Die Möglichkeit des flexiblen Arbeitens hat sich in zahlreichen Berufsfeldern etabliert. Bei schönem Wetter bietet es sich an, das Büro auch einmal ins Freie zu verlagern – beispielsweise auf die eigene Terrasse oder den Balkon. Wer dort keine Möglichkeit zur Stromversorgung hat oder anstelle von herkömmlichem Netzstrom lieber auf selbstproduzierte, umweltfreundliche Energie setzt, kann auf eine Powerstation mit integriertem Solargenerator zurückgreifen. Solche Geräte können mithilfe eines entsprechenden Panels Solarenergie erzeugen, direkt speichern und anschließend für Geräte wie Laptop, Smartphone oder Kaffeemaschine zur Verfügung stellen. Vom Energiespeicher-Hersteller AlphaESS gibt es jetzt eine Erweiterung der Powerstations-Serie. Zur bereits getesteten BlackBee 1000 kommt die beinahe doppelt so leistungsstarke BlackBee 2000. Wie gut sie im IMTEST-Labor abschnitt, zeigt der Test.
Produktdetails
- 1.600 Watt
- 43,7 x 34,0 x 29,0 cm
- 23,1
- 1.799
Der große Powerstation-Vergleich: 28 mobile Energiespeicher im Test
Powerstations sind beim Camping und anderen Outdoor-Aktivitäten beliebt. Sie eignen sich aber auch als Speicher fürs Balkonkraftwerk.
Test für die Ausdauer: die AlphaESS-Powerstation im IMTEST-Labor
Praxis
Die BlackBee 2000 von AlphaESS musste ihr Können im Härtetest des IMTEST-Labors unter Beweist stellen. Dafür sollte sie mehrere Geräte gleichzeitig mit einer Gesamtleistung von etwa 80 Watt dauerhaft betreiben. Das entspricht etwa der Leistung eines modernen Kühlschranks mit Eisfach. Gemessen wurde dabei die Zeit, bis der Akku der Powerstation vollständig entleert war. Dank einer vergleichsweise sehr hohen Kapazität von rund 2.200 Wattstunden wäre das rechnerisch etwa 27 Stunden möglich. In der Realität hielt die BlackBee 2000 zwar nicht ganz so lange durch, schaffte aber dennoch vergleichsweise sehr lange 20 Stunden und 47 Minuten.
Theorie
Anders als bei einigen neueren Modellen der Konkurrenz – etwa der Bluetti AC180 oder der Jackery 2000 Plus – kann man die AlphaESS-Powerstation übrigens nicht mit Zusatzbatterien erweitern. Beim Kauf sollte man sich also bereits sicher sein, dass einem die Größe ausreicht. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, zeigt die folgende Tabelle eine rechnerische Übersicht darüber, welche Geräte mit der BlackBee 2000 wie lange betrieben beziehungsweise wie oft diese aufgeladen werden können. Als Vergleich dient die kleinere BlackBee 1000 von AlphaESS, die eine Kapazität von 1.000 Wattstunden aufweist und dementsprechend im Labortest knapp halb so lange durchhielt.
Gerät (Akku-Kapazität bzw. Leistung) | Anzahl Ladungen / Betriebsdauer (BlackBee 2000) | Anzahl Ladungen / Betriebsdauer (BlackBee 1000) |
Smartphone (10 Wattstunden) | 220 Male | 103 Male |
Drohne (20 Wattstunden) | 110 Male | 51 Male |
Notebook (60 Wattstunden) | 36 Male | 17 Male |
E-Bike (500 Wattstunden) | 4 Male | 2 Male |
Ventilator (25 Watt) | 88 Std. | 41 1/2 Std. |
Kühlbox (50 Watt) | 44 Std. | 20 3/4 Std. |
TV (100 Watt) | 22 Std. | 10 1/4 Std. |
Spülmaschine (500 Watt) | 4 1/2 Std. | 2 Std. |
Espressomaschine (1.200 Watt) | 1 3/4 Std. | nicht möglich |
Kochplatte (1.500 Watt) | 1 1/2 Std. | nicht möglich |
Haartrockner (2.000 Watt) | nicht möglich | nicht möglich |
Die Energie fließt: Die Anschlüsse der BlackBee 2000
Ausgänge
Insgesamt sind in der BlackBee 2000 von AlphaESS 13 Anschlüsse verbaut: Vier haushaltsübliche Steckdosen, vier USB-A- und zwei USB-C-Anschlüsse, sowie eine Kfz-Ladebuchse. Dadurch können Endgeräte mit verschiedenen Ladekabeln und zum Teil auch gleichzeitig aufgeladen oder betrieben werden. Außerdem kann man sich beispielsweise beim Aufladen von Laptops zwischen einem Kabel mit Netzteil oder einem direkten Anschluss per USB-Kabel entscheiden. Die USB-C-Ports bieten allerdings maximal 60 Watt Ausgangsleistung und keine Schnellladefunktion mit 100 Watt.
