Acer verpasst dem Predator Helios Neo 16 ein Leistungsupdate in Form von neuen Intel-Prozessoren der 14ten Generation. Im Testgerät arbeitet ein Intel Core i7-14700HX zusammen mit einer Nvidia RTX 4070 in der Notebook-Variante. Wie gut sich das Gerät schlägt und welche neuen Features den Käufer erwarten, hat sich IMTEST genauer angeschaut.
Nicht zu viel Gaming: Das Design des Acer Predator Helios Neo 16
Der Acer Predator Helios Neo 16 (N23C12) ist für ein Gaming-Notebook relativ schlicht.
Bis auf das im Betrieb leuchtende Logo im Displaydeckel gibt es keine RGB-Effektbeleuchtung außen am Gerät. Die Tastatur ist aber natürlich in allen Regenbogenfarben beleuchtet. Die Verarbeitung ist dabei wertig, genauso wie die verwendeten Materialien. Allerdings ist die Oberseite ziemlich empfänglich für Fingerabdrücke.
Mit einem Gewicht von knappen 2,6 Kilogramm und einer Dicke von etwas über drei Zentimetern gehört das Helios Neo 16 nicht zu den leichtesten oder dünnsten Gaming-Notebooks – von den riesigen Abmessungen, die noch vor einigen Jahren typisch für leistungsstarke Geräte waren, ist es aber dennoch weit entfernt. Beim Transport sollte man aber auch im Kopf haben, dass zum Notebook noch einmal ein knappes Kilogramm Netzteil dazukommt. Trotzdem ist es mit seinem 16-Zoll-Display auch unterwegs gut nutzbar. Diese Größe stellt einen guten Kompromiss aus Mobilität und Bildschirmplatz dar.
Gut Ausgestattet
Bei der Ausstattung des Predator Helios Neo 16 setzt Acer auf Komponenten der Mittel- bis Oberklasse. Die Kombination von Intel Core i7-14700HX und Nvidia GeForce RTX 4070 verspricht genügend Leistung für Spiele und alltägliches Arbeiten. Dazu tragen auch die 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und die schnelle NVMe-SSD mit einem Terabyte Speicherplatz bei. Insgesamt verbaut Acer fünf USB-Anschlüsse: USB-A ist als USB 3.0 beziehungsweise USB 3.1 dreimal an den Seiten zu finden, USB-C an der Rückseite. Hier finden sich auch der Anschluss für das Netzteil und ein HDMI-2.1-Anschluss. Weitere Monitore lassen sich auch per Typ-C-Kabel oder -Hub anschließen.
Zusätzlich ist auch eine Buchse für ein Netzwerkkabel verbaut und auch eine Klinkenbuchse für einen Kopfhörer oder ein Headset ist vorhanden. Selbst einen microSD-Kartenleser hat Acer in dem Gerät untergebracht. Lobenswert ist neben der großen Auswahl an Anschlussmöglichkeiten auch, wie diese platziert sind: An der Rückseite werden Strom und Bildschirme angeschlossen, Netzwerk auf der linken Seite. So liegen rechts, also dort, wo beim Spielen die Maus platziert wird, keine störenden Kabel. Ins Internet kommt der Acer Predator Helios Neo 16 bei Bedarf per schnellem Wi-Fi 6E aber auch kabellos. Maus, Tastatur oder Headset können auch per Bluetooth 5.3 gekoppelt werden.
Schnelles Display mit gutem Bild
Der Bildschirm des Acer Predator Helios Neo 16 ist auf Gaming zugeschnitten. Das IPS-Panel im 16:10-Format schafft eine Bildwiederholrate von 240 Hertz und kann so auch schnelle Bewegungen ohne Unschärfe anzeigen. Die Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixel bei einer Diagonalen von 16 Zoll sorgt für ein scharfes Bild. Als maximale Helligkeit konnte IMTEST 509 Candela pro Quadratmeter messen, ein sehr guter Wert. Auch unter ungünstigen Beleuchtungsbedingungen ist das Display hell genug, zusätzlich verhindert die matte Oberfläche störende Reflexionen. Auch bei der Farbtreue schlägt sich der Bildschirm gut. Mit 1188:1 ist der Kontrast allerdings etwas niedrig. Beim Arbeiten oder Spielen fällt das aber kaum auf. Hier erfreut man sich mehr am scharfen und schlierenfreien Bild.
