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Garmin Fenix 8 im Test: Top Outdoor-Smartwatch wird smarter

Die neue Sprachsteuerung macht die Fenix 8 noch alltagstauglicher. Doch die Preiserhöhung schmerzt.

Garmin Fenix 8
© Garmin

Garmin bringt mit der Fenix 8 sein neuestes Flaggschiff auf den Markt und führt gleichzeitig die Epix- und Fenix-Reihe zu einer einzigen zusammen. Die neueste Outdoor-Smartwatch ist jetzt mit AMOLED- und MIP-Solarzellen erhältlich und verfügt über eine verbesserte Widerstandsfähigkeit, Tauchfähigkeit, Lautsprecher und Mikrofon sowie eine komplett überarbeitete Benutzeroberfläche. Reicht das, um den Smartwatch-Thron zu erobern? Der Test klärts.

Fenix 8 am Handgelenk
Die Fenix 8 hat im Vergleich zur Epix und Fenix 7 eine dünnere Lünette – dadurch steht mehr Platz fürs Display zur Verfügung.. © Alex Buisse/ab@alexbuisse.com

Wer die Garmin Fenix noch nicht kennt: Sie gilt als eine der besten Outdoor-Smartwatches überhaupt und hat so ziemlich alles an Bord, was man sich in Sachen Sport und Fitness vorstellen kann. Dazu ist sie robust, hat eine erstklassige Akkulaufzeit und zeigt mehr Metriken an, als jeder durchschnittliche Sportler je brauchen wird. Mit anderen Worten: Wer sich die Fenix 8 ans Handgelenk bindet, bekommt das Beste aus Laufen, Radfahren, Schwimmen, Wandern, Triathlon und so ziemlich jeder anderen Sportart auf diesem Planten. Außerdem gibt es jede Menge Bio-Feedback, wie z. B. erweiterte Schlafüberwachung, Überwachung der Herzfrequenzvariabilität (HRV), Trainingsbereitschaft, Trainingsstatus, Erholungszeit, Pulsoximetrie, Körperbatterie, Stressüberwachung und vieles mehr.

Die aktuelle Fenix-Linie bietet außerdem eine Pace-Vorhersage für Laufwettbewerbe, Krafttraining, integrierte Offline-Karten mit erstklassigem Multiband-GPS und Apps von Drittanbietern (wie Strava) sowie Lifestyle”-Dinge” wie integrierte Musikspeicher (und Offline-Musik von Spotify und Amazon Music). Nur: Das alles bieten auch ältere Fenix- und Epix-Modelle. Was also macht die Fenix 8 besser? Das hat IMTEST anhand der Fenix 8  – 47 mm, AMOLED Schwarz/Schiefergrau für einen Listenpreis von 999 Euro getestet.

Fenix 8: Das ist neu

Im Großen und Ganzen gibt es nur zwei offensichtliche Hardware-Änderungen:

Lautsprecher und Mikrofon

Wie die Venu-Serie verfügt nun auch die Fenix 8 über ein Mikrofon und einen Lautsprecher. In Verbindung mit einem Smartphone kann so direkt von der Uhr aus telefoniert werden. Unsere Tests haben gezeigt, dass sowohl das Mikrofon als auch der Lautsprecher bei Telefonaten allerdings nicht ganz so gut wie bei der Apple Ultra 2 funktionieren. Gesprächsteilnehmer beschwerten sich oft über einen dumpfen Klang. Auch bei Wind filtert die Apple Watch Ultra 2 im direkten Vergleich zur Fenix 8 störende Geräusche besser heraus.

Fenix 8 Sprachbefehle
Der interne Sprachassistent startet etwa auf Zuruf Trainingsaufzeichnungen. © IMTEST

Durch das Mikrofon versteht die Fenix 8 jetzt auch Sprachbefehle wie Krafttraining starten”, „Timer auf 10 Minuten stellen” oder Wegpunkt speichern”. Das funktioniert unabhängig vom Smartphone. Das ist definitiv ein Vorteil. Denn so erfordern viele Funktionen wie Stoppuhr, Timer, Wecker und Musiksteuerung keine umständlichen Tastenkombinationen oder das Scrollen durch endlose Menüs mehr. Die Funktion ersetzt zwar keine Sprachassistenten wie Siri, aber es ist ein wertvolles Werkzeug, dass die Bedienung der Fenix-Reihe stark verbessert.

