Ein Tablet im eBook-Format – So beschreibt man das neue iPad mini wohl am besten. Dabei ist es noch viel mehr als das. Was es von anderen, handlichen Tablets unterscheidet, wie einem Amazon Fire HD, hat IMTEST geprüft: Der ausführliche Test des Apple iPad mini (2021).
- Technische Daten im Überblick
- Apple iPad mini: Neues Design
- Neu: USB Typ C und Apple Pencil
- Bedienung, Apps und Extras
- Apple iPad mini im Test: Bildschirm
- Mehr Leistung und Speicher
- Akkulaufzeit, WLAN und 5G im Test
- Kameras: 4K-Auflösung und Center Stage
- iPad mini (2021): Versionen und Preise
- iPad mini (2021) im Test: Fazit
Technische Daten im Überblick
Bevor es an die Ergebnisse und Messwerte des Tests geht, hier die technischen Daten zusammengefasst:
- 8,3 Zoll großes Display mit 2.226 x 1.488 Pixeln
- A15 Bionic Chip Prozessor
- 12 MP Hauptkamera, 12 MP Frontkamera
- TouchID Fingerabdruck-Sensor
- USB Typ C-Anschluss
- Magnetischer Anschluss für Apple Pencil (2. Gen)
Apple iPad mini: Neues Design
Während das iPad Pro schon 2018 und das iPad Air 2019 Runderneuerungen erfuhren, blieben diese beim iPad mini noch aus. Das ändert sich mit dem neuesten Modell. Das neue iPad mini hat nun einen deutlich schmaleren Rand um das Display. Der Fingerabdrucksensor wandert dafür auf die Seitentaste, ähnlich wie beim iPad Air. Auf FaceID verzichtet das mini. Dank der Änderung wächst die Displaygröße auf 8,3 Zoll, das Gehäuse wird dabei sogar noch kompakter mit Ausmaßen von nur 13,48 x 19,5 cm. Das Material der Wahl ist weiterhin Aluminium. Vier neue Farben stehen zur Auswahl: Space Grau, Rosé, Violett und Polarstern.
Neu: USB Typ C und Apple Pencil
Statt eines Lightning-Anschlusses gibt es nun wie bei allen neuen iPads Typ C. Die höheren Datenraten des USB 3.1-Standard von bis zu 5 Gigabit die Sekunde ermöglichen den Anschluss von weiteren Geräten, etwa Kameras, Keyboards und mehr. Ein Kopfhörer-Anschluss fehlt.
Erstmals unterstützt das iPad mini den Apple Pencil in der zweiten Generation. Der lässt sich wie beim iPad Pro auch am Gerät magnetisch befestigen und darüber aufladen. Kabelsalat steht damit nicht mehr auf der Speisekarte. Die Eingaben beim Zeichnen und Schreiben erfolgen wie gewohnt sehr präzise. Einen Unterschied zu den Pro-Modellen konnten die Tester nicht feststellen.
Bedienung, Apps und Extras
Als kleine Multimedia-Maschine ist das iPad mini bestens geeignet. Der Klang der Stereo-Lautsprecher ist für den doch recht kleinen Raum der Gehäuse-Ausmaße überraschend knackig, kräftig und klar. Die Bedienung per Stift macht besonders viel Spaß. Das iPad mini gleicht so einem kleinen Notizblock, das besonders vom Extra “Kritzeln” profitiert, das es seit iOS 14 gibt: Handschriftliche Eingaben in die Browser-Leiste oder andere Felder wandelt das System automatisch in Text um.
Das ist beim mini wichtiger denn je: Eine Apple-Tastatur, die sich wie beim iPad und iPad Pro über einen magnetischen Kontakt (Smart Connector) anschließen lässt, gibt es hier leider nicht. Aber mal ehrlich: Eine Cover-Tastatur würde aufgrund der kompakten Größe äußerst klein ausfallen und wohl für häufiges Vertippen sorgen.
Die App-Auswahl ist wie stets unter iPad OS sehr gut, inklusive kostenloser Office-Programme von Apple. Darüber freuen sich alle Nutzer, die keine Lust haben, für ihr iPad ein kostspieliges Office-365-Abo abzuschließen.
Apple iPad mini im Test: Bildschirm
Der Bildschirm wächst dank der Design-Neuerung von 7,9 Zoll auf 8,3 Zoll und löst mit 2.266 x 1.488 Pixeln sehr scharf auf, was 326 Pixeln pro Zoll ergibt. Damit übertrifft es sogar das iPad Pro, das 264 Pixel pro Zoll erreicht. Die Farbwiedergabe ist genau und erzielte bei den Labormessungen gute Werte, sowohl für Farben aus den Farbräumen sRGB als auch DCI-P3 und Graustufen. Mit anderen Worten: Die Farbwiedergabe ist eine der derzeit besten unter Tablets. An die noch besseren Werte des iPad Pro (2021) kommt das mini aber nicht ran. Das betrifft auch die Helligkeit und den Kontrast: Das iPad mini unterstützt zwar eine LED-Hintergrund-Beleuchtung für eine ordentliche Helligkeit. Die Labormessungen konnten eine Bildschirmhelligkeit von 460 Candela pro Quadratmeter bestätigen. Das ist nicht herausragend hell, übertrifft aber die Helligkeit eines herkömmlichen Notebooks deutlich (300 cd/qm). Das iPad Pro kommt auf 623 cd/qm.
