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Deebot X2 Combo im Test: Doppelte Saugkraft von Ecovacs?

Saugwischroboter plus Akkusauger – eine gute Kombi?

Der Ecovacs Deebot X2 Saugwischroboter in Wohnzimmer-Umgebung. Im Hintergrund steht die Combo-Station mit Handstaubsauger und Akkusauger-Aufsatz.
© IMTEST

Den Deebot X2-Saugwischroboter von Ecovacs gibt es jetzt schon einige Monate auf dem deutschen Markt. Was ihn von der Konkurrenz abheben soll, ist vor allem sein eckiges Design, um besser in Ecken und an Kanten entlang sauber machen zu können. Seine Station kann zudem sowohl den Staubbehälter des Roboters entleeren als auch die Wasserversorgung und Reinigung der Wischeinheit übernehmen. Im IMTEST-Labortest konnte er im großen Vergleichstest mit einem “befriedigend” dennoch nur mäßig überzeugen. Unter anderem deswegen hat Ecovacs den Haushaltshelfer jetzt wohl nachgerüstet. Nun kommt er im Doppelpack als “Deebot X2 Combo” und hat einen Akku-betriebenen Handstaubsauger als Partner dabei. Dieser kann in der gleichen Station geladen und ebenfalls automatisch entleert werden. Und mit dem entsprechenden Zubehör kann der Handstaubsauger sogar zum echten Akkusauger werden. Ob diese Kombination das Produkt insgesamt besser macht, hat IMTEST überprüft.



Deebot X2 Combo: Der Saugwischroboter im Test

Auf den ersten Blick hat sich bezüglich des Roboters nicht viel verändert im Vergleich zum Test im Herbst. Die Versorgungsstation ist – abgesehen vom Zusatz des Handstaubsaugers auf einer Seite – sehr ähnlich geblieben. Sie bietet das rundum-sorglos-Paket bestehend aus einem Staubbeutel, der den aufgesaugten Staub aus dem Roboter aufbewahrt. So muss Letzterer nicht nach jeder Reinigungsfahrt entleert werden, sondern die Station kümmert sich darum. Ebenso wird auch die Wischeinheit versorgt, indem die Wischpads mit Heißwasser ausgewaschen und anschließend mit warmer Luft getrocknet werden. Die alltägliche Beschäftigung mit dem Saugroboter fällt demnach weg und es muss – je nachdem, wie oft der Deebot X2 zum Einsatz kommt – nur alle paar Wochen die Station entleert werden.

Die Station des Deebot X2 Combo fängt zum einen den aufgesaugten Schmutz in einem Beutel auf und versorgt zum anderen die Wischeinheit des Roboters.
So muss man selbst den Roboter nicht jeden Tag reinigen und entleeren. Statdessen muss man lediglich alle paar Wochen den Beutel tauschen, das Schmutzwasser entleeren und Frischwasser nachfüllen.

Saugen und Wischen im IMTEST-Labor

Auch im IMTEST-Labor gab es keine großen Überraschungen: Die Reinigungsergebnisse waren sehr ähnlich zu den bereits erhobenen.
Im ersten Saug-Test musste der Deebot X2 sein Können beweisen, indem er einen Quadratmeter Teppichboden von Kleintier-Einstreu befreien sollte. Das Ergebnis wurde beurteilt, sobald der Roboter selbst beschloss, fertig zu sein. Das gelang ihm allerdings nur unzureichend, sodass noch sehr viele Reste übrig blieben.

Auf Hartboden sollte er ebenfalls zunächst trockenen Schmutz beseitigen. Dabei wurden verschiedene Partikelgrößen im Testschmutz berücksichtigt. Besonders gut saugte der Deebot X2 die verstreuten Reiskörner auf. Von Salz und Frühstücksflocken verblieben hingegen Rückstände.

