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De’Longhi Rivelia im Test: Individueller Kaffeegenuss für jeden Nutzer

IMTEST hat den Kaffeevollautomaten getestet.

© IMTEST

Wie man seinen Kaffee trinkt, ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Für einige kann der Cappuccino nicht groß genug sein, andere schwören auf einen extra kleinen und starken Espresso. Und auch bei der Wahl der Kaffeebohnen herrscht nicht in jedem Haushalt Einigkeit. De’Longhi hat mit dem Modell Rivelia einen Kaffeevollautomaten im Sortiment, der den Kaffeegenuss an die eigenen Vorlieben anpassbar machen soll. IMTEST hat die Ausführung Onyx Black (EXAM440.55.B) für eine unverbindliche Preisempfehlung von 859 Euro auf Herz und Nieren getestet.

Wer sich darüber hinaus insbesondere für “Cold Brew”-Kaffee interessiert, für den lohnt sich der Test des De’Longhi “Eletta Explore Cold Brew”.



Produktdetails

  • Preis: 859,00 Euro
  • Gewicht: 9,7 Kilogramm
  • Größe: 24,5 x 43,0 x 38,5 Zentimeter
  • Pumpendruck: 19 Bar
  • Wasserbehälterkapazität: 1,4 Liter
  • Bohnenbehälterkapazität: 250 Gramm
  • Garantie: 3 Jahre

Kaffeevollautomat: Das sind die Testkriterien

Wer sich mit der Anschaffung eines neuen Kaffeevollautomaten beschäftigt, den interessiert nicht nur, wie die zubereiteten Getränke schmecken und aussehen. Ebenso wichtig ist, welche Kaffeespezialitäten überhaupt zubereitet werden können, wie einfach und schnell die Zubereitung klappt und wie heiß die Getränke nach dem Aufbrühen sind. Darüber hinaus testet IMTEST, wie die Bedienung, Handhabung und Reinigung der Maschine funktionieren. Zu guter Letzt sind auch die Lautstärke und der Stromverbrauch spannende Faktoren bei der Kaufentscheidung.

De'Longhi Rivelia
IMTEST hat den Kaffeevollautomaten auf Herz und Nieren getestet, © IMTEST

De’Longhi: Individuelle Profile der Nutzer

Der De’Longhi-Kaffeevollautomat bietet eine große Auswahl an Kaffeegetränken, die mit einem Knopfdruck auswählbar sind. Dazu dient ein farbiges Touch-Display, das die insgesamt 16 verschiedenen Getränke wie Flat White, Cortado und Espresso Macchiato nebeneinander als Bilder darstellt. Zudem gibt es die Möglichkeit, Getränke ohne Kaffee zuzubereiten: So kann sowohl heißes Wasser als auch heiße Milch zubereitet werden. Klickt man auf eines der Kaffeegetränke im Menü, lassen sich jeweils die Menge und die Stärke auswählen. In den Einstellungen des Geräts kann man zudem die Brühtemperatur variieren.

De'Longhi Rivelia
Die Kaffeegetränke lassen sich einfach über den Bildschirm auswählen. © IMTEST

Praktisch sind bei diesem Vollautomaten die bis zu vier verschiedenen Nutzerprofile, die sich anlegen lassen. Innerhalb der Profile kann man dann seine Präferenzen für die einzelnen Getränke speichern lassen: beispielsweise, dass der Espresso mit ganz wenig Wasser und hoher Intensität gebrüht werden soll. Auch für die Tageszeiten lassen sich die Vorlieben einspeichern. So unterscheidet die Maschine zwischen “morgens”, “mittags” und “später am Tag” und wechselt (auf Wunsch) automatisch in den entsprechenden Modus.

De'Longhi Rivelia
Bis zu vier Profile lassen sich auf der Rivelia einrichten. © IMTEST

Wählt man ein Kaffeegetränk aus, mahlt der Vollautomat zunächst die eingefüllten Bohnen und gibt anschließend den verzehrfertigen Kaffee aus. Wer stattdessen lieber Kaffeepulver benutzt, findet dafür eine Klappe auf der Oberseite der Maschine. Neu bei diesem Gerät sind die beiden einfach auswechselbaren Kaffeebohnen-Behälter, damit im Haushalt unkompliziert verschiedene Bohnen verwendet werden können. Allerdings sind die fast transparenten Behälter dank einer Gummi-Lippe nur luftdicht, nicht jedoch lichtgeschützt.

De'Longhi Rivelia
Die Bohnen-Behälter lassen sich einfach austauschen. © IMTEST

Der Milchschaum überzeugt

Verschiedene Kaffeegetränke können mit Milch zubereitet werden, wie Latte Macchiato oder Cappuccino. Dafür kann man eine etwa 450 Milliliter fassende Milchkaraffe vorne an das Gerät andocken, die im richtigen Moment Milchschaum ausgibt. Auf dem Deckel des Milchtanks gibt es dabei Einstellungsmöglichkeiten für die gewünschte Schaummenge und -textur. Wählt man ein Getränk mit Milch aus, zeigt das Display an, welche Einstellung auf dem Deckel ausgewählt werden sollte. Der fertige Milchschaum kann im Test vollends überzeugen: Er ist äußerst feinporig, fest und rutscht nicht vom Löffel.

De'Longhi Rivelia
Der Milchschaum ist im Test sehr fest und feinporig. © IMTEST

Rivelia: So wird der Espresso

Schaltet man den Kaffeevollautomaten an, benötigt dieser lediglich 25 Sekunden, um für den ersten Brühvorgang bereit zu sein. Das ist ein sehr guter Wert. Wählt man dann einen Espresso mit den Standardeinstellungen aus, dauert es 40 Sekunden, bis dieser fertig in der Tasse ist. Das ist ebenfalls als sehr gut zu bewerten. Nicht so jedoch die Durchlaufzeit: Idealerweise würde diese zwischen 20 und 30 Sekunden betragen, um alle Geschmackskomponenten der Kaffeebohne zu lösen. Im Test hat die Extraktionsphase allerdings lediglich 10 Sekunden lang gedauert.