Überdimensioniert: So schnell ist das Acer Predator Helios Neo 16 beim Arbeiten
Erwartungsgemäß bekommt das Acer Predator Helios Neo 16 in Punkt Arbeitsleistung gute Noten. So erreicht das Notebook im Geekbench im Einzelkern-Test eine Punktzahl von 1.937 und im Mehrkern-Test eine von 13.833. Im Cinebench R23, der eine wesentlich höhere Belastung simuliert, sind die Ergebnisse ebenfalls gut: 2.096 Punkte für Einzelkern- und 21.850 für Mehrkern-Berechnungen. Das Umrechnen des Testvideos von 4k in FullHD gelingt dem Gerät in sehr schnellen 91 Sekunden, hier trägt sicher auch die schnelle NVMe-SSD ihren Teil bei.
Spieleleistung neu bewertet
Bei einem Gaming-Notebook steht eines natürlich im Vordergrund: Die Leistung beim Spielen. Um darüber auch im Jahr 2024 eine fundierte Aussage machen zu können, hat sich IMTEST dazu entschlossen, an dieser Stelle noch einmal nachzuschärfen. Die Spieleleistung wird weiterhin in einer Mischung aus synthetischen Benchmarks und realen Spielen ermittelt. Der Testparcours wurde modernisiert und zum Teil erweitert. Hintergrund hierfür sind aktuelle Technologien wie Raytracing, die in den bisher verwendeten Benchmarks nur zu einem kleinen Teil berücksichtigt wurden, und die höheren Anforderungen, die die neuesten Top-Spieletitel an die Hardware stellen.
5 Office-Notebooks bis 1.000 Euro im Test: Mobile Produktivität
IMTEST hat fünf Laptops von Acer, HP, Medion und Co. verglichen.
Bei den Spielen fallen „GTA 5“ und „Forza Horizon 5“ weg. Sie werden durch zwei neue Titel ersetzt: „Cyberpunk 2077“ und „Avatar: Frontiers of Pandora“. Beide Titel belasten auch aktuelle Grafikchips wesentlich stärker und nutzen darüber hinaus Raytracing, was zusätzliche Leistung benötigt. Weiterhin im Test bleiben „Assassins Creed: Valhalla“, „Metro Exodus Complete Edition” und “Shadow of the Tomb Raider”. Auch das Testverfahren an sich bleibt gleich. Wie gehabt werden die Benchmark-Szenarien der Spiele genutzt, damit die Wiederholbarkeit der Ergebnisse gewährleistet ist. Getestet wird in drei Auflösungen: FullHD (1.920 x 1.080 Pixel), QHD (auch WQHD, 2.560 x 1.440 Pixel) und UHD (auch 4K, 3.840 x 2.160) mit den jeweils höchstmöglichen Grafikeinstellungen, die das Spiel bietet. Das Testverfahren ist vor allem darauf ausgelegt, die Rohleistung der verbauten Hardware zu beurteilen.
Neben den genannten Spielen werden auch synthetische Benchmarks zur Bewertung herangezogen. Dies sind spezielle Programme, die ausschließlich zur Bewertung der Grafikleistung eines Computers dienen. IMTEST verwendet hier den 3DMark des Herstellers UL. Das Programm stellt eine ganze Reihe unterschiedlicher Benchmarkszenarien bereit, die jeweils auf unterschiedlich leistungsstarke Geräte ausgelegt sind. Zum Einsatz kommen hier die Benchmarks „Time Spy Extreme“, „Port Royal“ und „Speed Way“. Diese Benchmarks stellen simulieren in unterschiedlichen Szenarien eine hohe Spielelast. So prüft beispielsweise „Time Spy Extreme“ die DirectX12-Leistung, während die anderen beiden Benchmarks den Fokus auf Raytracing und andere aktuelle Technologien legen. Zusätzlich fließt auch der GPU-Benchmark von Cinebench 2024 mit in die Bewertung ein, der die Leistung der Grafikeinheit bei der Erstellung von 3D-Szenen beurteilt.
