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DJI Osmo Action 5 Pro im Test: Kleine Action Cam, riesige Leistung

Mit der Osmo Action 5 Pro legt DJI die Messlatte für Action-Cams ein ganzes Stück höher.

Osmo 5 Pro auf einem Schiff
© IMTEST

Schon die DJI Osmo Action 4 war eine hervorragende Action-Cam – klein, handlich und vielseitig. Jetzt legt DJI mit der Osmo Action 5 Pro noch eine Schippe drauf und lehrt die Konkurrenz in Sachen Videoqualität, Ausstattung und vor allem Akkulaufzeit das Fürchten. Der Test der Osmo 5 Pro Adventure Combo zeigt, wie gut sie ist.

Osmo Action 5 Pro hält an einer Wand
Die Osmo Action 5 Pro ist vollgestopft mit moderner Technik – und hält dank Magnet sogar leidlich auf metallischen Oberflächen. © IMTEST

Osmo Action 5 Pro: Die Hardware

Die Osmo Action 5 Pro ist ihrem Vorgänger, der Osmo Action 4, zum Verwechseln ähnlich. Das ist gut so, denn damit ist und bleibt das DJI-Produkt eine der kompaktesten und leichtesten Action Cams auf dem Markt. Sie wiegt nur 146 Gramm und ist lediglich 7,5 × 4,4 × 3,3 Zentimeter groß. Damit ist sie etwas kleiner als die GoPro Hero 13 Black und deutlich kleiner als die Insta360 AcePro. Auf jeden Fall ist sie klein genug, um sie an einem Helm zu befestigen, robust genug für fast jedes Abenteuer und wasserdicht genug um ohne zusätzliches Gehäuse einer Tiefe von bis zu 20 Metern zu widerstehen – tiefer darf ohne Zubehör keine andere Action Cam tauchen.

Kompatibel zu vorhandenem Zubehör

Die Osmo Action 5 Pro verfügt außerdem über das gleiche magnetische Befestigungssystem wie die Vorgängermodelle, sodass bei einem Umstieg kein neues Zubehör erforderlich ist. Allerdings verfügt die Osmo Action-Serie nicht über integrierte Befestigungsclips oder einen Stativanschluss wie die GoPro Hero 13. Stattdessen ist sie auf eine der zwei (mitgelieferten) Befestigungsklammern angewiesen, die mithilfe von Klemmbacken und einem starken Magneten Kamera und Halterung  sicher zusammenhält.

Die Osmo 5 Pro und Osmo 4 im Vergleich
Der Bildschirm der Osmo Action 5 Pro (rechts) ist im Vergleich zum Vorgänger heller und größer. © IMTEST

Der Osmo Action 5 Pro verfügt über zwei Farbdisplays auf der Vorder- und Rückseite, die beide Touchscreen-fähig sind. Der quadratische Bildschirm auf der Vorderseite ist zwar recht klein, ermöglicht aber dennoch die Steuerung der gesamten Action Cam. Das Display auf der Rückseite ist größer und heller als beim Vorgänger. DJI verwendet ein natives 16:9 Display mit einer Diagonale von 2,5 Zoll. Das Display ist hell genug, um es an einem sonnigen Tag zu sehen (1.000 nits). Bei direkter Sonneneinstrahlung ist es damit deutlich besser ablesbar als das Hero 13 Black. Ansonsten gibt es keine großen Überraschungen bei der Bedienung. Die ist mittlerweile bei allen Action Cams ähnlich.



Feine Technik im Inneren

Im Inneren hat sich mehr getan. So verfügt die Osmo Action 5 Pro über einen einen effizienteren Prozessor sowie einen nützlichen internen Speicher von 48 GB plus microSD-Slot. Der interne Speicher ist nicht nur einzigartig, sondern auch sehr praktisch. Man kann ihn als eine Art Reserve betrachten, falls die Speicherkarte vollläuft. Immerhin passen fasst 1,5 Stunden Video im 4K-Format drauf. Für diesem Fall kann man einfach im Menü von der Speicherkarte auf den internen Speicher wechseln.

