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Apple iPad Mini (2024) im Test: An diesem Tablet scheiden sich die Geister

Nach drei Jahren endlich ein neues Apple iPad Mini. Aber wie gut ist das kleine Tablet wirklich?

Ein Apple iPad Mini steht in einer Hülle auf einem Holztisch. Daneben liegt ein iPhone und ein Apple Pencil Pro.
© IMTEST / Arnel Mickley

Das Apple iPad Mini ist das kleinste Tablet des kalifornischen Elektronikriesen. Allerdings hat Apple das Gerät in letzter Zeit etwas vernachlässigt, der letzte Modellwechsel liegt schon drei Jahre zurück. Mit dem Apple iPad Mini der siebten Generation* ändert sich das nun: Apple hat das Tablet Mitte Oktober 2024 vorgestellt, seit dem 23. Oktober 2024 ist es offiziell erhältlich. Wie gut das Gerät wirklich ist, hat IMTEST herausgefunden.



Altbekannt: Das Design des Apple iPad Mini

In den letzten Jahren werden Tablets zwar immer dünner, aber auch immer größer. Das trifft auch auf die iPads von Apple zu: Sowohl das iPad Pro als auch das iPad Air gibt es in Größen bis zu 13 Zoll. Mit einer Tastatur ausgestattet können diese Tablets durchaus einem Notebook wie die MacBook Air Konkurrenz machen. Das Apple iPad Mini schwimmt seit seiner Vorstellung 2012 gegen den Trend. Auch die siebte Generation ist klein und handlich und mit knapp unter 300 Gramm erfreulich leicht.

Ein Apple iPad Mini liegt mit dem Bildschirm nach unten auf einem Holztisch.
Das Apple iPad Mini (2024) sieht der Vorgängergeneration zum Verwechseln ähnlich © IMTEST / Arnel Mickley

Am Äußeren hat sich im Vergleich zum direkten Vorgänger nichts geändert. Das Design bleibt kantig-modern. Auch die Abmessungen sind gleich: Das iPad Mini aus dem Jahr 2024 ist 19,5 Zentimeter hoch und 13,4 Zentimeter breit. Das Geäuse ist 6,3 Millimeter dick, die Kamera ragt um weitere zwei Millimeter heraus. Beim Display bleibt es ebenfalls bei den bekannten 8,3 Zoll. Auffälligste Neuerung: Rosé fällt als Farbe weg und wird durch Blau ersetzt. Die anderen Farbvarianten Space Grau, Violett und Polastern bleiben gleich.

Deutlich mehr Leistung und Detailverbesserungen bei der Ausstattung

Das Apple iPad Mini bekommt einen neuen Chip. Allerdings setzt Apple hier eher auf Evolution statt auf Revolution, denn wer davon ausgegangen ist, dass auch im kleinsten iPad ein M-Chip wie im iPad Air oder iPad Pro zu Einsatz kommt, wird enttäuscht. Apple verbaut im iPad Mini der siebten Generation den A17 Pro, der auch schon im iPhone 15 Pro für reichlich Leistung sorgte.

Im Vergleich zum A15 Bionic aus den direkten Vorgänger ist das ein gehöriger Leistungssprung. Laut Apple soll das neue iPad Mini bis zu doppelt so schnell sein wie der Vorgänger. Zumindest in Geekbench bestätigt sich das: 7.122 Punkte schafft das Apple iPad Mini (2024), der Vorgänger nur 3.137. Auch für Spiele und andere aufwendige Aufgaben ist das neue iPad Mini gut gewappnet. Zu den “großen” iPad Air und Pro mit M2- beziehungsweise M4-Chip hält es aber gehörigen Respektabstand: Sie sind noch einmal deutlich schneller.

Ein Apple iPad Mini liegt eingeschaltet auf einem Holztisch. Auf dem iPad liegt ein Apple Pencil Pro.
Das neue Apple iPad Mini unterstützt den Apple Pencil Pro © IMTEST / Arnel Mickley

Bei der restlichen Ausstattung kommt es ebenfalls nur zu Detailverbesserungen. Mit Wi-Fi 6E und Blutooth 5.3 werden die Funkstandards etwas besser. Zusätzlich unterstützt auch das iPad Mini (2024) den neuen Apple Pencil Pro*. Eine große Änderung betrifft die Basisversion des Apple iPad Mini: Die kleinste Modellvariante bietet jetzt mit 128 Gigabyte doppelt so viel Speicherplatz wie der Vorgänger zum gleichen Preis von 599 Euro (UVP). Das ist besonders erfreulich, wenn man bedenkt, wie teuer Speicherupgrades bei Apple sind. Auch der Preis eines iPad Minis lässt sich im Konfigurator fast verdoppeln: Das Testgerät mit 512 Gigabyte Speicher und Mobilfunk-Modem würde im Apple Store 1.149 Euro (UVP) kosten.

