView-Objektiv, das das volle Seitenverhältnis von 8:7 nutzt und es auf 16:9 streckt. Damit fängt die Hero 12 noch mehr von der Landschaft rund um das Motiv herum ein.

GoPro Hero12 Black mit Max Lens Mod
Das neue Max Lens Mod 2.o-Objektiv funktioniert nur mit der GoPro Hero 12 Black. © IMTEST

Das Weitwinkelobjektiv ist dabei das Standardobjektiv und das einzige Objektiv, das für die Aufnahme von Fotos im Modus „Raw+JPEG“ zur Verfügung steht. Die anderen digitalen Objektive wie Linear, SuperView und HyperView sind insofern “digital”, als die Bilder gestreckt werden, damit sie in den größeren Bildausschnitt passen. Objekte an den Bildrändern, die mit diesen Objektiven mit größerem Sichtfeld aufgenommen werden, erscheinen daher je nach Szenario mal mehr, mal weniger gekrümmt und verzerrt.

Hero 12 Hyperview
Mit aktiviertem “HyperView” fängt die Hero 12 bereits viel von der Umgebung ein… © IMTEST

Max Lens Mod 2.0: Noch mehr Immersion

Mit dem neuen Vorsatzobjektiv Max Lens Mod 2.0 fängt die Hero 12 Black noch mehr von der Umgebung ein. GoPro spricht von bei Breitbildvideos von 36 Prozent mehr Breite und bei Hochkantvideos von 48 Prozent mehr Höhe als bei der Max Lens Mod 1.0. Anders ausgedrückt: Das Max Lens Mod 2.0 bietet ein Sichtfeld von 177 Grad bei 4K 60p-Aufnahmen. GoPro behauptet ferner, dass das Objektiv doppelt so kratzfest ist wie das ursprüngliche Modell. Zusätzlich soll es über eine spezielle Beschichtung verfügen, die Wassertropfen besser abweist. Theorie hin, Theorie her: Die neue Max-HyperView-Option erzeugt in vielen Situationen noch dramatischere und immersivere Effekte als der Hyperview-Modus – fast wie eine 360-Grad-Kamera.

Max Lens Mod 2.0
…mit dem Max Lens Mod 2.0 aber noch ein ganzes Stück mehr. © IMTEST

Noch mehr Aufnahmefunktionen

Die GoPro Hero 12 Black setzt wie bereits erwähnt auf den gleichen 1/1.9 CMOS-Sensor (6,3 x 5,5 mm) mit einem Seitenverhältnis von 8:7, der bereits mit der Hero 11 eingeführt wurde. Dieser Sensor ermöglicht die Aufnahme von Videos und Fotos mit verschiedenen Seitenverhältnissen, indem er einfach in der Kamera auf das jeweilige Seitenverhältnis zugeschnitten wird. Neben den Breitbildformaten 16:9, 4:3 und dem Vollbildformat 8:7 unterstützt die Hero 12 Black nun auch das vertikale Seitenverhältnis 9:16 – gut für die Veröffentlichung von YouTube Shorts, Instagram Reels oder TikToks. Dabei ist es möglich, 4K Videos im 9:16 Format direkt in der Kamera aufzunehmen, ohne die Kamera vertikal ausrichten zu müssen.

In Sachen Video bietet die Hero 12 Black wie gehabt eine sehr große Auswahl an Auflösungen, Bildraten und Einstellungen. Die Videooptionen entsprechen dabei im Groben dem des Vorgängermodells Hero 11. So bleibt beispielsweise bei maximal 5,3K-Video mit bis zu 60 fps (Vollbilder pro Sekunde) und 4K-Video mit bis zu 120 fps. Bei Verwendung des Vollbildformats 8:7 sind 5,3K-Videos auf 30 fps und 4K-Videos auf 60 fps begrenzt. Weitere Optionen sind 2,7K-Video in 16:9 und 4:3 mit bis zu 240 fps und Full HD mit bis zu 240 fps.

