Das Datenblatt des Projektors TK850i liest sich vielversprechend: Neben HDR und dem originalgetreuen Farbraum „REC 709“ gibt es auch 3.000 ANSI Lumen, Android TV und „4K“-Auflösung. Doch schon bei Letzterem stellt sich im Test schnell heraus, dass damit kein natives 4K gemeint ist. Wie es um die Leistung des BenQ-Beamers wirklich bestellt ist, zeigt der Test.
Produktdetails
- 10 x 31 x 23 cm
- 4K (nicht nativ, dazugerechnet)
- 1.799 Euro
BenQ-Beamer mit vielen Anschlüssen
Optisch versprüht der BenQ-Beamer TK850i zumindest in der Frontalansicht aufgrund des dünnen Plastiks keine Premiumqualität. Es wirkt alles etwas billig verarbeitet. Dafür gibt zumindest die Rückseite einiges an Anschlüssen her:
- 2 x HDMI-Anschlüsse
- RS-232 und 12V-Trigger zur Leinwandsteuerung
- 2 x USB-Anschlüsse für Media Player
- Kopfhörerausgang
- optischer Ausgang
Einzig eine LAN-Buchse zum Anschluss fehlt. Dafür kann der Beamer auch WiFi und Bluetooth.
Einfache Bedienung
Die Bedienung der Oberfläche ist einfach. Sie funktioniert über Android TV und alles wichtigen Apps sind bereits vorinstalliert. Dennoch erlaubt der BenQ-Beamer auch zahlreiche Feinabstimmungen, die andere Projektoren in der Preisklasse nicht anbieten. So etwa die Vorspannung der Farbe oder detaillierte Farbraumanpassung. Tüftler können sich in den Expertenmenüs austoben, während Einsteiger eines der vorgefertigten Profile wählen.
Alte Technik und eine Prise Lens-Shift
Der Lampenprojektor verspricht bis zu 4.000 Stunden Lebensdauer im Normalbetrieb und gar 15.000 Stunden im Eco-Modus. In der Praxis werden Nutzer die Lampe am BenQ-Beamer vermutlich deutlich früher wechseln: Für gewöhnlich verlieren Lampen schon nach 500-1.000 Stunden sichtbar an Helligkeit. Aus diesem Grund wechseln viele Hersteller zur Lasertechnik, die 15.000 Stunden bei nahezu voller Helligkeit leisten können. Daher gibt es einen kleinen Abzug, da die Lampentechnik langsam zum alten Eisen gehört.
Zur flexibleren Aufstellung unterstützt der BenQ auch Lens-Shift, sodass sich das Bild vertikal und horizontal bewegen lässt. Leider gibt es hier nur Spielraum von 10 Prozent – besser als nichts!
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Wenig Farbtreue
In Sachen Bildqualität leistete sich der BenQ-Beamer einige Patzer: Zwar war die Bildschärfe auch in den Randbereichen hoch, leider litt das Bild insgesamt von einer mangelnden Farbtreue und Kontrastwerten. Das wird im Bild unten deutlich. Links zu sehen ist einer unserer Referenzprojektoren (Sony VPL-VW790ES) von Sony, die den „König der Löwen“ genauso darstellt wie er von Disney’s Zeichnern erdacht: Simbas helles orangenes Fell im Vordergrund und ein saftiges Grün im Hintergrund sorgen für ein lebendiges Bild.
Ganz gleich in welchem Bildmodus und mit welchen Einstellungen der TK850i probiert wurde – Grün war eher dunkelgrün und Simbas Fell hatte eine dunkle Orangennote. So hat sich Disney das nicht vorgestellt. Die niedrige Helligkeit ließ auch kein HDR-Bild zu, weshalb ein Film mit diesem erweiterten Farbspektrum nicht anschaubar war.
BenQ-Beamer bietet kein echtes 4K
Vorsicht auch hier vor BenQs Auflösungs-Versprechen: Es handelt sich bei dem Projektor nicht um „echtes“ 4K. Der BenQ-Beamer kann nativ nur 1.920 x 1.080 verarbeiten, rechnet diese aber dank eines Überlagerungsverfahrens auf 4K hoch. Das sorgt für mehr Schärfe im Bild des Projektors, kann aber nicht mit echten 3.840 x 2.160 Bildpunkten mithalten. Auch die Bildwiederholrate von 60 Hz ermöglicht ein noch flüssiges Bild. Doch für Spiele ist das etwas wenig.
FAZIT
Trotz guter Schärfe bietet der Projektor kein farbenfreudiges und helles Bild. Die Bedienung ist dank Android TV sehr leicht und alle wichtigen Apps sind bereits vorinstalliert.
- PRO
- Einfache Bedienung, leise
- KONTRA
- Zu dunkel, schlechte Kontrastwerte, keine genaue Farbdarstellung, kein echtes 4K
IMTEST Ergebnis:
ausreichend 3,7