Nach dem MacBook Pro und dem iMac spendiert Apple nun auch dem MacBook Air den neuen M3-Chip aus eigenem Hause. Das verspricht auch in den günstigeren Notebooks von Apple mehr Leistung. Die Besonderheit: Wie vom MacBook Air gewohnt, ist auch die Variante mit M3 passiv gekühlt, kommt also ohne Lüfter aus und ist damit komplett lautlos. IMTEST hat das neue MacBook Air M3 in der kleinsten Ausstattungsvariante getestet.
Gewohnt gut: Design und Verarbeitung
Weder am Design noch an den verwendeten Materialien hat sich bei dem neuen MacBook Air M3 im Vergleich zum Vorgänger etwas verändert. Und das ist gut so, die Verarbeitung des Alu-Gehäuses ist ausgesprochen gut und das Design Apple-typisch schlicht, aber hochwertig. Mit einer Dicke von etwa 1,3 Zentimetern inklusive der Füße beim 13-Zoll-Modell gehört das MacBook Air zu den flachsten Geräten seiner Klasse. Trotzdem wirkt das Gehäuse stabil und auch die Tastatur gibt beim Tippen keinen Millimeter nach. Dabei besitzen die Tasten trotz des geringen Tastenhubs einen angenehmen Druckpunkt. Auch am großen, präzisen Touchpad mit Glasoberfläche hat Apple nichts geändert.
Apple MacBook Pro mit M3-Chip im Test: Höchstleistung zum Premium-Preis
Wie stark sind die neuen Apple-Notebooks?
Ausstattung
IMTEST hat die kleinste Ausstattungsvariante des Apple MacBook Air M3 getestet. Das Notebook besitzt ein 13,6 Zoll großes Display und den neuen M3-Chip in der kleinsten Ausbaustufe mit acht CPU- und acht GPU-Kernen. Zudem sind acht Gigabyte Arbeitsspeicher und eine SSD mit 256 Gigabyte Speicherplatz verbaut. Wie schon beim Vorgänger sind diese Komponenten nicht austauschbar, ein nachträgliches Aufrüsten ist also nicht möglich. Ebenfalls wie beim Vorgänger gibt es nur zwei Thunderbolt-4-Anschlüsse und eine Klinkenbuchse – ein passendes Typ-C-Dock ist also eine lohnende Anschaffung, wenn man mehrere Geräte anschließen will.
Immerhin kann der M3-Chip im MacBook Air jetzt zwei hochauflösende externe Bildschirme mit Bildsignalen beliefern – wenn es zugeklappt ist. Wird der integrierte Bildschirm genutzt, bleibt es (wie beim Vorgänger mit M2-Chip) bei einem einzelnen externen Monitor mit einer Auflösung von bis zu 6K bei 60 Hertz. Bei so wenigen Anschlüssen ist es gut, dass das Apple MacBook Air M22 auf moderne kabellose Verbindungen setzt. Für den Zugang zu Netzwerk und Internet steht schnelles Wi-Fi 6E zur Verfügung, Geräte können per Bluetooth 5.3 gekoppelt werden.
Leistung ohne Lüfter: So schnell ist der M3 im MacBook Air
Dass der M3-Chip flott und sparsam ist, hat er schon im Test der aktuellen MacBook-Pro-Generation unter Beweis gestellt. Die Frage ist aber, wie gut er ohne die Unterstützung eines Lüfters zurechtkommt und ob es zu Leistungseinbrüchen kommt. Unter normaler Arbeitsbelastung, simuliert durch Geekbench, ist von Einbußen nichts zu spüren. Hier sind die Ergebnisse mit 2.328 Punkten im Einzelkern- und 10.741 Punkten im Mehrkerntest nur minimal niedriger als die, welche ein vergleichbar ausgestatteten MacBook Pro in 14 Zoll im IMTEST-Labor erzielt hat. Eine etwas größere Lücke klafft beim anspruchsvollen Cinebench R23 zwischen den beiden Geräten: Bei Berechnungen, bei denen nur ein Kern des M3-Chips genutzt wird, herrscht mit 1.899 (MacBook Pro) zu 1.900 (MacBook Air) noch Punkte-Gleichstand.