Mann steht auf Felsen vor Nachthimmel mit hellen Schlieren drum herum
Das Malen mit Licht ist dank Langzeitbelichtungs-Funktion auch bei der Hero 12 möglich. © GoPro

Die Hero 12 Black bietet auch eine Reihe der von der Hero 11 bekannten Nachteffekt-Aufnahmemodi, darunter Lichtmalerei, Auto-Lichtspuren und Startrails. Zusätzlich gibt es einen Nachtaufnahmemodus, der wie ein Langzeitbelichtungsmodus funktioniert und Verschlusszeiten von bis zu 30 Sekunden ermöglicht. Die Nachtmodi sind jetzt auch im 8:7 Vollbildformat verfügbar. Die Kamera verfügt außerdem über mehrere Zeitlupen-Videomodi, darunter TimeWarp, Time Lapse und Night Lapse, die jetzt auch im größeren 8:7-Format verfügbar sind.

Videoqualität: Keine Fortschritte

Zum Thema Videoqualität: Einerseits hat sich hier im Vergleich zur Hero 11 Black wenig bis nichts geändert. Andererseits ist GoPro in diesem Bereich weiterhin führend. Schon direkt aus der Kamera sehen die Videos sehr gut aus. Vor allem in 5.3K-Auflösung, die keine andere Action-Cam beherrscht, überzeugen die Bilder mit lebendigen Farben, einzigartiger Schärfe und vielen Details. Das Video unten gibt einen kleinen Vorgeschmack, ist allerdings qualitativ aufgrund der CMS-Beschränkungen nicht mit der Qualität der Originalaufnahmen vergleichbar (das gilt für alle Fotos und Video in diesem Artikel).

Das Seitenverhältnis von 8:7 nutzt dabei den gesamten Sensor, was in der Postproduktion mehr Flexibilität bei Format und Bildausschnitt gibt. Neu ist der Modus “Vertikal Video”, in dem die Hero 12 Black die volle Höhe des größeren 8:7 Bildsensors nutzt und bis zu 4K/60 fps oder 1080/60 fps im nativen 9:16 Seitenverhältnis liefert. Vertikale Videos können direkt von der Kamera aufgenommen werden, ohne dass Breitbildvideos beschnitten oder die Kamera vertikal ausgerichtet werden muss.

Hero 12: Schwächen bei Dunkelheit

Die GoPro Hero 12 ist aber nur bei Tageslicht die Königin unter den Action-Cams. Nach Sonnenuntergang zeigt ihr die Osmo Action 4 mit ihrem größeren Bildsensor, wo der Frosch die Locken hat. Während die GoPro Hero 12 Black ihrem Namen alle Ehre macht und im Dunkeln praktisch nichts mehr einfängt, liefert die Action 4 durchaus brauchbare Aufnahmen. Sicherlich sind die auch Ergebnisse der Osmo Action 4 alles andere als perfekt, aber der Unterschied ist gewaltig.

Hero 12 jetzt mit HDR-Option

Neu bei der GoPro Hero 12 Black ist die Möglichkeit, HDR-Videos aufzunehmen um so einen größeren Dynamikbereich zu erfassen. Diese Option steht in 5,3K Auflösung und 4K Auflösung (8:7) mit bis zu 30 fps sowie in 4K Auflösung (16:9) mit bis zu 60 fps zur Verfügung. Die Ergebnisse sind jedoch gemischt. Ja, die Videos zeigen mit aktiviertem HDR mehr Details, zum Beispiel feinere Wolken und Schattendetails. Insgesamt sind die Ergebnisse aber sichtbar dunkler, so dass dieser Modus für den Alltag nicht die beste Wahl ist.

GP-Log für mehr Optionen bei der Nachbearbeitung

Für Kreative, die maximale Kontrolle über die Bildqualität ihres Filmmaterials wünschen, bietet die GoPro Hero 12 Black jetzt GP-Log-Codierung. Zusätzlich zum erweiterten Dynamikumfang von HDR-Videos bietet die neue GP-Log-Option fortgeschrittenen Anwendern die Möglichkeit, Aufnahmen mit einem größeren Dynamikumfang zu erstellen, was eine feinere Steuerung von Tonwertkorrekturen und Farbabstufungen während der Postproduktion ermöglicht. Darüber hinaus bietet die Hero 12 Black weiterhin 10-Bit-Video, das ebenfalls mit GP-Log kombiniert werden kann, um die Bildqualität in der Postproduktion zu maximieren.

