Mit dem Desert vom österreichischen Outdoor-Spezialisten Horntools wird ein Einsteiger-Dachzelt gleich in vier Größen angeboten: Von der kuscheligen 120-cm-Variante, die auch auf Kleinwagen passt, bis zur King- Size-Größe 220 cm, für die allerdings auch ein entsprechend großes und tragfähiges Auto benötigt wird, ist alles im Sortiment vorhanden. IMTEST hat mit 140 cm Matratzenbreite die optimale Kompaktvariante für zwei Reisende im großen Dachzelt-Vergleich getestet.
Steckbrief
- für 2 Personen
- 1,50 m × 3,20 m, geöffnet 1,30 m hoch
- 53 kg
- 1.690 Euro
- www.horntools.com
Anbringung und Aufbau
Die Horntools-Philosophie beim Dachzelt Desert scheint vor allem auf ein gesundes Preis-Leistungs-Verhältnis zu zielen. Die 140 cm breite Variante gibt es ab 1.690 Euro UVP, inklusive optionalen Vorzelts legt man rund 1.900 Euro auf den Tisch. Das ist sehr ordentlich, zumal das Desert auf den ersten Blick alle relevanten Funktionen und Ausstattungsmerkmale mitbringt, die man bei einem Dachzelt braucht. Befestigt wird die Dachbehausung dabei über eine Schienenhalterung – unter den Boden des Zeltes werden Führungsschienen geschraubt, die in die Halterungen gesteckt werden. Schrauben fixieren dann eine Metallplatte unter dem Querträger auf dem Autodach. Horntools hat hier mehrere Bohrungen in der Halterungsplatte vorgesehen, die sich auf die Breite der Gepäckträger anpassen lassen.
Selber bohren oder sich vom Händler helfen lassen?
Das je nach Trägerhöhe etwas fummelige Anbringen auf dem Auto übernimmt dabei im Bedarfsfall der Händler vor Ort. Hier kann zudem die ebenfalls mit Schrauben und Scharnieren am Zeltboden befestigte Leiter vorbereitet werden. Passend zur Fahrzeughöhe müssen bei dieser Löcher in die Alu-Schienen der Leiter gebohrt werden, bevor die mobile Behausung erstmalig betreten werden kann. Wie bei den meisten Dachzelten üblich trägt die kompakte Leiter nämlich einen großen Teil des Gewichtes vom nach vorn geklappten Einstiegsbereich. Entsprechend muss sie vor der Nutzung fest arretiert sein, um ausreichend Sicherheit zu bieten. Der Aufklappvorgang ist dabei für eine Person problemlos durchführbar, da die ausgezogene Leiter als Hebel genutzt werden kann. So entfaltet sich das Zelt mit einem einfachen Handgriff nach vorn. Zuvor muss nur die per Reißverschluss befestigte Schutzplane entfernt und auf beiden Seiten eine Klettverschluss-Halterung gelöst werden.
Das Horntools Desert 140 in 360 Grad
Praktische Regenschutz-Abdeckung
Vorderzelt und die ausgestellten Fenster- Abdeckungen werden durch robuste, aber flexible Metallstangen aufgespannt. Diese werden in dafür vorgesehene Halterungen gesteckt, die sich an der Seite des Zeltbodens befinden. Diese Konstruktion ist praktisch, da leichter Regen so nicht an die Fenster gelangt. Schüttet es, kann die Plane geschlossen und fixiert werden. Dann kommt kein Tropfen mehr an das innen liegende Mückennetz. Praktisch: Der Eingang des Desert liegt innerhalb eines nach vorn gespannten Mini-Vorzelts, das auch. im unteren Bereich komplett umrahmt ist. So klettert man mit der Leiter von unten in das Zelt. Dabei bleibt der Eingangsbereich auch bei Regen komplett trocken, zudem lässt sich der Einstieg für ordentliche Frischluftzirkulation ohne Wassereinbruch öffnen. Allerdings hat die Konstruktion einen Haken.