Buntes Konfetti sieht schön aus, sollte nach der Party aber auch wieder restlos vom Boden verschwinden. IMTEST überprüfte im Test daher, wie gut der Deebot X2 mit unterschiedlichem Schmutz zurecht kommt. © IMTEST

Da der Reinigungsroboter von Ecovacs aber nicht nur saugen, sondern auch wischen kann, gab es noch einen dritten Test: Klebrig-flüssiger Schmutz in Form von angetrocknetem Haferbrei und Senf. Hier entfernte der Deebot X2 den Großteil des verteilten Test-Schmutzes. Die Ränder der aufgetupften Flecken waren allerdings nach der Reinigung noch zu sehen, sodass die Reinigung insgesamt etwas oberflächlich blieb.

Navigation und App-Steuerung des Deebot X2

Was sich seit dem Herbst 2023 allerdings verbessert hat, sind die App und das Navigationstalent des Deebot X2. Mit der älteren Software-Version erkannte der Saugwischroboter im Hindernisparcour zwar den aufgestellten Schreibtisch-Stuhl und den Mülleimer. Das Sektglas und das Ladekabel waren allerdings Probleme für ihn: Das Glas verschob er mehrfach, bis es umkippte. Das Ladekabel saugte er ein und nahm es mit.

Mit dem mittlerweile aber erfolgten Update durfte zumindest das Stromkabel dieses Mal liegen bleiben. Das durchsichtige Glas verschob der Roboter aber auch weiterhin, immerhin fiel es diese Mal aber nicht um. Durchsichtige Hindernisse scheinen allerdings auch für die meisten Roboter des Wettbewerbs unsichtbar zu sein. Einer der wenigen, der das Sektglas im IMTEST-Hindernisparcour bisher zuverlässig verschonte, war der Samsung Jet Bot AI+.

In der App ließ sich der Deebot X2 besser und akkurater auf der erstellten Karte verfolgen als noch im vergangenen Herbst. Andere Standard-App-Einstellungen funktionierten weiterhin einwandfrei, wie etwa das Einstellen verschiedener Reinigungsmodi, das Einzeichnen von Bereichen und Zonen oder die Vorgabe von Zeitplänen für die Reinigung.

Ein Screenshot der Ecovacs-App mit der Karte eines Raumes.
Die Karte in der Ecovacs-App zeigt zwar keine Symbole für Hindernisse, wie es bei einigen Konkurrenten schon üblich ist. Dafür lässt sich die Saugfahrt des Roboters mittlerweile aber akkurat in Echtzeit mitverfolgen.
Ein Screenshot der Ecovacs-App mit Einstellungen zur Reinigung.
Außerdem kann man in der App Einstellungen zur Reinigung vornehmen…
Ein Screenshot der Ecovacs-App mit Einstellungen für den Reinigungs-Zeitplan.
…und/oder einen Zeitplan für die Woche erstellen.

Die Videofunktion, die es auch schon beim Vorgänger Deebot X1 Omni gab, ist ebenfalls weiter im Programm. So kann man von unterwegs immer einmal zuhause nach dem Rechten sehen.

Zwischenfazit zum Sauwischgroboter von Ecovacs

  • PRO
    • Gründliches Saug-Testergebnis auf Hartboden, sehr gute Gefahrenerkennung, sehr einfach Bedienung, sehr gute Ausstattung und einfache Bedienung.
  • KONTRA
    • Wischen von klebrig-flüssigem Schmutz etwas und Saugen auf Teppichboden im Test sehr oberflächlich.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,7

Deebot X2 Combo im Test: Das bietet der Akkusauger

Der Akkusauger ist im Vergleich zum Saugwischroboter des Deebot X2 Combo hingegen ganz neu. Aber Vorsicht: Im Lieferumfang ist das Gerät lediglich als Hand-Staubsauger mit verschiedenen Aufsätzen dabei. So lassen sich etwa Sofakissen und -Ritzen oder auch Gardinen säubern. Diese könnte der Roboter, sodass das Partner-Gerät ein hilfreicher Zusatz und eine gute Ergänzung ist.