Unverändert gut: Das Display des Apple iPad Mini

Gewohnt gut ist das Display der Apple iPad Mini (2024). Es misst 8,3 Zoll, die Auflösung beträgt 2.266 x 1.488 Pixel. Dadurch ist die Darstellung auf dem kleinen Bildschirm sehr scharf. Die gemessene maximale Helligkeit liegt bei sehr guten 498 Candela pro Quadratmeter. Der Kontrast ist mit 1256:1 für ein Display ohne OLED-Technik ebenfalls in Ordnung. Die Farbtreue ist in den gemessenen Farbräumen sehr hoch. Einziger Kritikpunkt ist die mit 60 Hertz nicht mehr zeitgemäße Bildwiederholrate. In der Praxis zeigt das Display scharfe Bilder mit natürlichen Farben.

Ein Apple iPad Mini mit Hülle liegt zusammengeklappt auf einem Holztisch.
Im Apple Store ist auch Zubehör für das Apple iPad Mini verfügbar wie die Smart Folio Hülle in der passenden Farbe © IMTEST / Arnel Mickley

Ohne Schnickschnack: Die Kamera des Apple iPad Mini

Apple verbaut im iPad Mini eine Kamera mit 12 Megapixeln, die Frontkamera hat ebenfalls 12 Megapixel. Zoom- oder Makrolinsen sind nicht verbaut, diese Features bleiben bei Apple den iPhones vorbehalten. Trotzdem kann man auch mit dem iPad Mini Fotos machen. Die mit der Hauptkamera aufgenommenen Bilder zeigen viele Details und natürliche Farben. Das bestätigen auch die Messungen auf dem Fotomessstand: Die Aufnahmen haben eine sehr hohe Detailauflösung und eine gute Farbwiedergabe. Die Dynamik ist ebenfalls hoch, leider macht sich ein deutliches Bildrauschen bemerkbar. Im Vergleich zur Hauptkamera schneidet die Frontkamera etwas schlechter ab, was vor allem an der geringeren Detailauflösung liegt. Für das ein oder andere Selfie und für Videoanrufe ist die Frontkamera aber mehr als gut geeignet.

Lange Akkulaufzeit und flottes Laden

Bei der Akkulaufzeit kann das Apple iPad Mini überzeugen. Im Testlabor schaffte es 13:29 Stunden durchgängiges Videostreaming bis der Akku leer war. Damit hält es in diesem Szenario länger durch als ein aktuelles iPad Air (9:36 Stunden) oder ein iPad Pro mit M4-Chip (12:07 Stunden). Vollgeladen war das kleine iPad Mini nach 2:19 Stunden.

Fazit

Am Apple iPad Mini scheiden sich die Geister: Entweder man liebt den Formfaktor oder man hält das Mini-Tabet für überflüssig. Davon abgesehen ist die siebte Generation des iPad Mini eher als Modellpflege anzusehen. Offensichliche Neuerungen gibt es nicht, dafür viele Verbesserungen im Detail wie beispielsweise die Unterstützung des Pencil Pro.

Außerdem ist das Apple iPad Mini (2024) mit seinem A17 Pro und iPadOS 18 auf Apple Intelligence vorbereitet – wenn Apple den KI-Assistenten wie angekündigt in 2025 nach Deutschland bringt.

Wer auf der Suche nach einem sehr kleinen, aber dennoch leistungsstarken Tablet ist, kann mit dem iPad Mini der siebten Generation liebäugeln. Allerdings sollte man auch den Preis erwähnen: Für das Basismodell sind 599 Euro (UVP) durchaus angemessen. Wenn aber mobiles Internet und mehr Speicher gewünscht sind, wird das iPad Mini sehr schnell ziemlich teuer.

  • PRO
    • sehr kompakt und leicht, hohes Arbeitstempo, gutes Display, sehr lange Akkulaufzeit
  • KONTRA
    • teure Aufpreispolitik

IMTEST Ergebnis:

gut 1,7

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Arnel Mickley verstärkt seit Oktober 2022 als Produkttester die IMTEST-Redaktion. Vor dieser Tätigkeit arbeitete er als selbstständiger Hard- und Softwaretester unter anderem für das Technikmagazin Computer Bild. Auch wenn sein Schwerpunkt auf Consumer und Gaming-Hardware liegt, ist er aufgrund dieser langjährigen Erfahrung in der Lage, ein weites Feld an unterschiedlichsten Produkten abzudecken. Für IMTEST testet er vor allem Unterhaltungselektronik. Vom Smartphone über Laptops bis hin zum Beamer, alle Geräte müssen sich technischen Messungen, aber auch Praxistests stellen.