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De’Longhi Magnifica S im Test: Einsteigermodell unter den Kaffeevollautomaten

Für Kaffeevollautomaten sind Preise ab 1.000 Euro nicht unüblich. De’Longhi’s Magnifica S ist deutlich günstiger. Doch wie gut ist das Modell?

© IMTEST / Sandra Fischer

Kaffeevollautomaten sind wie kaum ein anderes Küchengerät ein Symbol für Bequemlichkeit im Alltag. Oft reichen ein bis zwei Knopfdrücke und schon fließt der Wachmacher am Morgen in die Tasse. Bereits seit 2011 ist dabei die De’Longhi Magnifica S* auf dem Markt und gehört nach wie vor zu den Bestsellern – ein absoluter Dauerbrenner. IMTEST hat das Modell gründlich unter die Lupe genommen.

De'Longhi Magnifica S

Das Modell will dabei besonders kompakt und komfortabel zu bedienen sein – und das bei einem Preis der deutlich unter den üblichen 1.000 bis 2.000 Euro für andere Kaffeevollautomaten liegt. Kann das Gerät trotzdem mit diesen mithalten?

Alle weiteren Kaffeevollautomaten der IMTEST-Testreihe finden Sie unter diesem Link.

Produktdetails

  • Unverbindliche Preisempfehlung: 399 Euro
  • Gewicht: 9 Kilogramm
  • Größe: 23 x 43 x 34 Zentimeter
  • Pumpendruck: 15 Bar
  • Wasserbehälterkapazität: 1,8 Liter
  • Bohnenbehälterkapazität: 250 Gramm
  • Garantie: 2 Jahre

Kaffeevollautomat: Das sind die Testkriterien

Wer sich mit der Anschaffung eines neuen Kaffeevollautomaten beschäftigt, den interessiert nicht nur, wie die zubereiteten Getränke schmecken und aussehen. Ebenso wichtig ist, welche Kaffeespezialitäten überhaupt zubereitet werden können, wie einfach und schnell die Zubereitung klappt und wie heiß die Getränke nach dem Aufbrühen sind. Darüber hinaus testet IMTEST, wie die Bedienung, Handhabung und Reinigung der Maschine funktionieren. Zu guter Letzt sind auch die Lautstärke und der Stromverbrauch spannende Faktoren bei der Kaufentscheidung.

Wassertank der Magnifica S
IMTEST testet unter anderem die Handhabung des Wassertanks. © IMTEST / Sandra Fischer


De’Longhi: Bedienung und Handhabung

Die Inbetriebnahme des Kaffeevollautomaten klappt einfach, auch wenn die Anleitung etwas kompliziert geschrieben ist. Zu den ersten Schritten gehört hier das Füllen des Wassertanks und des Bohnenbehälters. Die Handhabung des Wassertanks ist dabei vergleichsweise schwierig. So befindet sich die zu erreichende Max-Markierung sehr weit oben am Tank, was den Transport durch die Küche von der Spüle zur Maschine erschwert. Auch ist etwas Fingerspitzengefühl erforderlich, um den Tank seitlich in das Gerät zu schieben. Der Bohnenbehälter ist dagegen fest verbaut. Allerdings ist er nur luftgeschützt und lichtdicht, nicht jedoch luft- und lichtdicht, was für die Bohnen ideal wäre.

Bedienelemente der Magnifica S
Die Bedienung der Maschine ist aufgrund der wenigen Knöpfe einfach. © IMTEST / Sandra Fischer

Die Handhabung des Tresterbehälters ist einfach, dieser lässt sich leicht aus der Maschine nehmen. Bei der Tropfschale benötigen die Nutzer erneut etwas Feingefühl, da die Schale weit in das Gerät hineinreicht und dementsprechend ein großes Element zur Spüle getragen und ausgekippt werden muss. Die Bedienung des Kaffeevollautomaten ist dagegen einfach – zumindest, wenn Standard-Kaffee zubereitet werden soll. Denn anders als viele andere Kaffeevollautomaten besitzt das Modell von De’Longhi keinen andockbaren Milchbehälter, über den Milch von den Geräten eingezogen und aufgeschäumt wird. Die Magnifica S setzt stattdessen auf eine klassische Dampfdüse, wie sie eher bei Siebträgermaschinen zu finden ist. Wer sich also etwa einen Cappuccino wünscht, muss den Milchschaum dafür manuell zubereiten. Auch ein Milchkännchen ist nicht im Lieferumfang enthalten.

