Kontaktgrills erfreuen sich einer großen Beliebtheit, da sie eine einfache und schnelle Zubereitung von lecker gerösteten Gerichten ermöglichen und das in jeder Küche. Anders als bei einem herkömmlichen Kohle- oder Gasgrill benötigt die Zubereitung zudem meist wesentlich weniger Aufwand. Als Spitzenmodell unter den Kontaktgrills ist derzeit der Tefal OptiGrill 4in1 angesehen, der auch in der IMTEST-Laborküche bisher jede Konkurrenz hinter sich lassen konnte. Der UVP des Herstellers liegt allerdings auch bei happigen 429,99 Euro. Für immerhin 160 Euro weniger erhält man hingegen den MultiGrill 9 Pro von Braun. Ob sich dieses Sparpotenzial auszahlt und der Braun-Kontaktgrill dem Tefal OptiGrill 4in1 das Wasser reichen kann, zeigt der Test.
Produktdetails
- UVP: 269,99 Euro
- Maße: 44,5 x 35,5 x 18,0 Zentimeter
- Gewicht: 7,3 Kilogramm
- Nennleistung: 2.200 Watt
Tefal OptiGrill 4in1: Der Kontaktgrill mit Zusatzfunktionen im Test
Der OptiGrill 4in1 von Tefal wirbt vor allem mit seinen Automatik-Programmen. IMTEST prüft, wie gut der Kontaktgrill Gemüse, Fleisch und Panini tatsächlich gart.
MultiGrill 9 Pro: Funktionen und Programme
Der Braun MultiGrill 9 Pro kann sowohl als Kontakt- als auch als Tischgrill zum Einsatz kommen. Ist er zusammengeklappt, berührt er das Grillgut mit zwei Platten von oben und unten und gart sie somit von beiden Seiten gleichzeitig. So sollen Fleisch, Fisch und Gemüse perfekt gegart und mit Röstaromen versehen werden.
Viele andere Kontaktgrills arbeiten zudem mit einer großen Auswahl an Automatikprogrammen, um die Benutzung noch einfacher zu machen. Der OptiGrill von Tefal bietet beispielsweise neun verschiedene Programme und zudem eine Auftau- und eine Warmhaltefunktion. Der MultiGrill 9 Pro hat hingegen lediglich zwei automatische Programme eingespeichert: Burger und Sandwich. Zudem bietet er ebenfalls die Möglichkeit, Speisen warm zu halten. Für alle anderen Lebensmittel lässt sich der Braun-Kontaktgrill über Drehknöpfe und Touch-Tasten manuell einstellen. Dafür können Nutzende im Gegensatz zum Tefal-Konkurrent sogar die beiden Platten einzeln regulieren, wobei Temperaturen zwischen 60 und 240 °C auszuwählen sind. Zudem kann man beim MultiGrill 9 Pro eine Anbrat-Funktion mit einer Temperatur von 265 °C hinzu schalten.
Außerdem gibt es beim Braun-Gerät die Option mit einem Temperaturfühler zu arbeiten, der direkt mit dem Kontaktgrill verbunden wird. Dadurch kann man im manuellen Modus nicht nur mit dem verfügbaren Timer arbeiten, sondern auch eine Soll-Temperatur fürs Gargut einstellen. Ist diese erreicht, springt die Display-Anzeige des MultiGrill 9 Pro auf “End” und es ertönt ein akustisches Signal. Hilfe bei der Auswahl der passenden Kerntemperatur bietet übrigens die ausführliche Bedienungsanleitung des Braun-Kontaktgrills.
Die zweite mögliche Nutzung des MultiGrill 9 Pro ist die Tischgrill-Form. Dafür kann man den Deckel entriegeln und komplett aufklappen. Anschließend sind beide Grillplatten ähnlich wie bei einem Raclette zu verwenden. Fleisch und Meeresfrüchte können auf der geriffelten Platte gegart werden, um die typsichen Grill-Streifen zu erhalten, während die plane Platte etwa für Gemüse oder Spiegelei frei ist.
Eine Backschale, die beispielsweise der OptiGrill 4in1 von Tefal bietet, besitzt der MultiGrill 9 Pro hingegen nicht. Im Webshop gibt es aber Platten, die wie ein Waffeleisen geformt sind. Diese sind als optionales Zubehör zu erwerben, sodass man den Kontaktgrill zwar nicht als Mini-Backofen verwenden kann – wie den Tefal-Konkurrenten – wohl aber als Waffeleisen.
Die Verkostung: Braun und schmackhaft?
