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Asus Flip CX5601 im Test: Flinkes Chromebook

So schlägt sich das Chromebook im Notebook-Format im Test.

Notebook von vorne betrachtet
Das Asus Flip CX5601 im Test: Was hat das Chromebook drauf? © ASUS

Chromebooks haben gegenüber Windows-Notebooks Vorteile: Sie arbeiten mit ihrem schlanken Betriebssystem sparsam, halten darum lange durch und bieten dabei genug Leistung für das Wichtigste. Außerdem sind sie günstig – zumeist. Mittlerweile hat sich das Chromebook aus der Liga sehr günstiger Einsteigergeräte verabschiedet und Hersteller bieten auch Modelle jenseits der 1.000 Euro an, unter anderem auch Asus. Ob das Konzept dann immer noch aufgeht, zeigt der Test des Asus Flip CX5601.

Viele Apps im Angebot

Das Betriebssystem ChromeOS lief bei Markeinführung ausschließlich per Browser. Programme gab es nicht, stattdessen war die Internetverbindung nötig, um Office & Co. über den Browser zu bedienen. Mittlerweile arbeitet das Betriebssystem vorwiegend mit Apps. Das ist ein Fortschritt, bringt gegenüber vollumfänglichen Programmen wie bei Windows aber auch Einschränkungen. Video- und Fotobearbeitung sind grundsätzlich möglich, jedoch nicht in dem professionellen Umfang, den Photoshop, Adobe Premiere und andere Programme bieten. Die Apps beziehen Nutzer wie bei einem Android-Gerät aus dem Play Store. Die Auswahl ist groß und viele Anwendungen sind obendrein kostenlos – die perfekte Wahl also für Gelegenheitsnutzer.



Asus Flip CX5601 im Test: Leistung

Bei einem Chromebook kommt es nicht auf den schnellsten Prozessor an. Für das Tippen von Texten, Surfen, Videogucken und ähnlich einfache Aufgaben bietet das Flip CX5601 mehr als genug Leistung. Der Prozessor, ein Intel i7-1255U, erreicht im Geekbench 5 starke 1.603 bzw. 5.777 Punkte (Single- und Multicore). Im Baskemark Web 3.0 Benchmark sind es 1.064 Punkte. Für ein Chromebook ist die Leistung sehr hoch, fast schon überdimensioniert. In der Praxis starten die Apps sehr schnell, auch das Surfen geht flink von der Hand. Der neueste WLAN-Standard WiFi 6E sorgt auch im Internet für sehr hohe Geschwindigkeiten beim Download und Seitenaufbau.

Akkulaufzeit und Lautstärke

Aufgrund der sparsamen Arbeitsweise hält das Asus Flip CX5601 im Test sehr lange durch. Bei dauerhafter Videowiedergabe per Stream war der Akku erst nach 9:46 Stunden leer. Nur hochpreisige und besonders effiziente Windows-Notebooks weisen eine derartige Ausdauer vor.

Ein weiterer Vorteil der sparsamen Mobilprozessoren von Chromebooks ist das meist lüfterlose und deshalb lautlose Arbeiten. Diese Erwartung konnte das Asus Flip CX5601 im Test nicht erfüllen. Der Intel-Prozessor wird aktiv belüftet und das ist hörbar. Bis zu 41 Dezibel bei einem Sitzabstand von 40 cm konnten die Tester messen. Das ist zwar immer noch leise, aber nicht lautlos.

Notebook von vorne betrachtet
Keine schlanke Nummer, dafür üppig ausgestattet. Das Flip CX5601 bietet alle wichtigen Anschlüsse eines Arbeitsgeräts. © ASUS

Bildschirm: Das zeigen die Messungen

Der Bildschirm ist mit 16 Zoll angenehm groß bemessen. Das ergibt viel Platz für das Bearbeiten von Dokumenten. Mit 1.920 x 1.200 Pixeln ist die Auflösung hingegen etwas gering (141 Pixel pro Zoll). Das Bild wirkt zwar nicht unscharf, aber auch nicht hochaufgelöst. Auch die Helligkeit von maximal nur 304 Candela pro Quadratmeter hätte höher sein dürfen. Farben erscheinen zudem blass und verfälscht. Für das Arbeiten an Dokumenten ist das gut genug, für die Fotobearbeitung fehlt es aber an Genauigkeit. Dafür misst das Testlabor einen hohen Kontrast von 1.637:1 – für ein LCD-Panel ist das ein guter Wert.

