Wer die eigene Wohnung gern mit schönen Erinnerungen in Form von Fotos schmückt, gerät schnell an Kapazitätsgrenzen. Selten finden alle Schmuckstücke Platz an den heimischen Wänden. Ein digitaler Bilderrahmen kann aushelfen. Hier lassen sich die Bilder nicht nur per Klick austauschen. Auch laufen – im Fall das Skylight Frame – bis zu 8.000 Fotos ständig in gemäßigtem Tempo über den Bildschirm. IMTEST hat den digitalen Bilderrahmen unter die Lupe genommen.
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Skylight Frame: Wichtigste Details zum digitalen Bilderrahmen
Den Skylight Frame gibt es in zwei Varianten, konkret: in zehn und in 15 Zoll. Abgesehen von der Größe unterscheiden sich die Exemplare allerdings nur bezüglich der Helligkeit. Ansonsten handelt es sich um dasselbe Gerät. Hier schon einmal die wichtigsten Details im Überblick.
- Kabelgebunden
- 8 Gigabyte (wenig)
- JPEG, BMP, PNG, GIF
- MP4, MOV
- mit Lautsprecher
- 264 ppi
- geringe Farbtreue
IMTEST hat den digitalen Bilderrahmen klassisch als Bildschirm getestet. Abgefragt wurden die Auflösung in Points per Inch (ppi), die Helligkeit in Candela pro Quadratmeter (cd/qm), Farbtreue und Kontrast sowie Stromverbrauch.
Auch wenn die Bilder auf dem Skylight Frame optisch durchaus ansprechend wirken, liegt die Auflösung mit 264 ppi deutlich unter HD-Nivau. Obendrein mangelt es dem Exemplar an Farbtreue. Sprich: Die Farben auf dem Bild sind hübsch, entsprechen aber nicht der aufgenommenen Realität.
Dazu kommt, dass der Bilderrahmen mit nur 258 cd/qm in Innenräumen wunderbar funktioniert. Für den Einsatz draußen oder im sonnendurchfluteten Wintergarten reicht die Helligkeit jedoch nicht. Immerhin ist der Stromverbrauch mit fünf Watt im Verhältnis zu Konkurrenzprodukten eher niedrig.
Skylight App: Ersteinrichtung mit Datenschutz-faux pas
Die Einrichtung des Skylight Frame gestaltet sich denkbar unkompliziert. Das Gerät verfügt auf der Rückseite über drei Knöpfe: An/Aus, Lauter und Leiser. Es reicht, das Kabel (ebenfalls an der Rückwand) einzustecken und an Strom anzuschließen, schon schaltet sich der digitale Bilderrahmen ein. Binnen 40 Sekunden ist er hochgefahren und bittet zunächst um eine WLAN-Verbindung. Dazu zeigt der Frame direkt am rechten Bildschirmrand alle verfügbaren WLAN-Netzwerke an.
Zeitgleich erscheint ein QR-Code, der Nutzende zur Skylight-App führt. Zur Verifizierung erscheint nach dem Scannen ein Zahlencode, der zwischen App und Bilderrahmen abgeglichen werden muss. Dazu muss die zunächst die Ersteinrichtung der App abgeschlossen werden. Diese ist zwar einfach, Datenschutz-technisch aber klar fragwürdig. Im ersten Schritt fragt die App nach einer Mailadresse. Im zweiten folgenden Angaben zu Name, Geburtsdatum, Passwort und Co.. Tatsächlich aber reicht die Angabe eines Passworts, um die Einrichtung abzuschließen. Weitere Daten können, müssten aber nicht gegeben werden. Das ist aus dem Eingabefeld aber nicht ersichtlich. Hier scheint es, als müssten Nutzende selbst ihre Telefonnummer angeben. Ein klares Minus aus Nutzerperspektive.
Gut zu wissen: Am Ende der Ersteinrichtung bittet die App darum, ein Email-Konto zu erstellen. Hier geht es nicht um eine neue, private Mailadresse. Stattdessen braucht jedes Gerät ein eigenes Konto, an das Bilder gesendet werden können.
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Datenschutz-Lücken auch für Fremdnutzer
Die merkwürdige wie kritische Praxis zieht sich auch im folgenden weiter durch die Bedienung der Skylight App. Um Bilder auf den digitalen Bilderrahmen zu laden, gibt es verschiedene Optionen. Die nahliegendste, ein USB-Anschluss für Dateienübertragung ist nicht dabei. Stattdessen können Nutzerinnen und Nutzer entweder selbst Bilder mit dem Smartphone oder Tablet aufnehmen und in die App laden. Oder aber sie wählen Dateien aus ihrer Galerie aus. So weit, so einleuchtend.