Eine Person saugt mit dem Handsauger des Deebot X2 Combo ein hellblaues Sofapolster.
Das Handgerät des Deebot X2 Combo kommt mit verschiedenen Aufsätzen, etwa zur Polsterreinigung.
Die geöffnete Klappe unter dem Handsauger der Deebot X2 Combo Station. Eine Hand entnimmt eine Aufsteck-Düse für den Handsauger.
In der Station ist eine praktische Schublade für die Düsen vorgesehen, damit man sie immer leicht zur Hand hat.

Funktionen Ecovacs-Akkusaugers

Der Handsauger verfügt über zwei Stufen, die mit dem “Mode”-Knopf an der Vorderseite des Geräts umgestellt werden können. Etwas gewöhnungsbedürftig ist dabei, dass es keine Anzeige für die Stufen gibt. Auf dem Display des Saugers ist lediglich der aktuelle Akkustand anhand von Balken abzulesen. Für die Definition der Saugleistung muss man sich also aufs Gehör verlassen, wann das Gerät stärker oder schwächer saugt. Im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten im Akkusauger-Feld, etwa zu den 10 Geräten die IMTEST hier im Vergleich getestet hat, ist zudem auffällig, dass der Handsauger in der höheren Stufe startet. Die meisten herkömmlichen Akkusauger haben hingegen einen “ECO”-Modus oder starten in einer niedrigen Stufe, um Nutzende zum Stromsparen zu animieren.

Der Akkusauger des Deebot X2 Combo von Ecovacs von vorne. Eine Hand bedient den Modus-Knopf.
Der Wechsel der Saugstufe erfolgt beim Handsauger des Ecovacs Deebot X2 Combo mittels Knopfdruck.
Der Akkusauger des Deebot X2 Combo von Ecovacs von oben, sodass das Display mit Akkustand-Anzeige zu sehen ist.
Das Display zeigt allerdings nur den Akkustand und keine weiteren Informationen, wie etwa die Saugstufe, an.

Das Kit mit Bodendüse und Saugrohr, das den Handsauger zu einem “echten” Akkusauger macht, ist hingegen nicht automatisch dabei. Stattdessen muss es gesondert hinzugekauft werden. IMTEST hat es bereits im Labor-Test ausprobiert.

Der Akkusauger des Deebot X2 Combo im Saug-Test

Im IMTEST-Labor schnitt der Ecovacs-Akkusauger gut ab: In nur 28 Sekunden konnte beispielsweise ein Quadratmeter Teppich von Konfetti und Reiskörnern befreit werden. Das Ergebnis war zudem gründlich. Auf Hartboden dauerte dieser Saug-Test hingegen deutlich längere 40 Sekunden, da der Akkusauger den Schmutz zum Teil vor sich her schob und daher mehr manövriert werden musste. Wurden hingegen Tierhaare verstreut beziehungsweise im Teppich festgedrückt, war das Ergebnis umgekehrt. Auf Hartboden gelang das Aufsaugen vergleichsweise schnell und sehr gründlich. Auf Teppich war das Ergebnis demgegenüber oberflächlicher. Mehrfach musste über die besonders verschmutzen Stellen gesaugt werden, um schließlich alle Haare aufzunehmen.

Dafür ist die Entleerung sehr einfach, da das Handteil des Akkusaugers einen eigenen Platz in der Station des Deebot X2 Combo hat. Wird es dort hinein gesteckt, erfolgt nicht nur der Ladevorgang, sondern auch eine automatische Entleerung. Die Reinigung der Bodendüse war im Test zudem einfach und ohne Werkzeug möglich.