Um die Vielzahl der Einsatzmöglichkeiten zu beurteilen, hat IMTEST den MultiGrill 9 Pro in der hauseigenen Laborküche mit diversen Lebensmitteln getestet. Dabei flossen insbesondere die Bedienbarkeit, aber auch die Garresultate sowie das Erscheinungsbild der zubereiteten Gerichte in die Bewertung ein.
Saftiges Steak: außen braun, innen rosa?
Steak ist in der Regel teuer, und viele trauen sich aufgrund mangelnder Erfahrung nicht an die Zubereitung heran. Hier kann die Kerntemperatur-Messung des Kontaktgrills Hilfestellung geben. Dadurch ist die Zubereitung nämlich in wenigen Schritten vergleichsweise einfach möglich:
- Bratenthermometer in den MultiGrill 9 Pro einstöpseln.
- Gewünschte Zieltemperatur mit Plus- und Minus-Tasten einstellen: Laut Bedienungsanleitung 52 °C für “blutig”, 58 °C für “rosa” und 65 °C für “gut durch”.
- Thermometer ins Fleischstück stecken und gemeinsam zwischen die Grillplatten legen. Gegebenenfalls die Anbrat-Funktion für beide Platten aktivieren – vor allem bei dickerem Steak empfohlen.
- Abwarten, bis die Kerntemperatur das Ziel erreicht und der Kontaktgrill laut piept.
- Das Fleisch entnehmen, Temperaturfühler entfernen und gegebenenfalls noch einige Minuten ruhen lassen.
Im Test erzielte das Medium-Rumpsteak mit einer Dicke von circa 2,5 Zentimetern einen guten Gargrad gut. Es sah sowohl von oben als auch von unten ansprechend gegrillt aus, war allerdings etwas blass und unregelmäßig gebräunt.
Die gemessene Kerntemperatur lag zudem direkt nach der Entnahme aus dem Braun-Kontaktgrill mit 68,1 Grad Celsius etwas hoch. Ideal wären hier 60 Grad Celsius. Dennoch bekam das Steak ein gutes Geschmacksurteil, war rosa und saftig.
Gegrillte Geflügelbrust: saftig und durchgegart?
Zusätzlich zum Rinder-Steak testete IMTEST den Braun MultiGrill 9 Pro mit Hähnchenbrust. Auch hier wurde das Stück Fleisch mit dem Bratenthermometer des Kontaktgrills versehen und dieses Mal die Geflügel-Zieltemperatur der Bedienungsanleitung (75 °C) eingestellt. Nach rund sieben Minuten ertönte das akustische Signal, das den Endpunkt für die Zubereitung anzeigte. Die gemessene Kerntemperatur lag anschließend bei guten 76,1 Grad Celsius, die ein sicheres Lebensmittel gewährleisten. Das Brustfilet war zudem ansprechend gebräunt und nur ein wenig trocken.
Gutes Grillgemüse: mit Biss und Röstaromen?
Etwas herausfordernder ist hingegen das Grillen von Gemüse im Braun-Kontaktgrill. Während der Tefal OptiGrill 4in1 hier ein Automatikprogramm bietet, gibt es dieses beim MultiGrill 9 Pro nicht. Auch das für Fleisch sehr praktische Thermometer-Programm funktioniert hier nicht. Daher gilt es für Nutzende, den Timer und die Temperatur der Platten manuell zu regulieren. Aber auch hier hilft die mitgelieferte Bedienungsanleitung mit einem Richtwert weiter. Dort ist eine umfangreiche Tabelle mit verschiedensten Lebensmitteln zu finden, von unterschiedlichen Fleischgerichte, über Fisch, Brot bis hin zu der für den Test vorgesehenen Paprika.
So stellte IMTEST als Grilltemperatur die höchste Stufe (240 °C) für beide Platten ein und setzte den Timer anhand der Plus- und Minus-Tasten auf sieben Minuten. Nach Abschluss der Garzeit waren sowohl die Paprika als auch die Pilzstücke gut durchgegart, die Haut der Paprika war allerdings schon leicht schwarz.
Perfekte Panini: heiß und kross?
Das Gericht, an das wohl die meisten beim Thema Kontaktgrill denken: Panini. Das sind kleine, meist runde Brote, die lecker belegt werden. Wichtig ist dabei vor allem, dass das Brot von außen braun und kross wird, sowie, dass der Käse im Inneren schmilzt.
Ein extra Automatikprogramm gibt es für Panini nicht, der MultiGrill 9 Pro bietet aber ein Sandwich-Programm an, das IMTEST für diese Test-Aufgabe wählte. Hier stellt der Kontaktgrill automatisch eine Temperatur von 240 Grad Celsius für beide Grillplatten ein und wählt eine Garzeit von 5 Minuten. Wahlweise kann diese mithilfe der Tasten noch angepasst werden, im Test blieb es aber bei den Standard-Einstellungen.