Beim Mehrkern-Test zieht das MacBook Pro (10.461 Punkte) dem MacBook Air (8.860 Punkte) aber davon. Die Erklärung: Ein Testdurchlauf dauert in den Standardeinstellungen, die auch IMTEST nutzt, zehn Minuten. In dieser Zeit wird eine 3D-Szene immer wieder berechnet und damit eine sehr hohe Last auf allen Kernen erzeugt. Diese hohe Belastung über einen vergleichsweise langen Zeitraum sorgt für reichlich Wärme. Wird diese nicht schnell genug abgeführt, drosselt der Chip seine Geschwindigkeit. Das schadet dem Gerät nicht, es wird aber etwas langsamer.
Dazu ist aber auch zu sagen, dass Cinebench R23 darauf ausgelegt ist, solche Schwachstellen aufzuzeigen. Der Benchmark erzeugt eine Belastung, die in diesem Ausmaß und in dieser Dauer im Alltag selten auftritt. Und die Leistung, die das Apple MacBook Air M3 erreicht, ist für ein lüfterloses Notebook beeindruckend gut. Auch beim Umwandeln des Testvideos von 4K in FullHD ist das MacBook Air M3 mit 86 Sekunden sehr schnell. Bei der verbauten SSD hat Apple im Vergleich zum MacBook Air der Vorgänger-Generation nachgebessert, sie ist schneller geworden.
Gutes Bild mit hoher Farbtreue
Das Display des Apple MacBook Air M3 ist Anlass zur Freude. Die Auflösung liegt bei 2.560 x 1.664 Pixeln, zusammen mit einer Diagonalen von 13,6 Zoll ergibt sich eine hohe Pixeldichte von 224 Pixeln pro Zoll. Das sorgt für ein scharfes Bild. Die Helligkeit ist mit gemessenen 506 Candela pro Quadratmeter sehr hoch, der Kontrast ist mit 1.457:1 gut, zusätzlich ist der Bildschirm gleichmäßig ausgeleuchtet. Auch die Farbtreue war in allen gemessenen Farbräumen sehr gut. Einzig die Bildwiederholrate von 60 Hertz ist etwas niedrig. In der Praxis zeigt das Display ein scharfes Bild mit leuchtenden Farben und das auch bei schwierigen Lichtbedingungen.
Langer Atem: Die Akkuleistung des Apple MacBook Air M3
Der sparsame M3-Chip zeigt auch im Apple MacBook Air, wie effizient er ist. Beim Videostreaming mit gleichbleibender Helligkeit hielt das Notebook sehr gute 15:39 Stunden durch. Vollgeladen war das Gerät im Test nach knapp drei Stunden. Das ist ein wenig länger, als man erwarten würde. Allerdings legt Apple der kleinsten Ausstattungsvariante des MacBook Air M3 nur ein Netzteil mit 30 Watt Ladeleistung bei. Das ist dafür mit gerade einmal 170 Gramm inklusive des MagSafe-Kabels sehr leicht. Gegen Aufpreis bietet Apple auch Netzteile mit mehr Leistung an.
Fazit
Benutzt man das Apple MacBook Air M3 im Alltag, fallen zunächst vor allem die positiven Eigenschaften des kleinsten Apple-Notebooks auf. Dank passiver Kühlung ist es absolut lautlos. Die Abmessungen und das Gewicht machen es zum idealen Begleiter für das Arbeiten unterwegs. Und auch bei der Leistung muss man keine Kompromisse machen. Genausowenig wie bei dem sehr guten Display. Dass gerade einmal zwei Thunderbolt-Anschlüsse vorhanden sind, kann aber schon einmal nerven. Auch die Speicherbestückung ist in der kleinsten Version des Apple MacBook Air M3 knapp bemessen. Die Beschränkung auf acht Gigabyte Arbeitsspeicher war im Test kaum zu spüren, aber 256 Gigabyte Speicherplatz sind heutzutage wirklich wenig. Das MacBook Air M3 in der getesteten Version kostet im Apple-Store 1.299 Euro, was angemessen ist. Upgrades für Arbeitsspeicher und SSD sind Apple-typisch teuer, ein vollausgestattetes Apple MacBook Air M3 in 13 Zoll ist gut doppelt so teuer wie die getestete Basisvariante.
- PRO
- Schnell und lautlos, sehr lange Akkulaufzeit, sehr gutes Display, schlank und leicht.
- KONTRA
- Wenige Anschlüsse, wenig Speicherplatz.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,1