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Charlotte-Tilbury-Mascara im Test: Legendäre Wimpern?

Kann der Legendary Lashes Volume 2 im Test überzeugen?

Der Mascara von Charlotte Tilbury auf einer weißer Tischplatte. Der Applikator liegt quer vor dem Wimperntusche-Behälter.
© IMTEST

“Ein Super-Volumen-Mascara für den ultimativen Hollywood-Augenaufschlag und einen hellwachen Look!” Das verspricht die Charlotte Tilbury Beauty Ltd auf ihrer Webseite bezüglich der Volumen-Wimperntusche “Legendary Lashes Volume 2”. Das klingt natürlich super – denn wer wünscht sich nicht, toll auszusehen? Selbst wenn der Wecker viel zu früh geklingelt hat, will man sich für den Tag frisch und hübsch fühlen und natürlich auch so aussehen. Deswegen benutzen wohl auch so viele täglich Mascara, um den Wimpern Farbe, Schwung, Länge und Volumen zu geben.

IMTEST hat die beliebte Wimperntusche von Charlotte Tilbury im Test genauer unter die Lupe genommen.

Produktdetails

  • 30,00 Euro
  • 8 Milliliter
  • Farbe: Black Vinyl


Legendary Lashes Volume 2 im Test: Das Urteil der Testerinnen

Im Alltag geht es zunächst einmal darum, wie komfortabel der Mascara zu handhaben ist. Wie gut eignet sich die Bürste dazu, die Wimpern zu tuschen? Riecht die Farbe unangenehm oder krümelt sie? Und vor allem natürlich: Hält das Produkt die Versprechen für Längen- und Volumenzuwachs?

Um all diese Fragen zu beantworten, musste sich der Legendary Lashes Volume 2 im Test der Beurteilung durch drei erfahrene IMTEST-Mitarbeiterinnen stellen. Sie trugen die Wimperntusche morgens in zwei Schichten auf, beobachteten ihre Wimpern im Tagesverlauf und bewerteten auch das Verhalten beim abendlichen Abschminken.

Eine Frau schminkt sich die Wimpern. Wir sehen sie im Spiegel.
Im Praxis-Test schminkten sich die Testerinnen über mehrere Tage mit dem Charlotte-Tilbury-Mascara. © IMTEST

Das Urteil war anschließend insgesamt positiv. Sowohl in der Anwendung als auch in der optischen Wahrnehmung fielen die Durchschnitts-Testnoten auf der Skala von 1 (sehr gut) bis 6 (sehr schlecht) mit einer 1,6 jeweils gut aus. Die Testerinnen empfanden die Handhabung der Bürste als sehr einfach und auch die aufgenommene Tusche-Menge wurde als gut bewertet. Der Geruch war angenehm und die Deckkraft auf den Wimpern sehr gut.

Außerdem nahm nicht nur die Länge der Wimpern merklich zu, sondern auch das Volumen. So entstand eine sehr starke Betonung der Wimpern mit sehr viel Schwung, ohne dass dabei die Wimpern verklebten und die sogenannten “Fliegenbeine” entstanden.

Blaues Auge von Frau die Mascara Flasche neben Gesicht hält
Schicht 1 zeigt bereits einen Zuwachs an Länge und Volumen.
Blaues Auge von Frau mit Mascara
Mit einer zweiten Schicht ist der Effekt noch deutlicher.
Eine Frau mit aufgetragenem Charlotte-Tilbury-Mascara im Profil.
Von der Seite lässt sich der Schwung der Wimpern sehen.

Auch den Regen-Test, der im IMTEST-Labor mit einer Sprühflasche simuliert wurde, überstand der Charlotte-Tilbury-Mascara vergleichsweise gut. Dennoch war er am Ende des Tages noch leicht abzuschminken.

Eine Frau mit aufgetragenem Charlotte-Tilbury-Mascara von vorne. Das Gesicht ist nass und der Mascara verschmiert.
Auch bei Regen hielt die Wimperntusche noch vergleichsweise gut. © IMTEST

Insgesamt erhielt das Tragegefühl von allen Testerinnen eine gute bis sehr gute Bewertung. Wie die Wimperntusche von Charlotte Tilbury im Vergleich zu anderen Marken abschnitt, lesen Sie im 5er-Vergleichstest.

Charlotte-Tilbury-Mascara im Test: Das Urteil der chemischen Analyse

Doch im Test wurde nicht nur die Nutzung der Legendary Lashes Volume 2 getestet, sondern es wurden auch die Inhaltsstoffe durch ein akkreditiertes chemisches Labor überprüft. Denn selbst Personen, die viel und oft ihre Wimpen schminken, wissen meist nicht, welche Inhaltsstoffe in Mascara enthalten sein dürfen und welche nicht.

Laborgerät über Proben
Das chemische Labor untersuchte zum Beispiel enthaltene Duftstoffe per Gaschromatographie.  © IMTEST

Die gute Nachricht ist laut der Laboranalyse zunächst einmal, dass der Charlotte-Tilbury-Mascara allen gesetzlichen Vorgaben entspricht. Auch der Mikrobiologie-Test war einwandfrei. Doch einige Inhaltsstoffe wurden dennoch gefunden, die zumindest für Empfindliche ein Problem darstellen können. Zum einen war das Formaldehyd, das in großen Mengen sogar krebserregend ist. In der gefundenen Dosis kann es zumindest noch die Schleimhäute reizen.

Außerdem fand das chemische Labor vergleichsweise viele aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH). Diese sind meist auf die Verwendung von Paraffinen in der Wimperntusche zurückzuführen, die aus Erdöl hergestellt und dabei nicht gut aufgereinigt wurden. Einige dieser Substanzen stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Dementsprechend gilt, je weniger davon im Mascara zu finden sind, desto besser.

Ebenfalls häufig als Verunreinigungen in Wimperntusche vorkommende Substanzen, wie etwa Schwermetalle, halogenorganische Verbindungen oder Benzylalkohol, konnten in der Laboranalyse hingegen nicht nachgewiesen werden.

Fazit

Die Legendary Lashes Volume 2 konnte im Test vor allem durch gute Noten in Optik und Anwendung glänzen. Außerdem hielt die Wimperntusche auch im Regen-Test noch vergleichsweise gut auf den Wimpern der Testerinnen. Das akkreditierte chemische Labor sprach zudem eine generelle Unbedenklichkeit für den Charlotte-Tilbury-Mascara aus – auch, wenn einige Substanzen nachgewiesen wurden, die zumindest empfindliche Haut reizen können.
Im Vergleich zu anderen Marken gehört die Legendary Lashes Volume 2 in den Premium-Bereich. Im Hersteller-Webshop lagen die Kosten zum Testzeitpunkt bei 30 Euro für 8 Milliliter Wimperntusche.

  • PRO
    • Starker Volumen- und Längenzuwachs beim Schminken der Wimpern, starke Betonung der Wimpern ohne “Fliegenbeine”, Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben für Inhaltsstoffe.
  • KONTRA
    • Nachweis von Formaldehyd und MOAH in der chemischen Laboranalyse, vergleichsweise hoher Preis.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,7



Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.

Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.

Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.