Der Zugriff auf Siri oder Google Assistant vom Handgelenk funktioniert zwar ebenfalls, aber nur wenn das gekoppelte Smartphone in der Nähe ist. Einfach länger die Taste (oben rechts) drücken, auf eine kleine Mikrofonanimation warten und die Frage stellen. Die Fenix 8 kann auch Sprachnotizen aufzeichnen, was sehr praktisch ist, um Gedanken festzuhalten, die einem beim Laufen oder Radfahren durch den Kopf gehen.

Fenix 8 ersetzt den Tauchcomputer

Die Fenix 8 unterstützt dank offizieller Tauchzertifizierung und wasserdichten Induktionstasten nun auch Sporttauchen (1 Gas) und Apnoetauchen bis zu einer Tiefe von 40 Metern. Dabei liefert die Fenix 8 Messwerte wie Tiefe, Tauchzeit und GPS-verfolgte Ein- und Ausstiegspunkte. Garmin bietet bereits Taucheruhren für Profis an (Descent-Serie) und hat in diesem Bereich bereits Erfahrung. Das Hinzufügen von Tauchfunktionen scheint also eine Antwort auf die Apple Watch Ultra 2 zu sein, die ebenfalls ähnliche Funktionen bietet. Im Gegensatz zur Apple Watch Ultra 2 ist bei Garmin dafür allerdings kein kostenpflichtiges Abonnement nötig. Garmin ist zwar nicht so weit gegangen, die Smartwatch mit einem speziellen Tauch-Widget auszustatten, aber man kann sie definitiv zum Tauchen einsetzen. Allerdings handelt es sich dabei eher um eine “nice to have”-Funktion, die von der Mehrzahl der Nutzer kaum genutzt werden dürfte.

Tauchcomputer auf der Fenix 8
Unterwasser dient die Fenix 8 als veritabler Tauchcomputer.

Fenix 8: Design und Hardware

Die Fenix 8 setzt ansonsten die Tradition des robusten Designs von Garmin fort und verfügt wie die Fenix 7 Pro über ein verstärktes Polymergehäuse mit rückseitiger Metallabdeckung. Sie bietet Premium-Optionen wie Titanium-Rahmen und Saphirkristallglas (Sapphire Edition), die sowohl die Haltbarkeit als auch die Kratzfestigkeit weiter verbessern sollen. Alle Modelle verfügen laut Garmin außerdem über einen neuen seitlichen Sensorschutz und wurden nach US-Militärstandards auf Hitze-, Stoß- und Wasserfestigkeit getestet.

Was auf den ersten Blick nicht auffällt: Garmin hat auch das Gehäuse der Fenix 8 verbessert, genauer gesagt den Schutz der Sensoren und Knöpfe. Das mag nach einer kleinen Änderung klingen, aber für jeden, der überlegt, 1.000 Euro oder mehr für eine neue Smartwatch auszugeben und regelmäßig in Salzwasser schwimmt, könnte das eine Rolle spielen. Denn was viele nicht wissen: Die Fenix 7 und die Epix Gen 2 (und viele andere Garmin-Smartwatches) sind zwar wasserdicht bis 100 Meter, im und vor allem Unterwasser sollte man aber nicht die Tasten benutzen, das sonst Wasser eindringen könnte. Die neuen Tasten sollen genau das verhindern.

Fenix 8 Schutzblech
Charakteristisch an der Fenix 8 ist das “Schutzblech”, hinter dem sich das Mikrofon versteckt. © IMTEST

Bildschirm: Größer und schärfer

Beim Bildschirm handelt sich im Prinzip um das gleiche helle und scharfe AMOLED-Display aus der Epix-Reihe. Bei der von IMTEST getesteten 47mm-Version ist es von 1,3 auf 1,4 Zoll gewachsen, gleichzeitig hat sich die Auflösung von 416 x 416 auf 452 x 452 Pixel erhöht. Hört sich nicht dramatisch an, macht aber einen großen Unterschied. Der Bildschirm ist damit nicht nur viel besser ablesbar als die stromsparenden LCD-Displays, die bisher bei der Fenix zum Einsatz kamen, sondern auch etwa im Vergleich zur Epix Pro. Enttäuschend aber: Es bleibt bei einer Helligkeit von 1.000 Nits. Das ist zwar nicht schlecht. Aber Smartwatches wie die Amazfit T-Rex 3, die weniger als ein Drittel der Fenix 8 kosten, haben inzwischen hellere und schärfere Displays. Kurzum: Bei einer Smartwatch für 1.000 Euro sollte man ein noch besseres Display erwarten dürfen.