Für Smartphones bietet sich zudem eine weitere Option auf der Oberseite der BlackBee2000. Hier befinden sich nämlich gleich zwei Liegefläche fürs kabellose Laden von kompatiblen Smartphones. Diese können dort mit einer Leistung von bis zu 10 Watt aufladen.
Eingänge
Die Energieversorgung der Powerstation kann ebenfalls auf verschiedene Weisen erfolgen. sowohl mittels Solarpanel als auch an der Steckdose. Beachtenswert ist jedoch, dass weder eine Aufladung über USB noch per Zigarettenanzünder im Auto unterstützt wird. Dafür gibt es allerdings ein praktisches Feature bei der BlackBee 2000, dass Mitbewerber wie Anker, EcoFlow, Jackery und Co. bisher noch nicht im Programm haben. An der Rückseite der Powerstation gibt es ein Extra-Fach, in dem Zubehör oder Kabel verstaut werden können. So geht nichts verloren und alles ist stets griffbereit. Einziges Manko: Die Befestigung der Klappe war im Test etwas störrisch, sodass sie sich nur mit etwas Fingergeschick wieder schließen ließ. Dennoch eine gute Idee.
Im Test lud die AlphaESS-Powerstation zudem schnell wieder auf. An der Steckdose benötigte sie lediglich 1 3/4 Stunden, um wieder auf 100 Prozent zu kommen. Mit entsprechend vielen Solarpanels mit einer Gesamtleistung von maximal 600 Watt und optimalen Bedingungen dauert die Aufladung hingegen knapp eine Stunde länger.
Eine App-Steuerung, um das Aufladen beispielsweise auch aus der Ferne überwachen zu können, gibt es bei der AlphaESS-Powerstation aber nicht.
Fazit
Die AlphaESS-Powerstation konnte im IMTEST-Labor vor allem mit vielen verschiedenen Anschlüssen für Energie-hungrige Endgeräte sowie mit einer großen Akku-Kapazität überzeugen. Außerdem lud sie vergleichsweise schnell wieder ihren Energiespeicher auf – wenn auch keine Ladung per USB oder Kfz-Anschluss möglich ist. Kleine Features, die die BlackBee 2000 zumindest von einigen Konkurrenten unterscheiden, sind zudem die beiden Liegeflächen fürs kabellosen Laden von Smartphones sowie das Extra-Fach zum Verstauen von Zubehör.
Im AlphaESS Webshop kostete die BlackBee 2000 zum Testzeitpunkt 1.799 Euro. Da es allerdings immer wieder Probleme mit der Verfügbarkeit des Markeneigenen Online-Shops zu geben scheint, ist ein Kauf über andere Online-Händler empfehlenswert.
- PRO
- Sehr große Akku-Kapazität für ihre IMTEST-Klasse, gutes Verhältnis von Akku-Kapazität und Gewicht, zwei Liegeflächen fürs kabellose Laden.
- KONTRA
- Keine App-Steuerung, keine Aufladung der Powerstation über USB oder im Auto möglich, keine 100-Watt-Schnellladung für Endgeräte per USB-C.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,0