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eero Mesh im Test: WLAN schnell und überall

Mit eero Mesh soll schnelles WLAN in jede Hausecke dringen. Erfahren Sie jetzt im Test, wie gut das Mesh-Starter-Kit funktioniert.

Drei rechteckige weiße Geräte von eero zu Dreieck angeordnet auf weißem Hintergrund
© eero/Amazon, IMTEST

Mesh ist ein cleveres Konzept, auch ältere WLAN-Router in die Jetztzeit zu bringen. Vor allem, wenn das System wie das neue eero Mesh von Amazon auf WiFi 6 setzt. Schneller geht es derzeit nicht. Dabei gibt Amazon hier mit 500 Mbit/s Datenraten an, die sehr viel mehr mit der Praxis zu tun haben als die theoretisch möglichen Werte, die manch anderer Hersteller auf die Kartons druckt. Um es vorwegzunehmen: Im Test kommt das System durchaus auf über 400 Mbit/s, ist also flott unterwegs.

Produktdetails

  • 299 Euro
  • WiFi 6, Zigbee, über 400 Mbit/s

eero Mesh einrichten

Bevor man allerdings in den Genuss solcher Geschwindigkeiten kommt, ist die Einrichtung des eero Mesh nötig. Die klappt mit Hilfe der App sehr gut. Allerdings übernimmt das System keine Zugangsdaten eines eventuell vorhandenen WLANs. Das ist, wenn man sie nicht mehr kennt, etwas unpraktisch, aber handhabbar. Im schlimmsten Fall müssen alle Geräte einmal neu angemeldet werden. Allerdings gibt es dafür ärgerlicherweise kein WPS. 

Zwei rechteckige, weiße eero Geräte nebeneinander von hinten, eines mit Ports auf weißem Hintergrund
Im Kit gibt es nur ein Gerät mit LAN-Ports. So können die eero-Geräte nicht als WLAN-Bridge für Drucker oder AV-Geräte genutzt werden. © IMTEST

Immerhin sind die Geräte danach mit hoher Wahrscheinlichkeit gut Funknetz-versorgt, denn das eero-System deckt Flächen von 200 Quadratmetern auch über zwei Etagen gut ab. Etwas nachteilig: Das Set beinhaltet nur einen Router, also eine Einheit mit LAN-Ports. Bei den meisten anderen Kits kann jedes Gerät Router oder Verstärker sein, an den dann auch kabelgebundene Geräte anschließbar wären. Dafür ist allerdings der Preis auch nicht höher als bei WiFi 5-Kits.



Technische Daten und Lieferumfang

In dem getesteten eero Mesh-Set sind drei Geräte mit drin, die jeweils mit einem Netzkabel und einem Ethernet-Kabel ausgestattet sind.

Die technischen Merkmale sind:

  • 700 MHz Quad-Core-Prozessor
  • 512 MB RAM
  • 4 GB Flash-Speicher
  • je ein LED-Licht an jedem Gerät

Mehrstufige Sicherheit

In Sachen Sicherheit kommt eero mit grundlegenden Funktionen wie Inhaltsfiltern, Safe Search und einer Zeitsteuerung. Wer mehr möchte, bekommt das ab 39,90 Euro im Jahr für sein eero Mesh. Dann gibt es mit eero-Secure unter anderem auch eine Kindersicherung mit Filtern auch für soziale Medien. Das Secure +-Abo für knapp 110 Euro pro Jahr liefert auch noch Sicherheitssoftware sowie VPN mit dazu. Was aber zum Beispiel fehlt, ist ein MAC-Filter.



eero Mesh und Alexa

Bei der Alexa-Integration macht sich leider bemerkbar, dass eero von Amazon zugekauft wurde. So ist es bei der App kein Problem, sich per Amazon-Konto anzumelden. Der eero-Skill akzeptiert aber nur ein natives eero-Konto. Ist das Problem gelöst, folgen Licht und Schatten. Die Steuerung des eero Mesh selber, beispielweise in Form von Deaktivieren eines Profils, klappt so leidlich. Das Aktivieren funktioniert eher gar nicht.

Insgesamt ist das Zusammenspiel hier nicht unbedingt intuitiv. Hier ist der Weg über die App auf jeden Fall besser, um Dinge einzustellen oder zu aktivieren beziehungsweise zu deaktivieren. Wie zum Beispiel die Frequenzbandsteuerung oder die besonders sichere WPA3-Verschlüsselung. Diese sind nämlich nicht automatisch aktiviert, sondern müssen erst eingestellt werden.

Screenshot geöffnete App mit Einstellungen
Einige Funktionen wie Frequenzbandsteuerung oder die besonders sichere WPA3-Verschlüsselung sind nicht automatisch aktiv, weil ältere Gerät hier Probleme bekommen könnten.

Gut in Kombination mit Alexa – auch ohne den Skill – funktioniert allerdings die Nutzung von eero als Zigbee-Gateway für Smarthome-Komponenten. Das ist dann sehr praktisch, wenn das Alexa-Gerät nicht über ein solches Gateway verfügt. Damit schlägt man also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Auch ist es möglich das Mesh-System ins Apple Homekit zu integrieren.

FAZIT

Das eero Mesh WiFi 6-Set ist enorm schnell, aber auch im Vergleich zu anderen Kits etwas reduzierter aufgestellt. Dafür stimmt der Preis. Und wer vor allem schnelle Funkreichweite braucht, stellt sich damit nicht schlecht auf.

  • PRO
    • Einfache Einrichtung, ZigBee-Gateway, hohe WLAN-Geschwindigkeiten möglich
  • KONTRA
    • Kein WPS, keine LAN-Ports an den „Verstärkern“, Alexa-Integration umständlich

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,6

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.