T-Rex 3 und Fenix 8 Displayvergleich
Die Amazfit T-Rex 3 (links) verfügt über einen deutlich helleren Bildschirm als die Fenix 8. © IMTEST

Gut dagegen: Es gibt mehrere neue Zifferblätter für die Fenix 8, bei denen sich die Farben und Daten dem eigenen Vorlieben entsprechend anpassen lassen. Weitere Zifferblätter lassen sich über den Connect IQ App Store hinzufügen. Und: Die beliebte Taschenlampe der Epix Pro und Fenix 7 Pro auf der Gehäuseoberseite ist auch bei der Fenix 8 wieder mit von der Partie. Diese “echte” LED-Taschenlampe ist in vielen Situationen sehr nützlich, zum Beispiel beim Stöbern im Keller oder beim nächtlichen Gang zur Toilette.

Fenix 8 Taschenlampe
Praktischer als man denkt: Die kleine, per Doppelknopfdruck aktivierbare Taschenlampe an der Oberseite. © IMTEST

Fenix 8: Neue Oberfläche und Menüs

Ansonsten hat sich bei der Fenix 8 hauptsächlich bei der Software etwas getan. Bahnbrechende neue Metriken oder Funktionen gibt es aber nicht. Stattdessen gibt es neue sportartspezifische Trainingspläne, Garmin Share zum einfachen Teilen von Routen und vieles mehr. Auch die Benutzeroberfläche hat Garmin überarbeitet. Sie hinterlässt einen deutlich modernen Eindruck. Zudem gibt haptisches Feedback für alle Aktionen, einschließlich Vibrationen für die Tasten. Ein Wisch von oben nach unten zeigt ein neues Benachrichtigungsfeld, wie man es von der Apple Watch kennt. Die Benachrichtigungen sind farblich an die App angepasst und zumindest bei der Kopplung mit einem Android-Gerät zeigt die Fenix 8 auch Bilder in Nachrichten an und ermöglicht Antworten mit vorgefertigten Textbausteinen. Bei iPhones sind die Benachrichtigungen auf reinen Text beschränkt und antworten ist nicht möglich.

Fenix 8: Puls- und GPS-Genauigkeit

Die Fenix 8 verwendet dieselben Sensoren wie das Vorgängermodell. Daher ist es keine große Überraschung, dass die GPS-Genauigkeit ausgezeichnet ist. Sie erfasst Signale schneller und hält sie stabiler hält als die meisten anderen Smartwatches. Die SatIQ-Technologie optimiert die GPS-Nutzung zusätzlich, indem sie zwischen verschiedenen Satellitenmodi umschaltet, um die Genauigkeit aufrechtzuerhalten und gleichzeitig den Akku zu schonen. Neu ist zudem die Funktion „Position Enhancement“, die GPS-Tracks mithilfe interner Sensordaten automatischen korrigieren soll. Anders ausgedrückt: Wenn die Fenix 8 GPS-Abweichungen feststellt, schickt sie die Daten per Garmin Connect zur Verbesserung in die Cloud.

GPS Genauigkeit T-Rex 3
Die GPS-Aufzeichnungen der Fenix 8 (blaue Linie) sind fast immer ohne Fehl und Tadel. Die Amazfit T-Rex 3 (grüne Linie) zeigt in diesem Terrain mehr Abweichungen von der tatsächlich gefahrenen Strecke. © IMTEST

Wie gehabt Spitzenklasse ist auch der Herzfrequenzsensor vom Typ Elevate Gen 5, der auch schon in der Epix Pro steckt. Durch insgesamt sechs LEDs kann der Sensor offenbar Erschütterungen und Bewegungen sehr gut ausgleichen. Dies macht sich z.B. beim Radfahren bemerkbar, wo er fast hundertprozentig die gleichen Ergebnisse liefert wie ein Herzfrequenz-Brustgurt (hier Wahoo Tickr X). Aber auch bei anderen Sportarten sind die Messungen fast immer sehr gut. Insgesamt ist das Tracking so gut, dass man in vielen Situationen auf einen externen Herzfrequenzsensor verzichten kann.