So kann sich auf der Dachplane des Einstiegsbereiches Wasser ansammeln, das zu einer unfreiwilligen Dusche beim Betreten oder Verlassen des Dachzeltes führen kann. Denn der vorgelagerte Bereich muss zwar mit zwei Polyester-Schnüren nach unten abgespannt werden, das sorgt aber nicht zwingend für ausreichend Spannung im Dachstoff. Entsprechend kann eine Senke entstehen, die sich mit Regenwasser füllt. Im Bewässerungstest des Horntools-Dachzeltes fiel ebenfalls negativ auf, dass sich der umlaufende Bund des Zeltes mit Wasser vollsaugte, während die übrige Plane mit guter Imprägnierung aufwartet, welche die Feuchtigkeit einfach abperlen ließ. Das ist problematisch, da so beim Zusammenklappen mehr Nässe als nötig ins Zelt gelangen kann. Hier wäre eine gründliche Imprägnierung des Saumes wünschenswert gewesen.
„Schade, dass es einige Abstriche gibt. Der Regen- & Windschutz ist aber toll – das ist in der Preisklasse des Desert nicht immer üblich.“
– Anna Wong, Freiwilliger
Die Dachzelte aus dem Testfeld in 360-Grad-Innenansicht und Aufbauvideos
Machen Sie sich selbst ein Bild der Modelle aus dem Test. IMTEST nimmt Sie direkt mit ins Zeltinnere und zeigt für jedes Zelt den Aufbau im Zeitraffervideo. Bitte hochklettern und umschauen:
- Dometic TRT 140 Air: Aufblasbares Dachzelt im Test
- Gordigear Daintree 140: Stabiles Outdoor-Dachzelt im Test
- Front Runner Feather-Lite: Leichtes & kompaktes Klappdachzelt im Test
- Thule Approach M: Das Raumwunder-Dachzelt im Test
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Richtig viel Platz
Im Innenraum punktet das Dachzelt Desert mit einer luftigen Sitzhöhe und einem guten Raumgefühl. Dazu tragen auch die großen, seitlichen Fensteröffnungen bei, die 108 cm breit und rund 45 cm hoch sind. Das engmaschige Fliegengitter verhindert dabei das Eindringen lästiger Insekten. Praktisch: Im unteren Bereich sind vier einfache Taschen angebracht, in denen Geldbeutel, Smartphone und Co. aufbewahrt werden können. Oben sind Belüftungsöffnungen eingearbeitet, welche für eine dauerhafte Luftzirkulation im Zelt sorgen. Die rund 8 cm dicke Matratze füllt den kompletten Boden des Dachzeltes aus. Dabei ist sie die erwarteten 140 cm breit und rund 232 cm lang. Auch sehr große Menschen findenin diesem Dachzelt also spielend Platz. Ausstattungsnachteil: Horntools schließt im Lieferumfang keine sogenannte „Mesh“- Unterlage mit ein, welche für einen Abstand zwischen Boden und Matratze sorgt. Somit besteht die Gefahr, dass sich hier nicht zu vermeidende Feuchtigkeit (Atem, Schweiß) fängt und im schlimmsten Fall sogar Schimmelbildung möglich ist
Fazit
Das Horntools-Dachzelt Desert trifft ein sehr ordentliches Preis-Leistungs-Verhältnis. Qualitativ ist das Zelt solide, es gibt ausreichend Platz, und der Innenraum ist gegen Feuchtigkeit gefeit. Nachteile sind die fehlende Spannstange für den Vorraum sowie die nicht im Lieferumfang enthaltene Mesh- Unterlage für die Matratze.
Test und Noten der Dachzelte aus dem großen Test von IMTEST
Wie gut das Front Runner Feather-Lite und die vier anderen aktuellen Dachzelte im Camping-, Auf- und Abbau-Test abgeschnitten und welche Noten sie erhalten haben, lesen Sie im aktuellen Camping-Magazin von IMTEST. Dieses können Sie nach einem Klick auf den folgenden Link direkt erwerben:
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