De'Longhi Rivelia
Der Brühvorgang ist bei der Rivelia etwas zu kurz. © IMTEST

Diese Unterextraktion äußert sich auch im Aussehen und Geschmack des Espressos. So wird dieser von den erfahrenen Testern geschmacklich durchweg als zu wässrig, säuerlich und mit wenig Körper beschrieben. Optisch ist die Crema vergleichsweise hell, etwas dünn und löst sich rasch auf. Ein weiteres Testkriterium ist die Temperatur des Espressos. IMTEST hat gemessen, wie heiß das Getränk 30 Sekunden nach der Fertigstellung noch ist. Da der Kaffeevollautomat über keine Vorwärmfläche verfügt, ist es sinnvoll, die Tassen vorab manuell vorzuwärmen, etwa mit warmem Wasser. Bei einer vorgewärmten Tasse beträgt die gemessene Temperatur des Espressos von De’Longhi 61 Grad Celsius, was der Schulnote “gut” entspricht.

De'Longhi Rivelia
Die Crema auf Espresso ist recht hell und dünn. © IMTEST

De’Longhi: Bedienung und Handhabung

Die Inbetriebnahme der Maschine funktioniert sehr einfach. Auf dem gut lesbaren Display führt die Rivelia durch die Ersteinrichtung, lässt eine Sprache auswählen und weist unter anderem darauf hin, wie der Wassertank eingesetzt werden muss. Auch die anschließende Bedienung ist selbsterklärend. Positiv hervorzuheben ist insbesondere die Handhabung der austauschbaren Kaffeebohnen-Behälter und des Wassertanks. So lassen sich die Bohnen-Behälter sehr einfach aufsetzen, eindrehen und einrasten. Auch der Klickmechanismus, um den Wassertank zur Seite abzunehmen, ist sehr praktisch und leichtgängig. Zudem ist es sehr einfach, den Tresterbehälter mit den Kaffeeresten aus dem Inneren des Geräts zu entfernen und zu reinigen. Die manuelle Reinigung der Tropfschale und insbesondere des Milchsystems ist dagegen etwas komplizierter und langwieriger.

Der Wassertank lässt sich seitlich einfach an das Gerät klicken.


Kaffeevollautomat: Lautstärke und Stromverbrauch

Sowohl beim Brühen als auch beim Mahlen ist der Kaffeevollautomat von De’Longhi mit 45 bzw. 69 Dezibel vergleichsweise sehr leise, denn der gemessene Spitzenwert entspricht nur etwa der Geräuschkulisse eines laufenden Wasserhahns. Der Stromverbrauch des Geräts ist ebenfalls sehr gering. Ist die Maschine betriebsbereit, konnte im IMTEST-Labor eine Leistungsaufnahme von zwei Watt gemessen werden. Während der Espressozubereitung zeigte das Messgerät einen maximalen Wert von 1.496 Watt an. Nehmen wir an: Man schaltet den Kaffeevollautomaten morgens, mittags und nachmittags an, um jeweils zwei Espressi zuzubereiten und lässt die Maschine dann angeschaltet, bis sie sich von selbst ausschaltet (in der Standardeinstellung nach 30 Minuten). Dann ergibt sich ein jährlicher Stromverbrauch von rund 10,2 Kilowattstunden. Bei einem Strompreis von 26 Cent pro Kilowattstunde entstehen daraus Kosten von nur 2,66 Euro im Jahr.

Fazit

De’Longhi hat mit dem Modell Rivelia einen Kaffeevollautomaten im Sortiment, der 16 Kaffeespezialitäten zubereiten kann. Besonders praktisch sind die bis zu vier einstellbaren Nutzerprofile, in denen man seine persönlichen Präferenzen für einzelne Getränke und Tageszeiten speichern kann. Die zwei Kaffeebohnen-Behälter sorgen für Abwechslung, allerdings sind sie nur luftdicht, nicht jedoch lichtgeschützt. Überzeugen kann der zubereitete Milchschaum, der sehr feinporig und fest ist. Der Espresso kann dagegen nicht überzeugen, da er aufgrund der schnellen Durchlaufzeit weder im Geschmack noch im Aussehen der Crema glänzt. Die Temperatur ist allerdings gut. Ebenfalls positiv zu bewerten ist die leise Lautstärke und der geringe Stromverbrauch des Geräts sowie die einfache Inbetriebnahme und Handhabung. Die manuelle Reinigung der Tropfschale und des Milchsystems ist etwas komplizierter. Insgesamt erhält die Rivelia von De’Longhi bei IMTEST daher die Note “gut”.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3

Sandra Fischer

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“) an der Università di Bologna in Italien absolviert. Neben Italienisch und Englisch spricht sie aufgrund mehrerer Langzeitaufenthalte in Alicante auch Spanisch fließend. Für ein Praktikum bei der Dokumentarfilm-Produktionsfirma „Folke Rydén Production“ ist Sandra im Anschluss an ihr Studium nach Schweden gezogen, bevor sie – zurück in Deutschland – in Hamburg als Projektmanagerin bei Statista angefangen hat. Anschließend ist sie zur FUNKE Mediengruppe gewechselt, wo Sandra zunächst ein Volontariat bei der Zeitschrift „Bild der Frau“ absolviert hat. Als Redakteurin bei IMTEST beschäftigt sie sich nun hauptsächlich mit Küchengeräten und Fitnessgadgets.