Allerdings wirbt der Skylight Frame auch damit, dass es möglich ist, Fotos aus der Ferne zu schicken. Wenn Opa zuhause wissen will, was die Enkel im Sommerurlaub treiben, können diese – so die Theorie – ganz einfach Fotos direkt auf den digitalen Bilderrahmen in Opas Wohnzimmer schicken. Dazu mailen sie entweder an die Adresse des Bilderrahmens oder – wenn sie es Opa einfacher machen wollen – sie schicken die Bilder direkt in die App.
Dazu hält die Skylight App die Invite-Funktion (Einladungsfunktion) bereit. Per Link erhalten Dritte die Möglichkeit, Bilder zu schicken, aber nicht nur das. Anstatt schlicht das Senden von Dateien an den Skylight Frame zu ermöglichen, müssen die Eingeladenen zunächst ein völlig eigenes Konto erstellen und dabei – diesmal ohne Ausweichoption – ihre Telefonnummer preisgeben. Eigentlich ein völlig unnötiges Unterfangen. Der Prozess ist weder besonders einfach noch schnell und obendrein geben Nutzerinnen und Nutzer gezwungenermaßen eine ihrer persönlichsten Informationen preis.
Grußkarten per digitalem Bilderrahmen verschicken
Konkret funktioniert die Bilderübertragung in der App unter “Devices” – die App kommuniziert ausschließlich auf Englisch. Hier finden Nutzende eine Liste mit den Mailadressen der verknüpften Geräte. Mit einem Klick auf den jeweiligen Reiter kommt man zur Galerie der auf dem Gerät gespeicherten Bilder. Zudem befindet sich hier die Auswahloption “Plus”, sprich: Bilder hinzufügen / hochladen mit den folgenden Optionen:
- Pick from Gallery / Aus der Galerie auswählen
- Use your Camera / Deine Kamera benutzen
- Send a Card / Eine Karte senden
- Draw Doodle / Selbst Zeichnen
Die Karten-Option besteht aus 13 Kategorien rund um Geburtstag, Hochzeit, Gute Besserung und Co. mit circa 15 bis 20 verschiedenen Varianten zum jeweiligen Thema.
Wurden – gleich auf welchem Weg – Bilder an den Skylight Frame gesendet, erscheint dort ein Button “Tap To See New Photos” (Berühren, um neue Fotos zu sehen). Mit nur einem Klick werden dann die Inhalte sichtbar.
Die App: Übersichtlich, aber voller Extra-Käufe
Neben Devices gibt es noch die Buttons “Activities” (Aktivitäten) und “Account”. Oben links befinden sich zudem die Auswahloptionen: “Get Plus” (Zusatzabo), “Add Device” (Gerät hinzufügen), “Invite” (Personen einladen, Bilder zu senden) und “Send” (Bilder senden vom jeweiligen Account an andere Geräte). Trotz Mankos beim Datenschutz ist die App unterm Strich sehr übersichtlich aufgebaut – sofern Englisch für Nutzende kein Problem ist.
Trotzdem muss auch hier wieder genau hingeschaut werden. Denn die App lockt immer wieder mit zahlreichen Zusatzabos. Selbst wer nur Alben erstellen will, zahlt bereits extra.
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Ein letzter Kritikpunkt: Schwarze Striche
Kein technisches Problem, aber eine unerfreuliche Auffälligkeit bemerkte IMTEST beim Aufbau: Schiebt man den Skylight Frame nur leicht zur Seite, rutscht die Stütze auf der Rückseite schnell aus ihrer Verankerung. Schiebt man jedoch fester und gleichmäßiger, entstehen mitunter schwarze Schleifspuren auf dem Tisch.
Anmerkung: IMTEST spricht hier von normalem Wegschieben, etwa um den Bilderrahmen beim Staubwische zur Seite zu rücken. Der Bilderrahmen wurde im Test nicht hart über den Tisch geschliffen oder ähnliches.
Fazit
Alles in allem gibt es für den Skylight Frame keine Kaufempfehlung. Ohne USB-Anschluss und mit einer Datenschutz-unfreundlichen App, die nur auf Englisch kommuniziert, ist das Produkt alles andere als Nutzerfreundlich. Dazu kommen kostenpflichtige Zusatzdienste und eine geringe Farbtreue. An sich sehen die Bilder durchaus passabel aus und auch die Auflösung von 264 Points per Inch (ppi) ist in Ordnung. Für einen guten Gesamteindruck reicht es beim Skylight Frame trotzdem nicht.