Osmo Action 5 Pro setzt neue Akku-Maßstäbe

Nun zur ersten großen Überraschung. DJI verspricht auf der Verpackung eine Akkulaufzeit von bis zu vier Stunden, allerdings ohne genaue Parameter zu nennen. Sicher ist nur, dass die Osmo Action 5 Pro über einen neuen 1.950 mAh Akku verfügt und nach eigenen Angaben über eine effiziente 4nm-Architektur für den Bildprozessor. Beides zusammen soll für die sensationelle Laufzeit sorgen. Doch Papier ist bekanntlich geduldig.

DJI Akkuladeschale
Mit der Akkuladeschale aus der Adventure-Combo, die auch als Powerbank dient, haben Filmer genug Energie für einen ganzen Tag voller Aufnahmen. © IMTEST

Doch schon nach den ersten Tests war klar. Die Osmo Action 5 Pro tritt der Konkurrenz in diesem Bereich kräftig in den Hintern. So staunten die IMTEST-Tester nicht schlecht, als der Akku nach einer dreistündigen Rennradtour mit vielen Aufnahmen immer noch unglaubliche 74 Prozent anzeigte. Weitere Tests bestätigten den guten ersten Eindruck. Konkret hält der Osmo Action 5 Pro selbst bei 4K60 rund 2 Stunden und 22 Minuten durch. Bei 4K30 waren es 2 Stunden und 31 Minuten und bei 1080p30 weit über 3 Stunden. Zum Vergleich: Der GoPro Hero 13 Black geht bei vergleichbaren Einstellungen (4K60) nach 1 Stunde und 28 Minuten der Saft aus. Damit bietet die Osmo Action 5 Pro unangefochten die beste Akkulaufzeit aller bisher getesteten Action-Cams – ein echter Pluspunkt.

Osmo Action 5 Pro: Top Videoqualität

Der Sensor in der Osmo Action 5 Pro ist offenbar das gleiche  1/1,3″ CMOS-Modell, das schon in der Osmo Action 4 steckt. Folglich nimmt die Osmo Action 5 Pro bis zu 4K120, 2,7K120 oder 1080p240 mit bis zu 10 Bit Farbtiefe, 100 Mbps Kompression und Audio auf. Darüber hinaus werden 40-MP-Fotos (statt zuvor 12 MP) im 8-Bit-JPG- oder 14-Bit-Raw-DNG-Format aufgenommen. 5,3 oder 8K, was der Name „Pro“ irgendwie suggeriert, kann sie allerdings nicht. Sei’s drum, der aufgebohrte Chip ist offenbar in der Lage deutlich bessere Qualität aus dem Sensor zu quetschen.

Osmo Action 5 Pro Aufnahme Hund
Die Aufnahmen der Osmo 5 Action Pro glänzen bei guten Tageslichtbedingungen mit wunderbar sauberen Farben und exzellenter Detailzeichnung. © IMTEST

Qualität jetzt auf GoPro-Niveau

IMTEST testete die Osmo Action 5 Pro in einer Reihe von Szenen mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen – von strahlend blauem Himmel bis hin zu schwachem Licht in der Dämmerung. Und siehe da: Der Dynamikumfang des 1/1,3″-Sensors hat sich sichtbar verbessert. Auch die Belichtungsautomatik in der Kamera schafft es, eine gute Balance zwischen Schatten und Lichtern zu halten, ohne dass es zu Überbelichtungen kommt. Unterm Strich wirken die Aufnahmen der Action 5 etwas kontrastreicher und schärfer – einfach einen Tick besser. Das Niveau liegt bei guten Lichtverhältnissen auf dem der GoPro Hero 13 Black, wobei hier die Farben etwas wärmer wirken – Geschmackssache.

 Osmo 5 Action Pro SuperNight-Modus
Im SuperNight-Modus sind selbst in dunklen Umgebungen Aufnahmen möglich – die Videos sehen aber etwas künstlich aus. © IMTEST

Selbst im Dunkeln macht die Osmo 5 Pro eine gute Figur und erreicht das Niveau der Insta360 Ace Pro. Insgesamt sind die Bilder zwar hell, aber unscharf und verwaschen. Im speziellen “SuperNight”-Modus hellt die Action Cam dunkle Räume sogar fast vollständig auf, allerdings wirkt das Ergebnis künstlich.