Trotz LED-Beleuchtung basiert das Display selbst auf LCD-Technik. Die bietet deutlich schwächere Kontraste als die OLED-Bildschirme der iPad Pros. Das gemessene Kontrastverhältnis beträgt deshalb nur 1.291:1. Schön aber: Die Anzeige ist laminiert, heißt, dicht unter dem Glas verbaut, was einen besseren Bildeindruck vermittelt. Die hohe Bildwiederholrate von 120 Hertz für eine flüssige Bildwiedergabe (ProMotion) bleibt ebenfalls den Pro-Modellen vorbehalten, das mini bleibt bei 60 Hertz.
Mehr Leistung und Speicher
Wie auch im neuen iPhone kommt im iPad mini der A15 Bionic Chip zum Einsatz. Der sorgt für ein sehr hohes Arbeitstempo wie auch im iPhone 13. In den Benchmarks erzielte das neue iPad mini damit sehr gute Werte: 4.574 bei Mehrkern-Berechnungen im Geekbench, maximale Punktzahl gab es beim Firestorm Extreme. Damit eignet es sich sehr gut für die Grafikbearbeitung, 3D-Spiele und Videoschnitt. Der M1-Prozessor des iPad Pro ist allerdings noch schneller und erreichte Prozessor-Berechnungen im Geekbench 7.268 Punkte.
Käufer können zwischen zwei Speichergrößen wählen, 64 Gigabyte und 256 Gigabyte. Eine Erweiterung per microSD-Karte ist weiterhin nicht möglich. Allerdings lassen sich dank USB Typ C nun auch externe Speichermedien anschließen, etwa SSDs.
Akkulaufzeit, WLAN und 5G im Test
Fix ist es, aber wie lange hält so ein kleines Gerät durch? Wie immer kann die Laufzeit stark variieren, je nach Benutzung und auch Helligkeit. IMTEST prüft alle Tablets einheitlich bei einer festgelegten Bildschirmhelligkeit von 300 Candela pro Quadratmeter. Dann geht es in die dauerhafte Videowiedergabe über einen Stream im WLAN. So erreichte das neue mini eine solide Laufzeit von 06:14 Stunden. Das iPad Pro brachte es hier auf 10:40 Stunden. Wer aber Spiele spielt, navigiert und bis zur maximalen Helligkeit aufdreht, dürfte diese Zeit noch deutlich unterschreiten.
Für ein Tablet ist das iPad mini dann aber sehr schnell wieder voll. Im Test brauchte es nur 02:08 Stunden für eine vollständige Ladung.
Im WLAN beherrscht das iPad mini mit WiFi 6 den neuesten Standard, ebenso im Mobilfunknetz mit 5G. Den gibt es aber nur gegen einen ordentlichen Aufpreis, auch braucht es dann noch eine SIM-Karte und den richtigen Tarif, wie bei einem Smartphone auch.
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Kameras: 4K-Auflösung und Center Stage
Auch wenn Fotografie bei einem Tablet wohl eher Nebensache ist, so kann sie doch nützliche Einsatzzwecke bieten. Etwa bei der Videotelefonie ist eine gute Frontkamera von Vorteil. Das iPad mini bietet eine Haupt- und eine Frontkamera mit jeweils 12 MP. Letztere beherrscht das neue Feature Center Stage: Bei der Videotelefonie über FaceTime und ähnlichen Apps bleiben Nutzer zentriert im Bild, auch wenn sie sich bewegen, die Kamera folgt.
Das Kamera-Paket schneidet im direkten Vergleich zum iPad Pro erstaunlich gut ab. Bei Tageslicht liefert die Hauptkamera sowohl mit Fotos und Videos (bei 4k-Auflösung) gute Ergebnisse ab: Hohe Detailauflösung, hohe Bildschärfe, gute Stabilisierung und natürliche Farbwiedergabe. Bei wenig Licht treten dann aber deutlich schneller Bildrauschen und Detailverlust auf als beim iPad Pro.
Extras wie ein optischer Zoom, Makro- oder Kinomodus, die zum Beispiel das neue iPhone 13 bietet, beherrscht das mini nicht. Überhaupt kann die Foto- und Videoqualität auch hier nicht die hochpreisiger Smartphones ersetzen, wie dem iPhone 13, und eignet sich eher für Schnappschüsse.
iPad mini (2021): Versionen und Preise
Das iPad mini gibt es mit verschieden großem Speicher, mit und ohne 5G und dementsprechend zu unterschiedlichen Preisen. Der Apple Pencil muss ebenso wie passende Hüllen extra erworben werden.
- 549 Euro, mit 64 Gigabyte (GB) internem Speicher, ohne 5G
- 719 Euro, mit 256 GB Speicher, ohne 5G
- 719 Euro, mit 64 GB und 5G
- 889 Euro, mit 256 GB und 5G
Als Farben stehen Space Grau, Rosé, Violett und Polarstern (getestete Variante) zur Auswahl, die den Preis nicht weiter beeinflussen.
iPad mini (2021) im Test: Fazit
Kompakt und kräftig: Es ist schon erstaunlich, wie viel starke Technik Apple auf so kleinem Raum unterbringt. Im Vergleich zum Vorgänger gibt es sinnvolle Neuerungen. Allem voran ist der deutlich schmalere Rand, das größere und bessere Display, 5G sowie die Unterstützung vom Apple Pencil der zweiten Generation zu nennen, aber auch der Typ-C-Anschluss. In der Summe ist es aufgrund leichter Schwächen beim Display, Kamera und der fehlenden FaceID näher am iPad Air als am iPad Pro. Die Konkurrenz lässt das kleine Kraftpaket aber hinter sich.
- PRO
- Hochauflösender, heller, farbtreuer Bildschirm, sehr hohes Arbeitstempo, sehr gute Stift-Unterstützung, schickes Design
- KONTRA
- In der Grundversion wenig Speicher, schwache Kameras bei wenig Licht, etwas kurze Laufzeit
IMTEST Ergebnis:
gut 2,0