Neben der Series 9 hat Apple auch ein Update der Apple Watch Ultra vorgestellt. Auch hier bleibt das bekannte Design erhalten. Und genau wie die Series 9 wird auch die Apple Watch Ultra Series 2 vom modernen S9-Chip angetrieben. Ein echter Lichtblick im wahrsten Sinne des Wortes: Das Display der Apple-Smartwatch für Outdoor-Abenteurer soll eine Spitzenhelligkeit von 3.000 Nits aufweisen – ein neuer Rekord in der Smartwatch-Welt. Trotzdem soll der Akku genauso lange halten wie bei der ersten Generation der Apple Watch Ultra. Wie die Series 9 ist auch die Ultra klimaneutral, zumindest in Kombination mit dem neuen Alpine Loop-Armband. Lesen Sie, wie sich die Apple Watch Ultra 2 im Test schlägt.
Apple Watch Ultra 2: Design
Die erste Apple Watch Ultra war ein radikales Redesign. Sie war etwas völlig Neues, eine großartige Innovation, die gefeiert wurde, und die beste Apple Watch, die IMTEST je getestet hat. Wie will Apple das Beste noch besser machen? Auf den ersten Blick ist die Apple Watch Ultra 2, ebenso wie die Series 9, mehr oder weniger identisch mit ihrem Vorgängermodell. Beide haben das gleiche solide Titangehäuse, das hervorstehende Gehäuse, in dem sich die digitale Krone und der seitliche Knopf befinden, sowie den mittlerweile ikonischen orangefarbenen Aktionsknopf. Auch die Platzierung von Mikrofon und Lautsprecher entspricht exakt dem Original. Wie gehabt gibt es nur eine Größe, 49 mm, und eine Farbe, Standard-Titan. Eine LTE-Mobilfunkverbindung gehört zum Standard. Die einzige Wahl, die man beim Kauf treffen muss, ist der Typ und die Farbe des Armbands. Der Preis ist für alle drei Varianten gleich: 899 Euro.
Bildschirm: Heller & dunkler
Die wichtigsten optischen Unterschiede betreffen das Display und die Bänder. Zunächst einmal ist der Bildschirm noch heller als bei der ersten Version und liefert laut Apple bei voller Leistung eine beeindruckende Helligkeit von 3.000 nits. Damit ist es nicht nur der hellste Bildschirm von allen Apple Watches, sondern auch der hellste Bildschirm der gesamten Smartwatch-Welt. Aber: Im Gegensatz zum Sprung der Apple Watch Series 9 von 1.000 auf 2.000 Nits ist der Unterschied von 2.000 auf 3.000 Nits nicht erkennbar – selbst bei hellstem Sonnenlicht. Gut dagegen: Der Infrarot-Nachtmodus der ursprünglichen Ultra muss jetzt nicht mehr manuell über die digitale Krone aktiviert werden. Stattdessen schaltet er sich auf Wunsch automatisch bei Dunkelheit ein, dazu nutzt die Apple Watch Ultra 2 die Umgebungslichtsensoren unter dem Display.
Exklusiv für Apple Watch Ultra 2 gibt es ferner ein neues, individuell anpassbares Zifferblatt namens „Modular Ultra“. Darauf ticken die Sekunden um den Bildschirmrand herum. Gleichzeitig können Sie Ihre bevorzugten Komplikationen – wie zum Beispiel die Bewegungsringe, das Wetter-Widget, die Temperatur und die Kompasseinstellung – kombinieren und auf dem Zifferblatt anzeigen lassen. Unterm Strich eine schicke Alternative zum letztjährigen Wayfinder-Zifferblatt.
Double Tap auch für die Apple Watch 2 Ultra
Eine weitere Neuigkeit stellen Apples neuer S9 SiP-Chip und das Betriebssystem watchOS 10 dar. Wie bei der Apple Watch Series 9 ermöglicht der S9-Chip eine Reihe neuer Funktionen, darunter die praktische Freihand-Steuerung „Double Tap“. Mit dieser innovativen neuen Geste können Sie Trainingseinheiten starten, Timer stoppen, Anrufe annehmen und vieles mehr – freihändig. Einige andere Funktionen, darunter Siri, müssen sich außerdem nicht mehr mit der Cloud verbinden. So ist es beispielsweise möglich, mit aktiviertem Flugmodus Wecker zu stellen. Später in diesem Jahr soll es auch möglich sein, Siri gesundheitsbezogene Fragen zu stellen. Darüber hinaus wurde laut Apple die Umweltfreundlichkeit der Smartwatch durch die Verwendung von recycelten Materialien verbessert. Auch die neuen Armbänder folgen dieser Marchroute.
