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EcoFlow Delta 2 Max im Test: Maximale Leistung?

Die Delta 2 Max von EcoFlow stellt sich dem Testlabor.

Die neue EcoFlow Delta 2 Max auf dem Dach der IMTEST-Redaktion
© IMTEST

EcoFlow ist einer der ersten Hersteller, der als Speicher für sein Balkonkraftwerk die Kopplung mit einer mobilen Powerstation anbietet. Das geht prinzipiell mit allen EcoFlow-Solargeneratoren, dennoch gab es zeitgleich zur Einführung des EcoFlow-PowerStream auch die Delta 2 Max als Neuheit. Was diese Powerstation kann und was sie zum Beispiel von der regulären Delta 2 unterscheidet, hat IMTEST getestet.

Produktdetails

  • 2.400 W
  • 49,7 × 24,2 × 30,5 cm
  • 23 kg
  • 2.099


EcoFlow-Powerstation im Ausdauer-Test

Im Labor

Auch die Delta 2 Max von EcoFlow musste sich im IMTEST-Labor dem Härtetest stellen. Ebenso wie andere Powerstations auch, musste sie mehrere Endgeräte mit insgesamt rund 80 Watt Leistung gleichzeitig und dauerhaft betreiben. Das bedeutet, dass die Geräte so lange Energie zapften, bis der 2048-Wattstunden-Akku der Delta 2 Max geleert war. Das dauerte im Test 17 Stunden und 10 Minuten. Im Vergleich zum rechnerisch möglichen Wert von knapp 25,5 Stunden ist das eine als gut einzuschätzende Ausdauer mit vergleichsweise geringem Verlust. Aufgrund der doppelt so großen Speicherkapazität hält die Delta 2 Max somit deutlich länger durch als die reguläre Delta 2, die im gleichen Test knapp 10 Stunden schaffte.

Die Delta 2 Max auf einem Tisch in der Sonne. Darauf ein Laptop und daneben eine Kaffeemaschine mit IMTEST-Tasse.
Die EcoFlow-Powerstation kann sowohl einen Laptop als auch eine Kaffeemaschine betreiben und das sogar gleichzeitig. © IMTEST

Wem der Energiespeicher allerdings nicht ausreicht, kann die Delta 2 Max zudem mit ein bis zwei Zusatz-Akkus erweitern. Dadurch kann der Akku-Speicher verdoppelt oder sogar verdreifacht werden, nämlich auf bis zu 6.144 Wattstunden.

In der Theorie

Die folgende Tabelle zeigt eine theoretische Übersicht – sowohl für die Delta 2 Max als auch für die kleinere Delta 2. Mit typischen Gerätewerten ist dargestellt, wie lange die Powerstations diese rechnerisch betreiben beziehungsweise wie oft sie diese in der Theorie aufladen können. Besonders hervorzuheben ist, dass es mit der Delta 2 Max auch möglich ist, einen Haartrockner zu betreiben. Das geht mit der kleineren Delta 2 aufgrund der geringeren Ausgangsleistung nicht.

Gerät (Akku-Kapazität bzw. Leistung)Anzahl Ladungen / Betriebsdauer (Delta 2 Max)Anzahl Ladungen / Betriebsdauer (Delta 2)
Smartphone (10 Wattstunden)205 Male102 Male
Drohne (20 Wattstunden)102 Male51 Male
Notebook (60 Wattstunden)34 Male17 Male
E-Bike (500 Wattstunden)4 Male2 Male
Ventilator (25 Watt)82 Std.41 Std.
Kühlbox (50 Watt)41 Std.20 1/2 Std.
TV (100 Watt)20 1/2 Std.10 1/4 Std.
Spülmaschine (500 Watt)4 Std.2 Std.
Espressomaschine (1.200 Watt)1 3/4 Std.1 Std.
Kochplatte (1.500 Watt)1 1/2 Std.3/4 Std.
Haartrockner (2.000 Watt)1 Std.nicht möglich
Übliche Geräte, die mit der Delta 2 und Delta 2 Max betrieben werden können, in der Übersicht.

Die Energie fließt: Anschlüsse der EcoFlow Delta 2 Max

Ausgänge

EcoFlow hat in der Delta 2 Max insgesamt 13 Anschlüsse verbaut: Vier haushaltsübliche Steckdosen, eine Kfz-Ladebuchse und vier USB-A- und zwei -C-Anschlüsse fanden sich auch schon in der regulären Delta 2. Die Delta 2 Max verfügt zudem über zwei zusätzliche Buchsen für DC-Rundstecker. Das bietet eine noch größere Vielfalt an Möglichkeiten, um verschiedene Verbrauchsgeräte mit Strom zu versorgen. Laptops und Smartphones können dadurch beispielsweise sowohl mit Netzteil als auch direkt per USB-Kabel aufgeladen werden. Eine Liegefläche für kabelloses Laden von Smartphones bieten aber weder die Delta 2 noch die Delta 2 Max.