Notebook als Tablet mit nach hinten geklappter Tastatur
Flexibel: Die Tastatur lässt sich zum Aufstellen des Chromebooks nutzen oder umklappen, so dass es als Tablet taugt. © ASUS

Asus Flip CX5601 im Test: Ausstattung

Für die Produktivität mit Office-Anwendungen ist auch die Tastatur ausgelegt. Sie bietet ein sehr angenehmes Tippgefühl, Tastatur-Beleuchtung, einen Nummernblock sowie Kürzel für wichtige Funktionen des Betriebsystems. Das Mausfeld ist mit 15 cm Diagonale angenehm groß und reagiert präzise. Mit 512 Gigabyte Speicher steht dem Nutzer sehr viel Platz für Fotos und Videos zur Verfügung.

Für ein Chromebook verfügt das Asus Flip CX5601 über sehr viele Anschlussmöglichkeiten für Zubehör. Es gibt jeweils einen USB-A-, USB-C-, HDMI-1.4-Anschluss sowie einen Schacht für microSD-Karten. Der Datenübertragungsstandard ist Thunderbolt 4 mit USB 3.2. Damit lassen sich nicht nur Daten von und auf Speichermedien übertragen, sondern auch externe Monitore anschließen.

Auch Googles eigene Office-Programme sind installiert für das Erstellen und Bearbeiten von Tabellen, Dokumenten und Präsentationen. Zum “sehr gut” fehlt dem Flip CX5601 biometrische Sensoren zur Entsperrung des Geräts, also ein Fingerabdrucksensor oder eine Gesichtserkennung. Auch ist das Gerät mit 2.150 Gramm und 19 mm Höhe etwas dick und schwer. Rechnerisch ergeben sich daraus 134 Gramm pro Zoll Bildschirm. Ultraleichte Geräte bringen es auf weniger als die Hälfte, etwa das Xiaomi Book S 12.4.

Tastatur von oben betrachtet
Das Flip CX5601 bietet eine vollwertige Tastatur mit Beleuchtung, Nummernfeld, einem guten Layout und nützlichen Kürzel. © ASUS

Fazit

Das Asus Flip CX5601 beweist sich im Test mit sehr einfacher und komfortabler Bedienung, vielen Anschlüssen und starker Arbeitsleistung. Damit ist es für Office-Anwendungen, Surfen im Netz und ähnliches bestens geeignet. Die Leistung würde sogar für mehr reichen. Allerdings bildet das Betriebssystem den Flaschenhals. Zwar gibt es zahlreiche Apps, vollumfängliche Programme aber nicht. Gemessen am sehr hohen Preis muss sich das Gerät auch mit Windows-Notebooks vergleichen lassen, die bei ähnlich hoher Leistung zwar kaum Apps, dafür aber viele Profi-Programme bieten.

  • PRO
    • Sehr hohe Arbeitsleistung, sehr lange Laufzeit, viele Apps zur Auswahl.
  • KONTRA
    • Etwas geringe Bildschirm-Helligkeit und blasse Farbdarstellung, keine biometrische Nutzer-Erkennung, schwer.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,9

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Timur Stürmer startete 2021 als angestellter Redakteur für IMTEST. Redaktionell widmete er sich der Test-Entwicklung, der Video -Produktion und -Moderation sowie der Publikation von Print- und Online-Artikeln.

Seit 2022 ist er als Leiter FOTOTEST für die redaktionelle Leitung des Magazins zuständig und testet im professionellen Testlabor der Redaktion vorwiegend Kameras und Objektive.

Jenseits der Technik-Welt begeistert er sich für Film, Philosophie und Videospiele. Sie erreichen ihn via E-Mail.