Nach Ablauf des Timers ertönte das gewohnte Piep-Signal und das Panini sah auf den ersten Blick sehr ansprechend aus: Der Käse war geschmolzen und lief zum Teil seitlich aus dem Brot, dessen Oberseite gebräunt war. Kein Wunder: Im Inneren waren Temperaturen von annähernd 90 Grad Celsius zu messen. Dennoch war der Eindruck bei der anschließenden Verkostung nur mittelmäßig. Das Panini war zwar gebräunt, aber noch nicht wirklich kross und insbesondere die Unterseite war auch noch etwas blass.
Nach dem Essen ist vor der Reinigung
Wie einfach der Kontaktgrill zu bedienen ist und wie schmackhaft die Ergebnisse sind, ist nur eine Seite der Medaille. Wer ein Gargerät in der Küche nutzen möchte, legt auch großen Wert auf die Reinigung. Viele kennen das Problem mit Sandwichtoastern, die oft nach wenigen Einsätzen im Keller landen, weil sie meist schwer zu reinigen sind.
Beim Sevini Pro von Severin sieht das glücklicherweise anders aus. Die Beschichtung der Grillplatten erwies sich im Test als so effektiv, dass die meisten Rückstände bereits mit einem feuchten Küchentuch entfernt werden konnten. Besonders leicht war dies, wenn die Reinigung direkt im noch warmen Zustand durchgeführt wurde. Hierbei muss man jedoch sehr aufpassen, sich nicht zu verbrennen. Im Zweifelsfall lieber vor der Reinigung abkühlen lassen, wie es Braun empfiehlt.
Auch nach dem Abkühlen ließen sich die Platten noch abwischen, zum Teil war dies aber schon etwas schwieriger. Für eine gründliche Reinigung kann man die Grillplatten aber zum Glück auch aus dem MultiGrill 9 Pro entnehmen. Hierzu gibt es Druckschalter am Deckel und am Sockel, die die Platten lösen. Im Test war das Herausnehmen einfach und die Grillplatten dürfen zudem in die Spülmaschine. Das erleichtert den Reinigungsprozess enorm.
Neben den Grillplatten sollte zudem auch die Abtropfschale gereinigt werden. Diese versteckt sich an der Rückseite des Braun-Kontaktgrills und soll Bratsäfte oder überschüssiges Öl von der Grillplatte auffangen. Da die Platten beim MultiGrill 9 Pro jedoch relativ flach sind, lief im Test kaum etwas in die Schale. Der klare Vorteil: Weniger Reinigungsaufwand hier. Der Nachteil jedoch: Mehr Rückstände auf der Grillplatte, die somit stärker verschmutzt. Außerdem fiel im Test auf, dass die Schale etwas überdimensioniert wirkte. Sie ließ sich nicht komplett unter den Grill schieben.
Fazit
Der Braun MultiGrill 9 Pro konnte sich in der IMTEST-Laborküche gut behaupten, dem Top-Gerät von Tefal jedoch nicht ganz das Wasser reichen. Vor allem die Grill-Funktion mit Bratenthermometer überzeugte im Test durch die Einfachheit und machte damit auch einige fehlende Automatikprogramme wett. Nur für Gemüse wäre ein eigenes Programm praktisch, damit nicht immer die Bedienungsanleitung zu Rate gezogen werden muss. Letztere ist allerdings sehr ausführlich und bietet neben einer großen Tabelle mit Garzeiten und -Temperaturen sogar einige Rezeptvorschläge für komplette Gerichte aus dem Kontaktgrill. Wer Lust auf süß hat, kann insbesondere die plane Grillplatte im Tischgrill-Modus gut als Pfannkuchen-Platte nutzen oder sich optionale Waffelplatten hinzukaufen.
Zum Testzeitpunkt kostete der Braun MultiGrill 9 Pro im Hersteller-Webshop 269,99 Euro, bei Amazon* war er bereits für 249,99 Euro im Angebot.
- PRO
- Gute Gar-Ergebnisse bei Test-Geflügelbrust und -Grillgemüse, sehr leichte Bedienung im Test, Bratenthermometer im Lieferumfang dabei, umfangreiche Bedienungsanleitung mit Rezepten und Programmeinstellungen, Heizflächen separat regulierbar, Timer-Funktion, auch als Tischgrill zu benutzen, Platten spülmaschinengeeignet.
- KONTRA
- Etwas ungleichmäßige Ergebnisse beim Test-Steak und -Panini, vergleichsweise wenig Automatikprogramme, Verpackung mit viel Kunststoff.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,1
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