So schlägt sich das Acer Predator Helios Neo 16 in den neuen Benchmarks
Trotz der verschärften Testbedingungen hinterlässt das Acer Predator Helios 16 Neo in den Spielebenchmarks einen ordentlichen Eindruck. In FullHD erzielt das Gaming-Notebook im Schnitt 76 FPS (frames per second, Bilder pro Sekunde). In QHD, also in etwa der Auflösung, die das verbaute Display hat, sind es immer noch 56 FPS. Das Ergebnis für 4K fällt naturgemäß niedriger aus, hier schafft das Gerät immerhin noch 31 FPS gemittelt über die Benchmarks. In den sehr fordernden synthetischen Benchmarks reicht es für ein „Befriedigend“. Auf den ersten Blick sehen gerade die angegebenen FPS-Zahlen niedrig aus. Hier darf man nicht vergessen, dass sie mit den höchstmöglichen Grafikeinstellungen ermittelt wurden.
Es ist also ohne weiteres möglich, wesentlich mehr FPS zu erreichen, wenn man beispielsweise in Cyberpunk 2077 statt „Ray Traycing: Overdrive“ eine etwas niedrigere Grafik-Voreinstellung auswählt. Außerdem bietet die im Acer Predator Helios Neo 16 verbaute Nvidia RTX 4070 auch in der Notebook-Variante DLSS. DLSS (Deep Learning Super Sampling) kann, sofern es der Spielehersteller unterstützt, dabei helfen, wesentlich mehr FPS zu erreichen, ohne dabei auf Bildqualität und Detailreichtum im Spiel verzichten zu müssen. Im Grunde das Bild zunächst in einer niedrigeren Auflösung berechnet und dann mit Hilfe von KI hochskaliert. Auch wenn das Hochrechnen in Echtzeit stattfindet, ist es in Summe leistungseffizienter als die direkte Berechnung des Bildes in einer hohen Auflösung – so kann die Grafikkarte mehr FPS liefern. In neueren Versionen von DLSS kommen auch andere KI-gestützte Technologien zum Einsatz wie beispielsweise Frame Generation.
Das alte Problem: Akkulaufzeit
Bei aller neuen Technik bleibt es in einem Punkt leider beim Alten: Die Akkulaufzeit von Gaming-Notebooks lässt zu wünschen übrig. Auch das Acer Predator Helios Neo 16 ist hier keine Ausnahme. Beim Videostreaming bei gleichbleibender Helligkeit hielt es knapp zweieinhalb Stunden durch, beim Spielen ohne Steckdose war schon nach einer Stunde und 15 Minuten Schluss. Keine besonders beeindruckenden Werte, dafür ging das Aufladen mit 1:43 Stunden sehr schnell.
Beim Arbeiten zeigte sich das Gerät mit einem Verbrauch von knapp 70 Watt recht sparsam, bei Spielen stieg er im Test auf etwa 150 Watt an. Auch die Kühllösung, die Acer im Predator Helios Neo 16 verbaut, macht ihre Sache gut und hat die Temperaturen im Griff. Die Lüfter machen sich aber durchaus bemerkbar. Waren die beim Spielen gemessenen 43 Dezibel noch im Rahmen, wird es unter Volllast noch einmal ein wenig lauter.
Die Copilot-Taste
Neben der ganzen Gaming-Technik bietet das Acer Predator Helios Neo 16 noch eine andere Neuerung: Es ist eines der ersten Notebooks in der IMTEST-Redaktion mit einer Copilot-Taste. Sie bietet direkten Zugriff auf den Copilot in Windows und damit Zugang zu diversen KI-Funktionen.
Fazit
Das Acer Predator Helios Neo 16 ist ein gutes Gaming-Notebook mit reichlich Leistung zu einem Preis von 1.899 Euro. Ausgestattet mit einem Intel Core i7 der 14. Generation und einer Nvidia RTX 4070 zeigt es, dass es nicht unbedingt ein Notebook für 4.000 Euro sein muss. Eine besondere Erwähnung verdient das gute 240-Hertz-Display. Nur bei der Akkulaufzeit zeigt das Gerät klassentypisch Schwächen.
- PRO
- Gutes Display, gute Leistung, reichlich Anschlussmöglichkeiten mit durchdachter Platzierung
- KONTRA
- Kurze Akkulaufzeit, wird unter Volllast etwas laut
IMTEST Ergebnis:
gut 2,2