Gerade Pendler und Viel-Reisende wissen sie zu schätzen: Falt-E-Bikes. Denn mit wenigen Griffen lassen sie sich klein zusammenlegen und passen so unkompliziert in den Kofferraum eines Autos. Im Zug reicht nur das Umklappen des Hinterrads aus, damit das E-Bike kostenfrei mitfahren darf. IMTEST hatte die Möglichkeit, das neue Brompton Electric P Line Explore 12-Speed Probe zu fahren. Wie es sich im Alltag macht, verrät der Artikel.
Pendeln leicht gemacht
Besonders auffällig ist auf den ersten Blick die frische Frühlingsfarbe namens Pop Lilac, mit der das kleine Brompton alle Blicke auf sich zieht. Wenn der Fahrer dann in Sekundenschnelle mit einem gekonnten Schwung das Hinterrad ein- beziehungsweise ausklappt, bleibt bei dem ein oder anderen Mitreisenden im Zug schon mal Mund offenstehen. Denn der von Gründer Andrew Ritchie entwickelte, patentierte Faltmechanismus ist ebenso einzigartig wie absolut praktisch.
Möchte man das E-Bike noch weiter verkleinern, kann man am vorderen Rahmen sowie an der Lenkerstange jeweils eine Klemme lösen und das Rad an zwei weiteren Punkten falten. Solange der Sattel ausgefahren ist, hat der Fahrer die Möglichkeit das Brompton dank kleiner Rollen vor sich herzuschieben.
Produktdetails
- Motor: Brompton-Vorderradnabenmotor
- Akku: 300 Wh für bis zu 70 Kilometern Reichweite
- Gewicht mit Akku: 15,6 kg
- Gänge: 12
- Preis: 4.395 Euro
Bei der Produktion hat der Hersteller darauf geachtet, möglichst leichte Materialien zu verwenden. So wiegt das Electric P Line samt Akku nach eigenen Angaben nur 15,6 Kilogramm. Das Tragen von ein paar Treppenstufen ist somit überhaupt kein Problem, auch, weil sich das E-Bike im Rahmen sehr gut greifen lässt.
5 Falt-E-Bikes im Test: Praktisch für Alltag, Bahn und Reisen
Fahrgefühl und Faltmechanismus: Darauf kommt es an.
Brompton Faltrad kommt mit 12 Gängen
Der Motor des kleinen Falt-E-Bikes sitzt in der Vorderradnabe und unterstützt den Fahrer leicht verzögert, aber kraftvoll. Sprich, der Antritt gestaltet sich leicht schwerfällig, dann aber flitzt das kleine Rad richtig los. Die drei Unterstützungsstufen lassen sich direkt am Akku einstellen, der in einer Tasche am Lenkerrahmen sitzt. Zur Feinabstimmung beim Pedalieren hilft die 12-Gang-Nabenschaltung. Dabei sitzt der sogenannte Drei-Gang-Trigger-Schalthebel auf der rechten Lenkerseite, links findet man den Vier-Gang-Umwerfer. Dass man an beiden Seiten schalten kann, ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, denn oft reichen für kurze Wege die vier Gänge an der linken Seite voll aus.
Das kleine Falt-E-Bike spielt seine Vorteile, wie bereits erwähnt, gerade bei Pendlern oder für Kurzstrecken im Urlaub aus, um damit beispielsweise die “letzte Meile” absolvieren. Längere Touren empfehlen sich eher weniger, da das Fahrrad im Vergleich zu einem City-E-Bike einen nicht so hohen Fahrkomfort bietet. Der Sattel ist eher hart, die Griffe nicht ergonomisch geformt. Mit den kleinen dünnen Reifen muss man schon aufpassen, dass man zwischen den Lücken beim Kopfsteinpflaster oder an U-Bahn-Schienen nicht hängenbleibt. Ebenso bieten sie wenig Dämpfung. An nicht ganz so flach abgesenkten Bordsteinen sollte sich der Fahrer besser vom Sattel aufrichten, um Stöße abzufedern.
Der Akku mit laut Brompton 300 Wattstunden befindet sich in einer Tasche, die man per Klick-Befestigung am Lenkerrahmen einrasten kann. So lässt er sich zum Laden und vollständigen Zusammenfalten schnell und einfach entnehmen. Wenn man auf dem Heimweg jedoch schnell noch in den Supermarkt möchte, fragt man sich mitunter, was man nun mit dem Akku machen soll, denn abschließbar ist er nicht.
Nicht ganz preiswert
Wer mag, kann sein E-Bike mit der Brompton-eigenen App verbinden und das Smartphone als Display nutzen. Über diesen Weg lassen sich ebenso die Unterstützungsstufen auswählen. Darüber hinaus kann der Fahrer seine Geschwindigkeit, zurückgelegte Strecke oder den Akkustand verfolgen.
Für die tägliche Nutzung zum Pendeln ist das E-Bike praktischerweise mit einer Lichtanlage und Reflektoren straßenverkehrstauglich ausgestattet. Im Internet sind für das Electric P Line Explore sechs Farben und zwei Lenker-Formen verfügbar 4.395 Euro. Im Vergleich zu anderen Falträdern liegt dieses Modell damit schon im höherpreisigen Bereich.