Bohnenbehälter der Magnifica S
Der Bohnenbehälter des Modells ist lichtdicht, aber nur luftgeschützt. © IMTEST / Sandra Fischer

Auf Knopfdruck kann dieses Modell daher nur vier Getränke zubereiten: kleiner Kaffee in einer Tasse, großer Kaffee in einer Tasse, kleiner Kaffee in zwei Tassen, großer Kaffee in zwei Tassen. So mahlt und brüht die Maschine schnell und einfach. Mithilfe eines Drehreglers lässt sich zudem die Stärke des Kaffees einstellen. Die Brühtemperatur und Wassermenge lassen sich darüber hinaus vorab universell festlegen. Aufgrund der verhältnismäßig langen Aufheizzeit von 50 Sekunden sollten die Nutzer allerdings etwas Geduld mitbringen, bevor der erste Kaffee aus der Maschine kommt.



Kaffee: Das sind die Ergebnisse

IMTEST lässt Kaffeevollautomaten stets Espresso zubereiten und nimmt diesen unter die Lupe. Dabei fällt auf: Trotz einer gewählten Einstellung mit wenig Wasser und einer hohen Stärke, ist das Getränk für einen Espresso sehr dünn. Der Geschmack ist dabei jedoch ausgewogen und weder säuerlich noch bitter. Auch die Crema auf dem Getränk ist etwas dünn, aber gleichmäßig.

Kaffee läuft aus der Maschine in eine Tasse
Etwa zehn Sekunden beträgt die Durchlaufzeit im Test. © IMTEST / Sandra Fischer

Positiv zu bewerten ist dagegen die Temperatur des Espressos. 30 Sekunden nach Ende des Brühvorgangs konnte IMTEST hier einen sehr guten Wert von 67 Grad Celsius messen. Dies gelingt der Magnifica S auch mithilfe der Heißwasserfunktion, mit der sich die Tassen vorwärmen lassen. Zudem kann das Gerät noch als leise bezeichnet werden. Während des Mahlens konnte IMTEST 72 Dezibel messen, was etwa der Geräuschkulisse einer lauten Unterhaltung entspricht. Beim Brühen sind es bis zu 60 Dezibel, also etwa eine normale Unterhaltung.

Kaffee in einer Tasse
Sowohl der Espresso als auch die Crema an der Oberfläche sind im Test etwas dünn. © IMTEST / Sandra Fischer

Milchschaum kann das Gerät, wie bereits beschrieben, nur mithilfe eines Dampfstabs zubereiten. Eine Milchschaumautomatik gibt es in diesem Fall nicht. Da die Ergebnisse des Aufschäumens so allerdings stark von den Kenntnissen und dem Können der Nutzer abhängen, bewertet IMTEST diesen Punkt nicht.



Fazit

Wer einen Kaffeevollautomaten sucht, der auf Knopfdruck Spezialitäten wie Cappuccino, Flat White oder Latte Macchiato zubereitet, sollte lieber die Finger von der De Longhi Magnifica S* lassen. Komfortabel bereitet das Gerät lediglich klassischen Kaffee in unterschiedlichen Mengen zu. Für Getränke mit Milch muss diese mithilfe der Dampfdüse selbst aufgeschäumt werden. Zudem ist der Espresso im Test eher dünn, genau wie die Crema.

Wer jedoch möglichst einfach klassischen Kaffee zubereiten möchte, ist mit der Magnifica S gut beraten. Das Modell kostet deutlich weniger als viele andere Kaffeevollautomaten, lässt sich einfach in Betrieb nehmen und bedienen. Zudem können sowohl die Stärke des Getränks als auch die Temperatur und Wassermenge nach den eigenen Wünschen festgelegt werden. Die Temperatur des Kaffees ist sehr gut und die Maschine insgesamt vergleichsweise leise.

  • PRO
    • günstig, einfache Inbetriebnahme und Bedienung, Einstellungsmöglichkeiten, geringe Lautstärke, sehr gute Temperatur
  • KONTRA
    • Handhabung teils etwas kompliziert, lange Aufheizzeit, Espresso und Crema dünn, nur Dampfdüse für Milchzubereitung

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,70

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Sandra Fischer

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“)...