Wie bei den meisten am Handgelenk getragenen Sensoren kann es allerdings zu minimalen Schwankungen bei schnellen Herzfrequenzschwankungen während hochintensivem Training oder Krafttraining kommen. Wenn man also herzfrequenzgesteuert trainiert oder die Trainingsanalyse intensiv zur Trainingssteuerung nutzen möchte, ist die Verwendung eines Brustgurtes weiterhin von Vorteil. Der Sensor in der Fenix 8 ist übrigens auch EKG-kompatibel. Allerdings muss die Funktion noch von den deutschen Gesundheitsbehörden validiert werden – was offenbar sehr lange dauert und nicht an Garmin liegt.

Navigation: Garmin weiter führend

Obwohl inzwischen auch Coros, Polar und Suunto Smartwatches mit farbigen Offline-Karten  anbieten und auch Apple in Punkto Navigation immer besser wird, ist Garmin in diesem Bereich immer noch führend. Die Fenix 8 verfügt über umfassendes Kartenmaterial, dass es unter anderem ermöglicht, Routen direkt auf der Uhr zu erstellen. Zudem gibt es praktische Rund-um-und-zurück-Funktionen, die einen nach Hause bringen, wenn man sich während einer Aktivität verlaufen hat. Die Karten sehen auf dem AMOLED-Display hervorragend aus und sind sehr detailliert. Bei nicht Sapphire-Modellen muss das Kartenmaterial allerdings erst einmal heruntergeladen werden, was etwa bei der Europakarte mehrere Stunden dauert.

Karte auf der Fenix 8
Eine der Spezialitäten der Fenix-Reihe: Detailliertes Offlinekartenmaterial inklusive vielfältiger Navigationsfunktionen. © Garmin

Outdoor-Fans dürften sich zudem über neue Navigationsfunktionen wie das dynamische Roundrouting freuen. Während des Trainings oder der Erkundungstour gibt man die gewünschte Strecke ein und die Fenix 8 führt einen in der eingestellten Zeit dorthin und wieder zurück. Weicht man von der ursprünglich geplanten Route ab, wird diese unter Berücksichtigung der Zieldistanz zum Ausgangspunkt automatisch neu berechnet. Neu sind außerdem bei den Offline-Karten Marker, die dabei helfen sollen, die Distanz besser einschätzen zu können. Zudem hat Garmin generell die Bedienung bei der Navigation verbessert. So gibt es neue Schaltflächen, zum Beispiel zum Zentrieren und Ausrichten der Karte.

Sport & Fitness: Wie gewohnt premium

Die Fenix 8 richtet sich in erster Linie an leistungsorientierte Ausdauersportler, die an Wettkämpfen teilnehmen und/oder neue Bestleistungen anstreben. Dazu verfügt die Uhr über zahlreiche, auf diese Zielgruppe zugeschnittene Funktionen rund um die Trainingsplanung, -durchführung und -auswertung. Wer die Fenix 8 regelmäßig trägt, versteht besser, wie es um die aktuelle Fitness bestellt ist, wie sich Aktivität und Erholung in Einklang bringen lassen und wie sich Ziele durch gezieltes Training besser erreichen lassen.

Fenix 8 Krafttraining
Auf Wunsch lassen sich auf der Fenix 8 Krafttrainingseinheiten inklusive Anleitungen starten. © IMTEST

Konkret liefert die Fenix 8 detaillierte Daten für mehr als 60 Sportarten, von Laufen, Schwimmen und Radfahren bis hin zu Nischenaktivitäten wie Paddleboarding und Surfen. Garmin hat die Multisportfähigkeiten verbessert und ermöglicht nahtlose Übergänge zwischen Aktivitäten bei Veranstaltungen wie Duathlon, Triathlon und mehr. Die allgemeine Gesundheitsüberwachung von Garmin ist ebenfalls sehr leistungsfähig und deckt die meisten Herz-, Energie-, Schlaf- und alltäglichen Aktivitäten ab, einschließlich der Erholung von Trainingseinheiten. Das alles trifft aber auch auf die Vorgänger und andere Garmin-Modelle wie die Forerunner 965 zu.  Neue Sportfunktionen muss man mit der Lupe suchen.