Das Handgerät findet in der Combo-Station genauso einen eigenen Platz wie Saugrohr und Bodendüse. © IMTEST

Das Aufladen des Akkusaugers dauerte allerdings mit 4 Stunden und 14 Minuten sehr lang – insbesondere, wenn man bedenkt, dass der Akkusauger im Test auf der hohen Stufe nur etwa 14 Minuten saugen konnte. Danach war der Akku bereits erschöpft. Da auch keine Möglichkeit zum Wechsel des Akkus besteht, ist die Putzzeit somit stark begrenzt. Auf der niedrigen Stufe lässt es sich mit knapp 39 Minuten hingegen länger saugen. Wenn der Boden also nicht zu stark verschmutzt ist, sollte unbedingt die geringere Saugleistung ausgewählt werden. Hier könnte dann lediglich das Volumen des Schmutzbehälters einen Strich durch die Rechnung machen. Der Behälter war im Test nämlich vergleichsweise schneller voll als bei Akkusaugern von anderen Marken.

Zwischenfazit zum Akkusauger von Ecovacs

  • PRO
    • Saugleistung auf Teppich sehr schnell und gründlich, viele Aufsteck-Düsen im Lieferumfang, automatische Entleerung an der Station.
  • KONTRA
    • Saug-Test mit Tierhaaren auf Teppich etwas oberflächlich, Akkuzeit im Test kurz, Ladezeit sehr lang, Schmutzbehälter vergleichsweise klein.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,5

Fazit

Der Saugwischroboter des Kombigerätes von Ecovacs überzeugte im Test vor allem mit umfangreicher Ausstattung und verbesserten App-Funktionen. In punkto Reinigungsleistung waren hingegen weiterhin Abstriche zu machen. Während der Deebot X2 auf Fliesen noch gründlich saugte, blieb die Saugleistung auf Teppichboden im Testszenario sehr oberflächlich. Auch nach einer zweiten Reinigungsfahrt waren noch Reste der Holzspäne übrig, obwohl der Roboter erklärte, fertig gesaugt zu haben. Hier ist die Kombination mit einem Akkusauger demnach also eine gute Idee. Im IMTEST-Hindernisparcour stellte sich der Deebot X2 dafür vergleichsweise gut an, nur durchsichtige Hindernisse stellten – wie bei den meisten Reinigungsrobotern – ein Problem dar.

Der Akkusauger des Deebot X2 Combo zeigte im IMTEST-Labor eine insgesamt gute Figur. Auf Teppich saugte er im Test schnell und gründlich, nur mit Tierhaaren tat er sich hier etwas schwer. Auf Hartboden waren die Hundehaare hingegen einfach zu beseitigen, das Aufsaugen von Konfetti und Reis dauerte aber deutlich länger. Vor allem, weil die Bodendüse den Schmutz hier stärker vor sich her schob, war etwas Manövrier-Arbeit nötig. Die Entleerung des Schmutzbehälters ist dank der automatischen Absaugung in der Station sehr einfach und auch die Reinigung der Bodendüse fiel im Test leicht. Die Laufzeit hätte für eine bessere Note aber noch länger und die Ladezeit dafür kürzer sein dürfen.

Im Hersteller-Shop kostete der Deebot X2 Combo zum Testzeitpunkt 1.599 Euro. Wer auf den Zusatz des Handsaugers verzichten möchte, kann den Deebot X2 auch mit der bisherigen Omni-Station und für rund 200 Euro weniger kaufen. Den Handsauger allein gibt es hingegen nicht im Angebot, ebenso ist derzeit die Bodendüse für die Verwendung als Akkusauger noch nicht im Webshop zu finden. Das wird sich aber voraussichtlich zeitnah ändern, damit Kaufinteressierte den vollen Funktionsumfang nutzen können.
Update vom 15.04.2024: Bei Amazon kann das Kit bereits für einen Preis von rund 150 Euro bestellt werden.

  • PRO
    • Gute Ausstattung und Funktionen, Zusatz des mit “gut” bewerteten Akkusaugers lohnt sich.
  • KONTRA
    • Gesamt-Reinigungsleistung des Saugwischroboters im Test “nur” befriedigend, vergleichsweise hoher Preis, Bodendüse und Saugrohr für Akkusauger nicht im Lieferumfang dabei.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,6

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.

Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.

Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.