Bewährte und neue Video-Modi

Das Objektiv unterstützt mehrere Bildwinkel, darunter einen extrem weiten (9 mm äquivalent oder 155 Grad diagonal) ohne Verzeichnungskorrektur oder Stabilisierung und 15 mm mit beidem. Sowohl das 16:9-Breitbildformat als auch das 4:3-Format sind in 2,7K und 4K verfügbar. Das Panorama (177 Grad) einer GoPro Hero 13 Black samt installierten Ultraweit-Mod erreicht die Osmo 5 Pro damit nicht. Die flexiblen Linsen sind aber auch fast der einzige Bereich, in dem GoPro noch die Nase vorn hat.

Die Osmo 5 Pro nimmt auf Wunsch auch vertikale Videos auf. Der mitgelieferte Montagekäfig und das magnetische Befestigungssystem machen es einfach, die Kamera je nach gewünschter Perspektive zu positionieren. Neben der Standard-Videoaufnahme unterstützt die Kamera auch Zeitraffer mit und ohne Kamerabewegung, einen innovativen Tracking-Modus, bei dem das Motiv im Bild zentriert bleibt, und einen kamerainternen Zeitlupenmodus. Letzterer verlangsamt das Filmmaterial in der Kamera, um es für die Weitergabe vorzubereiten, nimmt aber keinen Ton auf.

Osmo Action 5 Pro: Schnell wie keine andere

Damit nicht genug: Die Osmo Action 5 Pro ist so schnell am Start wie keine andere Action Cam. Während beispielsweise die GoPro Hero 13 Black rund drei Sekunden benötigt, um aus dem Schlaf eine Aufnahme zu starten, sind es bei der Osmo unfassbare 0,3 Sekunden. So entgeht einem kein Ereignis mehr.

Osmo 5 Action Pro zeigt die Wassertiefe an
Auf Wunsch zeigt die Osmo Action 5 Pro die aktuelle Wassertiefe an. © IMTEST

Nicht zuletzt zeigt die Osmo Action 5 Pro wahlweise die Wassertiefe oder die aktuellen Höhenmeter an. GPS-Daten kann sie auch anzeigen, aber nur zum Beispiel in Verbindung mit einer entsprechenden Smartwatch (etwa Apple Watch). Ebenfalls neu ist Möglichkeit, zwei externe Mikrofone wie das DJI Mic 2 gleichzeitig zu koppeln und verschiedene Tonspuren aufzuzeichnen.

Osmo Action 5 Pro: App hält nicht mit

Allein die DJI-App passt nicht ganz zum ansonsten runden Eindruck, den die Osmo 5 Pro hinterlässt. Sie enthält zwar Bearbeitungsvorlagen, erreicht aber nicht das Niveau der Quik-App von GoPro geschweige denn der Insta360-App. Immerhin sind alle Funktionen kostenlos.

DJI bietet die Osmo Action 5 Pro in zwei Paketen an. Die Standard Combo (379 Euro) enthält die Kamera, einen Akku, einen vertikalen Montagerahmen, eine magnetische Schnellwechselhalterung und Basiszubehör. Beim Upgrade auf die Adventure Combo (479 Euro) ist alles aus der Standard Combo dabei, plus zwei zusätzliche Akkus und ein Dreifach-Akku-Ladegerät, eine zusätzliche magnetische Schnellwechselhalterung und ein 1,5 m langer Selfie-Stick.

Fazit

Die DJI Osmo Action 5 Pro hat sich vor allem bei der Videoqualität und der Akkulaufzeit deutlich verbessert. Im direkten Vergleich mit der neuen GoPro Hero 13 Black hat sie daher in vielen Bereichen die Nase vorn: Größe und Gewicht, Ausdauer, Videoqualität bei schlechten Lichtverhältnissen und Preis. Lediglich in Sachen Flexibilität (durch Wechselobjektive), Halterung und App kann der Action-Cam-Pionier noch punkten. Trotzdem: Unter dem Strich ist die DJI Action 5 Pro derzeit das Maß aller Dinge unter den Action Cams.

  • PRO
    • Top Videoqualität, unerreichte Akkulaufzeit, sehr gute Ausstattung, kompakt
  • KONTRA
    • Keine 5,3 oder 8K-Auflösung

IMTEST Ergebnis:

sehr gut 1,4

Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.