So bietet die Fenix 8 einen verbesserten Krafttrainingsmodus, der eine detailliertere Überwachung von Wiederholungen und Form ermöglicht. Eine Echtzeit-Ausdauerfunktion ist ebenfalls verfügbar, um die Leistung bei langen Ausdaueraktivitäten zu überwachen. Sie zeigt an, wie viel Energie dem Sportler noch zur Verfügung steht, und soll dabei helfen, das Tempo zu kontrollieren und eine Überanstrengung zu vermeiden.



Akkulaufzeit noch besser

Der OLED-Bildschirm verkürzt die Akkulaufzeit der Uhr im Vergleich zu den LCD-Bildschirmen der Vorgängermodelle, die mehr als 22 Tage hielten. Die 47-mm-Version der Fenix 8 hält mit Always On-Bildschirm und mehreren Sporteinheiten rund sieben Tage, bis sie wieder aufgeladen werden muss. Das ist sehr gut für eine AMOLED-Uhr. Sie hält damit rund dreimal so lange durch wie die wichtigsten Smartwatch-Konkurrenten von Apple und Samsung und ein wenig länger als die Epix, die sie ersetzt. Das kleinere 43-mm-Modell hat eine um einige Tage kürzere Akkulaufzeit, während die größere 51-mm-Version etwa 13 Tage zwischen den Aufladungen durchhalten sollte. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Akkulaufzeit im GPS-Modus. Im Standard-GPS-Modus hält die Fenix 8 bei der getesteten AMOLED-Version knapp 50 Stunden durch –ausgezeichnet.   

Smarte Funktionen: Nicht ganz spitze

Trotz Lautsprecher und Mikrofon kann die Fenix 8 nicht mit den smarten Funktionen einer Apple Watch (Ultra 2) oder einer Samsung Galaxy (Ultra) mithalten. Denn diese Uhren können nicht nur unabhängig vom Smartphone telefonieren, sie bieten auch deutlich mehr Apps, bessere Bezahlsysteme und viele weitere praktische Funktionen, die es bei Garmin nicht gibt. Für eine ausgewiesene Sportuhr können sich die smarten Funktionen aber sehen lassen. So kann man MP3s speichern und – noch besser – Playlisten von Spotify, Amazon Music und Deezer herunterladen, um unterwegs Musik zu hören. Es gibt auch einen App Store, aber die Auswahl an nennenswerten Apps ist übersichtlich. Interessanter ist hier eher die große Auswahl an Zifferblättern, zusätzlichen Datenfeldern, Apps für verschiedene Workouts und Fitnessgeräte, Navigations-Apps und Wetter-Apps. Schließlich verfügt die Fenix 8 über Garmin Pay für kontaktloses Bezahlen, auch wenn die Bankunterstützung im Vergleich zur Konkurrenz sehr übersichtlich ausfällt.

Fazit

Die Garmin Fenix 8 fügt dem bereits ausgezeichneten Paket der Garmin Fenix 7 Pro und der Epix Pro einige zusätzliche Funktionen hinzu. Allen voran Mikrofon und Lautsprecher sind im Alltag sehr praktisch. Ansonsten sind der Tauchcomputer und die etwas größeren Displays (zumindest bei den AMOLED-Versionen) willkommene Neuerungen. Auch die Navigationsfunktionen der Fenix 8 sind unübertroffen. Das reicht für die bisher beste Smartwatch-Bewertung bei IMTEST. Eine Revolution ist die Fenix 8 aber nicht. Alles, was hier neu ist, haben wir schon bei anderen (Garmin-) Smartwatches gesehen. Dafür hat Garmin kräftig an der Preisschraube gedreht. Mindestens 1.000 Euro sind eine Ansage, zumal die (wesentlich günstigere) Konkurrenz immer mehr aufholt. Und wer die neuen Funktionen nicht braucht, bekommt das gleiche, fantastische Sporttracking auch mit älteren, deutlich günstigeren Garmin-Modellen wie der Epix Gen 2, Fenix 7 oder Forerunner 965.

  • PRO
    • Telefonanrufe und Sprachbefehle, ansprechende Akkulaufzeit, tolle Sportfunktionen, erstklassige Navigationsfunktionen
  • KONTRA
    • Preis, wenig neue Funktionen

IMTEST Ergebnis:

gut 1,7

Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.