Die Delta 2 Max von hinten mit einem Ladekabel vor den Steckdosen.
Endgeräte kann man entweder mit Netzteil an den Steckdosen der Delta 2 Max aufladen…
Die Delta 2 Max von vorne mit einem USB-C-Kabel davor.
…oder per USB-Kabel direkt an die Powerstation anschließen.

Eingänge

Um die Powerstation von EcoFlow selbst mit Energie zu versorgen, gibt es ebenfalls mehrere Optionen. Wie schon bei der Delta 2 ist auch bei der Delta 2 Max dank mitgelieferter Adapter-Kabel sowohl eine Aufladung im Auto über den Zigarettenanzünder als auch per Steckdose oder mit einem Solarpanel möglich. Eine Ladung per USB funktioniert hingegen weiterhin nicht.

Besonders vorteilhaft für Umwelt und Geldbeutel ist bei Sonnenschein das Aufladen der EcoFlow-Powerstation mit einem Solarpanel.
Die EcoFlow-Powerstation wird an einer Steckdose geladen.
Alternativ kann die Powerstation von EcoFlow allerdings auch an einer haushaltsüblichen Steckdose oder einer KFZ-Buchse aufgeladen werden.

Das Aufladen der EcoFlow-Powerstation ging im Test zudem schnell: an der Steckdose benötigte die Delta 2 Max trotz des deutlich größeren Akkus ebenso lange wie die kleinere Delta 2, nämlich lediglich knapp 1,5 Stunden. Per Solarpanel ist die Aufladung der Delta 2 Max sogar noch schneller möglich als bei der Delta 2: In rund zwei Stunden kann der Akku wieder auf 100 Prozent kommen – zumindest sofern ausreichend Panels mit einer Gesamtleistung von 1.000 Watt angeschlossen sind und ideale Bedingungen herrschen.

Steuerung per EcoFlow-App

Eine App-Steuerung gibt es bei EcoFlow schon länger, sodass auch die Verbindung mit der Delta 2 Max im Test sehr einfach funktionierte. Das Smartphone zeigt anschließend nicht nur den Akkustand der Powerstation an, sondern auch die ein- und ausgehenden Leistungen. So können Nutzenden ganz einfach sehen, welche Leistung ein bestimmtes Endgerät benötigt und wie schnell oder langsam sich dadurch der Akkustand verringert.

Ein Screenshot der EcoFlow-App mit verbundener Delta 2 Max.
In der EcoFlow-App werden Ein- und Ausgänge der Powerstation sowie der Akkustand angezeigt.
Ein Screenshot der EcoFlow-App mit verbundener Delta 2 Max.
Den Akkustand kann man zudem noch einzeln anwählen.

Zudem lassen sich in der App die Anschlüsse an- und ausschalten. Ebenso, wie man zur Nutzung einer Steckdose der Powerstation am Bedien-Panel den entsprechenden Anschluss aktivieren muss, kann das auch per App erfolgen. Das kann praktisch sein, wenn beispielsweise zum Abschluss eines Sommerabends auf der Terrasse Lichterkette und Musik ausgeschaltet werden sollen. Dann kann die Powerstation quasi als smarter Stecker dienen, der die angeschlossenen Geräte aus der Ferne ausschalten kann. Das funktioniert allerdings nicht gezielt pro Verbraucher, sondern nur bündelweise für alle Anschlüsse einer Kategorie – etwa alle Steckdose oder alle USB-Buchsen auf einmal.

Außerdem lassen sich die USB-, KFZ- und Steckdosen-Anschlüsse per Schieberegler steuern. © EcoFlow

Fazit

Die EcoFlow Delta 2 Max bietet eine hohe Ausgangsleistung von konstanten 2.400 Watt und mit 2.048 Wattstunden zudem auch eine hohe Kapazität für ihre Geräte-Klasse. Im Labortest konnte sie die angeschlossenen Verbraucher dementsprechend lange betreiben. Auch beim Aufladen an der Steckdose war sie fix und demnach schnell wieder einsatzbereit. In der IMTEST-Klasse IV, in die diese Powerstation fällt, schneidet sie daher insgesamt gut ab.
Die Delta 2 Max kostet im EcoFlow-Webshop derzeit 2.099 Euro.

  • PRO
    • Sehr hohe Ausgangsleistung, lange Betriebdauer im IMTEST-Labor, gutes Verhältnis von Gewicht zu Kapazität, kurze Ladedauer.
  • KONTRA
    • Größere Investition, wenig Schutzkappen für Anschlüsse, sehr viel Verpackungsmüll.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.

Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.

Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.