Apple Watch 9 im Test: Wie gut ist sie noch?
Bald erscheint die neue Apple Watch X. Ob sich der Kauf der neunten Generation dann noch lohnt, hat IMTEST im Apple Watch 9-Test untersucht.
Eine weitere Neuerung ist die Verwendung der Ultra Wideband-Technologie des S9 zur Verbesserung der Funktion “Geräte finden”. Die Präzisionssuche auf der Apple Watch funktioniert dabei ähnlich wie die AirTag-Suche auf dem iPhone Wer ein iPhone 15 hat, das ebenfalls mit Ultra Wideband ausgestattet ist, kann nicht nur sehen, in welche Richtung das Smartphone liegt, sondern auch, wie viele Meter es noch entfernt ist. Das System funktioniert im Inneren von Gebäuden im einem Umkreis von rund 15 Metern, draußen innerhalb von rund 25 Metern. Viel mehr gibt es nicht zu berichten, da die meisten anderen Neuerungen Teil von watchOS 10 sind, das auch auf allen anderen Apple Watches läuft. Es ist schade, dass es nichts Neues oder Einzigartiges gibt, was man mit watchOS 10 und z.B. der Aktionstaste der Ultra 2 machen kann. Auch neue Sportfunktionen oder Metriken – speziell für die Ultra Watch 2 – fehlen.
Outdoor & Sport: (Fast) alles beim Alten
Im Hinblick auf die Hauptaufgabe der Apple Watch Ultra 2 – eine Smartwatch für Outdoor-Abenteuer, hat sich ebenfalls wenig geändert. Weiterhin liefert die Uhr GPS-Tracking auf höchstem Niveau, akkurate Pulsmessungen, die Möglichkeit eine Warnsirene auszulösen, hohe Widerstandsfähigkeit bei hohen und niedrigen Temperaturen und die Oceanic+ App, die die Smartwatch in einen vollwertigen Tauchcomputer verwandelt. Es gibt aber weder neue Sportfeatures (bis auf die neuen watchOS 10-Funktionen), noch erweiterte Metriken rund um Belastungssteuerung oder Trainingszustand, Navigationsinnovationen oder längere Akkulaufzeit.
Das bedeutet: Bei normaler Nutzung mit Always-on-Display, allen aktivierten Funktionen und ohne lange sportliche Aktivitäten sind drei Tage locker drin. Das ist zwar immer noch wenig im Vergleich zu anderen Smartwatches, die eine Woche und mehr durchhalten. Im Vergleich zu anderen Apple Watches erhöht sich der Tragekomfort jedoch deutlich. Beim Sport mit aktiviertem GPS hält die Apple Watch etwa 11 Stunden durch. Das sollte für die meisten Aktivitäten ausreichen, ist aber im Vergleich zu anderen Outdoor-Uhren wie der Fenix 7 (39 Stunden) immer noch unterdurchschnittlich. Bei den Ladezeiten liegt die Ultra auf dem Niveau der Series 9. Das bedeutet: Für eine Vollladung benötigt sie rund 1,5 Stunden und von 0 auf 80 Prozent rund eine Stunde.
Fazit
Die Apple Watch Ultra 2 ist die bislang beste Apple Watch. Ob sie die beste Smartwatch der Welt ist, darüber lässt sich trefflich streiten. Für Outdoor-Sportler ist nach wie vor die Garmin Epix 2 Pro die Referenz, wer mehr Wert auf smarte Funktionen wie Telefonieren am Handgelenk legt, für den ist die Apple Watch Ultra 2 die erste Wahl. Unabhängig davon, dass die neuen Funktionen des S9-Chips und das hellere Display die Uhr besser gemacht haben, handelt es sich letztlich um ein sehr übersichtliches Update.
- PRO
- Erstklassiger Bildschirm, beste Akkulaufzeit aller Apple Watches.
- KONTRA
- Auswertung von Sportaktivitäten, keine Offline-Kartennavigation.
IMTEST Ergebnis:
gut 1,7