Hero 12 mit HyperSmooth 6.0

Bei Action-Cams ist die Bildstabilisierung eines der wichtigsten Kriterien. Die Stabilisierung von GoPro, HyperSmooth 6.0 (AutoBoost), setzt hier neue Akzente. Bei AutoBoost handelt es sich um eine dynamische Anpassung, bei der die Bildstabilisierung nur dann zum Einsatz kommt, wenn die Action-Cam Verwackelungen erkennt. Vorteil: Dadurch kann ein größeres Sichtfeld beibehalten werden.  Allerdings steht die AutoBoost-Stabilisierungsoption nur in den Bildformaten 16:9 oder 4:3 zur Verfügung, nicht im 8:7-Breitbildformat oder im 9:16-Vertikalformat. Fest steht: Selbst auf den ruppigsten Mountainbike-Trails in den Tiroler Alpen blieb das Bild immer absolut ruhig und wie auf Schienen. Ein sichtbarer Fortschritt (unabhängig vom größeren Sichtfeld) gegenüber Hypersmooth 5.0 wie bei der Hero 11 Black ist allerdings nicht auszumachen. Denn auch das arbeitet bereits nahezu perfekt.

HyperSmooth 6
Beim Mountainbiken auf ruppigen Alpen-Trails zeigte sich einmal mehr: Die Bildstabilisierung “HyperSmooth” arbeitet nahezu perfekt. © IMTEST

Beeindruckend ist auch die Horizont-Verriegelung. Sie sorgt dafür, dass der Horizont auch beim Kippen der Action-Cam gerade bleibt. Diese Option gibt es für die Bildformate 16:9 und 4:3. Bei Aufnahmen mit einer Auflösung von 5,3K ist es möglich auf „Linear + Horizontalsperre“ umzuschalten. In diesem Modus sorgt die Stabilisierung der Kamera dafür, dass der Horizont bis zu einer Neigung von +/- 27 Grad absolut stabil bleibt. Wenn man jedoch auf 4K herunterskaliert, erhält man einen kompletten 360-Grad-Horizont und nicht nur eine Nivellierung. So ist es möglich, die Hero 12 um 45 Grad vertikal oder komplett auf den Kopf zu drehen, ohne dass der Horizont sich dreht. Beim Einsatz des Max Lens Mods 2.0, lässt sich die 360°-Horizontsperre sogar für alle digitalen Objektivmodi einrichten.

Hero 12 Black: Fotoqualität

Die GoPro Hero 12 Black ist eine solide, kompakte Point-and-Shoot-Kamera, die unterm Strich eine noch gute Bildqualität liefert. Die Fotoauflösung bleibt dabei wie bei der Hero 11 Black bei 27 Megapixel, beziehungsweise bis zu 24,7 Megapixel für aus Videos extrahierte Screenshots (bei 5.3K & 8:7 Video). Vor allem bei Tageslicht sehen die JPEGs mit knalligen Farben und anständigen Details ansprechend aus. Wer tief hineinzoomt erkennt allerdings Kompressionsartefakte. Wer will, kann auch in Raw fotografieren, so dass die Bilder sauberer und detailreicher ausfallen. Das funktioniert jedoch wie bereits erwähnt nur mit der Objektiv-Einstellung „Weit“, nicht mit „Linear“, „SuperView“ oder „HyperView“. Für den Alltag eignet sich am besten die Standardeinstellung „SuperFoto“, in der die Hero 12 Black die Bildverarbeitung automatisch je nach Szenerie vorgibt. Neu hinzugekommen ist die Möglichkeit, ein automatisches Fotointervall zu wählen (0,5 bis 120 Sekunden), bei Serienaufnahmen erreicht die Hero 12 wie gehabt 30 Bilder pro Sekunde.

Hero 12 Screenshot
Auch aus Videos extrahierte Screenshots sehen klasse aus – vor allem bei guten Lichtverhältnissen. © IMTEST

Akkulaufzeit: Besser, aber nicht top

Laut GoPro soll sich die Akkulaufzeit der Hero 12 Black im Vergleich zum Vorgänger in bestimmten Modi (5.3K60 und 5.3K30) verdoppelt haben. So soll die Hero 12 bis zu 70 Minuten 5.3K 60 fps Video und bis zu 58 Minuten 4K 120 fps Video aufnehmen. Bei entsprechender Kartenkapazität sind laut Hersteller sogar über 90 Minuten 5.3K 30 fps Video möglich. Angesichts der Tatsache, dass die Akkulaufzeit bei den Hero-Modellen schon immer ein dicker Kritikpunkt war, wäre dies ein großer Schritt nach vorne.

Und tatsächlich: Die IMTEST-Messungen zeigen, dass das neue GoPro-Topmodell deutlich mehr Laufzeit aus einer Akkuladung herausholt als die Hero 11 Black. Bei einer Auflösung von 4k und 60 fps machte die Kamera nach 79 Minuten schlapp (Hero 11: 67 Minuten), bei voller 5,3K-Auflösung und 60 fps nach 69 Minuten. Am Ende des Tages filmt die Hero 12 damit zwar nicht so lange wie die DJI Osmo Action 4, aber die Verbesserung ist dennoch spürbar. Da in der Kamera der bekannte Enduro-Akku mit 1.720 mAh zum Einsatz kommt, muss es GoPro gelungen sein, den Verbrauch der Komponenten zu senken. Zum Teil liegt es aber sicher auch daran, dass kein GPS mehr an Bord ist.

GoPro Beutel statt Tasche
Das praktische Transport-Case (hinten) gibt’s bei der Hero 12 nur noch im Zubehör-Bundle. Stattdessen ist ein schnöder Beutel dabei. © IMTEST

GoPro HERO12: Pakete und Preise

Fast alles, was man zum Filmen und Fotografieren mit der GoPro Hero 12 Black benötigt, ist bis auf eine microSD-Speicherkarte im Lieferumfang des Standardpakets für eine UVP von 449,99 Euro enthalten. Dazu gehören ein USB-C-Kabel, ein Enduro-Akku, eine Universalbefestigung und eine Klebehalterung. Ein kleiner Tragebeutel mit Kordelzug ist ebenfalls dabei. Das bei den Vorgängern mitgelieferte, praktische Transport-Case hat GoPro im Standard-Paket leider gestrichen. Wer neben der Kamera auch den Max Lens Mod 2.0 kaufen möchte, muss 537,98 Euro auf den Tisch legen. Das Zubehör-Bundle mit zusätzlichem Akku, “The Handler”-Griff, Kopfgurt und Transport-Case kostet 499,99 Euro. Das lässt sich leider nicht mit dem Max Lens Mod 2.0 kombinieren, der allerdings separat für 109.99 Euro erhältlich ist.

Fazit

Alles in allem handelt es sich bei der GoPro Hero 12 Black um die bislang beste Action-Cam. In Sachen Bildqualität bleibt sie weiterhin das Maß der Dinge. Dazu verfügt das neue Modell über die praktische Bluetooth-Funktion und eine bessere Akkulaufzeit. Noch besser wäre es, wenn GoPro der Hero 12 Black einen größeren Bildsensor, ein magnetisches Befestigungssystem und auch einen Frontbildschirm mit Touch-Funktion spendiert hätte. Die Frage darf außerdem erlaubt sein, ob sie wirklich so viel besser als die Hero 11 Black und 50 Euro mehr wert ist. Für den Gelegenheitsnutzer wohl eher nicht. Die primären Videofunktionen und Fotomodi sind weitgehend identisch. Nur für Kreative, die ihre Aufnahmen mit GP-Log verfeinern, mit dem Max Lens Mod 2.0 filmen (der mit der Hero 11 nicht funktioniert) oder Audio mit kabellosen Mikrofonen aufnehmen möchten, ist die Hero 12 Black eindeutig die bessere Wahl.

  • PRO
    • Top Videoqualität bei gutem Licht, Funktionsvielfalt, einfache Bedienung.
  • KONTRA
    • GPS gestrichen, unpraktisches Befestigungssystem.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,6

Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.